Lufthansa stellt TXL-JFK ein

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imsal

Reguläres Mitglied
25.06.2015
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Lufthansa stellt TXL-JFK ein. Anders als angekündigt übernimmt auch EW die Strecke nicht. Vorgeschobener Grund sei die Verfügbarkeit nur eines Nachtslots in JFK. Außerdem wäre die Strecke nicht wirtschaftlich. Beides unwahr. So würde ja der LH Slot freiwerden. Und wenn man eine Woche vorher verkündet, im Winter Langstrecke zu fliegen und die bestehenden Buchungen bei AirBerlin einfach verfallen lässt, dann geht das nicht wirtschaftlich. Ein wohlkalkulierter Schachzug von LH, um ihre Hubs in FRA und MUC zu füllen. LH hat einfach keinen Bock auf Berlin, obwohl die Stadt den meisten Zielverkehr im LH-Netz akquiriert. Fakt ist: Wenn Langstrecke ab Berlin eh nur mit Umsteigen möglich ist, dann muss man ja nicht zwangsläufig mit LH fliegen.

https://m.tagesspiegel.de/wirtschaf...gverbindung-berlin-new-york-ein/21065558.html
 

sultanbinaber

Erfahrenes Mitglied
15.07.2009
524
105
FRA
[...] Außerdem wäre die Strecke nicht wirtschaftlich. Beides unwahr. [...]

Darf man Fragen wie Du zu dieser Beurteilung kommst? Du arbeitest nicht zufällig unter den Netzwerkplanern der LH in Frankfurt?

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass das Catchment in der Region groß genug ist um regelmäßig einen A330 zu füllen. Mit Feed/Defeed sicherlich, aber das ist im EW-Konzept ja nicht vorgesehen.
Von daher (und ganz unemotional): Ich kann die Entscheidung bestens nachvollziehen.
 

imsal

Reguläres Mitglied
25.06.2015
93
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Darf man Fragen wie Du zu dieser Beurteilung kommst? Du arbeitest nicht zufällig unter den Netzwerkplanern der LH in Frankfurt?

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass das Catchment in der Region groß genug ist um regelmäßig einen A330 zu füllen. Mit Feed/Defeed sicherlich, aber das ist im EW-Konzept ja nicht vorgesehen.
Von daher (und ganz unemotional): Ich kann die Entscheidung bestens nachvollziehen.
Wie von einem ehemaligen Air Berlin Mitarbeiter zu erfahren war, ist Air Berlin die Strecke Berlin New York nie defizitär geflogen. Dazu passt auch, das Delta und United die Verbindung länger im Jahr aufrecht erhalten bzw größere Flugmuster einsetzen.
 
A

Anonym57320

Guest
Wie von einem ehemaligen Air Berlin Mitarbeiter zu erfahren war, ist Air Berlin die Strecke Berlin New York nie defizitär geflogen. Dazu passt auch, das Delta und United die Verbindung länger im Jahr aufrecht erhalten bzw größere Flugmuster einsetzen.

AB hat ja auch nach TXL gefeedet. Das ist aber im EW Konzept nicht vorgesehen, und Lufthansa wird nachvollziehbarer Weise nen Teufel tun sich einen dritten Umsteigeflughafen im selben Land aufbauen.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.389
2.242
Corona-Land
Wie von einem ehemaligen Air Berlin Mitarbeiter zu erfahren war, ist Air Berlin die Strecke Berlin New York nie defizitär geflogen.

(...ich habe übrigens gehört, dass sämtliche AB Langstrecken immer defizitär waren, kann das aber nicht verifizieren)

Ich mache euch jede Wirtschaftlichkeitsrechnung/jeden Businessplan für jede Strecke positiv oder negativ, je nach Wunsch.

Zur Not bestätige ich euch auch: "Systemrelevant", das geht immer.
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.582
4.235
MUC/INN
(...ich habe übrigens gehört, dass sämtliche AB Langstrecken immer defizitär waren, kann das aber nicht verifizieren)

War bei AB irgendwas nicht defizitär?
Schon die LTU hatte imense Probleme mit der Langstrecke und nur einzelne Cashcows, insbesondere MUC-WDH, die zahlungskräftige Kundschaft aus BW, Bayern, Österreich (inkl. Südtirol), viele Freizeitjäger und Afrikaliebhaber. AB musste aus Ideologiegründen natürlich WDH nach TXL abziehen und dachte ernsthaft, die Süddeutschen würden nach Barlin fliegen und dort umsteigen. Ergo ein krasser Einbruch der Zahlen und Einstellung der Strecke nach einiger Zeit.
 
M

Mcflyham

Guest
...Außerdem wäre die Strecke nicht wirtschaftlich. Beides unwahr. ...
Ich habe den Eindruck, dass ist nur Vermutung aber kein Wissen oder kennst du die Yields auf der Strecke? Ich habe mir stichprobenartig mal die Auslastung in den letzten Wochen angeschaut (ja, das sagt noch nichts direkt über die Rentabilität aus) und da waren die Maschinen häufig schlecht gebucht. Und wenn Sie voll waren, dann nur wenig B/C Buchungen. Daraus schliesse ich, dass es zumindest schwierig wird mit der Wirtschaftlichkeit!
 

abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
982
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DUS
Ein einzelner Tag ist natürlich bei weitem nicht repräsentativ, aber am 22.02. war in der LH407 JFK-TXL noch genügend Platz, um die (127) Passagiere der gestrichenen LH401 aufzunehmen und diese alle nach FRA anstatt TXL zu fliegen....

Incident: Lufthansa B748 at New York on Feb 22nd 2018, engine problem

"The passengers were rebooked onto LH-407, which was redirected to Frankfurt/Main instead of Berlin Tegel (Germany)."

Was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass LH 401 auch nur mäßig ausgelastet war ;-).
Schade, ich bin schon zu AB Zeiten gerne TXL-JFK geflogen. Zugegebenermaßen primär, weil man dort seltener ausgebuchte Flüge gesehen, und damit mehr Platz, hat.
 
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tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.373
1.436
Löhne
Was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass LH 401 auch nur mäßig ausgelastet war ;-).
Schade, ich bin schon zu AB Zeiten gerne TXL-JFK geflogen. Zugegebenermaßen primär, weil man dort seltener ausgebuchte Flüge gesehen, und damit mehr Platz, hat.

Da beißt sich ja die Katze in den Schwanz: Erst hat man erfreulicherweise viel Platz, später aber gar keinen mehr, da die Flugverbindung dann gestrichen wird.
 

Skyworld

Airliner
14.03.2010
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3
Erding
Ein einzelner Tag ist natürlich bei weitem nicht repräsentativ, aber am 22.02. war in der LH407 JFK-TXL noch genügend Platz, um die (127) Passagiere der gestrichenen LH401 aufzunehmen und diese alle nach FRA anstatt TXL zu fliegen....

Incident: Lufthansa B748 at New York on Feb 22nd 2018, engine problem

"The passengers were rebooked onto LH-407, which was redirected to Frankfurt/Main instead of Berlin Tegel (Germany)."

Mit der Argumentation müsste man JFK-FRA auch sofort einstellen, lohnt doch nicht mit 127 Paxen!
Und das war sogar eine B748 und kein A330 :eek:
 

imsal

Reguläres Mitglied
25.06.2015
93
0
Ich habe den Eindruck, dass ist nur Vermutung aber kein Wissen oder kennst du die Yields auf der Strecke? Ich habe mir stichprobenartig mal die Auslastung in den letzten Wochen angeschaut (ja, das sagt noch nichts direkt über die Rentabilität aus) und da waren die Maschinen häufig schlecht gebucht. Und wenn Sie voll waren, dann nur wenig B/C Buchungen. Daraus schliesse ich, dass es zumindest schwierig wird mit der Wirtschaftlichkeit!
Die ersten drei Monate des Jahres sind doch eher die Nebensaison der Nebensaison. Schlecht gebucht ebenfalls ab FRA oder MUC. Bei der TXL Strecke kommt noch dazu, daß es wegen der AB Pleite nur kurzen bis gar keinen Buchungsvorlauf gab. Passagieraufkommen ca. 170.000 Berlin - NYC p.a. nicht sooo schwach.
 

Marci

Aktives Mitglied
01.10.2016
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Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass das Catchment in der Region groß genug ist um regelmäßig einen A330 zu füllen.
Sehe ich genauso. Die Region ist einfach wirtschaftlich zu schwach. By the way: Ich frage mich daher sowieso seit geraumer Zeit, woher der "Großflughafen Berlin-Brandenburg" seine geplanten 50 Mio. Passagiere nehmen will, wenn nicht durch Umsteigeverkehr (und braucht man noch ein 3.Drehkreuz in D.?)
 

rcs

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06.03.2009
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München
Es macht für LH doch keinen Sinn, im Joint Venture dann teilweise double daily zusammen mit der United zu fliegen. Mit dem UA-Flug ist der TXL-Markt nach NYC bereits gut versorgt, wenn die Nachfrage wirklich groß genug wäre würde es zunächst Sinn machen, dass der JV-Partner auch in der Low Season auf tägliche Flüge aufstockt.

Im Sommer kloppt sich dann neben der UA auch noch die DL um die Fluggäste, da ist definitiv auch ohne den LH-Flug bereits Überkapazität im Markt ex Berlin...

Betriebswirtschaftlich ist das der einzig sinnvolle Zug, die Strecke seitens LH einzustellen. Zu komplex, zu teuer, zu wenig Yield und zu wenig Paxe.
 

FRAHAMLON

Erfahrenes Mitglied
31.10.2013
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PIT, ORD
Erschwerend kommt aus meiner Sicht noch dazu, dass man mit JFK einen Flughafen anfliegt, von dem man mit Alliance-Partnern nicht weiterkommt, da UA JFK nicht bedient. Und bevor ich TXL-JFK fliege, dann rueber nach EWR und von dort aus weiter fliege ich doch lieber entweder direkt mit der UA TXL-EWR oder via MUC/FRA/etc... Nicht jeder will 'nur' nach New York!

Die Flüge ex FRA nach JFK sind in der Nebensaison meiner (geringen) Erfahrung nach auch eher schwach ausgelastet, bin vor einigen Wochen FRA-JFK geflogen, da war die Maschine in C max. zur Hälfte voll, in Eco noch weniger. Aber in der Tat mag es die Fracht rausreissen.
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
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1.046
TXL
Sehe ich genauso. Die Region ist einfach wirtschaftlich zu schwach. By the way: Ich frage mich daher sowieso seit geraumer Zeit, woher der "Großflughafen Berlin-Brandenburg" seine geplanten 50 Mio. Passagiere nehmen will, wenn nicht durch Umsteigeverkehr (und braucht man noch ein 3.Drehkreuz in D.?)

Na ja, TXL hatte in 2016 etwa 21,25 Mio Pax. Wenn man sich die Entwicklung ansieht: In 2006 waren es 11,78 Mio und 1996 nur 8,29 Mio Pax. Mit der AB bedingten Delle in 2017 ist das Passagieraufkommen seit 2002 (Ausnahme: 2009) stets gewachsen. Auch die Flugbewegungen haben zugenommen.

Und wie sieht es in SXF aus? In 2017 etwa 12,86 Mio Pax. Die Entwicklung: In 2007 waren es 6,31 Mio und 1997 nur 1,87 Mio Pax. Passagieraufkommen und Flugbewegungen steigen auch, wenn man sich mal nur die letzten drei Jahre ansieht: 7,3 Mio (2014) bei 70.000 Flügen, dann 8,5 Mio (2015) bei 76.000 Flügen, dann 11,6 Mio (2016) bei 96,000 Flügen.

Ich weiß nicht, ob die 50.000 Mio perspektivisch wirklich so unwahrscheinlich sind für den BER. Eine Kapazitätsplanung macht man ja nicht für den nächsten oder übernächsten Sommerflugplan, sondern für die kommenden Jahrzehnte. Und die Entwicklung der letzten Jahre lässt ja einiges erwarten, und das trotz der kalten Schulter des Flag Carriers.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
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432
Betriebswirtschaftlich ist das der einzig sinnvolle Zug, die Strecke seitens LH einzustellen. Zu komplex, zu teuer, zu wenig Yield und zu wenig Paxe.

Die Strecke war doch auf Einstellung ausgelegt - die Diskussion hatten wir ja schon bei der Aufnahme der Strecke. Das war nur ein politisches Geschenk nach dem Ableben der AB, mehr nicht. Nach NYC gibt es nun wirklich beileibe genug Flüge aus TXL. Einen Flug Richtung Westküste hätte ich jetzt um Ostern zweimal gut brauchen können, aber was soll ich mit einem späten Flug nach JFK, wo ich dann fest sitze und nicht mehr weiter komme, und wo ich mit UA einen besseren Anschluss in das Streckennetz bekomme? LAX, SFO, sowas in der Art hätte etwas gebracht.

Die ganze Streckenplanung war entweder einfach nur absolut dumm, oder wirklich eine Augenwischerei. Da ich dem LH-Management nicht unterstellen will, dass es absichtlich dumm ist, kann ich nur letzteres vermuten.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
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Die ganze Streckenplanung war entweder einfach nur absolut dumm, oder wirklich eine Augenwischerei. .
Es gibt noch eine dritte, wahrscheinlichere Möglichkeit:
Man hatte hier ein Gesamtpaket angeboten (AB-Übernahme durch LH, Überbrückungskredit des Staates, Strecke nach USA, Standortsicherung etc.). Der Staat in Person des Kartellamts ist dann von der Gesamtlösung zurückgetreten, und da will man als LH natürlich auch nicht mehr einzelne nachteilige Komponenten des Paketes beisteuern, wo man die "goodies" auch nicht bekommen hat.