Erfahrungen mit 44 Euro Sachbezug-KK

jodost · 30.03.2018

Ich habe keinen vorhandenen Thread gefunden, darum neu:

Gibt es hier Nutzer (AG/AN) eines Anbieters für 44-Euro-Kreditkarten als Gehaltsumwandlung (givee, spendit, ...)? Gibt es Empfehlung für einen bestimmten Anbieter?

Ist das wirklich so rosig wie die Anbieter werben oder gibt es Haken?

Gibt es evtl "coolere" Alternativen (zB aus der Revolut/N26/... Ecke ... Aber m.E. fällt das ja weg, weil das ja alles echte Bankkonten sind, während für die Steuerfreiheit ja zB Geldautomaten-Nutzung verboten sein muss)?

kingair9 · 30.03.2018

Warum macht man so etwas statt einer ordentlichen, deutlich höheren Direktversicherung? Ist doch sehr kurzfristig gedacht - lieber jetzt 44 EUR statt später mehr Rente.

jodost · 30.03.2018

Direktversicherung haben wir bereits (also die MA, die wollten). Aber das eine hat ja mit dem anderen nur am Rande was zu tun.

Bei der Frage der Kurzsichtigkeit hätte ich jetzt vom Bauchgefühl (nie ausgerechnet, betrifft mich als SV-freier GF eh nicht) gesagt das Plus an Rentenanspruch weniger wert ist als das, was man dafür an Abzügen für Lohnsteuer, Rente, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung usw. aufwenden müsste (also umgekehrt, Nettolohnoptimierung durch Umwandlung sinnvoll ist). Sonst wäre ja auch Schwarzarbeit unlukrativ.

Wenn du mit kurzsichtig "das Mehr an Netto verprassen, ohne an die Rente zu denken" meinst, einverstanden. Aber dafür sind die Leute ja erwachsen...

wizzard · 31.03.2018

jodost meinte:
Direktversicherung haben wir bereits (also die MA, die wollten). Aber das eine hat ja mit dem anderen nur am Rande was zu tun.

Ich würde sogar sagen, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Deine Frage bezog sich auf die Modelle von givee, spendit, etc. und nicht auf die Sinnhaftigkeit einer betrieblichen Altervorsorge.

kingair9 · 31.03.2018

jodost meinte:
Wenn du mit kurzsichtig "das Mehr an Netto verprassen, ohne an die Rente zu denken" meinst, einverstanden. Aber dafür sind die Leute ja erwachsen...

Ja, genau das meine ich und ja, das müssen die AN schon selbst wissen. Aber die Erfahrung zeigt halt, dass sie es nicht tun. Bei uns laufen im Augenblick Gespräche mit der IG Metall (wir sind nicht im Tarif, haben aber eine Anzahl an Mitgliedern im gewerblichen Bereich) - da kann man nur die Hände überm Kopf zusammen schlagen ob der Kurzsichtigkeit. Wenn wir (Beispiel ist in den Zahlen überspitzt, geht ums Prinzip..!) >5% Erhöhung durch einseitigen Zuschuss zur Direktversicherung (sogar das von der Gewerkschaft empfohlene Produkt!) oder 1,5% in bar anbieten, dann haben die nur die Dollarzeichen in den Augen und wollen die 1,5% hoch verhandeln. Das Gewerkschafts-eigene Finanzprodukt wird komplett ignoriert.

Ist halt unsexy, vor die Belegschaft zu treten und zu sagen „wir haben viel Geld für Eure Rente rausgeholt“. Kohle jetzt bringt mehr Stimmen/Mitglieder.

Snappy · 31.03.2018

Wenn ein Mitarbeiter z.B. ungeplant am Feiertag arbeiten kommen muss, wird derjenige denke ich deutlich glücklicher und motivierter wenn man ihm zusätzlich einen 44 Euro Gutschein in die Hand drückt als wenn man ihm sagt das er in 40 Jahren mal 30 Cent mehr Rente bekommen wird.

Aber da im ersten Beitrag der Begriff Gehaltsumwandlung fiel... genau das ist doch nicht erlaubt, einen Sachbezug muss es immer *zusätzlich* zum normalen Entgelt geben, damit dieser bis 44 Euro monatlich Steuer- und SVfrei bleibt.

jodost · 31.03.2018

kingair9 meinte:
, dann haben die nur die Dollarzeichen in den Augen und wollen die 1,5% hoch verhandeln. Das Gewerkschafts-eigene Finanzprodukt wird komplett ignoriert.

OK, aber in Bezug auf meine Anfrage ist das ja in der Vergleichbarkeit weiter auseinander als Äpfel und Birnen.

Bei dir geht es um sagen wir mal 20 Euro mehr Bargeld oder 75 Euro Beitrag in ein sinnvolles Rentenprodukt.

Bei den 44 Euro Tricks geht es hingegen um 20 Euro mehr Bargeld oder 9 Euro mehr Beitrag in die gesetzliche RV. Unabhängig von der Meinung, die man über die gesetzliche Rente hat, aber die Quote, wie viel Bargeld man weniger in der Tasche hat für wie viel Beitrag, der einem gutgeschrieben wird, ist mies.

jodost · 31.03.2018

Snappy meinte:
Aber da im ersten Beitrag der Begriff Gehaltsumwandlung fiel... genau das ist doch nicht erlaubt, einen Sachbezug muss es immer *zusätzlich* zum normalen Entgelt geben, damit dieser bis 44 Euro monatlich Steuer- und SVfrei bleibt.

Sorry, Formulierungsfehler. Wäre wenn als AddOn gedacht bzw statt/mit einer Gehaltserhöhung (und letztere werden bei uns nicht ausgehandelt oder sind vertraglich festgelegt, sondern kommen nach Gefühl automatisch)

Snappy · 31.03.2018

Kleines Rechenbeispiel...

Lediger, kirchensteuerpflichtiger Mitarbeiter mit 4000 Euro Brutto.

Will man diesem etwas Gutes tun und ihm 44 Euro netto zahlen, kostet das auf herkömmliche Weise in Form einer steuerpflichtigen Sonderzahlung den Arbeitgeber genau 115,25 Euro, der Mitarbeiter erhält also gerade mal 38 Prozent ausgezahlt, der Rest wandert in Steuern und Sozialversicherungen.

Der Gutschein kostet dagegen 44 Euro und der Mitarbeiter kann 44 Euro ausgeben.

stepfel1 · 31.03.2018

Bei uns gibt es die Ticketplus-Karte für Mitarbeiter an Standorten, wo es keine Kantine gibt. Ist aus Mitarbeitersicht ok, aber ein wenig unpraktisch: Nicht überall akzeptiert, funktioniert an Akzeptanzstellen nicht immer, man muss wissen wieviel Geld auf der Karte ist und es ist noch ne PIN. Ich sammle das Geld daher meist auf drr Karte und gebe es für Größeres aus, einmal ein iPhone bei Saturn, einmal Amazon Gutscheine

Snappy · 31.03.2018

Ich persönliche nehme immer Real Gutscheine und zahle die auf mein N26 Konto ein.

jodost · 31.03.2018

Snappy meinte:
Ich persönliche nehme immer Real Gutscheine und zahle die auf mein N26 Konto ein.

Was ich aber nicht zu laut kundtun würde, denn wenn ich das richtig verstanden habe, muss die Umwandlung in Bargeld ausgeschlossen sein, damit es als Sachbezug steuerfrei bleibt.

HeinMück · 31.03.2018

Ein Abschöpfen der Karten sollte mit Revolut, Wavy oder Konsorten möglich sein.

SleepOverGreenland · 31.03.2018

44€ als Tankgutschein ist ein definitiver Sachbezug und kann nicht abgeschöpft werden. Dementsprechend die AG Wahl mit dem geringsten Risiko.

tian · 31.03.2018

SleepOverGreenland meinte:
44€ als Tankgutschein ist ein definitiver Sachbezug und kann nicht abgeschöpft werden. Dementsprechend die AG Wahl mit dem geringsten Risiko.

In einer Großstadt wo viele kein Auto haben aber nicht für jeden brauchbar.

HeinMück · 31.03.2018

SleepOverGreenland meinte:
44€ als Tankgutschein ist ein definitiver Sachbezug und kann nicht abgeschöpft werden. Dementsprechend die AG Wahl mit dem geringsten Risiko.

Der Betrag von 44 € ist nicht nur als Tankgutschein gedacht, sondern darf nur nicht bar ausgezahlt werden. Bei givve und spendit sind es Mastercards bei mit denen man kein Bargeld am ATM abheben kann.

DanielSB · 31.03.2018

stepfel1 meinte:
Bei uns gibt es die Ticketplus-Karte für Mitarbeiter an Standorten, wo es keine Kantine gibt. Ist aus Mitarbeitersicht ok, aber ein wenig unpraktisch: Nicht überall akzeptiert, funktioniert an Akzeptanzstellen nicht immer, man muss wissen wieviel Geld auf der Karte ist und es ist noch ne PIN. Ich sammle das Geld daher meist auf drr Karte und gebe es für Größeres aus, einmal ein iPhone bei Saturn, einmal Amazon Gutscheine

Wir haben ebenfalls diese Ticketplus-Karte.
Den Kontostand kann man via App ganz einfach abfragen und die Einlösemöglichkeiten sind schon umfangreich.
https://www.meinticketplus.de

Holodoc79 · 31.03.2018

Könnte man sich das mit Curve nicht doch wieder bar auszahlen lassen?

Andy2 · 31.03.2018

Holodoc79 meinte:
Könnte man sich das mit Curve nicht doch wieder bar auszahlen lassen?

Curve lehnt Prepaidkarten häufig (eigentlich generell) ab. Im Grunde ist es komisch dass sie Revolut akzeptieren.

SleepOverGreenland · 31.03.2018

HeinMück meinte:
Der Betrag von 44 € ist nicht nur als Tankgutschein gedacht, sondern darf nur nicht bar ausgezahlt werden. Bei givve und spendit sind es Mastercards bei mit denen man kein Bargeld am ATM abheben kann.

Ist mir schon klar, aber wenn ich den MA was gutes tun will und die 44€ ausschöpfen gibt es einen Tankgutschein und fertig. Übrigens nicht als Gehaltsumwandlung sondern als Goodie. Auf Abenteuer in ein paar Jahren bei Prüfungen lasse ich mich nicht ein.

jodost · 31.03.2018

SleepOverGreenland meinte:
Ist mir schon klar, aber wenn ich den MA was gutes tun will und die 44€ ausschöpfen gibt es einen Tankgutschein und fertig.

Einem Drittel der Leute mache ich bei uns damit keine riesige Freude, weil entweder kein Auto oder Firmenfahrzeug mit ohnehin vorhandener Kredit- oder Tankkarte.

Ähnlich sieht das bei den Essensgutscheinen aus. Ja klar, ist alles ein goodie (von daher würden auch Tankgutscheine sicherlich nicht von der Bettkante gestossen). Aber die MasterCard erscheint mir tatsächlich für den Mitarbeiter als die praktischste Variante, der eine tankt damit, der nächste bezahlt im Aldi und der dritte sammelt das Geld und bucht damit einen Urlaub.

HeinMück · 31.03.2018

Andy2 meinte:
Curve lehnt Prepaidkarten häufig (eigentlich generell) ab. Im Grunde ist es komisch dass sie Revolut akzeptieren.

Ich dachte eher an einen Bezahl-Link den ich mit der Revolut-App erstelle und der dann mit der 44€-Karte bezahlt wird. Mit www.wavy-app.com könnte es auch klappen.

marhen · 31.03.2018

Wie wäre es alternativ mit Amazon-Gutscheinen? Die kann man (ohne sie unter der Hand zu verkaufen) auch nicht zu Bargeld machen und sind quasi universell einsetzbar.

jodost · 31.03.2018

marhen meinte:
Wie wäre es alternativ mit Amazon-Gutscheinen? Die kann man (ohne sie unter der Hand zu verkaufen) auch nicht zu Bargeld machen und sind quasi universell einsetzbar.

Ja hatte ich auch überlegt bzw. zB zu Weihnachten auch schon Mal gemacht.

Aber irgendwie ist die Kreditkarte ja immer noch universeller oder nicht?

qwer640 · 31.03.2018

Sind die EUR 44 Tank-GS besser als Sodexo-GS ( EUR 44)? Ich meine besser für AG zu handeln (Versteuern, auszahlen, etc)? Für den MiTa macht dies keinen Unterschied, oder?

Erfahrungen mit 44 Euro Sachbezug-KK

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