Wenn Treuepunkte eine Währung sind, was sind dann Meilen?

ANZEIGE

Schweinshaxe

Aktives Mitglied
21.03.2010
185
19
ANZEIGE
Der BGH sagte heute, dass Rewe seine Treuepunkte nicht einfach entwerten darf, weil sie "eine Art Währung" sind. Zwar hatte Rewe seine Treuepunkte-Besitzer komplett enteignet, doch könnte das Urteil auch Auswirkungen auf die mehrfache Teilenteignung der Miles&More-Kunden durch regelmäßige Erhöhung der erforderlichen Meilenwerte haben. Was meint Ihr?
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
... auf die mehrfache Teilenteignung der Miles&More-Kunden durch regelmäßige Erhöhung der erforderlichen Meilenwerte haben. Was meint Ihr?

"mehrfache"? "regelmäßige"? Das suggeriert, M&M würde alle zwei Jahre den Awardchart verändern. So ist es aber nicht. Es geht bei M&M um eine Erhöhung der Meilenwerte in großem zeitlichen Abstand von mehreren Jahren, was dann einer moderaten jährlichen Teuerung von durchschnittlich ca. 3% entspricht. Nur die Art und Weise der Umsetzung war bei der letzten Anpassung mangelhaft. Aber inhaltlich vollkommen im grünen Bereich und überhaupt nicht vergleichbar mit der von REWE praktizierten Über-Nacht-Totalenteignung. Zumal M&M bei der letzten Erhöhung auch Verbilligungen vorgenommen hat, z.B. Oneway von 75% auf 50% gesenkt und die Möglichkeit eingeführt, zwei Stopover zu machen. Ich kann da überhaupt keine Parallelen zum Fall "REWE" erkennen.
 

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
Ich denke schon, dass hier parallelen bestehen. Der Papier-Fööööörstler, der sich mit ach und krach den award zusammengespart hat und - zack - auf einmal den Flug nicht mehr erhalten soll, weil die Prämientabelle angepasst wurde...

Auf der anderen Seite sagt der BGH ja (wohl) auch, dass es genügt hätte, wenn der Kunde irgendetwas(!) erhalten hätte. Überspitzt dargestellt: Dann statt FÖÖÖÖRST doch nur Y FRA-HAM?
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.730
2.471
FRA
Ich dachte bisher immer, Preiserhöhungen seien in der Marktwirtschaft möglich.

Wenn ich jetzt jahrelang auf ein Auto spare und VW/Opel/Bentley zum Jahresbeginn die Preise um 5% erhöht, dann kann ich doch auch nicht klagen. Ich würde auch gerne gegen die Erhöhung der Strompreise klagen.

Aber bei Meilen hört scheinbar der Spaß auf.
 
  • Like
Reaktionen: MisterG und wizzard

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
Das Bild ist schief: Wenn Du dem Autohaus, dass Dir sagte, dass Du einen VW für 20.000 EUR kaufen kannst, seit Jahren jeden Monat Dein Geld überwiesen hast, es dann aber plötzlich heißt, dass Du noch 2 weitere Jahre zahlen musst.....
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Auf der anderen Seite sagt der BGH ja (wohl) auch, dass es genügt hätte, wenn der Kunde irgendetwas(!) erhalten hätte. Überspitzt dargestellt: Dann statt FÖÖÖÖRST doch nur Y FRA-HAM?

Sehr überspitzt, um nicht zu sagen, unsachlich, denn der neue C-Preis liegt in allen Fällen tiefer als der alte F-Preis.
 

jackinthebox

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
428
-3
Ich denke schon, dass hier parallelen bestehen. Der Papier-Fööööörstler, der sich mit ach und krach den award zusammengespart hat und - zack - auf einmal den Flug nicht mehr erhalten soll, weil die Prämientabelle angepasst wurde...

Auf der anderen Seite sagt der BGH ja (wohl) auch, dass es genügt hätte, wenn der Kunde irgendetwas(!) erhalten hätte. Überspitzt dargestellt: Dann statt FÖÖÖÖRST doch nur Y FRA-HAM?

Inwiefern fällt denn hier die Annahme ins Gewicht, in welchem Zeitraum der Kunde die Meilen/Prämienpunkte generiert? Für den Vielreisenden, der innerhalb eines Jahres 130k+ erfliegt, sollten auch 'plötzliche' Programmänderung nicht so stark ins Gewicht fallen sondern wenn eher nur schmerzhaft sein.

Für denjenigen, der sich über drei Jahre mit dem FAZ-Abo seinen F-Prämienflug zu den Preisen von 2009 erspart ist die Änderung mehr als ärgerlich und die Prämie wahrscheinlich auch nicht mehr greifbar - für solche Leute ist das Programm aber auch nicht wirklich gemacht.

Ich will mit dem Gedanken nicht absprechen dass die Änderungen nicht ärgerlich seien, aber es kommt doch auch auf die Zielgruppe an.

Anders ist es doch bei der REWE-Aktion, wo die Prämienvergabe ab-/unterbrochen wurde als keine Produkte mehr vorhanden waren und somit alle Teilnehmer getroffen hat.
 
  • Like
Reaktionen: kexbox

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Das Bild ist schief: Wenn Du dem Autohaus, dass Dir sagte, dass Du einen VW für 20.000 EUR kaufen kannst, seit Jahren jeden Monat Dein Geld überwiesen hast, es dann aber plötzlich heißt, dass Du noch 2 weitere Jahre zahlen musst.....

Auch dieser Vergleich hinkt. Du hast ja keinen Ratenkauf über das Auto abgeschlossen und nichts überwiesen, sondern der Händler hat nur zu dir gesagt, das Auto kostet im Moment, wenn du es heute kaufst, 20.000 EUR. Wenn du dann erst einmal Geld sparen musst, bis du den Kaufvertrag abschließen kannst, kann es natürlich sein, dass das Auto, wenn du dann 20.000 EUR hast, inzwischen 22.000 EUR kostet.
 

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
Ja, kann man argumentieren. Ich sehe aber - aus Verbrauchersicht - die Airlines in der Pflicht, Meilen zu den Konditionen einzulösen, zu denen sie erworben wurden. Ein Meilenverfall gibt Anbietern die Gelegenheit, Altlasten irgendwann dann doch über Bord werfen zu können
 
  • Like
Reaktionen: concordeuser

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Für denjenigen, der sich über drei Jahre mit dem FAZ-Abo seinen F-Prämienflug zu den Preisen von 2009 erspart ist die Änderung mehr als ärgerlich und die Prämie wahrscheinlich auch nicht mehr greifbar - für solche Leute ist das Programm aber auch nicht wirklich gemacht.

Ich denke, es ist müßig, darüber zu spekulieren, für wen das Programm gemacht ist. Das Programm kann von jedem genutzt werden, der es möchte und wenn der "Altpapiersammler" zur Entscheidung kommt, das Programm sei für seine Zwecke geeignet, ist es auch für ihn gemacht. Es ist also gemacht für jeden, der es nutzt.

Für einen guten "Altpapiersamler ist es aber überhaupt kein Problen, die Meilen für einen F-Flug innerhalb eines Jahres zusammen zu bekommen. Es gibt ja bei M&M mehr Möglichkeiten, als nur Zeitungsabos. Also ist er in der gleichen Lage wie der Vielreisende mit seinen 130k+ pro Jahr. Wenn er langsamer sammelt, dann kann er 2009, wenn er mit Sammeln anfängt, natürlich nicht zwingend voraussetzen, dass 2012 noch die Preise von 2009 gelten. Das muss er einkalkulieren ... oder es eben sein lassen, wenn ihm das Risiko von Preissteigerungen zu hoch ist.
 
  • Like
Reaktionen: kexbox

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Ja, kann man argumentieren. Ich sehe aber - aus Verbrauchersicht - die Airlines in der Pflicht, Meilen zu den Konditionen einzulösen, zu denen sie erworben wurden. Ein Meilenverfall gibt Anbietern die Gelegenheit, Altlasten irgendwann dann doch über Bord werfen zu können

Dann möchte ich mal die Verbraucher erleben, wenn M&M plötzlich den Meilenverfall für HONs, SENs, FTLs und CC-Inhaber einführt. Nee, Danke, dann ist mir eine Preiserhöhung von durchschnittlich 3% pro Jahr wirklich lieber.

Ich weiß bereits heute, dass ich meine Meilen niemals alle mit den Werten von heute werde abfliegen können. Ich jammere aber nicht, denn so ist das Leben; alles wird mit der Zeit teurer, auch Awards. Und wer sich dazu entscheidet, aktuell mehr Meilen anzusammeln als er gleichzeitig verbraucht, muss wissen, was er tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: hiob

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
Das mag für dich so zutreffen, sehen andere aber sicher anders. Zumindest im Flugbereich haben die Anbieter zudem durch ihre kreativen "Steuern + Gebühren" die Möglichkeit, Erhöhungen von Kosten angemessen an den Meilenflieger weiterzugeben. Das, was dann noch Inflation ist, wird dadurch ausgeglichen, dass ein Konto voll angestaubter Meilen ein zinsloses Darlehn an den Programmbetreiber darstellt.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Ja klar sehe ich das so und andere sehen es anders. Wenn's nicht so wäre, gäbe es hier einige Threads und Posts weniger. Mit dem zinslosen Darlehen, das ist allerdings nicht so ohne. LH/M&M muss die Meilen ja in der Bilanz als offene Rechnung mitschleppen. Und "Inflation" möchte ich die Preiserhöhungen nicht nennen. Es geht hier LH um Gewinnmaximierung, genauso wie bei den anderen Stellschrauben, z.B. Erhöhung der "Steuern+Gebühren", die du anführst. Ich habe nie gesagt, dass LH das zwingend tun muss. Sie tun es, weil sie es wollen; warum genau entzieht sich meiner Kenntnis; ich sitze nicht im Vorstand von LH. Ich sage nur, dass ich als Kunde weiß, dass LH auf Profit aus ist und ich deshalb jederzeit damit rechnen muss, dass LH mir das Leben schwerer macht. Mich würde es auch gar nicht wundern, wenn es plötzlich hieße: Verfallaussetzung für CC-Inhaber gibt's nicht mehr, nur noch für Statuskunden. Wenn ich dann reiner "Altpapiersammler" ohne Status wäre, müsste ich mich halt auf die neue Situation einstellen. Auf jeden Fall würde ich nicht anfangen zu jammern.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: kexbox

jackinthebox

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
428
-3
Ich denke, es ist müßig, darüber zu spekulieren, für wen das Programm gemacht ist. Das Programm kann von jedem genutzt werden, der es möchte und wenn der "Altpapiersammler" zur Entscheidung kommt, das Programm sei für seine Zwecke geeignet, ist es auch für ihn gemacht. Es ist also gemacht für jeden, der es nutzt.

Für einen guten "Altpapiersamler ist es aber überhaupt kein Problen, die Meilen für einen F-Flug innerhalb eines Jahres zusammen zu bekommen. Es gibt ja bei M&M mehr Möglichkeiten, als nur Zeitungsabos. Also ist er in der gleichen Lage wie der Vielreisende mit seinen 130k+ pro Jahr. Wenn er langsamer sammelt, dann kann er 2009, wenn er mit Sammeln anfängt, natürlich nicht zwingend voraussetzen, dass 2012 noch die Preise von 2009 gelten. Das muss er einkalkulieren ... oder es eben sein lassen, wenn ihm das Risiko von Preissteigerungen zu hoch ist.

Ich stimme dir bei beiden Punkten komplett zu - für den zweiten fett markierten Punkt sehe ich allerdings eben die Schwierigkeit, dass es nur für Zielgruppen innerhalb eines Korridors wirklich kalkulierbar ist. Alle Teilnehmer abseits dieses Korridors können eben solche Änderungen weniger leicht über ihr normales, eigentlich dem Zwecke des Programmes entsprechenden Verhalten, kompensieren.

Grundsätzlich sagt aber M&M/jedes andere Programm nicht "für dieses Ticket werden Ihnen x Prozent eines F-Awards gutgeschrieben" sondern "für dieses Ticket werden Ihnen x Meilen gutgeschrieben. Aktuell können Sie beispielsweise n Meilen für einen F-Award eintauschen.

Das ist in meinen Augen ein eklatanter Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: wizzard

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.744
2.295
Deswegen sammle ich bei meinem Bäcker keine Stempel. Das ist mir zu einfach :D
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.730
2.471
FRA
Das Bild ist schief: Wenn Du dem Autohaus, dass Dir sagte, dass Du einen VW für 20.000 EUR kaufen kannst, seit Jahren jeden Monat Dein Geld überwiesen hast, es dann aber plötzlich heißt, dass Du noch 2 weitere Jahre zahlen musst.....

Wieso? Das Autohaus zeigt mir - wie alle anderen Anbieter auch - den heute gültigen Preis. So ist das auch mit der Meilentabelle. Heute gebucht kostet ein Flug nach XYZ eben genau den Meilenbetrag. Da steht doch nirgends, dass dieser Meilenpreis für immer und ewig gültig ist.

Genauso wie VW. Die sagen mir auch nicht zu, dass der Preis für den Golf immer und ewig der gleiche ist, nur damit mein Anpsarplan bei der Bank Gültigkeit hat. Im Zweifel heißt es für die 20.000 EUR gibt es eben keinen Polo mit 115 PS, sondern nur mit 90 PS.
 
  • Like
Reaktionen: MisterG

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
Genauso wie VW. Die sagen mir auch nicht zu, dass der Preis für den Golf immer und ewig der gleiche ist, nur damit mein Anpsarplan bei der Bank Gültigkeit hat. Im Zweifel heißt es für die 20.000 EUR gibt es eben keinen Polo mit 115 PS, sondern nur mit 90 PS.


Die Hervorhebung habe ich mir mal erlaubt.

Aber ja: Hier sind wir wohl auf einer Rasierklinge und entweder man kippt nach rechts (Das ist wie GEld, Preise ändern sich nun mal) oder nach links (Meilen sind bereits Anwartschaften auf Leistungen, deren "Meilenpreis" bei Erwerb der Meilen feststeht)
 

jackinthebox

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
428
-3
Die Hervorhebung habe ich mir mal erlaubt.

Aber ja: Hier sind wir wohl auf einer Rasierklinge und entweder man kippt nach rechts (Das ist wie GEld, Preise ändern sich nun mal) oder nach links (Meilen sind bereits Anwartschaften auf Leistungen, deren "Meilenpreis" bei Erwerb der Meilen feststeht)

Aber genau das behauptet ja auch - zumindest aus Sicht der Programme - niemand, auch wenn das gerne so interpretiert wird.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.730
2.471
FRA
Die Hervorhebung habe ich mir mal erlaubt.

Aber ja: Hier sind wir wohl auf einer Rasierklinge und entweder man kippt nach rechts (Das ist wie GEld, Preise ändern sich nun mal) oder nach links (Meilen sind bereits Anwartschaften auf Leistungen, deren "Meilenpreis" bei Erwerb der Meilen feststeht)

Das hieße ja, dass die Airlines sowie Hotelprogramme niemals ihre Award-Preise erhöhen dürften. Einmal festgelegt, ein Leben lang gültig (in den USA bis Anmeldung Chapter 11).

Bei den Rabattmärkchen ist es ja anders gelagert. Die Aktionen gelten für einen bestimmten Zeitraum: Kaufe vom 01.09.2013 bis 30.11.2013 bei real/REWE/hit ein und Du bekommst je 5/10/15 EUR-Einkaufswert ein Märkchen. Fur 25/50/100 Märkchen kannst Du bis 31.12.2013 zum günstigen Sensationspreis von nur 19/39/59 EUR ein WMF Salzstreuer/Braun Schamhaarfön/Tefal Sauerkrauttopf erwerben.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.730
2.471
FRA
Nein, das heißt es nicht (zwangsläufig). Ein Meilenverfall, z.B. parallel zur regelmäßigen Verjährungsfrist, wäre m.E. kein Problem.

Was heißt m.E. in dem Fall? FÜR DICH wäre es o.k., wenn die Meilen nach einer gewissen Zeit verfallen, aber die Award-Preise dürfen nicht erhöht werden!?!

Da ist mir die Variante aber lieber, dass die Meilen nicht verfallen (Status oder Kreditkarte), aber die Preise für Awards gelegentlich angehoben werden.

Umgekehrt kann die Airline die Preise auch anpassen, in dem sie immer weniger Meilen gutschreibt. Dann bekommt der Altpapiersammler künftig nur noch 5.000 Meilen fürs Probeabo. Da ist doch auch keinem geholfen.
 

kexbox

Erfahrenes Mitglied
04.02.2010
6.328
2.540
Neuss
www.drboese.de
ANZEIGE
300x250
Ich bin Volljurist.

Würden Meilen innerhalb der regelm. Verjährung verfallen, hätte ich persönlich ein Problem, da einige meiner Meilenkonten lange unangetastet bleiben. Dennoch meine ich, dass Eggy und das LG Köln in die richtige Richtung gingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: peter42