UA verkaufen miles fur 1 Billion USD

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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1
Interessanter Artikel. Insbesondere auch diese Feststellung:

For example, it has long been an article of faith among airline executives that their primary target market was frequent flyers—hence "frequent flyer programs"—and in particular those flying on their own airlines. That precept is enshrined in the qualification requirements of elite programs, most of which award elevated status exclusively for miles earned by flying.

But as the sale of miles to partner companies has burgeoned into a big business unto itself, the definition of a loyal airline customer has changed. Because it turns out that consumers who earn miles for buying khakis at Gap.com or renting a Pontiac from Avis are contributing to an airline's profitability just as surely as a true frequent flyer.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Interessanter Artikel. Insbesondere auch diese Feststellung:

Eben deshalb braucht man als Aboflieger auch überhaupt kein schlechtes Gewissen gegenüber LH oder M&M zu haben. Die M&M-Prämientabelle ist alles andere als "billig", und zu allen Meilenpreisen kommen auch noch extrem hohe "Steuern & Gebühren" hinzu. Wenn man davon ausgeht, dass Prämiensitze von der Buchungssteuerung nur dann vergeben werden, wenn nicht genug Flex-Tarif-Kunden erwartet werden, macht LH also auch mit Abofliegern ein Geschäft, selbst in den Premiumklassen.

Dass es noch lukrativer ist, wenn die Kunden ihre Meilen in Economy verbraten, im Worldshop einkaufen oder die Meilen spenden bzw. gar verfallen lassen, liegt auf der Hand. Wie das Verkaufsticketgeschäft ist eben auch das Meilennutzungsgeschäft eine Mischkalkulation, bei der es einerseits superlukrative Kunden gibt (die ihre Meilen verfallen lassen, spenden oder im Worldshop verbrennen) und andererseits auch solche, die lediglich einen Beitrag zur Kostendeckung leisten (F-Awardflieger). Was der F-Awardflieger für M&M ist, das ist der Buchungsklasse-E-Käufer für LH: kein Top-Kunde, aber immer noch besser als "nichts" (aka ein leerer Sitz).
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1
Eben deshalb braucht man als Aboflieger auch überhaupt kein schlechtes Gewissen gegenüber LH oder M&M zu haben.

... denn die Rechnung zahlt letztendlich die Zeitung oder wer auch immer, in der Tat.

Wobei ich eben in der NYT gelesen habe, dass z.B. die ganzen Punkte, die man mit Kreditkarten-Einkaeufen sammelt, offensichtlich eine Verschiebung von unten nach oben bewirken, weil durch die KK-Gebuehren die Waren teurer werden, aber die armen Leute (die keine KK haben) nicht davon profitieren.

EDIT: Hab's wieder gefunden: http://bucks.blogs.nytimes.com/2010/07/26/how-much-credit-card-rewards-cost-the-poor/
 
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Mr. Muir

Neues Mitglied
09.05.2010
19
0
MHG/STR
Wobei ich eben in der NYT gelesen habe, dass z.B. die ganzen Punkte, die man mit Kreditkarten-Einkaeufen sammelt, offensichtlich eine Verschiebung von unten nach oben bewirken, weil durch die KK-Gebuehren die Waren teurer werden, aber die armen Leute (die keine KK haben) nicht davon profitieren.

Das ist doch mal eine spannende Überlegung -- und zumindest auf den ersten Blick recht gut zu verargumentieren. Da werd ich mal etwas drüber nachgrübeln, ob das so eine durchgängige Argumentation ist oder doch verkürzt... :eyeb:

Ach so, und schick doch bitte den Artikel mal an wagenknecht@immernurlinkespur... Das wird der Knüller im nächsten Bundestagswahlkampf: "Kreditkarten für alle" -- "Bonuspunkte besteuern"! =;=; und dann verlagern °P, M&M und wie sie alle heißen ihren Sitz ins Meilenparadies auf Bora Bora und die Topbonus-Kartei wird nicht nur für OW interessant, sondern auf CD gebrannt von Mister X konspirativ in einem eingemotteten PanAm-Jumbo in der Wüste von Nevada deponiert und... ach, ich drifte ab (aber es wird toll!)

-- offtopic beendet --

Die Überlegung ist wirklich interessant, danke für den Link!
 
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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1

Mr. Muir

Neues Mitglied
09.05.2010
19
0
MHG/STR
Ja, habe ich auch gesehen, danke für den Link. Wie gesagt, ich finde es eine durchaus plausible Hypothese. Wenn die Empirie noch solch ein Ergebnis beisteuert, sehr schön. Allerdings korreliert eben auch die Anzahl der Störche mit der Anzahl der Geburten.

Ich bin noch nicht ganz überzeugt, weil das Thema ja doch etwas komplexer ist. So könnten die empirischen Daten eine Korrelation zeigen, deren Ursache jedoch nicht in den KK-Bonussystemen liegt. Man könnte z.B. überlegen, dass...

(1)... ja jeder eine Kreditkarte bekommt, mit der er auch Punkte sammeln kann, unabhängig vom Einkommen. Sind dann eben Cash- oder Prepaid-Karten, aber für die Punkte macht das nix. Somit wäre niemand vom Punktesammeln ausgeschlossen. Ob er's tut, ist seine Entscheidung. Insofern ist's keine Problematik ungerechtfertigter Umverteilung und die Policy-Maker sind nicht gefragt.

(2)... gerade in den USA, wo langfristig die Kreditlinie auf einer Karte auch ausgeschöpft und eben nicht das Konto am Monatsende ausgeglichen wird, dem erworbenen Benefit (Punkte) auch Kosten gegenüber stehen, nämlich nicht unerhebliche Kreditzinsen. Insofern ist der Netto-Vorteil gegenüber dem Cash-Zahler fraglich.

(3)... gerade in den USA Läden auch Barzahlungsrabatte einräumen, welche die Kreditkartengebühren z.T. überkompensieren. Umverteilung aufgrund KK-Gebühren also fraglich.

(4)... Kreditkartennutzung wohl betragsmäßig mit dem Einkommen positiv korrelieren wird, womit Punkte ähnlich einem Mengenrabatt zu sehen wären, der vom Händler allerdings über einen unbedachten Mechanismus gewährt wird.

(5)... es bei einer hypothetisch 100%igen Verdrängung der Barzahlung durch die KK c.p. zu einer allgemeinen Preissteigerung um x% KK-Gebühren im Handel kommt, dem eine dem jeweiligen Umsatzanteil des einzelnen entsprechende Vergütung durch Punkte gegenüber steht. Siehe Punkt (1). Netto-Umverteilungseffekt: Null. Außer in der GuV von Amex. Den gilt es aber sowieso nochmal gesondert zu betrachten und das ist dann auch eine andere Diskussion...

(6)... dem höheren Benefit (mehr Punkte) aus intensiverer Nutzung vermutlich auch eine höhere jährliche KK-Gebühr gegenübersteht, die der Nutzer unabhängig vom Umsatz an Amex und Co zahlt. Das schwächt den hypothetischen Verteilungseffekt u.U. auch ab...

Nur so ein paar Ideen, wild in den Raum geworfen. Sorry für die langen Sätze.

Im Ernst, wirklich eine spannende Fragestellung, die Du da angerissen hast. ich werd mir die Studie mal durchlesen und sicherlich noch ein wenig weiter drüber grübeln. :) Das wäre mal ne sehr schöne Diplom-/Masterarbeit gewesen...
 

SMK77

Cessna-HON
01.04.2009
2.543
39
Singapur
Ja, habe ich auch gesehen, danke für den Link. Wie gesagt, ich finde es eine durchaus plausible Hypothese. Wenn die Empirie noch solch ein Ergebnis beisteuert, sehr schön. Allerdings korreliert eben auch die Anzahl der Störche mit der Anzahl der Geburten.

Ich bin noch nicht ganz überzeugt, weil das Thema ja doch etwas komplexer ist. So könnten die empirischen Daten eine Korrelation zeigen, deren Ursache jedoch nicht in den KK-Bonussystemen liegt. Man könnte z.B. überlegen, dass...

(1)... ja jeder eine Kreditkarte bekommt, mit der er auch Punkte sammeln kann, unabhängig vom Einkommen. Sind dann eben Cash- oder Prepaid-Karten, aber für die Punkte macht das nix. Somit wäre niemand vom Punktesammeln ausgeschlossen. Ob er's tut, ist seine Entscheidung. Insofern ist's keine Problematik ungerechtfertigter Umverteilung und die Policy-Maker sind nicht gefragt.

(2)... gerade in den USA, wo langfristig die Kreditlinie auf einer Karte auch ausgeschöpft und eben nicht das Konto am Monatsende ausgeglichen wird, dem erworbenen Benefit (Punkte) auch Kosten gegenüber stehen, nämlich nicht unerhebliche Kreditzinsen. Insofern ist der Netto-Vorteil gegenüber dem Cash-Zahler fraglich.

(3)... gerade in den USA Läden auch Barzahlungsrabatte einräumen, welche die Kreditkartengebühren z.T. überkompensieren. Umverteilung aufgrund KK-Gebühren also fraglich.

(4)... Kreditkartennutzung wohl betragsmäßig mit dem Einkommen positiv korrelieren wird, womit Punkte ähnlich einem Mengenrabatt zu sehen wären, der vom Händler allerdings über einen unbedachten Mechanismus gewährt wird.

(5)... es bei einer hypothetisch 100%igen Verdrängung der Barzahlung durch die KK c.p. zu einer allgemeinen Preissteigerung um x% KK-Gebühren im Handel kommt, dem eine dem jeweiligen Umsatzanteil des einzelnen entsprechende Vergütung durch Punkte gegenüber steht. Siehe Punkt (1). Netto-Umverteilungseffekt: Null. Außer in der GuV von Amex. Den gilt es aber sowieso nochmal gesondert zu betrachten und das ist dann auch eine andere Diskussion...

(6)... dem höheren Benefit (mehr Punkte) aus intensiverer Nutzung vermutlich auch eine höhere jährliche KK-Gebühr gegenübersteht, die der Nutzer unabhängig vom Umsatz an Amex und Co zahlt. Das schwächt den hypothetischen Verteilungseffekt u.U. auch ab...

Nur so ein paar Ideen, wild in den Raum geworfen. Sorry für die langen Sätze.

Im Ernst, wirklich eine spannende Fragestellung, die Du da angerissen hast. ich werd mir die Studie mal durchlesen und sicherlich noch ein wenig weiter drüber grübeln. :) Das wäre mal ne sehr schöne Diplom-/Masterarbeit gewesen...

Dann sollte sich vielleicht auch mal ein Banker zu Wort melden und ein paar Fakten nachreichen:

Die Kreditkartenakzeptanz fuer den Haendler gibt es nicht kostenlos. Von Lufthansa bis Tante Emma muessen alle, die eine Kreditkartenzahlung akzeptieren, einen Teil davon abgeben.

Dieser Teil reicht von rund 2% bei Visa und Mastercard ueber 3% bei American Express bis zu mehr als 4% bei Diners Card.

Daneben gibt es noch einen weiteren "Ertragshebel", das sind die Gebuehren fuer den Auslandseinsatz. Die summieren sich dann nochmal zwischen 1% und 3% - und werden vom Kreditkarteninhaber bezahlt.

Wer mit seiner American Express ins Ausland fliegt und eine Rechnung von 2.000 EUR bezahlt, akzeptiert eine Gesamtbelastung von 120 EUR (rund 6%): 3% werden vom Haendler bezahlt, 3% vom Kunden.

Dass dieses Entgelt am Ende des Tages nicht vom Haendler getragen wird, sollte auf der Hand liegen. Unter dem Strich ist die Nutzung von Kreditkarten ein Riesengeschaeft fuer die Banken - und dann haben wir noch gar nicht in Betracht gezogen, dass mehr und mehr Menschen das auf "Pump" machen und die Banken daran nochmal gut verdienen.

Die Gebuehren im Kreditkartenmarkt sind ziemlich unelastisch, weil vom Kunden in der Regel nicht beachtet. Was also machen die Kreditkartenfirmen? Sie machen die Nutzung der Karten attraktiver und werben mit vielen bunten Punkten und Vielfliegermeilen.

Da Banken und Kreditkartenunternehmen Milliarden von Meilen umsetzen, bekommen sie natuerlich besonders gute Konditionen fuer die Meilen - und muessen von ihren satten Gewinnmargen nur einen kleinen Teil abgeben.

Ergo:

Der Einsatz von Kreditkarten macht Waren und Dienstleistung teurer - auch fuer die, die keine Kreditkarten nutzen.

Die Anreizsystem (Punkte, Meilen) lassen die Umsaetze, die mit Kreditkarten bezahlt werden, schneller wachsen und somit muessen insgesamt mehr Gebuehren umgelegt werden: Waren und Dienstleistungen werden noch teurer.

In einer preisunelastischen Welt koennen Kreditkarteninhaber aber einen Teil der Gebuehren wieder zurueckbekommen - indem sie das optimale Bonussystem fuer sich aussuchen.
 

Mr. Muir

Neues Mitglied
09.05.2010
19
0
MHG/STR
Teurer wird's für alle, klar. Für den KK-Kunden akzeptabel, er bekommt ja auch einen Service, für den Cash-Kunden ärgerlich.

Nach Deiner Veranschaulichung der Gebührenstruktur stellt sich ja umso mehr die Frage, ob es eine Umverteilung von Cash-Zahlern ("unten") zu KK-Nutzern ("oben") aufgrund der Punkte gibt, wie sie der Artikel diskutiert.

In einer preisunelastischen Welt koennen Kreditkarteninhaber aber einen Teil der Gebuehren wieder zurueckbekommen - indem sie das optimale Bonussystem fuer sich aussuchen.

Interessant wäre, ob's weniger oder evtl. sogar mehr ist, was der KK-Kunde unterm Strich (d.h. nach Gebühren, Zinsen, Auslandseinsatz und Punkten) im Vergleich zum Cash-Zahler (aufgrund der Umlage) draufzahlt. Ist es weniger und der KK-Kunde bekommt noch zusätzlich eine Dienstleistung dafür, dann hätte die NYT eine Vorlage für ihre Überlegung.
 
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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1
Nach Deiner Veranschaulichung der Gebührenstruktur stellt sich ja umso mehr die Frage, ob es eine Umverteilung von Cash-Zahlern ("unten") zu KK-Nutzern ("oben") aufgrund der Punkte gibt, wie sie der Artikel diskutiert.

Naja, angenommen Du setzt Deine Karte "clever" ein, also z.B. nicht in Faellen, wo es Gebuehren kostet, z.B. (je nach Karte) im Ausland oder beim Geldabheben, so zahlst Du den gleichen Betrag wie jemand, der bar bezahlt, bekommst dafuer aber noch etwas dazu, was der Barzahler nicht bekommt.

Dass es beim undifferenzierten Einsatz der Kreditkarte anders sein kann, ist eine andere Sache. Aber wenn man viel im Ausland unterwegs ist, wird man sich (hoffentlich?) eine Karte suchen, die diese Gebuehren moeglichst vermeidet.
 

Mr. Muir

Neues Mitglied
09.05.2010
19
0
MHG/STR
Schon richtig. Karten ohne Auslandsgebühr sind meiner Wahrnehmung nach aber doch noch in der Minderheit und bieten dann wiederum oft keine Punkte. Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel. Wäre mal interessant zu erfahren, wie groß der Anteil dieser Karten an den Kartenumsätzen ist. (Mir fallen hier im Haushalt drei Karten ein, die umfangreich in Ausland genutzt werden und eine Fee haben: Die Firmenkarten. Nicht die privaten.)

Kreditkosten und Auslandsgebühren lassen die Autoren bei der Studie übrigens explizit außen vor, so weit ich es bis jetzt gelesen habe.

Wie gesagt, interessanter Artikel, werde da mal noch weiter lesen.
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.260
1
Karten ohne Auslandsgebühr sind meiner Wahrnehmung nach aber doch noch in der Minderheit und bieten dann wiederum oft keine Punkte.

Man kann nicht alles haben. ;)

In so einem Fall muss man eben abwaegen, was unterm Strich guenstiger kommt -- oder jede Karte nur in gewissen Situationen einsetzen.
 

SMK77

Cessna-HON
01.04.2009
2.543
39
Singapur
Singapore ist uebrigens ein gutes Beispiel, wie Kreditkartenunternehmen sich zum Wohle des Kunden bekriegen:

Die PremierMiles-CC von Citibank bringt bis zu 2 Krisflyer-Meilen auf jeden SGD Umsatz (0,56 EUR). Ich kann Singapore-Frankfurt mit SQ fuer 140.124 Meilen in First Class fliegen - als PPS mit wenig Einschraenkungen in der Verfuegbarkeit. Alle 40.000 EUR bringen mir ein Return-Ticket in First.

Die LH CC bringt mir nur alle 180.000 EUR ein Return-Ticket in First Class.
 
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gruessmirdiesonne

Erfahrenes Mitglied
13.02.2010
748
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HAM
In den Fall war die Billion schon richtig. In den USA gibt es keine "Milliarden an $", nur bei uns. United hat also tatsächlich eine Billion $ Umsatz mit Meilenverkauf erzielt.
Zu einer korrekten Übersetzung gehört auch die korrekte Übersetzung der Zahlwörter. Dein Satz zurück ins englische übersetzt wäre "one trillion $".

Ergo, UA hat mit Meilen einen Umsatz von 1 Milliarde Dollar gemacht. Punkt. ;)

Viele Grüße
gmds
 
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SmilingBoy

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
831
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CGN
Ja, habe ich auch gesehen, danke für den Link. Wie gesagt, ich finde es eine durchaus plausible Hypothese. Wenn die Empirie noch solch ein Ergebnis beisteuert, sehr schön. Allerdings korreliert eben auch die Anzahl der Störche mit der Anzahl der Geburten.

Ich bin noch nicht ganz überzeugt, weil das Thema ja doch etwas komplexer ist. So könnten die empirischen Daten eine Korrelation zeigen, deren Ursache jedoch nicht in den KK-Bonussystemen liegt. Man könnte z.B. überlegen, dass...

(1)... ja jeder eine Kreditkarte bekommt, mit der er auch Punkte sammeln kann, unabhängig vom Einkommen. Sind dann eben Cash- oder Prepaid-Karten, aber für die Punkte macht das nix. Somit wäre niemand vom Punktesammeln ausgeschlossen. Ob er's tut, ist seine Entscheidung. Insofern ist's keine Problematik ungerechtfertigter Umverteilung und die Policy-Maker sind nicht gefragt.

(2)... gerade in den USA, wo langfristig die Kreditlinie auf einer Karte auch ausgeschöpft und eben nicht das Konto am Monatsende ausgeglichen wird, dem erworbenen Benefit (Punkte) auch Kosten gegenüber stehen, nämlich nicht unerhebliche Kreditzinsen. Insofern ist der Netto-Vorteil gegenüber dem Cash-Zahler fraglich.

(3)... gerade in den USA Läden auch Barzahlungsrabatte einräumen, welche die Kreditkartengebühren z.T. überkompensieren. Umverteilung aufgrund KK-Gebühren also fraglich.

(4)... Kreditkartennutzung wohl betragsmäßig mit dem Einkommen positiv korrelieren wird, womit Punkte ähnlich einem Mengenrabatt zu sehen wären, der vom Händler allerdings über einen unbedachten Mechanismus gewährt wird.

(5)... es bei einer hypothetisch 100%igen Verdrängung der Barzahlung durch die KK c.p. zu einer allgemeinen Preissteigerung um x% KK-Gebühren im Handel kommt, dem eine dem jeweiligen Umsatzanteil des einzelnen entsprechende Vergütung durch Punkte gegenüber steht. Siehe Punkt (1). Netto-Umverteilungseffekt: Null. Außer in der GuV von Amex. Den gilt es aber sowieso nochmal gesondert zu betrachten und das ist dann auch eine andere Diskussion...

(6)... dem höheren Benefit (mehr Punkte) aus intensiverer Nutzung vermutlich auch eine höhere jährliche KK-Gebühr gegenübersteht, die der Nutzer unabhängig vom Umsatz an Amex und Co zahlt. Das schwächt den hypothetischen Verteilungseffekt u.U. auch ab...

Nur so ein paar Ideen, wild in den Raum geworfen. Sorry für die langen Sätze.

Im Ernst, wirklich eine spannende Fragestellung, die Du da angerissen hast. ich werd mir die Studie mal durchlesen und sicherlich noch ein wenig weiter drüber grübeln. :) Das wäre mal ne sehr schöne Diplom-/Masterarbeit gewesen...
Dazu kommt noch, das die Verwaltung von Bargeld die Händler auch Kosten macht. Daher ist es - ohne genauere Betrachtung - erst einmal unklar, ob die 2% Kreditkartengebühren mehr sind als die Kosten fürs Cash-Handling.
 
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djohannw

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
1.885
294
Dazu kommt noch, das die Verwaltung von Bargeld die Händler auch Kosten macht. Daher ist es - ohne genauere Betrachtung - erst einmal unklar, ob die 2% Kreditkartengebühren mehr sind als die Kosten fürs Cash-Handling.

Und zwar nicht unerheblich, wie ich aus eigener Erfahrung bei einem großen Einzelhändler weiß. Das günstigste Zahlungsverfahren aus Hädnlersicht ist EC-Lastschrift (nur mit Unterschrift), da die Kosten nahe Null sind. Kreditkartenakzeptanz liegt nur marginal über den Kosten für Barzahlung - wenn überhaupt (kommt auf Mengen etc. an).

Viele Grüße - Dirk
 

danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
Teammitglied
16.03.2010
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Kloten, CH
Und zwar nicht unerheblich, wie ich aus eigener Erfahrung bei einem großen Einzelhändler weiß. Das günstigste Zahlungsverfahren aus Hädnlersicht ist EC-Lastschrift (nur mit Unterschrift), da die Kosten nahe Null sind. Kreditkartenakzeptanz liegt nur marginal über den Kosten für Barzahlung - wenn überhaupt (kommt auf Mengen etc. an).

Viele Grüße - Dirk

Und gerade als Vielflieger macht man ja die Erfahrung, dass es mehr und mehr Gelegenheiten gibt, wo erst gar nicht mehr bar bezahlt werden kann.:eek:
:idea:Das scheint wohl auch an den Kosten und Gefahren des Bargeld-Handlings zu liegen.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.441
382
Wenn UA 1000 Milliarden Dollar allein mit Meilen eingenommen hätte, könnten sie davon die halbe Welt kaufen. :rolleyes: Mann mann mann...

Hallo Flysurfer, in den USA gibt es keine 1000 Milliarden, einfach deshalb weil es überhaupt keine Milliarden gibt. United hat ( nach den Worten Ihres CEO ) etwa 1 Billion $ mit dem Verkauf an Meilen umgesetzt. Das entspricht dort 1000 Millionen. So ist die Zahl "One Billion" in dem Artikel schon korrekt, ins deutsche übersetzt würde dann aber eine Milliarde draus.
 

rofra

Erfahrenes Mitglied
21.04.2009
3.049
0
LCY
Hallo Flysurfer, in den USA gibt es keine 1000 Milliarden, einfach deshalb weil es überhaupt keine Milliarden gibt. United hat ( nach den Worten Ihres CEO ) etwa 1 Billion $ mit dem Verkauf an Meilen umgesetzt. Das entspricht dort 1000 Millionen. So ist die Zahl "One Billion" in dem Artikel schon korrekt, ins deutsche übersetzt würde dann aber eine Milliarde draus.
Hat auch nie jemand etwas anderes behauptet. Natürlich sind die "one billion USD" im Artikel richtig. Und natürlich ist das dann im Deutschen "1 Milliarde USD" und nicht "1 Billion USD".
Ich glaube aber auch nicht, dass diese ausschweifende Diskussion darüber wirklich notwendig ist.
 
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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Vielleicht ist die Forumssprache ja seit heute Englisch. :confused: Hier gibt's in letzter Zeit so viele Änderungen, von denen ich kaum etwas mitbekomme, da ist alles möglich. :D