Ich schreibe zwar noch an einem Tripreport, aber hier schon mal die jüngsten Erlebnisse in Bezug auf Kids und Langstreckenflüge:
22.12.2010 LX92 ZRH-GRU:
Wir in F (2 D+G), die Kids (3,5 und 4,5 Jahre alt) in C (4 D+G) - Reihe 3 existiert nicht.
Nach dem Boarding kurzes Gespräch mit dem Purser dahingehend, dass wir mit den Kids noch nie in getrennten Serviceklassen geflogen sind und ob es nötig bzw. ratsam sei, dass die Kids neben jeweils einem Erwachsenen bei Start und Landung sitzen. Purser sah keinen Grund, dass wir neben den Kids sitzen müssten, solange die Kids auch alleine sitzen wollen.
Danach perfekte Betreuung der Kids. Pasta aus der ausgebuchten Eco wurde wie selbstverständlich organisiert, nachdem die Kids auf die Frage der Stewardess nach dem Essen mit "Pasta" geantwortet hatten. Ich bekam nur einen kurzen Blick, ob ich es "erlaube".
Als es dann ans schlafen ging, wollte der kleinere nicht wirklich schlafen (tat aber so). Daddy war schon weggedöst und wurde dann mit vielen Entschuldigungen von der Stewardess geweckt und gefragt, ob es ok ist, wenn sie sich um ihn kümmert und sich mit ihm beschäftigt. Er hat sie dann die gesamte Nacht bei den Servicegängen begleitet und durfte den Leuten die Wasserflaschen übergeben. Die Stewardess hat sich so intensiv mit ihm beschäftigt, dass er mir heute (4 Wochen nach dem Flug) noch ihren Namen und Details über den Flug (Zielort, Flugzeugtyp, Grund für Gurte) erzählt.
Der grössere der beiden hatte sich nachts ab und zu aufgedeckt - das wurde selbstredend von der Crew korrigiert.
Ich hatte vor Abflug noch als Cateringwunsch 1 Liter Kakao geäussert, da es bei den Kids Ritual ist, vorm einschlafen und nach dem aufwachen einen warmen Kakao zu trinken. Meine Überlegung war, dass es dann für alle Beteiligten angenehmer ist, wenn die Kids so ein paar gewohnte Sachen haben.
Es waren 2 Thermoskannen mit jeweils 1 Liter warmen Kakao an Bord - selbstverständlich.
Interessant fand ich, dass die Kids vom Kabinenpersonal für voll genommen und aktiv nach ihren Wünschen unter Aufzählung der Wahlmöglichkeiten gefragt wurden. Wo wird das schon so gemacht...
Fazit:
Der gebotene Service lag weit über meinen Erwartungen. Vorallem die Selbstverständlichkeit, mit der der Service erbracht und proaktiv gehandelt und mitgedacht wurde, hat mich wirklich extrem beeindruckt. Sowas hätte ich in Europa nicht erwartet.
Wer meine Kids kennt, weiss, dass sie nicht auffällig in dem Sinne, aber trotzdem lebhaft sind. So lieb und pflegeleicht wie auf dem Flug habe ich die beiden noch nie erlebt. Das lag sicherlich einerseits am Erlebnis selbst aber ganz sicher auch am gebotenen Service.
Was ich das nächste Mal anders machen würde/werde:
Die Sitze bei getrennter Serviceklasse nicht mehr direkt hintereinander sondern versetzt buchen. Also z.B. 2 D+G und 4 A+B. Da muss man sich nicht so extrem verrenken um die Kids im Auge zu behalten.
Ausserdem würde ich mir nach dem jetzigen Erlebnis sicherlich nicht mehr so viele Gedanken machen, wie man den Flug halbwegs passabel mit Kindern rumkriegt, sofern ich wieder LX fliege (hängt von Preis und Verfügbarkeit ab).
Die Flüge vor 1,5 Jahren mit den Kids auf der selben Strecke, jedoch mit JJ und LH in Y, waren ok, jedoch wurde da, wie bereits andere hier beschrieben haben, seitens der Crew entweder gar kein oder nur sehr eingeschränktes Augenmerk auf die Kids gelegt. Da lief es halt nach dem Motto: Eco-Service und Pflicht erfüllen.