Ich bin dort mal gestrandet. Wollte eigentlich nur einen Tagesausflug von SXM aus machen. Mit dem Boot hin und mit dem Flieger zurück. Ging in die Hose. Zuviel Wind.
Von Simpson Bay gings mit dem Schiff rüber (Edge II). Eine ziemliche Schüttelfahrt, nicht alle schaffen es ohne zu kotzen. Mir gefiel es super, man sass auf dem Deck mit Fenster. Man wurde auch reichlich nassgespritzt, so muss es sein. Viele fliegende Fische begleiteten uns.
Dann gings zu Fuss auf den Mount Scenery, den höchsten Berg der Niederlande. Im Gegensatz zu meinen Mitreisenden lief ich in Fort Bay los (sehr steil), in The Bottom lief ich statt nach rechts geradeaus und dann rechts und erreichte so den alternativen Weg. (Bottom-Trail?) Auf dem Schiff wurde eine Karte verteilt, da war der drauf. Dieser Weg hat den Vorteil, dass es nicht elendlange Treppenstufen hoch geht, sondern normale Wanderwege. Kurz vor dem Gipfel traf ich auf die Treppe, die in Winwardside beginnt. Dort begegnete ich meine Mitreisenden vom Boot, die mit dem Shuttle nach Winwardside fuhren und von dort starteten. Alle waren fröhlich und glücklich und verschwitzt, tolle Leute. Die Sicht oben war leider schlecht, ein Vulkan in der Nähe war am brodeln. Runter ging es nach Winwardside.
The Bottom war total einsam, keine Menschenseele sah man. Winwardside ist tagsüber lebendig, es wimmelt von jungen Niederländern, die dort studieren. Gefiel mir total gut. Dann lief ich zum Flughafen runter und dann der Schock. Wegem den Wind flog Winair schon seit Tagen nicht mehr nach Saba. Nun, das muss man als Chance sehen.
Also zurück, diese steile Strasse nach Winwardside hoch. Diese Hitze, langsam wurde ich müde. Doch ein netter Autofahrer nahm mich mit. Echt toll. Dann musste ich erfahren, dass das Abendboot ausgebucht ist, aber ich ergatterte eine Passage für den nächsten Tag. Ich fand aber kein freies Hotelzimmer, schliesslich war ich nicht der einzige Gestrandete. Ich wollte mich schon zum Mount Scenery aufmachen und stellte mir das sehr idyllisch vor, auf dem höchsten Punkt der Niederlande zu übernachten. Da kam eine Frau und brachte mich zu einem weiteren Hotel (es hat glaub 4 Hotels). Dort hatte es ein freies Zimmer.
Der einzige ATM der Insel funktionierte nicht, die Kreditkarte wurde im Hotel akzeptiert, an anderen Orten nicht. Saba ist teuer. Für Zahnbürste und Zahnpaste legte ich fast 20 Dollar hin, für das Hotelzimmer 145 Dollar. Nun ja, karibische Preise halt und in der Not zahlte ich es sehr gerne.
Am Abend schliesst sich Winwardside ein. Niemand ist unterwegs, nichts ist offen, mit Ausnahme des Restaurants beim Hotel (keine Ahnung, ob sonst noch was offen hatte, sahe jedenfalls nichts.) Dort sassen ein paar Touristen und Locals, sowie das Personal vom Hotel. Es war ein wunderbarer Abend. Tolle Aussicht und als dann meine Zimmernachbarn einen Deckel anhoben und in einen Whirlpool stiegen .. och hätte ich nur eine Badehose dabeigehabt! Es wäre auch ein fantastischer Ort für ein Buch gewesen.
Am nächsten Tag ging es mit einem anderen Boot zurück, das nach Philipsburg fuhr. Hier sassen die Leute im Rumpf ohne Fenster und ich wurde zum ersten Mal im Leben leicht seekrank. Dabei ging es mir noch ganz gut, denn rundherum wurde gekotzt.
Mir gefiel Saba sehr gut. Aber eine Nacht ist dann auch genug. Die Insel ist sehr klein und man hat es schnell gesehen. Statia und St. Barth stehen noch auf meiner "to do"-Liste.