Griechische Inseln sind toll, wenn man den puren Geschmack möchte. Preise sind hoch, aber fair - Empfehlungen sind realistisch und der Fisch wird vor den Augen des Kunden ausgewählt und ausgewogen. Da kann man teilweise sogar mit dem Restaurantbesitzer absprechen, welchen Fisch man möchte, und dieser liegt dann am nächsten Tag, kaum zwei Stunden aus dem Wasser, auf dem Grill. Nur mit Olivenöl und Zitrone, ein wirklich toller Genuss. Außerdem kann man sich im fachgerechten Filettieren üben und kann das Beste - den Kopf, bzw. die Bäckchen - selbst essen.
Langusten gibt es dort auch, allerdings gilt zum Vollmond immer eine Fangbeschränkung, und die Grillmethode ist nicht gerade die filigranste Zubereitung.
Portugal ist leider wirklich oft zu rustikal, bzw. manche Fischsorten auch einfach geschmacklich uninteressant (Degenfisch auf Madeira).
Rein klischeemäßig muss ich natürlich an südfranzösische Hafenstädte (Marseille) sowie Barcelona und generell die Jerez-Region denken.
Die britischen Kanalinseln sind auch noch sehr gut, und Skandinavien unterschätzen wir vermutlich.
Sehr viel Charm hat ja auch, vor Halligen selbst Austern und Miesmuscheln zu sammeln und dann zuzubereiten.
Aber letztlich ist heute doch vieles überfischt und fast überall wird der Fisch importiert bzw. lange transportiert. Dann kann ich auch im Inland frischest mögliche, exotische Fischarten in teilweise experimenteller und innovativer Zubereitung genießen.
Nur (Blau-)Hai-Steaks esse ich nicht mehr, obwohl sie so gut schmecken. Gefährdete Tierarten und die Meerestiere, die mich am meisten faszinieren. Das Finning vor Asien ist schon schlimm genug, da muss ich nicht noch den europäischen Beifang subventionieren.
Am Besten und vielfältigsten sollte Seafood doch eigentlich entlang der südostasiatischen Küsten sein. Ist für mich großteils noch Neuland, aber man kann ja zivilisiert anfangen, in Japan oder Hongkong. "Black Pepper Crab" oder "Squillas" (=Fangschreckenkrebse) stehen ganz oben auf meiner Liste.