Kanada 2009 - eine Zusammenfassung

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shauri

Erfahrenes Mitglied
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Da hier ja auch ältere Reiseberichte willkommen sind, poste ich hier auch mal die Zusammenfassung unserer Kanada-Tour 2009, die ich seit einigen Wochen für meinen Blog schreibe (endlich mal). Leider mit wenigen Informationen über die zugehörigen Flüge, meine Flugbegeisterung nahm erst im Nachgang größere Ausmaße an. Vielleicht liest es ja trotzdem der ein oder andere ganz gerne mit.

Teil 1
Was tut man, wenn man gerae nicht durch die Gegend reist? ... Man findet Fotos von alten Reisen und fasst sie zusammen. Nun sind die Eindrücke zwar anhand der Fotos nicht mehr ganz frisch, aber dennoch gut sortiert und dokumentiert, also erfolgt das ganze nicht tagesbasiert, aber doch in chronologisch geordneten Teilabschnitten.

Es handelt sich hierbei um unsere Hochzeitsreise 2009, eine Kanada-Rundreise von Calgary, über Edmonton, durch die Rocky Mountains bis nach Vancouver und Vancouver Island.
Reisezeitraum war vom 15.08. bis 05.09.2009

Fangen wir also an mit: Frankfurt - Calgary

Der Hinflug fand am 15.08.2009 auf LH 494 im Airbus A340-300 D-AIGD "Remscheid" statt.
Auf der üblichen Route über das sommerliche Grönland...
...flogen wir nach Calgary, wo wir am späten Nachmittag bei - nach mehreren Wochen Regen, die uns in Hinblick auf die Reiseplanung doch etwas beunruhigt hatten - immerhin trockenem Wetter in Calgary ankamen. Aufgrund des langen Reisetages und der zugehörigen Müdigkeit lassen sich die weiteren Erinnerungen nur noch an Hand der Fotos rekonstruieren. Wir waren wohl auf dem Calgary Tower, von wo man den Saddle Dome, in dem im Juli die Calgary Stampede stattfindet, sehen kann:
Als frühes Abendessen gab es Steaks in Ceasars Steak House, wo es dank offenem Grill ständig so aussah, als würde die Küche abbrennen. War aber lecker.
Genächtigt haben wir im Fairmont Pallisier Hotel, wo wir vom Zimmer aus einen schönen Blick auf den Calgary Tower hatten.


Danach ging es wohl früh ins Bett, wo ich irgendwann gegen eins von einem Anfall Jetlag-bedingter Unternehmungslust aufwachte, mich aber dennoch zum Weiterschlafen zwingen konnte. Am nächsten Tag (es muss ein Sonntag gewesen sein, Calgary war vollkommen ausgestorben), machten wir ein wenig die Stadt unsicher.

Stephen Avenue​

Olympic Park​

Blick auf Downtown

Wie so oft auf unseren Reisen, verschlug es uns auch hier gegen Mittag in den Zoo.​

Männer...​


Die ersten Bären auf der Tour.​

Weisskopf Seeadler​


Ein Elch, bis heute haben wir diese leider nur in Zoos getroffen.​

Moschusochsen​

Stachelschwein​

Stinktiere​

Ein prächtiges Rentier​
Der stand da auch. Hierzu aber mehr in Teil 2.​

Am späten Nachmittag ging es wieder zurück nach Calgary und wir bummelten durch das immernoch recht leere Downtown zum Eau Claire Market.​



 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 2
Drumheller, Dinosaur Provincial Park, Red Deer River, Red Deer

Ca. 150 km Nordöstlich von Calgary befindet sich Drumheller mit dem Dinosaur Provincial Park. Auf dem Weg dorthin erreichten wir nach ca eineer Stunde Fahrt den 150 m tiefen Horseshoe Canyon des Red Deer River.

In Drumheller selbst befindet sich das Tyrell Museum, wo wir uns einen Überblick über die Nordamerikanischen Dinosaurierfunde, insbesondere aus der Region zwischen Calgary und Edmonton verschaffen konnten. Das Museum ist wirklich empfehlenswert.





Von dort folgten wir dem Hoodoo Drive (HW 10) nach Osten und stießen auf eine fast schon wüstenartige Landschaft mit Hoodoos und Badlands, wie man sie in Kanada wohl eher weniger erwartet hätte.





Wir fuhren weiter nach Red Deer mit einigen tollen Ausblicken auf den Red Deer River und die umgebenden, durch Erosion entstandenen Badlands.


Wir übernachteten in der Red Deer Lodge, die verkehrsgünstig lag, aber uns ansonsten, genau wie Red Deer selbst, nicht weiter im Gedächtnis haften blieb.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 3
Elk Island National Park und Edmonton

Wir fuhren ca 200 km von Red Deer nach Norden bis wir auf den östlich von Edmonton verlaufenden HW 16 trafen, der uns zum Elk Island National Park führte.

Dort sollte es unter anderem große freilebende Bisonherden geben. Wir waren gespannt. Wir machten einige kleine Wanderungen, von Bisons keine Spur, dafür viel schöne Natur.

Libelle​

Schwazbeeren ;)



Etwas enttäuscht, dass wir keine von den großartig angekündigten riesigen Bisonherden zu Gesicht bekommen hatten, machten wir uns auf den Rückweg, wo wir mit dem Auto noch ein gutes Stück durch den Park fahren mussten. Wider erwarten trafen wir auch dicht an der Straße publikumswirksam auf die angekündigte Bisonherde. Ganz schön viele und ganz schön groß. Die Fotos haben wir mal lieber aus sicherem Abstand aus dem Auto gemacht. Einer der vielen Momente auf dieser Tour, wo mit der Gedanke kam, dass ich mit wohl dringend ein Teleobjektiv anschaffen sollte.







Am Parkplatz tummelte sich auch noch ungefährliches Kleingetier, das auch Aussteigen und heldenhaftes Annähern für ein Foto erlaubte.

Kurz vor der Ausfahrt begegnete uns am Straßenrand noch ein Koyote. Auch immer gut für die Foto-Statistik.

Am Abend fuhren wir nach Edmonton, wo wir den kommenden Tag mit einem kleinen Stadtbummel ...
Künstlerviertel​

Art Gallery Alberta (kurz vor der Eröffnung)​

Chinesisches Tor​

Canada Place​


Downtown Edmonton​

...und einem Besuch der West Edmonton Mall, die bis 2004 das größte Einkaufscenter der Welt war und immerhin noch das größte Einkaufszentrum Nordamerikas ist. Dort verbrachten wir fast einen kompletten Tag mit Bummeln und Staunen.
Neben einem riesigen Schwimmbad mit allerlei Wasserutschen, dass der Mall angeschlossen ist, gibt es einen Indoor Vergnügungspark mit diversen Fahrgeschäften bis hin zur Achterbahn, eine Eisbahn,
einen Wasserlauf mit Schiffswrack, Mini-U-Booten und Seehunden,
Minigolfbahnen (wir wollten schon immer mal Minigolf im Dunkeln spielen... witzige Erfahrung), ein Bowling Center, wo wir die Zeit bis zum Filmbeginn im großen Kino totschlagen konnten.

Übernachtet haben wir beide Nächte im Delta Edmonton Centre Suite Hotel, wo man uns freundlicherweise zur Hochzeitsreise ein Zimmer mit eigenem Whirlpool zur Verfügung stellte.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 4
Die Rockies Teil 1 - Jasper und Umgebung

Von Edmonton fuhren wir in Richtung Jasper und somit Rocky Mountains, wo wir unterwegs schon von den in der Gegend allgegenwärtigen Bighorn Schafen, die den Verkehr regeln (und dabei Streusalz Reste vond er Straße konsummieren) empfangen wurden. Diese nahmen ihren Job sehr ernst und sorgten dafür, dass immer nur einzelne Autos langsam passieren konnten. Wenigstens gab es hier mal Wildlife außerhalb eines Nationalparks zu sehen. Und durchaus prächtiges.



In Jasper angekommen bekamen wir erstmal bei 35 Grad (Celsius, nicht Fahrenheit) einen kleinen Hitzeschock beim Aussteigen aus dem Auto und entschlossen uns dann, zum Baden zum Pyramid Lake zu fahren. Dort war es dank der höheren Lage im Wald erträglich und der Bergsee schön eisig für eine kurze Abkühlung.
Am restlichen Tag machten wir aufgrund der Wärme nicht mehr viel außer am See und später nochmal im Hotel baden. Übernachtet haben wir im Chateau Jasper, das zwar nicht viel mit einem Chateau gemeinsam hat, uns aber dennoch anlässlich unserer Hochzeitsreise mit Sekt und Schokolädchen auf dem Zimmer begrüßte. Wir blieben hier für zwei Nächte, so dass wir den nächsten Tag für einen Ausflug nutzen konnten. Wir fuhren zunächst durch die beeindruckende Berglandschaft zum Angels Glacier.
Dort wurde unser Auto direkt von einem Vogel besetzt...
... und wir von einem Hörnchen begutachtet.

Der Angel Glacier verdankt seinen Namen seiner Form:
Er ist aber leider, wie so viele Gletscher, stark am Schrumpfen.

Nachdem wir den Gletscher und den zugehörigen Gletschersee bei einem kleinen Spaziergang bewundert haben, fahren wir weiter zum Maligne Canyon (Man merkt, unsere Urlaubsvorlieben haben sich in den letzten 7 Jahren kaum verändert, auch in Island dieses Jahr sind wir ja wieder an diversen Gletschern und Seen sowie Wasserfällen gelandet)




Weiter gings zum Medicine Lake, ein See der die interessante Eigenheit hat, im Herbst zu verschwinden und erst im Frühling wieder als See zu entstehen. Der variierende Wasserstand resultiert aus dem Zusammenspiel aus Gletscherschmelze im Frühjahr und Sommer und einem unterirdischen Fluss- und Höhlensystem, durch das das natürlich gestaute Wasser ohne sichtbaren Zu- und Abfluss fließt.






Wir fuhren weiter zum Maligne Lake und genossen die wirklich malerische Lage, die den See zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Dort beendeten wir auch unseren Ausflug rund um Jasper und fuhren zurück ins Hotel.

 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 5
Die Rockies Teil 2 - Wasser und Eis bis Banff

Von Jasper fuhren wir zunächst zu den Athabasca Falls, die ich 2001 eher enttäuschend fand. Ok, viellicht hatte ich da noch die Niagara Fälle von 94 als Vergleich im Kopf, aber so unbeeindruckend sind die Athabasca Falls eigentlich gar nicht.












Der Tag war wirklich sehr Wasser-lastig, weiter ging es zu den Sunwapta Falls.






Wir blieben beim Wasser und änderten nur den Aggregatszustand, entlang des Icefield Parkways ...


... fuhren wir zum Athabasca Glacier, der zum Columbia Icefield gehört.



Columbia Icefield​

Wir machten einen Spaziergang zur Gletscherzunge. Es wehte ein ganz schön frischer Wind vom Gletscher hinab. Auf dem Weg zur Gletscherzunge kommt man an diversen Schildern vorbei, die das Ende des Gletschers in vergangenen Jahren markieren. Irgendwie erschreckend, am Schild von 1982 konnte man den Gletscher schon 2009 nicht einmal mehr sehen.​
Man kann hier wirklich bis unmittelbar an die Gletscherzunge herangehen, was einige unvernünftige natürlich auch trotz Warnungen und Absperrungen daran hindert, auf der Gletscherzunge herumzuklettern und bis zu den Gletscherspalten zu gehen. Klar so ein Gletscher ist ja auch ein toller Spielplatz, der zum Klettern einläd. Daran dass man in nicht offensichtliche Gletscherspalten fallen oder einbrechen kann und so ein Gletscher ja permanent irgendwie in Bewegung un Veränderung ist, denkt dabei halt keiner.​



Nach unserem Spaziergang folgten wir weiter dem Icefields Parkway mit einigen schönen Aussichten...​




...und fuhren zum Peyto Lake, der sehr malerisch und türkis in der Landschaft liegt.​

Auf der zugehörigen Aussichtsplattform musste man sich daher auch fast mit anderen Fotofrafen um einen Platz prügeln. Also fuhren wir relativ zügig weiter zum nächsten und natürlich nicht minder überlaufenen See, Lake Louise:​

Wir ersparten uns den Besuch im berühmten Hotel Fairmont Chateau Lake Louise (vergleichbares blühte uns ja noch am kommenden Tag in Banff) und übernachteten in der Deer Lodge, die bis auf die extrem kleinen Zimmer (man sollte die größte Kategorie buchen, die ist ok) und den nächtlichen Feueralarm sehr nett war. Ansonsten gab es im Ort Lake Louise selbst wenig zu sehen.​
Am nächsten Morgen machten wir uns auf Richtung Banff und fuhren - Überraschung - weiter zum nächsten See, dem Moraine Lake, der meiner Meinung nach der Schönste der Seen in der Gegend ist.​




Auch hier gab es damals schon sehr neugierige Hörnchen, ich sehe diese auch immer wieder in anderen Reiseberichten in letzter Zeit.​

Auf unserer Weiterfahrt treffen wir am Wegrand auf den Castle Mountain, der aufgrund von unterschiedlich harten Gesteinsschichten durch Erosion geformt ist.​

Wir übernachteten im Fairmont Banff Springs Hotel, es ist ja schließlich die Hochzeitsreise und man muss es irgendwie mal gesehen haben. Wir waren doch ein wenig vom Anblick und den Ausmaßen des Hotels erschlagen. Aber auch hier, ein Fläschchen Sekt im Zimmer und Glückwünsche zur Hochzeit. Wir sollten öfter Hochzeitsreisen.​



Der Pool ist allerdings in der Tat beeindruckend, sowohl der Aussenpool, als auch der Indoor-Pool mit 25 m Bahnen sind sehr schön. Leider hielten wir uns daher auch etwas zu lange darin auf, so dass ich mich die nächsten Tage mit einer leichten Erkältung herumplagte.​
Am nächsten Morgen besichtigten wir - weil wir ja noch nicht genug Wasser gesehen hatten - die Bow River Falls, die quasi unterhalb des Hotels liegen.​


Wir drehen noch ein Ründchen durch Banff und traten dann unsere längste Reiseetappe von etwa 500 km weiter Richtung Westen und raus aus den Rockies an.

 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 6
Zwischen den Rockies und Whistler - different, but interesting und nichts für höhenängstliche.

Wir verließen die Rockies, um uns auf dem Weg nach Whistler ein paar Orte anzuschauen, die man wohl auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Kanada verbindet. Wir fuhren von Banff über den Yoho Nationalpark und den Kicking Horse Pass, mit Blick auf die spektakulären Spiral-Eisenbahntunneln. Leider kam kein Zug und so genossen wir einfach ein wenig die Aussicht, auch wenn es keine tollen Zug-Fotos dabei gab.
Nach einer recht langen Fahrt erreichten wir das wunderschön außerhalb von Kamloops am Thompson River gelegene "South Thompson Inn and Guest Range", das für kanadische Verhältnnisse doch einen ziemlichen Südstaaten-Charme hatte.
Außerdem gab es wunderhübsche Lamas auf der Ranch zu beobachten. Keine Elche, aber immerhin Lamas. Auch nett.





Damit nicht genug, es war ja schliessliche ein Sommerurlaub und da wir zwei Nächte in Kamloops verbrachten, nutzten wir einen Tag zu einem Ausflug zum Okanagan Valley, einer der wärmsten Regionen Kanadas und Weinanbaugebiet.Wir fuhren entlang des Lake Okanagan und gönnten uns am Strand von Kelowna ein wenig Badeurlaub.




Tatsächlich führte uns ein Großteil unserer Route entlang der kanadischen "Weinstraße" ...
...und unser Rückweg führte uns außerdem durch Merritt, das "Country Music Capital of Canada". Aufregend!

Am nächsten Tag verließen wir die Ranch und die Lamas und fuhren weiter zum nächsten großen Abenteuer, dem Hells Gate Canyon. Nicht unbedingt was für Leute mit Höhenangst. Mit einer Seilbahn geht es steil über den Canyon zum Museum, dass sowohl über den Felssturz von 1914, als auch die Aufräumarbeiten, die Bahnstrecke und die 1944 erbaute Fischaufstiegstreppe informiert.



Den Abend verbrachten wir im idyllischen Örtchen Harrison Hot Springs, wo wir, mit Unmengen von kanadischen und amerikanischen Touristen die örtlichen Mineralquellen im Hotelbad genossen.
Mangels Alternativen ließen wir uns zu einem touristischen Highlight, einem Abendessen im "Black Forest Restaurant" , hinreißen, das zwar nicht ganz authentisch von einem österreichischen Koch betrieben wurde, wo es aber dennoch erstaunlich gutes Essen gab.
Es reichte auch mal, das Örtchen kurz gesehen und ein Bad in den überfüllten hoteleigenen Mineralquellen "genossen" zu haben, daher machten wir uns dann auch zügig auf den Weg nach Whistler.
Hier folgte dann der zweite Teil unseres Abenteuers mit Seilbahnen, wir buchten auf Empfehlung unserer kanadischer Freunde die 2009 gerade neu eröffnete "Peak2Peak" Tour und fuhren zunächst mit wunderschöner Aussicht über Whistler in der kleinen Whistler Village Gondola nach oben zum Whistler Mountain.
Auf dem Weg hatten wir einen ersten Blick auf die Peak2Peak Gondola, die das Skigebiet am Whistler Mountain mit dem am Blackcomb Peak auf etwas abenteuerliche Art und weise verbindet.
Wir bewunderten noch ein wenig die idyllische Berglandschaft mit harmlos anmutenden Sesselliften...
...und begaben uns zu der futuristisch aussehenden Station der Peak2Peak Gondola.
Uns war doch ein wenig mulmig, die Seilbahn hat zwar auf jeder Seite doch immerhin zwei Stützmasten, führt aber dazwischen frei schwebend auf einer Strecke von über 3 km Länge in einer Höhe von über 400 m über den Fitzsimmons Creek. Sieht auf den ersten Blick noch harmlos aus...
... dennoch ist uns ein wenig mulmig. Aber ich habe ja schliesslich auch die freihängende Gondelfahrt auf die Aiguille du Midi am Mon Blanc überlebt, kann ja nichts schiefgehen. Mein Mann war sowieso schon von spontaner Abenteuerlust gepackt. Bei Abfahrt schonmal kurz geschluckt...

... und dann ging es auch schon mit beeindruckender Aussicht über den Fitzsimmons Creek.​

Bis dahin hatte ich verdrängt, dass ich schonmal - wie schon damals am Mont Blanc - das Pech habe, dass Seilbahnen in meiner Anwesenheit gerne mal unterwegs einen kleinen außerplanmäßigen Zwischenstop einlegen. So auch hier, kurz hinter dem zweiten Mast, mit bester Aussicht freischwebend über den Creek, war es uns vergönnt, die spektakuläre Aussicht etwas länger als geplant zu genießen. Die Seilbahn stoppte und es folgte die freundliche Durchsage "Wir bitten um etwas Geduld."...was bleibt einem in der Sitaution auch anderes übrig. Also das sanfte Schaukeln "genossen" und Fotos von der Atemberaubenden Aussicht gemacht.

Irgendwann ging die Fahrt dann auch wieder weiter und wir landeten sicher auf der anderen Seite, wo ich natürlich meine Neugier nicht zügeln konnte und mal eben nachfragte, was denn los war, dass die Seilbahn diesen kleinen Zwischenstop eingelegt hatte. Die beruhigende Antwort lautete dann sinngemäß kurz aus dem Gedächtnis zusammengefasst: auf unserer Seite gar nichts, aber die drüben mussten irgendwas am Seil nachstellen. Na danke, hätt ich mal nicht gefragt.
Zur Beruhigung machten wir uns auf zur gemütlichen letzten Etappe unserer Peak2Peak Tour und gondelten entspannt mit dem Sessellift zurück in den Ortsteil Blacomb.

So entspannt, dass mir bei Abfahrt an der Mittelstation noch meine Mütze vom Kopf geweht wurde, die uns aber auf Anfrage an der Talstation von nachfolgenden netten Menschen mit nach unten gebracht wurde.
Noch ein bisschen bei bestem Wetter in Blackcomb rumgewandert, eine Runde Minigolf zur Entspannung gespielt und den Infostand der Peak2Peak Seilbahn besucht. Besser erst im Nachhinein alle technischen Details erfahren:
Abends noch ein wenig durch das noch im Vergleich zu 2014 deutlich ruhigere Whistler gebummelt...
...und auf Empfehlung unserer Freunde im "Il Caminetto di Umberto" bei sommerlichem Wetter auf der Terasse zur Feier unseres überstandenen Abenteuers ein wunderbares Abendessen mit der weltbesten Zitronentarte zum Nachtisch genossen. (Das Essen dort war auch 2014 wieder genauso hervorragend, genau wie die Zitronentarte.).
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 7
Von Hängebrücken, Inselhauptstädten und Regenwäldern

Wenn man von Whistler zum Fährhafen von Tsawwassen fährt, kann man auf dem Weg nach Vancouver noch die Capilano Suspension Bridge und den zugehörigen Park mitnehmen. Dieser wird gefühlt von Besuch zu Besuch größer und voller, so dass 2009 unser vorerst letzter Besuch dort gewesen sein sollte, 2014 war es so überlaufen, dass wir den Besuch dort sein gelassen haben. Die Hängebrücke und der für mich damals neue Baumwipfelpfad haben natürlich trotzdem was.






Natürlich hätte man auch auf dem Weg von Whistler direkt von der Horseshoe Bay nach Nanaimo übersetzen können, da wir aber noch Freunde in Vancouver treffen wollten, gab es eben dort einen kleinen Zwischenstop in Burnaby.

Am nächsten Tag nahmen wir die Fähre von Tsawwassen nach Sidney (Swarts Bay) auf Vancouver Island, landschaftlich finde ich die Überfahrt jedes Mal wieder traumhaft schön, das Meer ist dort in der Regel auch so ruhig, dass selbst ich nicht seekrank werde.




Den Nachmittag verbrachten wir in Victoria, der Hauptstadt von British Columbia, die auch teilweise einen sehr britischen Charme hat.
Regierung von British Columbia​

The Royal Empress Hotel​



Inner Harbour​

Das haben wir uns für 2014 aufgehoben...​



Chinatown​

Am nächsten Tag stand eine Gewalttour mit dem Auto an, wir fuhren von Victoria aus zum Pacific Rim Nationalpark und wieder zurück. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei den Black Eyed Peas für Ihr Lied "I got a Feeling" bedanken, die Aussicht darauf, dieses im Radio zu hören (es war gerade auf Platz 1 der kanadischen Charts, dessen Ausstrahlung ungefähr mit unserer Rückkehr nach Victoria zusammenfiel), war irgendwann so ziemlich das Einzige, was mich die letzten Kilometer bis Victoria noch wachhielt. Die Tour fällt unter die Kategorie "Lebenserfahrung" und muss man so nicht nochmal machen. Schön wars im Pacific Rim National Park aber trotzdem, 2014 haben wir uns dann auch ein Hotel und 2 Tage Zeit genommen dafür.​
Irgendwie unheimlich, als wären irgendwelche Tiere in den Flechten eingewachsen...​

Wir verbrachten einige Zeit an einem der Strände, vermutlich war es der Long Beach, wo wir für die Westküste von Vancouver Island aussergewöhnlich gutes Wetter (kein Regen, meistens sogar blauen Himmel) vorfanden. Der vom Meer aufsteigende Nebel ist immer wieder ein Erlebnis.​











Auch die obligatorische Regenwaldpfade wollten besichtigt werden, auch wenn sich nicht mehr nachvollziehen lässt, welcher der Trails es jetzt genau war.




An besagte Rückfahrt habe ich dann auch kaum noch Erinnerungen.
Den nächsten Morgen verbrachten wir mit bummeln in Victoria bis wir uns zur Fähre zurück nach Vancouver und damit zum letzten Abschnitt unserer Reise begaben.




 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Vancouver

Wir quartierten uns im Pan Pacific ein, eines der wenigen Hotels, was uns - unter anderem wegen seiner Lage - so gut gefiel, dass wir uns dort auch 2014 wieder einquartiert haben. Und es wohl wieder tun würden, werden...


Wir machten noch einen Spaziergang durch Gastown, wo wir vermutlich auch etwas gegessen haben, aber so weit reicht mein ansonsten elefantöses Gedächtnis nun auch nicht mehr zurück.



Am Abend startete ich einige erste Versuche von Fotos in der Dunkelheit mit der damals noch neuen Spiegelreflex. Ausbaufähig. Unsere Fototour rund um das Pan Pacific wurde jedoch pünktlich um 9 Uhr von einer ohrenbetäubenden Explosion erschüttert, die mich beinahe von den Füßen holte und auch meinen Mann leicht erschrocken zurücklies. Unser erster Blick galt der Tankstelle für Wasserflugzeuge in der Bucht, diese schwimmt noch und brennt auch nicht. Schonmal gut. Außer uns scheint sich auch niemand von diesem lauten Knall beeindruckt zu zeigen, auch Sirenen und Einsatzfahrzeuge bleiben aus. Es sollte sich bei unserer noch folgenden Tour durch den Stanley Park dann auch aufklären, woher der unsäglich laute Böller kam.

Am nächsten Tag bummelten wir zunächst weiter durch Vancouver:
Robson Square​

1222VancouverChinatown.jpg

Chinatown​


Dr. Sun Yat Sen Chinese Garden​

Auf dem Rückweg Richtung Gastown fand mein Mann zielsicher eine Abkürzung durch eine weniger touristische Straße mit Hauseingängen voller zum Glück so zugedröhnter Drogenabhängiger, dass sie außer rumliegen sonst nichts taten. Hakten wir unter "weniger schöne Großstadterfahrungen" ab, auch solche Ecken gibt es leider in Vancouver.

Abends furhen wir zum Grouse Mountain, um dort den Sonnenuntergang mit wunderbarem Blick auf Vancouver zu erleben und wurden zunächst von beeindruckendem Wolfsgeheul im Wolfsgehege am Parkplatz begrüßt. Toll, sowas mal live zu hören und zu sehen und wieder eines der Erlebnisse für die Liste der Begründungen für "Ich musste mir nach dem Urlaub unbedingt ein Teleobjektiv anschaffen!"





Wir stiegen in die erfreulich leere Seilbahn (2014 war sie so voll, dass wir uns die Fahrt verkniffen haben) und genießen die Fahrt und die Aussicht.
1252GrouseMountain.jpg



Ausnahmsweise blieben wir diesmal auch nicht unterwegs hängen. Oben angekommen, wurden wir von einigen beeindruckenden Holzskulpturen, die mir noch von meiner ersten Kanada Reise 1999 in Erinnerung sind, sowie von den Grizzlys Grinder und Coola erwartet (letztere zum Glück sicher im Gehege verwahrt).













Ihre etwas traurige Geschichte ist hier zu lesen. Sie scheinen sich aber in dem großen, abwechslungsreichen Gehege recht wohl zu fühlen.
Danach entschloss sich mein Kamera-Akku, dass er nach Aufladung verlangt und mir bis dahin den Dienst verweigert. Gut, schlechte Vorbereitung und ungeplante Wildlife-Fotos rächen sich, und es gab eben keine Fotos der Aussicht auf das nächtliche Vancouver. Wenigstens blieb die Seilbahn diesmal auch nur eine Fahrt bevor wir sie betraten hängen. Nach Rückkehr ins Hotel wurden wir noch Zeuge eines Feueralarms im Hotel aber auch da endete der Abend doch noch glimpflich.

Am nächsten Tag drehten wir zunächst eine Runde durch den Stanley Park und bewunderten die vielen Totempfähle...

... die Aussicht auf Downtown...​





... und den Kreuzfahrt Pier mit unserem Hotel...​

...die Lions Gate Bridge...​

... und North Vancouver.​
Hier fanden wir auch endlich die Erklärung für die Explosion am vorherigen Abend: Im Stanley Park steht tatsächlich die uns bis dato völlig unbekannte 9'o clock gun. Diese wird tatsächlich jeden Abend um 9 Uhr abgefeuert. Gut zu wissen...

Danach begaben wir uns in das Vancouver Aquarium, das ebenfalls im Stanley Park liegt.
Dort tobte Frau sich stundenlang fotografisch mit der neuen Kamera aus, geriet aber auch recht schnell an ihre Grenzen. Man wächst ja mit seinen Aufgaben und ganz umsonst war es ja auch nicht.
Aufgrund der Fülle der halbwegs gelungenen Aufnahmen, widme ich dem Aquarium einen eigenen Eintrag, auch dass diejenigen, die sich nicht für unmengen Aquarium- und Tierfotos interessieren den nächsten Teil getrost überblättern können.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Teil 9
Vancouver Aquarium - eine mehr oder minder kommentierte Bilderflut

Ein Kessel buntes​


Irgendwie wurde mir bei dem Bild klar, dass die Leute bei findet Nemo das Meeresgetier doch sehr gut beobachtet und dargestellt haben (Fotos von Clownfischen erspare ich mir im Übrigen in der Regel)​


Fluffiges mit Fisch​



Seestern von unten mit irgendwas, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es sich um ein Lebewesen oder einen Feuerwehrschlauch handelt.​


Hier entdecke ich meine Leidenschaft der Quallenfotografie, schön sind die Viecher ja, so lange man keinen Körperkontakt haben muss.​




Schlammspringer. Putzig.​

Immer wieder schön, sich trockenen Fußes an Unterwasserfotografie zu üben.​
Delfin​

Belugawal​


Otter, extrem niedlich, überstiegen zu dem Zeitpunkt aber klar meine fotografische Kompetenz: zu flink und die Glasscheibe war zu zerkratzt.​

Der Seehund ging schon deutlich besser:​

Optimal: Dicke, bewegungslose Frösche!


Krokodile halten auch schön still.​

Leuzistischer Axolotl. Musste alleine schon wegen des Namens verewigt werden. Bizarr.​

Tierversuche:​
Annäherungsversuch: Kind - Wasserschildkröte​

Paarungsversuch: Meerschweinchen - Wasserschildkröte​

...dann wurde es der Wasserschildkröte zu bunt.​

Fühlen Sie sich eigentlich auch manchmal von stacheligen Dingen beobachtet????​
... dann haben Sie vermutlich jetzt genug Tierfotos gesehen.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Aller guten Dinge sind 10. Ende und Fazit.

Viel bleibt nicht mehr. Nach dem Besuch im Stanley Park und Vancouver Aquarium treffen wir uns noch einmal mit unseren Freunden am Burnaby Mountain zum leckeren Abendessen mit Aussicht im Restaurant Horizon und lassen unseren letzten Abend in Kanada ausklingen.

Am nächsten Tag noch ein paar Flugzeuge fotografiert:
Und mit der A340-600 - D-AIHC "Essen" nach hause geflogen.


Fazit:
4155 km in 20 Tagen gefahren. Tolle Aussichten gehabt, einiges erlebt, einiges war schön, einiges interessant, einiges seltsam. Viel und gut gegessen (wie sollte es auch anders sein) und immernoch das Gefühl, noch lange nicht alles von Westkanda gesehen zu haben. 2014 Ging es dann weiter mit Vancouver Island und der Inside Passage. Vage Planungen gehen in Richtung Sunshine Coast und Wein trinken im Okanagan Valley, vielleicht schon 2018. Unsere Freunde wollen wir ja auch bald mal wiedersehen.
Jedenfalls war es genau die richtige Hochzeitsreise für uns, wir würden es wieder tun!

In diesem Sinne allen Mitlesern noch alles Gute für 2017!
 
Zuletzt bearbeitet:

Zigby

Reguläres Mitglied
22.10.2016
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FRA
www.jaontour.com
Das Aufbleiben hat sich gelohnt. Nochmals wunderbare Impressionen kurzweilig umschrieben.
Quallen sind surreale Wesen, von denen einige Arten wirklich kreuzgefährlich sein können.
Der (das?) Axolotl schaut ziemlich lässig aus der Wäsche.
Angenehme Nachtruhe und einen guten Wochenstart.
Gruss Jürgen.
 
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