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Wer regelmäßig meine Reiseberichte bzw. Jahresrückblicke liest, weiß, daß ich es mir zum Ziel gesetzt habe, einmal mit allen deutschen Fluggesellschaften und von oder zu allen deutschen Flugplätzen zu fliegen, die Linienverkehr anbieten bzw. mit Linienflügen erreichbar sind. Seit Jahren steht jeweils der Satz im Jahresrückblick: "Ausstehend: Braunschweig und Private Wings; Ziel: nächstes Jahr." Nur, warum, fragt sich der geneigte Leser nicht ganz zu Unrecht, weshalb bucht sich der Mann dann nicht einfach einen Private-Wings-Flug von oder nach Braunschweig, wenn das doch Linie ist?
Nun, wie heißt es so schön, "es ist kompliziert". In Braunschweig gibt es nur Werksshuttle für VW. Die Strecken nach Ingolstadt, Prag, Kaluga und Raab sind völlig off limits für Normalsterbliche, während es wenigstens nach Posen eine, naja, "halboffizielle" Buchungsmöglichkeit gibt. "Halboffiziell" deshalb, weil es zwar schon den einen oder anderen völlig externen Passagier ("Fremdfirma") gegeben hat, das aber nicht wirklich gewünscht ist. Deshalb und wegen des recht hohen Preises von 350 Euro pro Strecke hatte ich bisher keine Buchung versucht.
Zum Glück, denn jetzt ergab sich am Ersten Advent kurzfristig die Möglichkeit, auf einem Leerflug von Hannover nach Braunschweig mitzukommen.
Hintergrund des Fluges war, daß am 2.12. Hannover 96 in München gegen die Bayern antreten mußte und dafür mit Private Wings anreiste. Also mußte die Maschine am 1.12. von Braunschweig nach Hannover und, nach dem Charterflug Hannover-München-Hannover, zurück von Hannover nach Braunschweig überführt werden.
Und so machte ich mich also am frühen Sonntagmorgen mit der Bahn auf von Bremerhaven nach Hannover, um diese zwei Super-To-Dos zu erschlagen.
In Hannover (hier der Bahnhofsvorplatz mit dem Treffpunkt "unterm Schwanz") war es schon recht winterlich
und trüb,
so daß mir für den Flug nichts gutes schwante.
Half ja nichts, also weiter zum Flughafen gefahren,
und dort das Karl-Jatho-Terminal aufgesucht:
Dort sammelte sich so langsam eine lustige Truppe an; viele lokale hannöversche und Braunschweiger Enthusiasten und/oder Spotter, daher wenige (mir) bekannte Gesichter. 20 Passagiere waren gebucht - ausgebucht, trotz zwölf freier Plätze, da nur bis 20 Passagieren im GAT abgefertigt werden können und das normale Terminal einen hohen Gebührenaufschlag kostet.
Wir standen auch schön auf dem Monitor, zusammen mit anderen Leckerbissen, die wir aber leider verpaßten:
Die Antonow 124 war morgens statt in Hannover zu landen wieder nach Leipzig zurückgeflogen, und der britische A400 von Akrotiri nach Brize Norton kam erst nach unserem Abflug.
Wir boardeten jedenfalls trotz des Wetters pünktlich um kurz vor zwölf (Planmäßige Flugzeit 1200-1220) nach einer länglichen Busfahrt,
wurden dann aber vom Kaptein mit der Ansage empfangen, daß sich unser Abflug noch um mindestens eine Stunde verzögern würde, da es in Braunschweig gerade heftig schneie. Das sei zwar eigentlich egal, die Do könne auch gut auf Schnee landen (er selber habe das bei Cirrus in Bern oft gemacht), aber Braunschweig wolle uns nur auf geräumter Bahn landen lassen, und im Moment könne der Schneepflug, wenn er am Ende der Bahn angekommen sei, direkt wieder an den Anfang zurückfahren und von vorne anfangen.
Viel machte uns das nicht aus, die meisten hatten keine größere Abreise, und das Flugzeug mußte auf jeden Fall nach Braunschweig, um abends einen weiteren Fußball-Charter durchzuführen: Eintracht Braunschweig nach Ingolstadt. (Schon ein tolles Zusatzgeschäft fuer Private Wings, zwei so schöne Aufträge an einem Wochenende, einer genau, einer fast zwischen den Basen Ingolstadt und Braunschweig, minimale Ferries BWE-HAJ-BWE, keine Hotelkosten für die in Ingolstadt beheimatete Crew - das war schon "a gmahde Wiesn".)
Tatsächlich los ging es dann um 1254. Nach dem Enteisen waren wir um 1322 in der Luft. Viel zu sehen war natürlich nicht, rein beispielhaft zeige ich ein Foto aus niedriger Höhe, das die sehr schnell und plötzlich zum "Winterwunderland" gewordene Landschaft illustriert:
Um 1342 landeten wir (langer Flug, bei richtigem Wind und somit Start und Landung nach Osten hätte es keine zehn Minuten gedauert) und standen um 1345 am Terminal.
Weitere interessante Besucher:
Die Schwestermaschine D-CREW für Ingolstadt,
ein Superjet für Kaluga
und eine Avanti.
Da ich nun leider eine knappe Stunde Zeit hatte, bis der (jeweils um 39 verkehrende) Bus fuhr, konnte ich mir noch ein bißchen den Flughafen angucken.
Das Terminal ist noch voll in den 30ern, inklusive zweier Luft-Hansa-Logos als marmorne Intarsienarbeit in der Wand,
war aber, da gerade keine VW-Flüge gingen, ausgestorben und verschlossen. Der Parkplatz glich einem VW-Showroom und stand - wenig überraschenderweise - voll mit Audis mit IN-, VW mit WOB- und Škodas mit tschechischen Kennzeichen:
Anschließend hatte ich noch etwas Zeit für "Speedsightseeing", und lief noch kurz durch die Altstadt mit Residenzschloß,
Aegidienkirche,
Rathaus,
Dom,
Burg Dankwarderode
und Huneborstelschem Haus,
bevor ich die Bahn zurück nach Hause nach Bremerhaven nahm.
Ein richtig netter Ausflug war das - zwei so große To Dos mit zwanzig Minuten Flug abgefrühstückt, als Tagesausflug, ohne Urlaub nehmen zu müssen - perfekt. Und noch nette Gleichgesinnte kennengelernt - was will man mehr.
Wenn jetzt nicht noch dieses Jahr Sundair und Azur Air neu ihren Dienst aufgenommen hätten, wäre ich mit den deutschen Linienairlines durch. Aber in bißchen etwas muß ich mir ja auch noch für's nächste Jahr vornehmen können
In diesem Sinne, wir lesen uns in ein paar Wochen mit dem Jahresrückblick 2017
Fragen, Anmerkungen, Lob und Kritik sind wie immer willkommen
Nun, wie heißt es so schön, "es ist kompliziert". In Braunschweig gibt es nur Werksshuttle für VW. Die Strecken nach Ingolstadt, Prag, Kaluga und Raab sind völlig off limits für Normalsterbliche, während es wenigstens nach Posen eine, naja, "halboffizielle" Buchungsmöglichkeit gibt. "Halboffiziell" deshalb, weil es zwar schon den einen oder anderen völlig externen Passagier ("Fremdfirma") gegeben hat, das aber nicht wirklich gewünscht ist. Deshalb und wegen des recht hohen Preises von 350 Euro pro Strecke hatte ich bisher keine Buchung versucht.
Zum Glück, denn jetzt ergab sich am Ersten Advent kurzfristig die Möglichkeit, auf einem Leerflug von Hannover nach Braunschweig mitzukommen.
Hintergrund des Fluges war, daß am 2.12. Hannover 96 in München gegen die Bayern antreten mußte und dafür mit Private Wings anreiste. Also mußte die Maschine am 1.12. von Braunschweig nach Hannover und, nach dem Charterflug Hannover-München-Hannover, zurück von Hannover nach Braunschweig überführt werden.
Und so machte ich mich also am frühen Sonntagmorgen mit der Bahn auf von Bremerhaven nach Hannover, um diese zwei Super-To-Dos zu erschlagen.
In Hannover (hier der Bahnhofsvorplatz mit dem Treffpunkt "unterm Schwanz") war es schon recht winterlich
und trüb,
so daß mir für den Flug nichts gutes schwante.
Half ja nichts, also weiter zum Flughafen gefahren,
und dort das Karl-Jatho-Terminal aufgesucht:
Dort sammelte sich so langsam eine lustige Truppe an; viele lokale hannöversche und Braunschweiger Enthusiasten und/oder Spotter, daher wenige (mir) bekannte Gesichter. 20 Passagiere waren gebucht - ausgebucht, trotz zwölf freier Plätze, da nur bis 20 Passagieren im GAT abgefertigt werden können und das normale Terminal einen hohen Gebührenaufschlag kostet.
Wir standen auch schön auf dem Monitor, zusammen mit anderen Leckerbissen, die wir aber leider verpaßten:
Die Antonow 124 war morgens statt in Hannover zu landen wieder nach Leipzig zurückgeflogen, und der britische A400 von Akrotiri nach Brize Norton kam erst nach unserem Abflug.
Wir boardeten jedenfalls trotz des Wetters pünktlich um kurz vor zwölf (Planmäßige Flugzeit 1200-1220) nach einer länglichen Busfahrt,
wurden dann aber vom Kaptein mit der Ansage empfangen, daß sich unser Abflug noch um mindestens eine Stunde verzögern würde, da es in Braunschweig gerade heftig schneie. Das sei zwar eigentlich egal, die Do könne auch gut auf Schnee landen (er selber habe das bei Cirrus in Bern oft gemacht), aber Braunschweig wolle uns nur auf geräumter Bahn landen lassen, und im Moment könne der Schneepflug, wenn er am Ende der Bahn angekommen sei, direkt wieder an den Anfang zurückfahren und von vorne anfangen.
Viel machte uns das nicht aus, die meisten hatten keine größere Abreise, und das Flugzeug mußte auf jeden Fall nach Braunschweig, um abends einen weiteren Fußball-Charter durchzuführen: Eintracht Braunschweig nach Ingolstadt. (Schon ein tolles Zusatzgeschäft fuer Private Wings, zwei so schöne Aufträge an einem Wochenende, einer genau, einer fast zwischen den Basen Ingolstadt und Braunschweig, minimale Ferries BWE-HAJ-BWE, keine Hotelkosten für die in Ingolstadt beheimatete Crew - das war schon "a gmahde Wiesn".)
Tatsächlich los ging es dann um 1254. Nach dem Enteisen waren wir um 1322 in der Luft. Viel zu sehen war natürlich nicht, rein beispielhaft zeige ich ein Foto aus niedriger Höhe, das die sehr schnell und plötzlich zum "Winterwunderland" gewordene Landschaft illustriert:
Um 1342 landeten wir (langer Flug, bei richtigem Wind und somit Start und Landung nach Osten hätte es keine zehn Minuten gedauert) und standen um 1345 am Terminal.
Weitere interessante Besucher:
Die Schwestermaschine D-CREW für Ingolstadt,
ein Superjet für Kaluga
und eine Avanti.
Da ich nun leider eine knappe Stunde Zeit hatte, bis der (jeweils um 39 verkehrende) Bus fuhr, konnte ich mir noch ein bißchen den Flughafen angucken.
Das Terminal ist noch voll in den 30ern, inklusive zweier Luft-Hansa-Logos als marmorne Intarsienarbeit in der Wand,
war aber, da gerade keine VW-Flüge gingen, ausgestorben und verschlossen. Der Parkplatz glich einem VW-Showroom und stand - wenig überraschenderweise - voll mit Audis mit IN-, VW mit WOB- und Škodas mit tschechischen Kennzeichen:
Anschließend hatte ich noch etwas Zeit für "Speedsightseeing", und lief noch kurz durch die Altstadt mit Residenzschloß,
Aegidienkirche,
Rathaus,
Dom,
Burg Dankwarderode
und Huneborstelschem Haus,
bevor ich die Bahn zurück nach Hause nach Bremerhaven nahm.
Ein richtig netter Ausflug war das - zwei so große To Dos mit zwanzig Minuten Flug abgefrühstückt, als Tagesausflug, ohne Urlaub nehmen zu müssen - perfekt. Und noch nette Gleichgesinnte kennengelernt - was will man mehr.
Wenn jetzt nicht noch dieses Jahr Sundair und Azur Air neu ihren Dienst aufgenommen hätten, wäre ich mit den deutschen Linienairlines durch. Aber in bißchen etwas muß ich mir ja auch noch für's nächste Jahr vornehmen können
In diesem Sinne, wir lesen uns in ein paar Wochen mit dem Jahresrückblick 2017
Fragen, Anmerkungen, Lob und Kritik sind wie immer willkommen