Wer entscheidet wie viele Check in Schalter geöffnet werden?

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tom747

Aktives Mitglied
02.12.2017
131
66
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Es würde mich mal interessieren, wer letztendlich die Entscheidung trifft, wie viele Check in Schalter geöffnet werden.
Entscheidet die ausführende Airline, wie viel Personal bzw. wie viele Schalter benötigt werden oder entscheidet der Airportbetreiber bzw. die Handling Firma wie viele Schalter geöffnet werden?
 

tom747

Aktives Mitglied
02.12.2017
131
66
Stehe nicht mehr, stand aber gestern in Olbia in der Schlange.
Check in öffnete 2 Stunden vor dem geplanten Abflug, leider nur drei Schalter. Meiner Meinung nach etwas wenig für einen vollbesetzten A320, mehrheitlich Urlaubsflieger mit Check in Gepäck, sowie Kontrolle ImpfStatus/COVID Test bei jedem Passagier. Da nur ein einziger Flug abgefertigt wurde, bestand ja keine Gefahr den Flug zu verpassen, somit alles okay.
Letzte Passagier wurde zur geplanten Abflugszeit eingecheckt. Wie schon gesagt, alles kein Problem.
Die Borddurchsage des Kapitäns, kurz vor Abflug:
Wir bitten Sie die Verspätung, aufgrund des schlechten Wetters beim Start in München und des starken Regens beim Landeanflug in Olbia zu entschldigen, fand ich dreist.
Laut flightstats Landung in Olbia um 13:08 bei geplanter Landung 13:10
 
B

Boeing736

Guest
ntscheidet die ausführende Airline, wie viel Personal bzw. wie viele Schalter benötigt werden oder entscheidet der Airportbetreiber bzw. die Handling Firma wie viele Schalter geöffnet werden?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. In der Regel machen die Airlines schon Vorgaben, aber je nach Airport und den Verhältnissen dort entscheidet auch die Verfügbarkeit von Countern.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.135
9.968
Heutzutage wird Check-In meist outgesourced, und das heisst natürlich langfristige Planung, man will ja schließlich nicht zuviel bezahlen, also wird vetraglich definiert wieviele Schalter aufgemacht werden, und der Unterauftragnehmer stellt natürlich auch nur entsprechend Personal ein, kann also nicht kurzfristig reagieren.

Das führt dann halt schonmal zu so Tagen, 3 Tage (!!!) nach Schneechaos, an denen nur 7 der 16 verfügbaren Business Check-in Schalter in FRA besetzt sind um die Megagruppe an gestrandeten Leuten abzuarbeiten, und der LH Business Check-in in FRA dauert eben 2:08. 3 Tage vorlauf sind heutzutage nicht mehr genug, um die Planung anzupassen...

Bisweilen verstehe ich auch nicht, welche Planungsgrundlage da besteht. Das letzte mal QR in PVG z.B. hat der Business Check-in (2 Schalter) exakt genausolange gedauert, wie der Eco Check-in (7 Schalter), die Dame die neben mir den Flughafen betreten hat, ist auch wieder neben mir zur SiKo gelaufen. Wo ist da noch die Prio beim C Check-In? Bei LH sieht es ncht anders aus, nur komplexer, die haben z.B. extra Schalter für Economy mit Bordkarte, da geht es deutlich schneller als am extra Senatorschalter oder an den Businessclass Schaltern. Die Anzahl der offenen Schalter orientiert sich überhaupt nicht am Bedarf. Aber so mancher Kunde will sich ja vielleicht nur privilegiert vorkommen, und nicht tatsächlich schneller bedient werden...

Genauso interessant wäre auch zu diskutieren "Wer entscheidet wann Check in Schalter geöffnet werden?", aber wollen wir nicht schon wieder als Kunden Service für unser Geld verlangen...

Ganz ohne Frage könnte man das ohne Extrakosten sehr viel schlauer machen. Statt z.B. den Schalter 5 Stunden unbesetzt zu lassen, und dann 3 Stunden vor dem Flug 5 Leute für 2 Stunden antanzen zu lassen, könnte man auch eine Person schon 5 Stunden vor dem Flug einen Schalter öffnen lassen, und dann 4 weitere 3 Stunden vor dem Flug aufmachen wenn der große Andrang kommt. Selbe Anzahl Schalter, Selbe Anzahl Arbeitsstunden, aber viel bequemer für die Kunden.
Da Entscheidungen aber weit von der aktuellen Arbeit entfernt getroffen werden, macht man es halt nicht. Ausserdem ist der Businessclass Kunde der vor einem noch geschlossenen Schalter steht billiger als einer der schon in der Lounge sitzt... Oder doch nicht, da die Airlines die Lounge ja nicht nach Aufenthaltsdauer bezahlen. Aber wer will sich um solche Details kümmern.

Am besten man spohrt den Schalter komplett ein (wie z.B. am AiRail Terminal in FRA), dann gibt es auch keine dummen Fragen.
 
B

Boeing736

Guest
Das führt dann halt schonmal zu so Tagen, 3 Tage (!!!) nach Schneechaos, an denen nur 7 der 16 verfügbaren Business Check-in Schalter in FRA besetzt sind um die Megagruppe an gestrandeten Leuten abzuarbeiten, und der LH Business Check-in in FRA dauert eben 2:08. 3 Tage vorlauf sind heutzutage nicht mehr genug, um die Planung anzupassen...

Ahja... Und wo sollen die Leute dann auf einmal her kommen? Ich glaube du stellst dir manche Dinge etwas sehr einfach vor. Über eine gewisse Reserve hinausgehend sehe ich nicht wie es möglich sein soll so etwas vollumfänglich abzufangen, es sei denn man baut sich einen Pool aus vollflexiblen Freelancern o.ä. auf.

Ganz ohne Frage könnte man das ohne Extrakosten sehr viel schlauer machen. Statt z.B. den Schalter 5 Stunden unbesetzt zu lassen, und dann 3 Stunden vor dem Flug 5 Leute für 2 Stunden antanzen zu lassen, könnte man auch eine Person schon 5 Stunden vor dem Flug einen Schalter öffnen lassen, und dann 4 weitere 3 Stunden vor dem Flug aufmachen wenn der große Andrang kommt. Selbe Anzahl Schalter, Selbe Anzahl Arbeitsstunden, aber viel bequemer für die Kunden.
Da Entscheidungen aber weit von der aktuellen Arbeit entfernt getroffen werden, macht man es halt nicht.
Klingt nach einer absolut ineffizienten Auslastung des Check-in Personals. Dein Plan geht doch nur auf, wenn dein früher Check-in schon in den ersten Stunden aktiv genutzt wird. Wenn das nicht der Fall ist wird es hinten raus eng und resultiert ggfs. in Verzögerungen.

Aber auch wenn du es nicht wahrhaben willst, es gibt in 2021 keinen Grund warum man überhaupt noch Check-ins bemannen sollte. IT verbessern um damit diesen völlig unnötigen Schritt abzuschaffen.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.642
2.230
Am Samstag in CTA. Zwei zeitgleiche EW Abflüge für maximal 320 PAX. Es waren 6 CIs + etliche Agents oder Personale vor Ort. Ich hatte das Gefühl es wäre deutlich mehr Personal als Normal vor Ort. Trotzdem stand man gute 75 Minuten. Doppelte Kontrolle der Covid-Test und PLFs, weitere Kontaktverfolgungszettel die plötzlich nochmal die Aufnahme aller eigentlich irgendwo schon längst vorhandenen Daten erfordete. Eine Zettelwirtschaft vor dem Herrn. Und wenn der durchschnittliche CTA-Fluggast endlich bei einem Schalter angelangt war um an die heißbegehrte Bordkarte zu kommen, begann fast immer die große Diskussion mit den Agents.

Warum zum Teufel kann man die Covid-Tests / Impfnachweise nicht einfach irgendwo online hochladen bzw. die PLF-Registrierungsnummern hinterlegen? Ja ich weiß, Wunschdenken. Das festbeißen daran die Bordkarte erst am Schalter auszugeben obwohl dass die Kapazitäten gar nicht mehr hergeben, ist dass eigentliche Problem zur Zeit.

Solang das so ist hab ich für mich beschlossen erstmal keine Nutzung der neugewonnenen Reisefreiheit per Flugzeug in Anspruch zu nehmen.
 
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Brechten

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
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209
Bei EW kann man wohl beim web Checkin über die App diverse Unterlagen hochladen und bekommt dann die digitale Bordkarte. Zumindest schreibt EW das auf seiner Webseite so.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.642
2.230
Nicht für Rückflüge nach Deutschland

Momentan steht myHealth Docs jedoch nur auf Flügen von Deutschland nach Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Kroatien, Österreich, Rumänien, Schweden, Spanien, Ungarn und in die Schweiz zur Verfügung.
 

asterix

Aktives Mitglied
23.11.2014
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Die Anzahl von Check-In Schaltern ist grundsätzlich erstmal in den Verträgen der Airline mit dem Handlingsanbieter festgelegt. Hierbei wird meist (Ausnahmen gibt es hier natürlich auch) nach Flugzeugtyp (also die max. Anzahl an benötigten Check-in Vorgängen) unterschieden. Als Grundlage der Berechnung wird meist eine, ganz salopp gesagt, eine durchschnittliche "Schlagzahl" genommen, die ein Check-in Mitarbeiter schafft.
Beispiel (nicht ganz frei aus der Luft gegriffen ;-) ):
A320 / 170 Plätze: 2 Check-In Schalter ab 2 Stunden vor Abflug ( berechnet wird 70 abgefertigte Pax je Mitarbeiter je Stunde)
A321 / 210 Plätze: 3 Check-In Schalter ab 2 Stunden vor Abflug ( selbe Berechnungsgrundlage)
Nach dieser Anzahl legt der Handlingsanbieter seinen Preis fest, für den er bereit ist diesen Service anzubieten. Meist bekommt natürlich der günstigste den Zuschlag der Airline. Handlingsverträge können durchaus über Zeiträume von bis zu 5 Jahren abgeschlossen werden, sodass innerhalb dieser Zeit eine Anpassung der Anzahl, der Zeiten o.ä. entsprechend einen Mehraufwand kostet, der durchaus immens sein kann.
Die berechneten Zeiten gelten natürlich für einen Standardfall, der in Covid-Zeiten natürlich überhaupt nicht passt. Wenn ein weiterer Mitarbeiter gewünscht wird, dann wird das der Handlingsagent gegen Einwurf einer Münze auch darstellen (sofern es die Personalplanung zulässt), aber diese Münze kann den Handlingspreis durchaus um den Faktor 1,5 erhöhen. Da sind manchmal 10 Minuten Verspätungen aufgrund der Abfertigung (gibt entsprechende Covid- Delaycodes) für die Airlines das geringere Übel.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.490
9.686
BRU
Da sind manchmal 10 Minuten Verspätungen aufgrund der Abfertigung (gibt entsprechende Covid- Delaycodes) für die Airlines das geringere Übel.
Wenn es denn nur 10 Minuten sind.... Nur derzeit dürfte der Zeitaufwand pro Pax deutlich höher sein, erst recht auf "Touristenstrecken", wo der Durchschnittspax seine Dokumente auch nicht gleich parat hält, sondern erst am CI-Schalter anfängt, die einzeln irgendwo rauszukramen, die Apps aufzurufen usw. Plus dann noch der Zeitaufwand seitens des CI-Personals, die je nach Transferflughafen und Endziel auch erst die entsprechenden Vorschriften nachschlagen müssen. Obwohl ich meinerseits immer von mir aus gleich alles korrekt vorlege und kein Gepäck aufgebe, bin ich da wohl über 1 Minute (also nix mit 70 Paxen pro Stunde).

Und spätestens, wenn wegen der Verspätung etliche Paxe den Anschluss verpassen bzw. die Anschlüsse warten und dann ebenfalls verspätet sind usw. dürften sich die Kosten auch summieren.

Bei EW kann man wohl beim web Checkin über die App diverse Unterlagen hochladen und bekommt dann die digitale Bordkarte. Zumindest schreibt EW das auf seiner Webseite so.
Und das funktioniert? Bei der LH-Gruppe kann man ja seine Dokumente in etlichen Fällen auch vorher hochladen, bekommt dann nach ein paar Stunden auch eine Bestätigungs-Mail, dass alles Ordnung - Bordkarte aber leider Fehlanzeige.... Und am CI bzw. am Gate des Anschlusses wollen sie trotzdem nochmal alle Dokumente sehen.

Aber vielleicht schaffen sie es ja noch, ein funktionierendes System einzuführen, bevor in der Hochsaison das Chaos ausbricht....
 

asterix

Aktives Mitglied
23.11.2014
187
131
Oha, das ist aber ne stolze Schlagzahl. Kann das überhaupt funktionieren, selbst wenn alles reibungslos beim Check-In funktioniert?

Je nach verwendetem Check-In System geht das recht locker (ohne Corona). Immer Bedenken, dass hier ein Mittelwert genommen wird, da zum Beispiel Familien in einem Rutsch abgearbeitet sind.

Und spätestens, wenn wegen der Verspätung etliche Paxe den Anschluss verpassen bzw. die Anschlüsse warten und dann ebenfalls verspätet sind usw. dürften sich die Kosten auch summieren.

Das Beispiel oben war einem "Touribomber" entliehen. Sorry, hätte ich dazusagen müssen. Da ist im Normalfall nix mit Anschluss oder Nachschlagen von abenteuerlichen Einreisebestimmungen.
 
B

Boeing736

Guest
Aber vielleicht schaffen sie es ja noch, ein funktionierendes System einzuführen, bevor in der Hochsaison das Chaos ausbricht....

Da würde ich mir ehrlich gesagt keine grossen Hoffnungen machen.
Einzelne Airlines mögen an ihren Hubs noch Lösungen hin bekommen, aber global ist es ja noch nicht einmal an jedem Airport möglich gewünschte Check-in Systeme verwenden zu lassen...
 

Chemist

Erfahrenes Mitglied
28.10.2017
4.008
5.942
BSL
Aber vielleicht schaffen sie es ja noch, ein funktionierendes System einzuführen, bevor in der Hochsaison das Chaos ausbricht....
Manchmal braucht es leider aber auch einfach erstmal ein mehr oder weniger grosses Chaos, bis sinnvolle Anpassungen vorgenommen werden ;)
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.135
9.968
Ahja... Und wo sollen die Leute dann auf einmal her kommen? Ich glaube du stellst dir manche Dinge etwas sehr einfach vor.
Zum Beispiel von den Ticketing-Schaltern oder (typisches Eurowings Szenario) vom "Zusatzleistungen gegen Geld" Schalter.
Während sich vor 2-3 Check-In Schaltern die Massen knubbeln, starren an den Ticketing Schaltern 5 Mitarbeiter Löcher in die Luft. Die heute natürlich von anderen Unterauftragnehmern sind, und daher natürlich nicht tauschen können. Outsourcing sei dank, man stelle sich mal den Horror vor, das wären alles flexibel einsetzbare Airlinemitarbeiter...

Nebenbei kann man in großen Unternehmen auch durchaus Schichten umschichten (deshalb heissen die so...), Mit 3 Tagen vorlauf kann man auch mal Leute von der Spätschicht in die Frühschicht beordern, oder von einer Mittwochsschicht in eine Montagsschicht. Auch über eine flexible Gleitzeitregelung kann man so Spitzen gut abfangen, die einen 2 Stunden länger machen lassen und die nächste Schicht 2 Stunden früher ranholen. Und dafür dann in der Woche Schrittweise mal früher heimgehen oder später kommen Aber warum der Aufwand? Fliegen muss der Kunde so oder so, und wenn man sich Monopole aufbaut, kräht kein Hahn nach Service.

Geschätzte Mitarbeiter die sich wohl fühlen und mit ihrer Firma identifizieren bleiben auch ganz freiwillig mal länger, wenn Not am Mann*in ist, Aber Outgesourcete Niedriglöhner die sich am Monatsende auf Harz IV aufstocken machen natürlich nur "Dienst nach Vorschrift", absolut verständlicherweise.

Dein Plan geht doch nur auf, wenn dein früher Check-in schon in den ersten Stunden aktiv genutzt wird.
Was der Fall wäre, wenn er auf wäre.
Zum Zeitpunkt der Öffnung steht immer schon eine riesige, wartende Meute vor den Schaltern. In der ersten halben Stunde der Schalteröffnung gehen 90% der Kunden durch, die sich zuvor angestaut haben, in der letzten Stunde tröpfeln sie nur noch vereinzelt.

Aber auch wenn du es nicht wahrhaben willst, es gibt in 2021 keinen Grund warum man überhaupt noch Check-ins bemannen sollte. IT verbessern um damit diesen völlig unnötigen Schritt abzuschaffen.
Dann ersetze halt "Check-In-Schalter" durch "Baggage-Drop-off-Schalter", der Schalter und das Problem bleiben exakt das selbe: du must Stundenlang warten bis du endlich dein Gepäck loswirst, und durch die SiKo in die Lounge darfst. Die beide bis dahin völlig überlastet sind...
Früh kommende Kunden zu "belohnen" wäre ja eine win-win-Situation, da sie z.B. die Rushhour an der Siko und in der Lounge entzerren würde, so dass diese kleiner sein könnten und weniger Personal bräuchten.

Ach so, einen völlig irrelevanten Grund gäbe es natürlich. Nennt sich "Kundenwunsch" (gerne auch "Vielfacher Kundenwunsch"). Aber Kunden sind heute ja Verbraucher, und haben gefälligst nichts zu wünschen, sondern wegzubrauchen was die Marketingabteilung zum Kundenwunsch definiert hat (der dann zufälligerweise immer genau den maximalen Gewinn erlaubt).
Auf Flügen mit komplexeren Dokumentenregeln kommst du übrigens um einen persönlichen Check-in auch nicht rum. Check mal Online mit Visum in die USA ein. Was zum Teufel muss man in das Feld "Gültigkeitsland des Visums" füllen? Jede logische Angabe ist falsch, und der "Check mich ein" Button bleibt grau...
OK, das fällt unter "IT verbessern", aber das bekommen wir nun schon seit den Zeiten nicht hin, in denen sie noch EDV hiess. Meine Hoffnung ist daher von der Erfahrung stark beschränkt.
Check-In mit Schmachtphone-Photo von Pass (und ggfs. Visumseite) wäre so ein Träumchen... Aber die IT will ich sehen, die mit einem Pass aus Burundi oder Laos und dem Visum für Usbekistan zurechtkommt. Oder einem Pass mit iranischen Einreisestempeln drin auf einem Flug nach Israel. Aber OK, das kann man ja mal wieder alles auf den Kunden abwälzen. Service 2.0 = "der Kunde macht es selbst und trägt allein alle Risiken".

Das Problem besteht übrigens nur an den Aussenstationen, an den Hubs sind die Schalter ohnehin durchgehend für alle Flüge offen, und ein Check-in ab 23 Stunden vorher möglich.
Kundenfreundliche Airlines haben mit ihren Partnern oder Tochterfirmen auch Vereinbarungen, dass diese die eigene Kundschaft einchecken kann. Bei LH in YUL gäbe es z.B. Air Canada (Codesharepartner auf der Route) und Swiss (Tochterfirma). Die dürfen aber explizit keine LH Kundschaft einchecken. Bei KLM und Delta in IAD oder LAX geht das zum Beispiel, ist der KLM Schalter noch zu, checkt dich Delta oder AF für den KLM Flug ein. In YUL hat der AF Schalter auch sehr viel länger auf (2 Flüge) als der von KLM (ein Flug), und checkt dich ein. Amerikanische Servicementalität die dem Deutschen völlig fremd ist.

Das Problem ist der Wille, nicht das Problem an sich. Einige Airlines beweisen das tagtäglich. Alles problemlos lösbar, wenn man denn kundenfreundlich sein will. Hat aber in vielen Firmen keine Priorität.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.196
4.152
Bei KLM und Delta in IAD oder LAX geht das zum Beispiel, ist der KLM Schalter noch zu, checkt dich Delta oder AF für den KLM Flug ein. In YUL hat der AF Schalter auch sehr viel länger auf (2 Flüge) als der von KLM (ein Flug), und checkt dich ein. Amerikanische Servicementalität die dem Deutschen völlig fremd ist.

Das Problem ist der Wille, nicht das Problem an sich. Einige Airlines beweisen das tagtäglich. Alles problemlos lösbar, wenn man denn kundenfreundlich sein will. Hat aber in vielen Firmen keine Priorität.
Das hat viel mehr mit bi- oder multilateralen Vereinbarungen als mit amerikanischer Servicementalität zu tun. United checkt dich genauso wenig für Flüge der LH-Gruppe ein wie es American für Flüge mit Iberia oder BA tut.

Nebenbei kann man in großen Unternehmen auch durchaus Schichten umschichten (deshalb heissen die so...), Mit 3 Tagen vorlauf kann man auch mal Leute von der Spätschicht in die Frühschicht beordern, oder von einer Mittwochsschicht in eine Montagsschicht. Auch über eine flexible Gleitzeitregelung kann man so Spitzen gut abfangen, die einen 2 Stunden länger machen lassen und die nächste Schicht 2 Stunden früher ranholen.
Das geht auch in großen Unternehmen nicht (immer) so einfach, wie du es dir vorstellst. Stichworte u.a.: Pausenzeiten, Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
7.024
7.252
Persönliche Erfahrung aus ERF vor ca. 2 Jahren: Drei Stunden vor Abflug des einzigen (?) Fluges waren drei Schalter geöffnet. Dazu gab es kostenlos den sonst reservierungspflichtigen Wunschsitzplatz und ein freundliches Lächeln. Ich habe es schon damals nicht verstanden, mich aber sehr darüber gefreut.
 
B

Boeing736

Guest
@Micha1976 hat ja schon sehr gut beschrieben, warum vieles von dem was du dir vorstellst an den Gegebenheiten der Realität vorbei geht.

Dann ersetze halt "Check-In-Schalter" durch "Baggage-Drop-off-Schalter", der Schalter und das Problem bleiben exakt das selbe: du must Stundenlang warten bis du endlich dein Gepäck loswirst, und durch die SiKo in die Lounge darfst. Die beide bis dahin völlig überlastet sind...

Nein, das Problem bleibt eben nicht bestehen wenn auch die Gepäckabgabeschalter automatisiert sind.
Ich bleibe dabei, der Check-in an sich ist ein Vorgang der nicht mehr durch Menschen umgesetzt werden muss.

Die absolute Mehrzahl der Check-in Vorgänge ist komplett unkompliziert. Und aufwändigere Fälle lassen sich auch anders abfangen (z.B. schon heute über separate Doc Checks).
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.135
9.968
Persönliche Erfahrung aus ERF vor ca. 2 Jahren: Drei Stunden vor Abflug des einzigen (?) Fluges waren drei Schalter geöffnet.
Drei Stunden ist durchaus normal.
Es entspricht ja auch den Empfehlungen der Airlines oder den Vorschriften von Rail&Fly.

Oft genug ist man aber noch früher am Flughafen, und dann ist man erstmal gestranded. Denn an vielen Flughäfen gibt es eben keine generellen Baggage drop off Möglichkeiten, sondern Airlinespezifische Schalter, die gleichzeitig mit dem Check-in 3 Stunden vor dem Flug aufmachen. Dieses Bisschen Corporate Identity will man sich dann doch bewahren.

Dazu gab es kostenlos den sonst reservierungspflichtigen Wunschsitzplatz und ein freundliches Lächeln. Ich habe es schon damals nicht verstanden, mich aber sehr darüber gefreut.
Ja, hin und wieder erlebt man sowas noch. In Japan ist es zum Beispiel nach wie vor der Standard. In Frankfurt eher seltener... (auch bei AC oder AA in FRA nicht...). In CGN schon eher.

Für mich ist ein problemloser und freundlicher Check-in am Schalter immer ein entscheidender Moment für eine Wohlfühlerfahrung. Wenn der Check in schon mies läuft, hellt sich meine Stimmung auch auf dem Rest des Fluges selten wieder auf. Beim ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance...
Wie Airlines ausgerechnet am Check-in sparen können, erschließt sich mir nicht. Das ist normalerweise der erste Kundenkontakt, und der sollte positiv sein.

Das geht auch in großen Unternehmen nicht (immer) so einfach, wie du es dir vorstellst. Stichworte u.a.: Pausenzeiten, Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten.
Wenn es um Gewinnmaximierung statt um Kundenservice geht, klappt das auch in großen Unternehmen jederzeit. Alles drei. (1.2 Milliarden unbezahlte Überstunden in einem Jahr in Deutschland kommen nicht einfach so zustande).
In einem Unternehmen mit gutem Betriebsklima ist sowas überhaupt kein Problem. Wenn natürlich 80% der Belegschaft bereits innerlich gekündight hat, bestehen auch alle auf ihre Rechte. Wenn ehemalige Mitarbeiter inzwischen für halbes Gehalt beim Subunternehmer sind, werden sie keine Minute extra arbeiten. Wenn man mit seinem Betriebsrat und den Gewerkschaften seit langen im Krieg ist, ist wenig Entgegenkommen zu erwarten. Das Leben besteht aus geben und nehmen. Wer immer nur nimmt, rennt schonmal gegen die Wand. Dann kennt plötzlich jeder AN seine Rechte sehr genau...
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.490
9.686
BRU
Nein, das Problem bleibt eben nicht bestehen wenn auch die Gepäckabgabeschalter automatisiert sind.
Ich bleibe dabei, der Check-in an sich ist ein Vorgang der nicht mehr durch Menschen umgesetzt werden muss.

Die absolute Mehrzahl der Check-in Vorgänge ist komplett unkompliziert. Und aufwändigere Fälle lassen sich auch anders abfangen (z.B. schon heute über separate Doc Checks).
Das Problem ist halt, dass seit Corona so gut wie jeder Flug zum „aufwändigeren Fall“ wird. Weil Du online keine Bordkarten mehr bekommst, also selbst auf banalen Europa-Strecken und nur mit Handgepäck zum CI-Schalter musst. Dort der CI-Agent dann erst nachschauen muss, was Du je nach Transit- und Zielflughafen für Dokumente brauchst, viele Paxe die erst irgendwo rauskramen müssen (oder gar erst anfangen, irgendein PLF noch auszufüllen) usw. Und die bisherigen Versuche des automatischen Vorab-Dokumentencheck nicht wirklich funktionieren.

Während die letzten Jahre Personal zunehmend abgebaut wurde, da ja immer mehr automatisiert wurde...
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.196
4.152
Wenn es um Gewinnmaximierung statt um Kundenservice geht, klappt das auch in großen Unternehmen jederzeit. Alles drei. (1.2 Milliarden unbezahlte Überstunden in einem Jahr in Deutschland kommen nicht einfach so zustande).
In einem Unternehmen mit gutem Betriebsklima ist sowas überhaupt kein Problem.

Unbezahlte Überstunden werden doch eher von Führungskräften als von produzierenden Mitarbeitern geleistet ;-).

Und nochmals: Weder Gewinnmaximierung, noch Betriebsklima noch guter Kundenservice können gesetzliche Regelungen, hier das Arbeitszeitgesetz, aushebeln.
Im Übrigen kann der wirtschaftliche Vorteil, der durch einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz entsteht seit 2017 von den Behörden abgeschöpft werden und auch schon vorher war das mit teils recht empfindlichen Geld- oder gar Haftstrafen kein Bagatell-Thema.

Von daher wird sich jede halbwegs brauchbare Führungskraft dreimal überlegen, ob sie "mal eben spontan" zwei Stunden länger arbeiten lässt und/oder Schichtpläne ändert.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Am Check In Schalter wird kein Geld verdient, warum sollte man dort mit Personal um sich schmeissen? Die Kunden wollen billig und Service wird nicht bezahlt, Konsequenz man überträgt möglichst viel Arbeit an die Kunden und spart Personal. It´s 2021 und nicht 1968. Wollt ihr doch alle so.

Wer das nicht will bucht Business und bekommt an solchen Stellen auch den besseren/teueren Service.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.490
9.686
BRU
Am Check In Schalter wird kein Geld verdient, warum sollte man dort mit Personal um sich schmeissen? Die Kunden wollen billig und Service wird nicht bezahlt, Konsequenz man überträgt möglichst viel Arbeit an die Kunden und spart Personal. It´s 2021 und nicht 1968. Wollt ihr doch alle so.

Wer das nicht will bucht Business und bekommt an solchen Stellen auch den besseren/teueren Service.
Nochmal: Das mag in normalen Zeiten stimmen. Da brauche ich in mindestens 95% meiner Flüge überhaupt keinen Schalter (OLCI und nur Handgepäck), und ich habe auch kein Problem, meinen Koffer selbst aufzugeben, wenn ich mal einen aufgebe (auch nicht mit C-Ticket).

Nur aktuell bin ich gezwungen zum Schalter zu gehen, weil ich online keine Bordkarten bekomme. Und da stehst Du durchaus auch am Business Schalter an.

Und da frage ich mich zunehmend, wie das in der Hochsaison funktionieren soll. Eben weil einerseits nicht plötzlich mehr Personal, mehr Schalter usw. zur Verfügung stehen werden, andererseits aber die Anzahl an Paxen, die zum CI müssen, sowie die Zeit, die pro Pax benötigt wird, deutlich mehr werden.

Gibt diesbezüglich auch eine IATA-Studie, die vor entsprechendem Chaos und stundenlangen Wartezeiten warnt, wenn sich an den bisherigen Verfahren nichts ändert:

 
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