Nach 4,5 Jahren Arbeit einfach "tut uns leid"...und weg ist man.

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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
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Tja, heute hat es mich kalt erwischt, aber auch wirklich eiskalt.

Nachdem ich nun seit 4,5 Jahren, vor und während meinem Studium in einer Unternehmensgruppe gearbeitet habe (erst 4 Jahre in einer Tochtergesellschaft im Vertrieb/Sales, dann 0,5 Jahre im Immobilienbereich), sagt man mir heute, dass es für mich leider keine Möglichkeit für eine Weiter- bzw. Festanstellung gibt.

Bei sowas kommt mir nur noch das Kotzen. Man steht 100% hinter seiner Firma, schiebt Überstunden und wird dann sowas von bitter enttäuscht, unglaublich.

Zuerst (das war vor 2 Monaten) noch hingehalten nach dem Motto "ja, das machen wir" usw. und heute dann. "Nein, wir bräuchten eher jemand mit Erfahrung".

Hab heute meine Sachen gepackt, denn die Überstunden reichen noch für die nächsten Wochen.

Und in 3 Wochen ist meine Studienzeit beendet, und dumm wie ich war, hab ich natürlich keine Bewerbungen geschrieben, weil es wie selbstverständlich klang, dass ich in der Firma bleibe. Könnte mich in den Arsch beißen, echt.
Aber hinterher ist man immer schlauer...

Naja, frei nach 2pac: Life goes on.
 

krabbenkopf

Putenwienerhasser
07.04.2009
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HAM
www.outlet-reisen.com
Wie sieht denn Dein Arbeitsvertrag aus? Bei 4,5 Jahren Beschäftigung ist eine Befristung ja gar nicht mehr ohne weiteres möglich gewesen. Eine Kündigung so einfach zu nächster Woche hört sich da wenig rechtsfest an.
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
286
167
Es war nur auf 400 Euro, ohne schriftlichen Vertrag, wobei ich meist mehr gearbeitet habe...Überstunden wurden halt dann gestrichen. Zuerst vor dem Studium Praktikum, dann Übernahmeangebot auf 400 Euro neben dem Studium, bisher alles optimal. Und ich hatte es halt gern gemacht und bin keinen einzigen Tag bisher mit Unmut in die Arbeit. Es hat jeden Tag aufs Neue Spaß gemacht. Und so einen Job muss man erstmal wieder finden. Natürlich jetzt auf Vollzeit. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

krabbenkopf

Putenwienerhasser
07.04.2009
4.126
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HAM
www.outlet-reisen.com
"Nur auf 400 Euro..." gibt es nicht! Entweder es war ein befristeter Arbeitsvertrag, den würde ich mir dann mal vom Arbeitsgericht anschauen lassen ("Entfristungsklage") oder es war ein unbefristeter Arbeitsvertrag, dann sind Kündigungsfristen einzuhalten und Du kannst auch hier die Kündigung gerichtlich überprüfen lassen ("Kündigungsschutzklage"). Auf jeden Fall solltest Du nicht nichts tun!
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
286
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Ich will hier keinesfalls die große Keule schwingen. Es wurde vereinbart, dass ich noch 3 Monate angestellt bleibe, aber zu Hause bleiben kann. Für diese 3 Monate habe ich eben noch Überstunden, die ich abbauen kann. In dieser Zeit sollte sich was vernünftiges finden lassen.
 

ribspreader

Erfahrenes Mitglied
18.04.2010
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MHG
Bittere Pille. Gerade Arbeitnehmer, die bereit sind großen Einsatz zu zeigen und flexibel auch mal unlautere Wege mitgehen, ziehen in solchen Situationen oftmals den Kürzeren. Selbst auch schon am eigenen Leib erfahren, wobei es durchaus branchenbedingte Unterschiede im Umgang mit den Mitarbeitern gibt.

Viel Erfolg bei der Suche!

@krabbenkopf: Klar, aber was bringt ihm das? Ich hatte mir damals auch überlegt, den ehemaligen AG fies zurückzutreten. Aber das hätte mir persönlich keine Genugtuung gebracht. Außerdem: Wer will schon einen eingeklagten unbefristeten Arbeitsvertrag haben, wenn es andere Optionen gibt?
 
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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.001
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GRQ + LID
@krabbenkopf: Klar, aber was bringt ihm das? Ich hatte mir damals auch überlegt, den ehemaligen AG fies zurückzutreten. Aber das hätte mir persönlich keine Genugtuung gebracht. Außerdem: Wer will schon einen eingeklagten unbefristeten Arbeitsvertrag haben, wenn es andere Optionen gibt?

Ich kenne mich mit den deutschen Arbeitsgesetzen nicht so aus, aber was hier geboten wird (nicht mal alle Überstunden auf einmal ausgezahlt aber auf 3 Monaten aufzubrauchen) ist sehr sehr wenig für was geschildert wird. Da wird es mit einer Rechtsgang nur besser, denn die Überstunden stehen den OP ja zu.

Vor Gericht würde dann mindestens noch die Zeit dazu kommen, die so eine Kündigung in Deutschland normalerweise kostet (in den Niederlanden normalerweise pro Jahr ein Monatsgehalt)

Dieser Plan würde ich nicht nachgehen wenn a) den OP keine Lust hat auf dem Rechtsgang (und/oder keine Versicherung dafür hat) oder b) das Zeugnis ihn sehr wichtig ist (ist wohl in Deutschland viel wichtiger als in den Niederlanden). Destotrotz, das Zeugnis lässt sich auch vor Gericht abzwingen als Randbedingung des Verfahrens.

Ach ja, und immer wieder sagen: 'Ich möchte den Fall gerichtlich prüfen lassen, ob dies so OK ist. Ich bin nicht auf Streit aus, aber prüfen lassen werde ich es'. Da riecht man schon schnell wie es ausgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Simbi

Erfahrenes Mitglied
07.10.2009
658
27
DUS und BRU
Das ist wirklich bitter. Mir hat mal ein Freund gesagt "Erwarte nicht zu viel. Alles was Du von Deinem Arbeitgeber erwarten kannst, ist dass er pünktlich Dein Gehalt überweist."
Heute weiss ich, dass er Recht hatte.
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
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Ehrlich gesagt hab ich momentan Bewerbungen im Kopf, und nicht nen Rechtsstreit.

Nach Vorne blicken ist die Devise. Und sobald ein neuer Job in Aussicht ist, wird erstmal ne Berufs-Rechtschutz abgeschlossen. ;)

Wer nen Job auf Lager hat, immer her damit. ;)
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.803
2.311
CGN
@krabbenkopf: Klar, aber was bringt ihm das? Ich hatte mir damals auch überlegt, den ehemaligen AG fies zurückzutreten. Aber das hätte mir persönlich keine Genugtuung gebracht. Außerdem: Wer will schon einen eingeklagten unbefristeten Arbeitsvertrag haben, wenn es andere Optionen gibt?

Arbeitsprozesse enden idR sowieso nicht mit dem tatsächlichen Wiedererhalt des Arbeitsplatzes, sondern mit einer Abfindungszahlung. So bekäme der OP wenigstens noch etwas Cash heraus.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
5
HAM
Hier eine Klage zu empfehlen halte ich für kontraproduktiv.

Er müsste ja zunächst mal formell auf den Erhalt des Arbeitsplatzes klagen - also 400€ für einen Arbeitsplatz mit abgeschlossenen Studium. Nicht wirklich der Hit, wenn der Richter der Klage nachgibt.

Selbst wenn es schlussendlich doch auf eine Abfindung hinausläuft; ohne Berücksichtigung des Prozessrisikos wäre das Ergebnis so ca. 4,5Jahre * 400€ = 1800€. Dafür hätte er dann aber auch ein handvoll neue Feinde in der Welt. "Man sieht sich immer zweimal im Leben". Da wäre es allemal besser in Freundschaft auszuscheiden und die Verantwortlichen beim bisherigen Arbeitgeber in sein eigenes Netzwerk zu integrieren.
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
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Dazu müsstest du aber noch erzählen, was du gelernt/studiert hast.

Ach ich dachte meine sympathischen Zeilen reichen. ;)

Studiert:

Handels- und Dienstleistungsmanagement mit Handelsmanagement als Vertiefung. BWL Grundstudium ist dabei impliziert.
Bisherige Erfahrung:
4 Monate Praktikum in einer Event-Company im Bereich Kundenakquise, Kundenbetreuung;
4 Jahre im Sales in einem Großhandel für KFZ Zubehör (Leichtmetallfelgen und Reifen)
0,5 Jahre im Immobilienbereich - Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten, Zuarbeit für unseren Bauingenieur usw.
BA Thema: Erstellung eines Revitalisierungskonzeptes einer Handelsimmobilie (diese befindet sich im Eigentum der Unternehmensgruppe in der ich beschäftigt bin/war)
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.810
373
Mal abgesehen davon trägst du vor dem AG in der ersten Instanz auch beim Gewinn des Prozesses IMMER deine Kosten selber.
Also wenn du keine Rechtschutzversicherung hast, wovon ich jetzt mal ausgehe, würde ich mir das ganze schnell abschminken.
Rein Kostentechnisch gesehen.
 

ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
286
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Nochmal: Ein Rechtsstreit kommt NICHT in Frage. Dazu habe ich weder das Geld, noch die Zeit, noch die Nerven. Punkt.

Ich habe meine Erfahrungen in diesem Unternehmen gemacht, gute wie schlechte, und ich gehe mit erhobenem Haupt, einem anständigen Zeugnis und einem reinen Gewissen.
 

AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
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Gute Einstellung. Wenn ich bei uns sehe, wieviele ehemalige Kollegen wieder Kollegen wurden, würde ich auch anständig gehen. Selbst wenn der Brötchengeber Mist baut, man sieht sich immer zweimal im Leben
 
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Hausmarke

Erfahrenes Mitglied
15.11.2011
378
102
Zuerst (das war vor 2 Monaten) noch hingehalten nach dem Motto "ja, das machen wir" usw.

Wie Du schon geschrieben hast, ist das sehr naiv. Es klingt so, als ob es damals schon "Zweifel" bzw. Gesprächsstoff gegeben hat.
Da hätten alle Alarmglocken angehen müssen. Immer Plan B haben.

Wenn Du dann (hoffentlich bald) einen Job hast, ist dieser sicherlich mit Probezeit. Du solltest bei der Hälfte der Probenzeit nachfragen und wenn Du kein klares Ja bekommst sofort Bewerbungen schreiben.
Habe ich daaamals (ich werde alt :( ) auch gemacht. 6 Monate Probezeit, nach 3-4 Monaten nachgefragt mit der klaren Ansage mich sonst weiter zu bewerben. Fetsanstellung kam dann sehr schnell...
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
286
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Ja, wie gesagt ist man hinterher immer schlauer. Ich habe eben auf das Wort eines self-made-Milliardärs gezählt. Manchmal täuscht man sich eben leider auch. Aber wie gesagt, "hinterher...." ;)
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Arbeitsprozesse enden idR sowieso nicht mit dem tatsächlichen Wiedererhalt des Arbeitsplatzes, sondern mit einer Abfindungszahlung. So bekäme der OP wenigstens noch etwas Cash heraus.

Das ist richtig. Aber wenn ich die Daten/Fakten richtig verstanden habe, kann er nach Sachlage maximal mit 1600 EUR Abfindung rechnen (4x400). Vor Steuern.
 

SlRlUS

Erfahrenes Mitglied
08.10.2009
2.409
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Allgäu
Und denk an dein Xing und LinkedIn Profil und lass dir von Kollegen und wenn möglich Vorgesetzten dort Empfehlungen schreiben!
 
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ChangeMe

Erfahrenes Mitglied
18.07.2011
286
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Ja, die Profile werde ich auf Vordermann bringen! Das habe ich bisher leider vernachlässigt.