Zimtschnecken und Weihnachtslichter in Göteborg

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PollyEsther

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17.08.2024
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Prolog:
In Schweden war ich zuletzt zu Schulzeiten, damals noch (wie eigentlich alle) mit Zug und Fähre, auch Schulfahrten machten alle mit dem Bus oder Zug. Ich war mit einer Gruppe in Stockholm, Uppsala und auf der kleinen Insel Saltkrokan, hab ein kleines rotes Holzpferdchen nach Hause gebracht und bis heute den Ausdruck „Klipper gräsmattan“ (Rasen mähen) behalten, weil jemand ein kleines Buch dabei hatte. Varianten davon (angereichert mit Danke, drücken und ziehen) habe ich dann ein oder zwei Sommer später in Rom an der spanischen Treppe eingesetzt, um mir und den anderen die italienischen Jungs vom Hals zu halten. Das ging am besten, indem man behauptete, leider kein Englisch, Deutsch oder Französisch zu sprechen. Aber das ist eine andere Geachichte.

Jetzt also wieder Schweden, aber dafür im Winter und mit dem Flugzeug. Mir war nach Ruhe.
Vorbereitet hab ich die kurze Reise nicht großartig, man findet überall was Interessantes. Am ersten Abend bin ich nur ein paar Straßen um den Block gegangen, es wird früh dunkel, dann aber dafür richtig schön. Es gibt ein offensichtlich sehr gut besuchtes Eishockeystadion mit angegliedertem McD, das tat es für den ersten Abend.

Anreise
war unspektakulär, ich bin morgens von FRA geflogen, wo schon um 8 einiges los war. Vom Flughafen Lamdvetter ins Zentrum kommt man in etwa 30 Minuten mit dem Shuttle Bus. Ein kleiner ukrainischer Junge hat alle zum Lächeln gebracht, weil er beim ersten Anblick einer alten S-Bahn ein paar Mal „Tramway“ rief.
Bargeld habe ich auf der ganzen Reise überhaupt nicht gebraucht, man kann überall problemlos mit Karte zahlen, selbst Busfahrkarten.

Hotels
Zunächst war ich im Onyxen, :zentral gegenüber der Messehalle, ein kurzer Fußweg vom Korsvägen, wo der Flughafenshuttle hält und man S-Bahnen nehmen kann. Es gibt nur 32 Zimmer in einem Haus aus dem frühen 20. Jahrhundert, das nett renoviert wurde und einen guten Mix aus alt und neu hinbekommen hat. Im Flur gab es ein kleines Büchertauschregal, in dem ich mein englisches Buch gelassen und ein japanisches in deutscher Übersetzung mitgenommen habe. Das Frühstück ist gut, man kann sich auch frische Waffeln machen. Positiv aufgefallen ist mir, dass der Reinigungskraft ein kleiner Teller als Snack gemacht wurde.
Es ist ein „Erwachsenenhotel“, d.h. Kinder/Jugendliche kann man hier nur ab 12 Jahren mitnehmen. In der Nähe gibt es ein Spa, das man bei Buchung über die Homepage mit nutzen kann. Dort war ich aber nicht.
Mein Zimmer hatte ein Sofa, nen Kronleuchter und es stand ein Thermobecher bereit, damit man sich unten Kaffee oder Tee mitnehmen kann. Kekse standen dort auch für die Gäste. Hier habe ich um die 60€ inklusive Frühstück bezahlt.



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Ruhe in der Lobby vom Clarion Hotel the Pier, wo ich 80€ inklusive Frühstück bezahlt habe.
Das ist am Wasser / Hafen, eher Niemandsland, nur Sporthalle und Baustelle drumherum, dafür spektakuläre Aussicht vom Restaurant im 10. Stock. Clarion hat mehrere Filialen in der Stadt, u.a. in der ehemaligen Post am. Bahnhof, gehört zur Strawberry Kette. Ganz anderer Vibe als im kleinen, schnuckeligen Onyxen Hotel, ein neues Riesenhaus mit 250 Zimmern. Man kann mit dem Bus oder der Fähre hinfahren, das Schiff braucht nur wenige Minuten.
Die Sauna ist mittelmäßig, keine vernünftige Umkleide, kein Wasser, der Frühstücksraum überfüllt mit langer Schlange an der Kaffeemaschine. Am Sonntag morgen waren nur zwei (!) Kellner am Start, das kann nicht funktionieren.

Ich war nur mit Handgepäck unterwegs, so war ich die letzte Nacht in einem dritten Hotel, zentraler in der Nähe vom Bahnhof im Pigalle.
Das war wie eine kleine Zeitreise in die 20er Jahre. Für 83€ und eine Nacht war das ok, für länger wäre es mir zu dunkel dort und Frühstück mit Zeitslot finde ich doof. Man hört ab und zu die Straßenbahnen, sonst ist die Gegend ruhig.
Sehr plüschig, Teppichboden, Blümchentapete, blaue Vorhänge und den größten Kissenberg, den ich je gesehen habe.

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PollyEsther

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Im Liseberg Park gibt es einen Weihnachtsmarkt, mit war es den Eintritt aber nicht wert. Das ist ein Vergnügungspark mit angeschlossenem Familienhotel. Mit Achterbahnen kann ich nicht viel anfangen.
Für die Fangirls/Fanboys …. Göteborg hat ein Volvo- und ein Luftfahrtmuseum:
Aeroseum

Dort war ich nicht, stattdessen aber in einem wirklich tollen Weltkunstmuseum.
Dort habe ich einen Kinder-Kimono gekauft, den eine japanische Mitarbeiterin kunstvoll verpackt hat. Im ersten Stock gibt es auch ein ordentliches Buffet Mittagsangebot.

An einem anderen Tag war ich im schönen Stadtteil Haga unterwegs und bin einfach ein bisschen schlendern gegangen. Auf dem Rückweg ins Zentrum bin ich an diesem schön beleuchteten Park vorbeigekommen.

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PollyEsther

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Am nächsten (?) Tag hab ich mir einfach S-Bahnkarten geholt und bin in Richtung einer Kirche/Fußgängerzone gefahren. Aussteigen, wo es nett aussieht, herumlaufen und schauen, weiter..Deutsch und Englisch hab ich nur ganz vereinzelt gehört, das wird im Sommer sicher anders sein.

Ein Highlight war für mich die kleine Markthalle, wo ich mal gucken konnte, was die Leute samstags so essen und 1a Zimtschnecken in der Bäckerei Steinbrenner + Nyberg gekauft habe. Hier gibt es viel: Von Weinbar über Fisch, asiatischen Dumplings, Sauerteigbrot zu Käse, Obst und Hausmannskost.
Gegessen hab ich da ein gefülltes Fladenbrot und mit meiner Sitznachbarin gesprochen.

Markthalle Stora Saluhallem

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Nieselregen

Ein kleiner Bahnhof. Hier bin ich eigentlich nur hingegangen, um mir anzusehen, wo eigentlich der Shuttle zum Flughafen abfährt - einmal ganz durch den Bahnhof durch.
Nicht auf dem Foto: Der Salat, den ich dort an nem 7/11 Kiosk gekauft habe und der nette Wolt Fahrer, mit dem ich mich nach dem Essen unterhalten habe. Wenn man auf Schwedisch was gefragt wird, kann man noch raten, aber bei der englischen Antwort wird man dann als Tourist erkannt.
Der hatte ein paar Jahre in Hamburg verbracht und arbeitet jetzt neben seinem Job als Auslieferungsfahrer auch noch als Eishockey Schiedsrichter. Damit hatte ich mich noch nie befasst und konnte ein bisschen fragen.

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Rückreise

Im Flughafen sieht man es wieder, das klassische rote Pferd. Die Lounge war eher uninteressant, dafür gab es wilde Snacks wie Lakritz mit Erdbeergeschmack in einem der Läden, wie sich später dank Duckduckgo Suchmaschine rausstellte ist das ein Produkt aus Dänemark.

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Mit dem hier ging es zurück nach FRA, fast ausgebucht.

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Sogar ein schwedisches Produkt auf dem Tablett, Oatly Hafermilch.
Süsskartoffeln, Bohnen, Edamame (kalt) + Sahnequark mit Beeren und gehackten Pistazien, aber „tasting Heimat“ ist ja inzwischen schon Geschichte.

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Für mich ging es am Mittag erstmal mit dem Airliner Bus nach Darmstadt, um meiner Freundin frische schwedische Zimtschnecken vorbeibringen. War etwas knifflig, die Haltestelle zu finden, aber nach einigen Wirren hab ich mich durch die Baustelle gekämpft.
 
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