Eine Arbeitswoche mit DL: kreuz und quer durch die USA und Kanada

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berlinflyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
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UPDATED Eine Arbeitswoche mit DL: kreuz und quer durch die USA und Kanada

Hallo liebe Forengemeinde

ich habe vor kurzen in einem anderen Thread gelesen, dass Interesse an Reiseberichten aus den USA, auch domestic, besteht.

Da die kommenden 9 Tage bei mir arbeitsbedingt sehr reiseintensiv sind, moechte ich euch einen kleinen Eindruck von den Fluegen und auch den Zielen geben. Fotos werden auch mit eingestellt, sobald ich Zeit dafuer finde.

Das genaue Routing (///= Stopover) lautet bisher:

Mittwoch, 7. Juli - Freitag 15. Juli
ATL-DTW /// DTW-YOW YOW-DTW DTW-ATL /// ATL-LAS LAS-ATL /// ATL-LAX /// LAX-ATL /// ATL-ORD /// MKE-ATL

Viel Spass beim Lesen! :)



Uebernachten im Flughafen

Mittwoch, 7 Juli 2010
DL1513
ATL-DTW
MD88
First / 2A


Voller Vorfreude auf das Halbfinale Deutschland-Spanien treffe ich mit meiner Frau am Flughafen in Atlanta ein. Sie fliegt mit der LH nach Deutschland, ich mit Delta ueber DTW nach YOW (Ottawa). Puenktlich zur zweiten Halbzeit sitze ich der kleinen, gemuetlichen SEN-Lounge vor dem Fernseher und bin nach den ersten 10 Minuten bedient - so ein Grottenkick, das sieht nicht gut aus. Das Ergebnis kennen wir alle.

In der 75. Minute toent lautes Geschrei aus dem Terminal vor der Lounge, am Foodcourt hat sich anscheinend der halbe Madrid-Flug der DL vor dem Fernseher versammelt und es ertoenen sogar einzelne "Espana, Espana"-Rufe. Ich moechte spontan rausgehen und ihen zurufen "Stierkampf ist Mord und kalte Tomatensuppe ist keine Suppe sondern Saft", lasse dies aber auf Grund meiner eher mangelhafen Spanischkenntnisse.

Drei Minuten spaeter ertoent dann noch der Feueralarm und die Lautsprecherdurchsage bittet zur geordneten Evakuierung des Terminals, was aber in der SEN-Lounge niemanden so recht zu interessieren vermag. Nach 30 Sekunden ist der Spuk aus, nach weiteren 20 Minuten auch das Sommermaerchen, Teil II.

Ich verabschiede meine Frau am LH-Gate und mache mich auf den Weg von Concourse E nach Concourse A. Die U-Bahn braucht dafuer in ATL 11 Minuten (4 Stops), solange bin ich frueher in Berlin von meinem Wohnort zum Olympiastadion gefahren. Die Groesse von ATL ist immer wieder beeindruckend.

Der Flug nach DTW ist ein absolut typischer Domestic-Kurzstreckenflug. Bis auf den letzten Platz voll, jeder zweite Passagier hat wahlweise seinen gesamten Hausstand oder zumindestens den groessten Teil davon als Handgepaeck dabei.

Die F in der MD88 bei der DL ist ganz OK, Sitzabstand ist ausreichen, alle MD88-Flieger haben WiFi an Bord, die Ledersitze sind dunkelblau und bequem und die F-Kabine recht klein und uebersichtlich.

Nach 1:30 fliegen wir in einer langen Rechtskurve in die einzige Gewitterwolke weit und breit, um 5 Minuten spaeter in Detroit, dem Inbegriff der US-Rezession, zu landen.




Der Flughafen in DTW (zumindest das DL-Terminal) ist neu und architektonisch gut gelungen, ich steige hier immer wieder gerne um.




Ich lasse mich vom "Nacht"flug nach YOW (der Flug landet kurz vor Mitternacht in Ottawa, wo dann noch die Immigration ansteht) auf den Fruehflug am naechsten Morgen umbuchen. Die Dame beim Servicedesk ist ueber meinen Wunsch ganz erfreut, denn der Flug nach YOW ist ueberbucht und sie bietet mir an, als Dank fuer mein "Entgegenkommen" (was ja eigentlich mein eigener Wunsch war) einen Voucher fuer das Westin direkt im Terminal auszustellen.

Das Hotel hat einen direkten Eingang vom Concourse A aus sowie einen tollen Blick auf das Vorfeld. Um 22h liege ich im Bett, gucke Baseball und hoffe, dass meine Frau einen ruhigen Flug ueber den Atlantik hat...



to be continued....
 
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berlinflyer

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09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Mit dem "Private Jet" nach Kananda


Donnerstag, 08. Juli 2010DL3780
DTW-YOW
CRJ200
Eco / "Free Seating"



Ich finde irgendwie keine Ruhe und schlafe in dieser Nacht nur knapp 4h. Auch die SMS von meiner Frau nach ihrer Landung in Frankfurt verbessert die Situation nicht und so stelle ich mich um 5h fuer eine halbe Stunde unter die Dusche. Ich fuehle mich gejetlegt, obwohl ich gar keine Zeitzonen gewechselt habe. Muss wohl ein Solidaritaets-Jetleg fuer meine Frau sein :eek:

Leider hat zu dieser fruehen Stunde der direkte Security-Check vom Hotel in den Terminal A nocht nicht geoeffnet. Ab 7h kann man hier ohne Wartezeit direkt von der Rezeption des Hotels in den Concours gelangen und kommt am Gate 31 raus. Das Westin hat den Namen "Airport-Hotel" somit eindeutig verdient.

Ich wundere mich beim Check-In fuer den Flug nach YOW, dass ich der einzige Passagier zu sein scheine, denn alle Sitze auf der Kiosk-Seatmap sind leer. Da mir das irgendwie seltsam vorkommt, frage ich anschliessend lieber nochmal persoenlich am sowieso leeren Check-In nach.

Und in der Tat: Es sind nur 4 Passagiere gebucht - Privatjet-Feeling auf einem ollen CRJ200 =;

Detroit ist um kurz vor 6 noch wie ausgestorben, die Sicherheitskontrolle dauert gefuehlt 30 Sekunden und ich laufe direkt auf das Filmplakat von "Up in The Air" zu. Am Gate gegenueber der Hauptsicherheitskontrolle steht eine 747-400, der Concourse ist ansonsten so gut wie leer und der Springbrunnen vor den Fenstern ausgeschaltet. Fehlt nur noch George Clooney, stattdessen rempelt mich ein muede aussehender Asiat an und entschuldigt sich vielmals.
Wie man mich in einer komplett leeren, fussballfeldgrossen Halle uebersehen kann, entzieht sich allerdings meiner Erkenntnis.

Ich gehe durch den Tunnel zum Concourse B und muss mich mal wieder Belehren lassen, dass geschaetzte 3 Meter Beton ueber einem keinen guten Handyempfang bieten - das Telefonat mit Deutschland ist nach 30 Sekunden beendet und ich verschiebe es auf die Zeit im SkyClub.

Der ist zu dieser Zeit noch komplett leer und einen Orangensaft, einen Bagel und einen Joghurt spaeter kann das Tag beginnen.

Um 7h komme ich am Gate an und es sind in der Tat nur 3 weitere Passagiere anwesend. Der GA verzichtet zum Glueck auf Durchsagen per Mikro und bittet einfach jeden einzelnen Gast perseonlich an Bord: "Let's go guys, all rows, all zones" :D

Wie? Kein Priorityboarding fuer Elite-Member? Ich muss dabei unweigerlich an HighHopes und Dreschen denken. Sowas wuerden sich die beiden bei ihrem FIRST-Trip sicher nicht bieten lassen. Allerdings verwerfe ich den Gedanken schnell wieder und betrete "meinen CRJ", den ich mir mit drei Kanadiern teilen darf.

Der CRJ ist noch in der alten NWA-Bemalung und das Innenleben sieht nur unwesentlich besser aus als die Busse, mit denen wir vor ueber 15 Jahren von der Schule zum Schwimmunterricht im Hallenbad gefahren wurden. Unglaublich, dass ich in so einer Kiste mal fast 3h von ELP nach SLC geflogen bin, die Strecke wurde mittlerweile aber zurecht eingestellt.

Ueberpunktlich geht es los und ich geniesse den Blick auf das recht platte Land unter mir. Woanders kann man beim CRJ ja auch nicht hinschauen, denn der Ausblick auf den Himmel oder den Horizont wird durch die niedrigen Fenster verhindert. Fuer welche Passagiere war das Ding eigentlich mal konzipiert? Die 7 Zwerge? Kinder?

Nach 70 Minuten sind wir im Anflug auf Ottawa und landen ueberpunktlich. In Ottawa gibt es fuer die US-Flieger einen kleinen Extra-Bereich, die Immigration dauert weniger als eine Minute und nun sitze ich im Ankunftsbereich und warte auf einen Geschaeftspartner, der in Kuerze aus EWR eintrifft.

Der Airport in Ottawa ist klein, aber fein. Moderne Architektur, viel Holz, viel Licht, nette Menschen und freies Internet. Herz, was willst du mehr.


To be continued....
 
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dreschen

Gründungsmitglied und Senior Chefredakteur VFT
Teammitglied
07.03.2009
5.821
926
45
Ruhrgebiet
Wie? Kein Priorityboarding fuer Elite-Member? Ich muss dabei unweigerlich an HighHopes und Dreschen denken. Sowas wuerden sich die beiden bei ihrem FIRST-Trip sicher nicht bieten lassen.

Wir gehen nicht an Bord, bevor nicht dreimal ausgerufen wurde: "Wir bitten nun auch unsere FIRST Class Passagiere dreschen und HighHopes an Bord"

Besser wäre noch wenn die Ansage weitergingen "... wir haben bereits sämtlich Biervorräte aus der Lounge an ihre Sitzplätze gebracht und im Panamera wartet auch noch ein frisch gezapftes auf sie"
 

berlinflyer

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09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Klein aber fein

Donnerstag, 8. Juli 2010 (Teil 2)
DL4067
YOW-DTW
CRJ200
Eco / 13A


Eine Stunde vor Abflug treffe ich am Flughafen ein, und auch wenn Ottawa recht klein und uebersichtlich ist, sind 60 Minuten ziemlich knapp, da man bei Fluegen von Kanada in die USA die Einreise- und Zollabwicklung fuer die USA bereits in Kanada macht. Zum Glueck sind die Schlangen fuer die USA-Fluege nicht zu lang und mit der Bordkarte fuer 13A (letzte Reihe) mache ich mich auf den Weg zum Verhoer.

In Ottawa ist mir bereits mehrmals aufgefallen, dass alle USA-Passagiere bei der Sicherheitskontrolle gebeten werden, auf einem kleinen Geraet eine Taste zu bedienen um so per Zufall fuer eine zweite Sprengstoffueberpruefung ausgewahlt zu werden. Diese finden hinter der Sicherheitskontrolle statt und beim letzten Mal blinkte bei mir das rote Licht auf dem Geraet, diesmal komme ich mit einem "gruenen" Auge davon und kann mir die 5 Minuten extra sparen.

Die Fragerunde bei der Immigration geht heute ueberraschend freundlich und schnell ueber die Buehne (es geht doch!) und ich spare mir und dem Officer Zeit, in dem ich den I-94-Abschnitt am Morgen beim Flug aus Detroit nicht abgebe und zur nochmaligen Einreise benutze. Dies ist fuer alle an die USA grenzenden Staaten moeglich, wenn man sich dort weniger als 30 Tage aufhaelt. Wer also fuer einen Tag nach Kanada oder ein Wochenende auf die Bahamas fliegt, kann den Abschnitt im Pass behalten und muss nur eine Zollerklaerung ausfuellen. Das spart Zeit bei der Einreise.

Der Flug nach DTW boardet puenktlich und ich mache es mir in der letzten Reihe, neben der Triebwerken bequem. Meine Bose-Kopfhoerer wirken hier Wunder. Der Platz neben mir bleibt wunschgemaess frei und puenktlich gehts nach Detroit, wo uns laut Pilot Regen und Gewitter erwarten werden.

Der Flug ist ruhig und nach einer guten Stunde sind wir schon im Anflug auf Detroit, es regnet heftig aber die Turbulenzen halten sich erstaunlicherweise in Grenzen, der Wind kommt wohl mehr oder weniger direkt von vorne, denn der Flieger liegt wirklich ruhig in der Luft. Wenn man sich die Wolken ueber und unter uns anschaut, haette man das eher nicht erwarten koennen.

Nach der Landung gehts zu den C-Gates und wir haetten puenktlich aussteigen koennen, wenn jemand die Bruecke bedienen wuerde. Da dies aber niemand tut, verharren wir vor dem Gate und der Pilot fragt nach 10 Minuten aus Spass, ob sich jemand zutrauen wuerde, die Gangway zu bedienen. Mehrere Haende ragen spontan in die Hoehe, ich halte mich aber zurueck, da ich meistens nicht mal fehlerfrei ein Bild an die Wand haengen kannn ;)

Ich habe nich genug Zeit, um kurz am SkyClub vorbeizuschauen und mache mich dann auf dem Weg zum Gate nach ATL. Noch scheint der Flug puenktlich zu sein.


Rituelle Gouda-Verbrennung

Donnerstag, 8. Juli 2010
DL1013
DTW-ATL
Boeing 777
Int Business / 5A


Der Abendflug nach ATL wird oft mit einer 777 ausgefuehrt, die ueber die int. Businessclass-Sitze verfuegt. Die Maschine steht schon eine Weile am Gate, ueber dem Flughafen blitzt und donnert es derweil ununterbrochen. Noch mache ich mir keine Sorgen ueber den puenktlichen Abflug, denn der Flieger ist da und die Crew ist schon eingetroffen. Mir faellt dabei zunaechst gar nicht auf, dass allerdings zwei wichtige Crewmitglieder fehlen - wir haben keine Piloten.

Am Ende wird mit 30 Minuten Verspaetung geboardet, denn man ist sich sicher, dass die Piloten schon noch kommen werden. In der Business Class gibt es die erste Getrankerunde, dann eine Snackrunde, dann wieder Getraenke. Mittlerweile sind wir schon 70 Minuten zu spaet und immer noch keine Crew. Ich checke derweil die Zimmerverfuegbarkeit im Westin Airport Hotel.....

Nach weiteren 5 Minuten treffen die Piloten endlich ein, sie entschudigen sich fuer die wetterbedingte Verspaetung ihrer ankommenden Maschine und versprechen, dass wir in 15 Minuten in der Luft sind. Auf einen Rundgang um den Flieger wird wohl aus Wetter- und Zeitgruenden verzichtet, denn die Jungs haben noch nicht ganz die Cockpittuer geschlossen, als es schon heisst "All doors inflight".

Neben mir sitzt ein Amerikaner mit hollaendischen Wurzeln, der mir sein Mitleid ueber das Ausscheiden der deutschen Mannchaft im Halbfinale mitteilt. Ich nehme mir derweil vor, nach meiner Ankunft zu Hause den im Kuehlschrank befindlichen Gouda auf dem Balkon ritual zu verbrennen.

Der Flug nach ATL dauert knapp 1.5 h und bietet ein geniales Schauspiel. Fuer knapp 30 Minuten fluegen wir immer parallel zu den Appalachen, ueber denen sich riesige Gewitter gebildet haben. Ich hoere ein wenig Loungemusik und geniesse den Ausblick auf das Schauspiel, welches fuer mich besser als jedes IFE-Programm ist. Der Flug ist dabei extrem ruhig, was die Entspannung noch vertieft.

Am Ende landen wir mit knapp ueber 1 h Verspaetung in Atlanta, koennen aber nicht zum Gate, da sich unmittelbar vor uns die Bremsen eines CRJ (ich hasse diese Dinger!) festgefahren haben und der Regionalflo erstmal von einem Truck aus dem Weg geschleppt werden muss. So vergehen weitere 20 Minuten, bis wir am Gate sind. Die Mehrheit der Passagiere hat zu diesem Zeitpunkt ihre Anschluesse verpasst und entsprechend gross ist der Frust.

Ich mache mich auf die 5km lange Strecke vom Concourse E zum Parkplatz und falle schliesslich gegen 1h toedmuede ins Bett.

Um 7h geht der Wecker, ein Trip per Auto in den Sueden von Georgia sthet auf dem Programm.

To be continued.....
 
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phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
1.728
40
OWL
Die Fragerunde bei der Immigration geht heute ueberraschend freundlich und schnell ueber die Buehne (es geht doch!) und ich spare mir und dem Officer Zeit, in dem ich den I-94-Abschnitt am Morgen beim Flug aus Detroit nicht abgebe und zur nochmaligen Einreise benutze. Dies ist fuer alle an die USA grenzenden Staaten moeglich, wenn man sich dort weniger als 30 Tage aufhaelt. Wer also fuer einen Tag nach Kanada oder ein Wochenende auf die Bahamas fliegt, kann den Abschnitt im Pass behalten und muss nur eine Zollerklaerung ausfuellen. Das spart Zeit bei der Einreise.

Hallo berlinflyer,

vielen Dank für Deinen Tripreport.

:confused: Das geht doch aber nur, wenn man überhaupt noch den I-94(W)-Abschnitt bekommt und nicht vollelektronisch nur über ESTA registriert wird, oder ?
 

berlinflyer

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09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Platz 3 bei der WM - Platz 1 auf der VDB-Liste

Samstag, 10. Juli 2010
DL65
ATL-LAS
Boeing 757
First / n.a.



Nach einem halben Arbeitstag mit meinem Chef aus Deutschland fahren wir nachmittags gemeinsam zum Flughafen. Fuer heute steht bei mir ein kleiner Mileage Run an, es soll mit DL65 nach LAS und dann 5h spaeter mit dem Redeye wieder zurueck gehen. Ich hatte noch einen Restwert auf einem Voucher uebrig, der wenige Tage spaeter verfallen waere und so habe ich mir ein paar Wochen zuvor diesen kleinen Mini-MR gebucht.

Nachdem wir beide bei unseren jeweiligen Airlines (LH/DL) eingecheckt haben, machen wir uns auf dem Weg zur SEN-Lounge. Ich moechte noch das Spiel um Platz 3 schauen, weiss aber nicht so recht, ob die ATL-SEN-Lounge ein gutes Omen dafuer ist, immerhin habe ich hier die Niederlage gegen Spanien gesehen. Andererseits habe ich vor 4 Jahren den Viertelfinalsieg gegen Argentinien in der Lounge in HKG geschaut, somit steht es bisher 1:1 im Vergleich der fussballuebetragenden Airportlounges. Es wird also Zeit, diese Statistik zum Positiven zu veraendern.

Das Spiel laeuft bereits und es steht 1:1 als wir in der SEN-Lounge ankommen. Diese ist heute besonders leer, da es zum einen Samstag ist und zum anderen kaum LH-Statusgaeste auf dem Flug nach FRA gebucht sind.

Waehrend sich Deutschland um einen versoehnlichen WM-Abschied bemueht, schaue ich bei diversen Webseiten nach der Buchungslage meines Fluges. Hm, alles auf 0, ebenso die beiden Fluege danach. Und die Mittagsmaschine wurde bereits gecancellt - das laesst auf eine VDB-Option hoffen.

In der zweiten Halbzeit wird das Spiel richtig spannend und das sich ebenfalls in der Lounge befindliche Paar aus Frankreich schlaegt sich nun eindeutig auf die Seite von Uruguay. Ja ja, denke ich, wer es soweit gebracht hat wie die Franzosen bei dieser WM nimmt dankbar jede sich bietende Alternative.

Das 3:2 fuer Deutschland wird sofort per Telefon von der Loungemitarbeiterin an den Check-In weitervermeldet und ich mache mich nach Schlusspfiff auf zum Gate fuer den LAS-Flug. In den einzelnen Terminals findet sich der gewohnte Mix aus aller Welt, denn der spaete Nachmittag ist, wie bei fast allen anderen US-Airports auch, Europa-Welle. Aus fuer mich unerfindlichen Gruenden geniesse ich die Atmosphaere an grossen Flughaefen immer sehr, diese geordnete Unordung, dieses Gewusel von Menschen, verstaendliche und unverstaendliche Sprachen, Passagiere mit Vorfreude auf ihren Urlaub oder Frust ueber ihre Verspaetung - alles das macht fuer mich Flughafenatmosphaere aus.

Ich fahre mit der U-Bahn zum Concourse B und frage am Gate, wie voll der Flug ist und ob sie Freiwillige brauchen. Da ich nicht allzugrosse Lust auf diesen Mini-MR habe (aber Meilen verfallen lasen? Das geht natuerlich auch nicht), wuerde mir ein erneuter Voucher gut passen. Und siehe da, der Flug ist in der Tat wie erwartet deutlich ueberbucht.

Ich lasse mich als erster auf die VDB-Liste schreiben, nehme meine Zeitung und harre der Dinge, die da kommen moegen. Als das Boarding schon in vollem Gange ist, werde ich ausgerufen und gebe bereitwillig meinen Platz im Tausch gegen einen 400$-Voucher ab. Ich lasse meine Fluege auf eines der kommenden Wochenenden umbuchen (vielleicht habe ich dann ja mehr Lust auf einen MR) und ziehe zufrieden von dannen.

Somit heisst es fuer an diesem Abend: ATL statt LAS, 400$ Voucher statt 6.000 Meilen.

 
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berlinflyer

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Von ATL nach LAX... oder nach ONT... oder doch ins Bett

Dienstag, 13. Juli 2010
DL2355
ATL-LAX
Boeing 757
First / 7D


Heute Abend soll es nach LAX gehen, der Flug geht um 2015h. Nachmittags fahre ich vom Buero aus in die Stadt, denn hier steht fuer mich erst noch die Teilnahme an einem Empfang an, der von unserer Firma gesponsort wird. Ich bin keine 5 Minuten im Trockenen, da oeffnet der Himmel alle Schleusen.

Wer schon mal im Sommer in ATL war, kennt diese hemmungslosen Gewitter, die ploetzlich ueber einen hereinbrechen koennen. Wenn es hier regnet, regnet es nicht einfach nur, sondern das Wasser kommt oft in Sturzbaechen herunter und legt dann eigentlich immer auch den Flughafen fuer einige Zeit lahm. Ich hoffe, dass die Gewitterfront am Airport vorbeizieht und ich meinen Flug puenktlich bekommen kann.

Ueber 150 Leute tummeln sich auf der Veranstaltung und nach 2 Stunden Smalltalk mache ich mich mit dem Auto auf den Weg zum Flughafen. Der Verkehr auf dem Downtownconnector ist ueberraschend ruhig, bei Regen werden hier sonst in aller Regel Autofahrer zu Angsthasen und nichts geht mehr.

Nach 25 Minuten fahre ich in das Parkhaus. Die Rampe, die zu den einzelnen Parketagen am Terminal South fuehrt, erlaubt einen Blick auf die suedlichen Runways sowie die Taxiways. Und der Blick laesst nichts gutes erahnen. Mehrere Dutzend Delta-Maschinen stehen auf den diversen Taxiways und warten darauf, zu den Gates zu rollen. Sieht so aus, als haette es zuvor einen Groundstop gegeben. Na klasse.

Die Security ist schnell ueberwunden. Mein Flug nach LAX soll an diesem Tag von E34 gehen, das ist so ziemlich das am weitesten entfernte Gate in ATL. Da der Flug nun aber bereits 30 Minuten Verspaetung hat, brauche ich mich nicht zu beeilen. Als ich am Gate ankomme, wird noch ein Flug nach IDN geboardet, von unserer Maschine, die aus MEX ankommen soll, ist weit und beit nichts zu sehen. Eine knappe Stunde nach dem geplanten Abflug fehlt sowohl die Maschine als auch eine Crew. Das Personal am Gate wird von Passagieren belagert und ich rufe derweil bei der Delta Diamond-Line an. Wartezeit knapp 30 Sekunden, das sind fuer mich die wahren Benefits dieses Status.

Ich frage nach Alternativen und die super-motivierte Dame am anderen Ende der Leitung meint, der Flug nach ONT sei nur halbvoll und haette 90 Minuten Verspaetung. Da die geplante Abflugzeit aber bereits vor 45 Minuten war, wuerde der Flug wohl in knapp 40 Minuten abfliegen. Sie kommt an den Flug nicht mehr heran, schreibt aber einen Kommentar in die PNR und sagt mir, ich solle den Gate Agent fuer den ONT-Flug bitten, in die PNR zu schauen.

Nahc 10 Minuten bin ich am neuen Gate und der Mitarbeiter nimmt mich noch auf seinen Flug nach ONT. Da es noch 5 Plaetze in der F gibt, bestaetigt er auch direkt mein Upgrade. Die Maschine ist schon am Gate und alles scheint gut zu werden. Da ich ohnehin genau in die Mitte zwischen LAX und ONT muss, kommt mit diese Umbuchung eigentlich sogar ganz gelegen.

Wir haben zwar ein Flugzeug, aber die Crew ist irgendwo haengegen geblieben und so steigt die Verspaetung immer weiter. Ich frage den Gate Agent, woher die Crew kommt. Als er sagt, sie kaeme aus LGA, weiten sich meine Augen. Rechnet man alles zusammen, bestehen gute Chancen, dass die Crew zwar irgendwann hier ist, dann aber nicht mehr weiterfliegen darf, da sie sonst ueber ihrem Einsatzmaximum liegen wuerde, immerhin dauert der Flug nach ONT nochmal knapp 5h.

Um 2230h gebe ich auf und lasse mich von der DL-Hotline auf Sonntag umbuchen. Ich informiere meinen Geschaeftspartner in Caifornien per SMS, der dafuer absolutes Verstaendnis hat und fahre nach Hause. Wie ich am kommenden Tag feststelle, ist der Flug am Ende um 0210h West Coast-Zeit gelandet, also 0520h nach meiner inneren Uhr. Da gab es wohl doch nochmal einen Crewchange.

Kurz vor Mitternacht liege in meinem eigenen Bett, der Flug nach ONT rollt da gerade zur Startbahn.
 

berlinflyer

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09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Endlich Bilder im Tripreport - mit neuer Kamera auf dem Weg nach Chicago

Donnerstag, 15. Juli 2010
DL1016
ATL-MDW
Airbus A319
First / 2A



Heute geht's nach Chicago, von dort per Mietwagen nach Milwaukee und dann am Freitag zurueck nach ATL.

Ich habe mir vor ein paar Tagen eine neue Kamera gekauft und werde diese heute endlich mal richtig ausprobieren koennen. Somit bekommt der Tripreport ab nun auch die versprochenen Bilder.


Um 530h klingelt der Wecker, ich muss vor der Fahrt zum Flughafen nochmal ins Buero, da ich leider Unterlagen auf meinem Schreibtisch vergessen habe.
Zum Glueck ist das Buero nur 5 Minuten entfernt und gegen 6h stelle ich meinen Wagen auf dem einsamen Parkplatz ab. Die Sonne faengt langsam an, sich am Horizont bemerkbar zu machen und treibt mir die Muedigkeit aus den Augen




Ich hole die vergessenen Dinge ab und mache mich auf den Weg zum Flughafen. Vom Buero aus brauche ich knapp 25 Minuten bis in das Parkhaus vom Flughafen, der Weg fuehrt vorbei an Golfplaetzen, ueber denen an diesem Morgen Nebel liegt, denn auch gestern Nacht hat es wieder maechtig gewittert und die Feuchtigkeit steigt bei immerhin 31 Grad um 6h morgens schnell auf.




Vom Highway biege ich auf die Interstate 85 und reihe mich in die Reihe der "Early Commuters ein".

Um 06:30h komme ich am Flughafen an, wo schon recht viel los ist. Die erste Haelfte der Sommerferien in den meisten Counties in Georgia ist in dieser Woche um und dies ist traditionell eine recht intensive Reisewoche.

Flughafenzufahrt



Delta Check-In-Bereich



Die Schlange an der Security ist daher auch etwas laenger und bewegt sich nur recht langsam vorwaerts. Ich bin in Gedanken versunken und hoere auf einmal eine Frauenstimme, die erfreut meinen Namen ruft. Da das recht selten vorkommt, blicke ich mich erschrocken um und erkenne eine deutsche Bekannte von mir, die mich fragt wohin ich denn heute fliege. Midway, antworte ich, worauf sie grinst und meint, da fliegt sie auch hin. Reihe 2? frage ich sie und sie grinst noch mehr. Wir sitzen doch tatsaechlich im selben Flieger nebeneinander. Die Welt ist klein.

Auf dem Weg zum Flugzeug kaufe ich noch einen dieser ueberteuerten Joghurtbecher mit Pseudoobst und mache es mir schliesslich auf 2A bequem.

Der Sitzabstand in der First auf den ehemaligen NW-Maschienen (A319/320/312) kommt mir immer deutlich groesser vor als bei den DL-Fliegern (MD88/B757). Dabei sollen es eigentich nur 3cm mehr sein, es fuehlt sich aber eher nach einem vielfachen davon an.




Puenktlich erfolgt der Pushback und wir stehen recht guenstig zur Startbahn, da wir quasi direkt gegenueber vom Kreuzungspunkt mit dem Vorfelds gepushed werden.




Innerhalb von 3 Minuten sind wir auf der Runway und kurze Zeit danach auf dem Weg nach MDW. Schoenes Flugwetter erwartet uns auf dem ersten Teil der Reise und gibt den Blick auf Downtown Atlanta und die Blue Ridge Mountains frei.



















Der Rest des Fluges ist unspektakulaer, ich verbringe die Zeit mit Arbeiten, meine Bekannte schlaeft derweil seelenruhig. Die Maschine ist ausgebucht und die Crew trotz der fruehen Stunde freundlich und motiviert.




Nach einer Stunde fangen wir mit dem Anflug auf Chicago an, das Wetter ist hier deutlich schlechter und es wackelt hier und da recht ordentlich.










Mit 10 Minuten Verspaetung landen wir schliesslich in Midway, der Airport wird von Southwest dominiert, Delta ist hier die Nummer 2. Von Midway aus kommt man meiner Meinung nach wesentlich besser nach Downtown, weswegen ich den Airport so oft es geht O'Hare vorziehe.




Ich hole schnell noch meinen Mietwagen ab und mache mich dann auf den Weg zu meinem Termin. Normalerweise wuerde ich in Chicago imemr die U-Bahn nehmen, heute geht es aber weiter nach MKE und daher stuerze ich mich mit einem Toyota Yaris (eine Art Ei auf Raedern) in den Verkehr. Mehr dazu im naechsten Teil....
 
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berlinflyer

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09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Berlinflyer vs. Transformers - The revenge on Michigan Avenue


Gemeinsam mit meiner Bekannten, die nicht nur mit mir nach Chicago fliegt, sondern per Zufall auch ihren Termin ebenfalls an der Michigan Ave hat, wage ich mich mit dem fahrenden Ei, aka Toyoya Yaris, in die Rush Hour in Chicago.

Mein erstes Ziel heisst heute Hancock Tower, im noerdlichen Teil von Downtown. Wir unterhalten uns ueber dies und das, bis meiner Bekannten ploetzlich einfaellt, dass sie ja im Internet gelesen habe, dass derzeit in Chicago Transformers 3 gedreht wird und dafuer Teile der Michigan Avenue sowie der umliegenden Strassen gesperrt sind :eek:

Ich frage mich spontan, ob dich der Toyota Yaris in eine Transformer-taugliche Kampfmaschine verwandeln laesst, verneine diesen absurden Gedanken aber sofort wieder in Anbetracht der Erscheinung. Fuer mich ist der Yaris eher der Dalai Lama der Autobahn.




Nach 30 Minuten verlassen wir den Ryan Expressway und fahren in den Loop. Noch ist nichts von den geplanten Sperrungen zu sehen, dies aendert sich dann aber schlagartig. Nichts geht mehr, bereits drei Blocks vor der Michigan Avenue staut sich der Verkehr. Koennen die solche Filme nicht im Studio drehen? Ich dachte, heutzutage wird eh alles in 3D am Computer produziert und Schauspieler existieren nur noch, um Inhalte fuer Klatschmagazine wie People & Co zu liefern....

Ich lasse meine Bekannte an einer U-Bahn-Station raus und schlage mich von hieraus alleine durch. Eine direkte Konfrontation mit den Transformers kann ich meinem Yaris ersparren und nach 20 Minuten und mehreren spontanen Abbiegevorgaengen bin ich endlich auf dem ungesperrten Teil der Michigan Avenue.




Nach 5 Minuten habe ich dann endlich das erste Ziel meines Tages erreicht, den John Hancock Tower an der North Michigan Avenue. Der Hancock Tower ist mit 100 Stockwerken und einer Hoehe von 344 m einer der beruehmtesten Skyscarper in Chicago. Er wurde zwischen 1965 und 1969 erbaut und war fuer kurze Zeit nach dem Empire State Building das zweithoechste Gebaeude der Welt. Die spaeter hinzugefuegten, markanten Antennen auf dem Dach erhoehten den Hancock Tower auf 457 m, so dass das Gebaeude heute noch das neunthoechste freistehende Gebauede der Welt ist.




Nach 2h im Hancock Tower geht's fuer mich zurueck in den Verkehr von Downtown Chicago. Da mein naechster Termin im Norden der Stadt ist, bleibt mir diesmal zum Glueck eine Begegnung mit den Transformers erspart und schnell bin ich wieder auf der I-94.




Nachdem auch der Termin in North Chicago beendet ist, mache ich mich auf den Weg in Richtung Milwaukee. Da ich insgesamt fast 2h frueher fertig bin als urspuenglich angenommen, entschliesse ich mich dazu, nicht direkt auf der I-94 bis nach Milwaukee hochzufahren, sondern ueber Highways am Lake Michigan entlang zu fahren. Das Wetter ist wunderbar, die Sonne scheint und das ruft gradewegs nach einem Abstecher zum See.




Also runter von der Autobahn und per GPS ueber kleine Nebenstrassen zum Lake Michigan. Wer selbst mal mit dem Auto von Chicago nach Milwaukee fahren moechte, dem sei ab North Chicago der Weg ueber den Highway 137 und den Highway 32 empfohlen. Wesentlich schoener als die Autobahn und es ergeben sich viele Moeglichkeiten, um vom Highway abzubiegen und an den See zu fahren, der hier teilweise weniger als 300 Meter vom Highway entfernt ist.






Man merkt hier sofort, dass Wisconsin auch "America's Dairyland" genannt wird, Felder und Farmen beherrschen das Bild und das geniale Wetter (28 Grad, Sonne, leichter Wind) gepaart mit der tollen Landschaft machen diesen kleinen Ausflug zu einem richtig entspannenden Nachmittag.






In Oak Creek finde ich einen schoenen Zugang zum See und geniesse die Ruhe.








Nur knapp 20 Minuten Fahrt vom Oak Creek via Highway 32 und Highway 38 komme ich schliesslich in Milwaukee an.

 
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berlinflyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
1.566
553
Unterwegs in der Welt
Milwaukee - Kaese und Deutsche Einwanderer

Im Hotel angekommen, arbeite ich meine e-Mails ab und beschliesse dann, nochmal in die Stadt zu fahren und mir Milwaukee anzuschauen. Wisconsin war zwischen 1840 und 1880 Ziel unzaehliger deutscher Einwanderer und Milwaukee wurde lange Zeit auch Deutsches Athen genannt. Heute leben in Milwaukee knapp 600.000 Menschen und die Stadt hat sich u.a. zu einem Zentrum fuer Medizintechnik entwickelt.

Hier ein paar Eindruecke aus der Stadt:


Miller Park, Heimat des MLB-Teams Milwaukee Brewers




Downtown Milwaukee









Lakefront











 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.509
4.025
Paralleluniversum
Nachdem auch der Termin in North Chicago beendet ist, mache ich mich auf den Weg in Richtung Milwaukee. Da ich insgesamt fast 2h frueher fertig bin als urspuenglich angenommen, entschliesse ich mich dazu, nicht direkt auf der I-94 bis nach Milwaukee hochzufahren, sondern ueber Highways am Lake Michigan entlang zu fahren. Das Wetter ist wunderbar, die Sonne scheint und das ruft gradewegs nach einem Abstecher zum See.

Also runter von der Autobahn und per GPS ueber kleine Nebenstrassen zum Lake Michigan. Wer selbst mal mit dem Auto von Chicago nach Milwaukee fahren moechte, dem sei ab North Chicago der Weg ueber den Highway 137 und den Highway 32 empfohlen. Wesentlich schoener als die Autobahn und es ergeben sich viele Moeglichkeiten, um vom Highway abzubiegen und an den See zu fahren, der hier teilweise weniger als 300 Meter vom Highway entfernt ist.

Wenn ich mich recht erinnere, kann man im Norden von Chicago über die Sheridan Rd an vielen superschönen Anwesen vorbei fahren und über Highland Park, Zion, Kenosha nach Milwaukee fahren. Habe das mal in der anderen Richtung gemacht und war begeistert. Dafür braucht man aber viel Zeit....gerade ab Highland Park südlich.....viele verwinkelte Kreuzungen etc.
 
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berlinflyer

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Unterwegs in der Welt
Von Milwaukee via Minneapolis St Paul nach Atlanta: Baustellen auf der I-94 und eine alte Dame

Freitag, 16. Juli 2010
DL2881
MKE-MSP
DC 9-30
First / 3D


Recht puenktlich bin ich an diesem Tag mit meinen Meetings fertig und mache mich auf den Weg zum General Mitchell Airport in Milwaukee. Der Flughafen ist Hub von Midwest, Delta hat aber auch hier eine recht starke Praesenz und ist hier die Nummer 3.

Auf dem Weg zum Flughafen stehe ich ploetzlich mitten im Stau. Auf der I94 suedlich von Milwaukee wird kraeftig gebaut und auf einmal geht nichts mehr. Sicherheitshalber checke ich fuer meinen Flug nach ATL per Handy ein.

Als ich schliesslich am Mietwagenschalter ankomme, sind es keine 30 Minuten mehr bis zum Abflug. Die Abgabe dauert auch noch ein wenig und bereits auf dem Weg ins Terminal steht fuer mich fest, dass ich heute nicht rennen werde. Wenn der Flug weg ist, kann ich jederzeit eine andere Verbindung nehmen und dank Diamond-Status auch komplett kostenfrei umbuchen, nicht nur auf Non-Stop-Fluegen sondern auch auf allen anwendbaren Umsteigeverbindungen.

Als ich im Concourse E ankomme, ist mein urspruenglicher Flug nach ATL zwar noch am gate zu sehen, aber die Tueren sind bereits zu. Ich schaue kurz bei Flightstats Mobile nach den verfuegbaren Optionen und beschliesse, mich via MSP umbuchen zu lassen: F ist auf MKE-MSP und MSP-ATL verfuegbar, es gibt extra Meilen fuer den Umweg und auf MKW-MSP kommt eine DC 9-30 zum Einzsatz, da kann ich einfach nicht nein sagen. Die DC9's werden ab Oktober ausgemustert, da freue ich mich noch ueber jede Option, mit den alten Damen zu fliegen.


Concourse E in MKE





Am Gate nach MSP bitte ich die Delta-Mitarbeiterin darum, mich auf MKE-MSP-ATL umzubuchen und mich auf die Upgradelisten zu nehmen. Netterweise bucht sie mich direkt in die Y-Klasse um (noch mehr Meilen!) und mit einem Augenzwinkern begruendet sie dies mit besseren Upgradechancen auf MSP-ATL, da es hier nur noch 2 Plaetze in F gibt. Die F auf MKE-MSP bestaetigt sie mir netterweise sofort.

DC 9-30 am Gate



DC9-30 nach DTW



Beinfreiheit in der 9-30



Mit 15 Minuten Verspaetung geht es los, fehlende Koffer sorgen fuer die laengere Wartezeit. Bei schoenstem Flugwetter erhebt sich die DC 9-30 in den blauen Himmel ueber Milwaukee, unglaublich, dass diese Maschine schon 43 Jahre auf dem Buckel hat!







In einer Linkskurve geht es ueber Downtown Milwaukee in Richtung Nordwest. Unter uns breitet sich schnell die typische Landschaft von Milweaukee und spaeter Minnesota aus: flach, viele Felder, einzelne Farmen, schnurgerade Highways.






Wir holen die Verspaetung unterwegs wieder auf und landen nach knapp 45 Minuten in den Twin Cities.




Nur noch wenige Details deuten hier darauf hin, dass MSP einmal Hub von Northwest war, fast alle Flugzeuge wurden mittlerweile umlakiert und die Beschilderung in allen Terminals weist nur noch auf Delta hin. Aber es gibt sie noch, die kleinen Erinnerungen an die NW-Zeit: Ein Logo an der Eingansgtuer zum SkyClub, hier und da ein Red Tail auf einem noch nicht umlakierten CRJ. Irgendwie schade, auch wenn ich als DL-Kunde natuerlich von dem Merger profitiere.

Ich verbringe eine Stunde im SkyClub, bearbeite e-Mails und telefoniere mit meiner Frau in Deutschland. 45 Minuten vor Abflug ueberpruefe ich meinen Upgradestaus online und ich wurde bereits gecleared. Es bleibt also weiterhin bei 100% "Upgradeerfolgsrate" in 2010. Kein Grund zur Beschwerde (y)
 

berlinflyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Unterwegs in der Welt
Freitag, 16 Juli 2010
DL1193
MSP-ATL
Boeing 757-300
First / 1A



Meine Maschine ist schon am Gate und auch dieser Flug ist ueberbucht. Aber heute verzichte ich auf den Voucher, ich moechte noch nach Hause und habe keine Lust auf eine Nacht im Hotel. Es melden sich ein paar Freiwillige, die am Ende dann jedoch nicht gebraucht werden.

Meine 757 nach ATL wartet auf ihre Gaeste



Fuer eine Freitag Abend ist ueberraschend wenig los und wir rollen an fast leeren Gates vorbei zur Runway, wo wir direkt No 1 fuer den Start sind.






Wir starten in westliche Richtung, entlang der Post Road. Wer in MSP etwas Zeit mit Spotten verbringen moechte, sollte sich den Parkplatz entlang der Post Road aussuchen. Hier gibt es eine eigens eingerichtete Spotterzone und auch der Funkverkehr fuer Departure und Arrival kann ueber Lautsprecher empfangen werden.






Leider typisch auf amerikanischen Fluegen ist es anscheinend, die Wand als Fussstuetze zu nutzen. Das sehe ich auf Domestic-Fluegen immer wieder, in Europa ist mir das noch nicht aufgefallen. Ich frage mich immer, ob die Leute das zu Hause auch machen. Einfach unhoeflich.




Die Beinfreiheit in Reihe 1 auf den ex NWA-757 ist klasse, es gibt im Fussbereich noch eine extra Aussparung, bei den DL-757 ist diese nicht vorhanden.




Einige Kurven spaeter fliegen wir in Richtung Gewitterfront, nach 4 Minuten ist aber alles wieder vorbei und erst im Anflug auf ATL wird es wieder turbulent.






Auf MSP-ATL gibt es in der F eine Auswahl aus zwei Menues, in der Regel ein warmes Chicken Sandwhich und einen kalten Salat. Ich nehme heute den Salat, den Brownie lasse ich aber uebrig. Ist zwar total lecker, aber leider total ungesund....





Nach 2 Stunden sind wir im Anflug auf ATL und umkurven auf dem Weg runter einige Gewitterwolken. Der Blick auf die Blitze in den Wolken ist immer wieder toll, mich persoenlich stoert es auch nicht unbedingt, wenn es wackelt. Andere moegen das differenzierter sehen (fragt mal meine Frau :p)















Um 21h setzen wir sanft in Atlanta auf und ich bin fast wieder zu Hause. Noch schnell 25 Minuten mit dem Auto ueber die Highways und mein Wochende kann beginnen.... bis Sonntag frueh, dann geht es nach LAX :D


Ich hoffe, diese Serie an kleinen Tripreports hat Gefallen gefunden.


Die kommenden Tage sehen flugtechnisch wie folgt aus:
Sonntag (also heute, poste gerade an Bord von DL100 auf dem Weg nach LAX) ATL-LAX, dann Montag ONT-PHX, Dienstag PHX-ATL und Donnerstag Abend ATL-FRA. Dann habe ich endlich, endlich 9 Tage Urlaub.....ich freu mich (y) (y) (y)
 
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MichaelFFM

Hertz-loses Mitglied
Teammitglied
Es hat Spaß gemacht, diesen Bericht zu lesen (y).

Allerdings stimmt hier etwas nicht! Ich bin mir nahezu sicher, dass Du auch einen respektablen Status bei Deiner Autovermietung hast...

...Ich hole schnell noch meinen Mietwagen ab und mache mich dann auf den Weg zu meinem Termin. ......und daher stuerze ich mich mit einem Toyota Yaris (eine Art Ei auf Raedern) in den Verkehr. Mehr dazu im naechsten Teil....

Jetzt meine Frage hierzu:
:confused:
Welchen Gegenstand muss man in den USA beim Autovermieter bestellen, um einen Toyota Yaris als Upgrade zu erhalten ?

Ein Schaukelpferd ?
Ein Tuc-Tuc ?

;)
 
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