Mit dem Zug von Saigon nach Hanoi und zurück

ANZEIGE

Kalttaucher

RA(L)
08.03.2009
4.902
90
60
am Bodensee
ANZEIGE
Mit dem Zug durch Vietnam

Mit dem Zug in 33 Stunden von Saigon nach Hanoi. Der Sinn der Reise ist die Halong Bucht im Süden zu besuchen, der beste Ausgangspunkt dafür ist Hanoi, das ebenfalls weitere Sehenswürdigkeiten bietet.
Ebenfalls sieht man mehr vom Zug aus, als aus dem Flugzeug.

Die Ticket haben wir via Internet von Deutschland aus gekauft bei Vietnamtravels.

Es gibt 3 Kategorien von Zugabteilen.

Softsleeper ( Abteil mit 4 Betten )
Hartslepper ( Abteil mit 6 Betten )
Holzklasse ( Grossraumwagen mit etwa 60 Plätzen )

Wir haben Softslepper gebucht für 54 $/ Pax das oneway Ticket, somit bekamen wir in unser 4 Bettabtleil jeweils noch einen Fahrgast dazu, Hinfahrt einen Mönch mit Handy, der etwa die Hälfte der Strecke mit uns fuhr. Auf der Rückfahrt ein junges Mädchen. Ins Gespräch kam man eigendlich nicht, da leider niemand richtig gut englisch konnte und sie eigentlich nur die meiste Zeit in ihrem Bett lagen.

Die Abteile sind einfach eingerichtet etwa 4 qm groß, großes Fenster, Tisch, Ablagenetz, Kleiderhaken, eine Leselampe je Bett und dünne Vorhänge.
Hauptbeleuchtung, einen Lautsprecher und eine Klimaanlage die entweder zu kalt oder zu warm war. Aber nicht regulierbar.
Jeweils ein Kopfkissen und eine Decke.
Für die Koffer ist über der Tür oder unter den Betten genug Platz.
Die Sauberkeit lässt im Vergleich zu den Zügen die ich bis her getestet habe sehr zu wünschen überig.
2 Toiletten an jedem Ende des Wagons und einen Waschraum mit 2 Waschbecken, Wasserboiler für heißes Wasser auf dem auch Plastikbecher stehen.
Alles ist sehr abgenutzt und auch schmutzig wird auch vom Personal nicht gepflegt. Mit dem Besen wird einmal am Tag etwa 10 cm in die Abteile hinein gefegt und um die Schuhe herum und das war es dann. Der Gang wird dabei auch missachtet.
Als der Mönch den Zug verlassen hatte wurde das Bett glatt gezogen die Decke und das Kopfkissen wieder zurecht gelegt und das war es, bereit für den nächsten Fahrgast!
Da auf der Strecke kein anderer Mitreisender mehr kam, kann ich nicht sagen ob sie wieder benutzt würden.

Im Zug gibt es einen Speisewagen ( Garküche ) mit etwa 6 Tischen und 24 Plätzen und dahinter eine Küche.
Erreichbar durch 2 Wagen Softslepper ,2 Wagen Hartsleeper und 3 Wagen Großraum.
Wir sind in Wagen Nr. 9, Bett 17, 18 und 19.
Jetzt zum Speisewagen den wir uns auf eine Cola, etwa 10 Minuten anschauten und das Treiben zu beobachteten.
Wenn man sich irgendwo auf der Welt vergiften kann dann sicher hier.
Es arbeiten hier 6 Angestellte die irgendwelche Essen richten in Plastikschalen ( Reis und irgend etwas das aussah wie Frikadelle ), während dem Verpacken wurde gehustet, gespuckt, geraucht und das alles ohne den Kopf auch nur einen Zentimeter auf die Seite zu drehen.
Der Boden war übersät mit Zigarettenkippen, die Tische verklebt mit Essensresten, ich habe schon vieles gesehen das war und ist eine neue Erfahrung.
Man sieht anhand des Schmutzes, ob es vom Vorgänger oder von Tagen, Wochen davor ist, ich würde behaupten es ist letzteres.
An der Wand eine Speisekarte ( auch ein wenig engl. ). Die Preise sehr niedrig Cola 0,40 €, Bier 0,50 € und eine Suppe etwa 1 €.
Etwa 10 verschiedene Speisen, wobei mir nichtgepa ganz klar wurde was es genau gab gesehen habe ich nur das Gericht das ab gepackt wurde. Auch andere Reisende hatten nur das vor sich stehen.
Auf den Geruch, dort gehe ich jetzt nicht näher ein und schließe das Kapitel Speisewagen mit den Worten „bringt euch etwas zu Essen mit“ !!!!!. Der lebt länger oder so.

Durch die Wagen fährt jeweils ein Verkäufer mit dem Essen aus dem Speisewagen, einer mit so etwas wie Reissuppe und ein Getränkewagen mit Cola, Fanta, Seven up, Red Bull, Bier, Kaffee, Tee, Milch, Popcorn ( lecker das hat uns wenigstens geschmeckt ), Chips, Wasser das Meiste war kalt und in Büchsen also genießbar.

Die Zugfahrt beginnt, da der Zug in Saigon um 19 Uhr startet meist damit das man sich einrichtet und dann zu Bett geht, mittlerweile ist es auch bereits dunkel und man sieht nichts mehr von der Aussenwelt.
Nur der Anfang ,die Fahrt etwa 4 Meter entfernt vorbei an den offenen Wohnungen der Bewohner Saigons ist spannend.
Dadurch das die Licht haben und bei uns dunkel ist sieht an sehr genau das Treiben der Bewohner am Bahngleis das ich noch nie ähnlich nah erlebt habe.
Der Zug fährt dort recht langsam und man ist in etwa 20 Minuten aus der Stadt raus.
Da alle Türen und Fenster der Wohnungen offen sind sehr Interessant.

Nach dem Aufstehen ist man bereits mitten in der Natur das von endlosen Reisfeldern, kleinen Dörfern, Wasserbüffeln und jeder Menge fleißig arbeitenden Bauern zu sehen ist.
In den kleinen Dörfern sieht man Garküchen, Mopedwerkstätten ( das Haupt- fortbewegungsmittel in Vietnam ), Obststände wie. Annanas ,Bananen, Mangos, Durrian, Pomelas ( etwa wie Grapefrucht ), Kokosnüsse und vieles mehr.

Aber vor allem lauter fleißig arbeitenden Bauern auf ihren Reisfeldern.

Große Felder mit Lotosblumen, Palmenwäldern, viele Seen und Flüsse. Die Menschen winkten oft und alle sind sehr sehr freundlich wenn man irgendwo Blickkontakt hat.
An den Bahnübergängen die meistens noch von Hand bedient wurden, unzählige Mopedfahrer. Die meisten trugen Mundschutz.

Der Zug hält etwa alle 3 Stunden für 5 Minuten und etwa 4 mal für 15 Minuten ( in der Zeit kann man in den am Bahnsteig aufgebauten Ständen alles mögliche kaufen ). Fertigsuppen, Getränke, Obst, Gebäck und auch Dinge des täglichen Bedarfs .
Die Preise sind ähnlich wie im Zug niedrig.
Es gibt auch hier Stände die Essen verkaufen, Hühnchen mit Reis oder der Gleichen, aber alles nicht sehr einladend zum Essen für uns Europäer.
Wenn der Zug sich wieder in Bewegung setzt werden die Essensstände wieder abgedeckt mit einer Plastikplane und es wird auf den nächsten Zug mit Fahrgästen gewartet. Wir haben hier etwa 30°C und teilweise sind die Stände in der prallen Sonne, die Plane gibt dem Essen dann den Rest. Falls die Sachen nicht gekocht sind bis zum nächsten Zug mit Sicherheit.
Leider sieht man nirgends etwa frisch gegrilltes was man mal riskieren könnte zu testen.
Wir haben dann ein paar gekochte Eier gekauft und sie auch gegessen alles was wir an Wurst probierten war leider völlig verdorben.
Auch alles was Mitreisende gekauft haben landete wieder auf den Bahnsteigen.
Da wir die einzigen Europäer im Zug waren nehme ich an das es auch für die Einheimischen nicht genießbar war.

Die Getränke sind in Kühlschränken, auch am Bahnsteig, also liegt es nicht am Mangel am Strom um etwas zu kühlen.

Die Landschaft an der Bahnstrecke ist atemberaubend schön um Nah Trang und Hue fährt der Zug an wunderschönen einsamen Stränden vorbei. Dahinter sanfte grüne Hügel.
Viele kleine Fischerhütten auf winzigen Stelzen am und im Wasser. Immer wieder unterbrochen von schön angelegten Reisfeldern.
Kurz vor Hue gibt es auch ein paar kleinere Tunnel.

Immer wieder kleiner Herden mit Wasserbüffeln, die sich im Schlamm abkühlen.
Auf den Feldern immer wieder Grabmähler, da die Bauern auf ihren Feldern beerdigt werden.
Je schöner das Grab um so reicher war der Bauer.

Um Hue herum ist im Vergleich zum anderen Land die Erde sandiger. Da wir in der Regenzeit reisen ( August) sind wir über das schöne Wetter überrascht bis her in insgesamt 6 Tagen nur einmal kurz einige Regentropfen.
Die Jahreszeit ist also auch locker für einen Badeurlaub zu nutzen.

Was immer wieder auffällt ist das immer alle irgendwie etwas arbeiten und alle sehr fleißig sind, von morgens bis abends mit den typischen Reishüten auf dem Kopf der vor der Sonne und Regen schützt.
Die Bauern haben hier 2 Ernten im Jahr und somit ist Nahrung und Wasser kein Problem im Land.
Englisch wird sehr wenig verstanden, somit muss man am besten beim Einkaufen einen Taschenrechner dabei haben um sich die Preise aufschreiben zu lassen.
Auch sollte vor allem in den großen Städten wie Hanoi und Saigon gehandelt werden.
Der Tourismus ist vor allem im Zug noch nicht angekommen allerdings weiß man schon das man bei den Langnasen ruhig ein wenig mehr nehmen kann.
Das kann oft schon das 3- 4 fache sein, deshalb stur sein dann bekommt man die gleiche Preise wie die Einheimischen.

Um 4.10 Uhr kommt der Zug nach einer 2 Nacht Tour in Hanoi an, gut schlafen ist nicht möglich da der Zug sehr unruhig fährt ,rattert und lauter ist wie alle anderen die ich bis her gefahren bin.
Beim bremsen krachen auch die Wagen ineinander da sie vermutlich nicht starr miteinander verbunden sind das kann ziemliche Schläge verursachen.
Aber es geht und auf den Betten kann man gut liegen .Die Bahnhöfe sind recht übersichtlich sowohl in Saigon wie auch in Hanoi und ich würde mir heute sogar zutrauen die Ticket vor Ort zu kaufen.
1 212 000 Dong kostet das Ticket hier also etwa 45 € ,die unteren 2 Betten ein paar Dong mehr wie die oberen.

Da wir auch mit dem Zug zurückgefahren sind ( allerdings mit genug essen dabei) ist die Fahrt als sehr schön zu bezeichnen.
Bequemer wie mit dem Bus und auf jeden Fall interessanter wie mit dem Flugzeug.
Die Landschaft ist einfach Spitze.
Ich würde beim nächsten mal einen Stop in HUE ( alte Kaiserstadt ) einlegen und eine Richtung reicht allemal.
Man wird im Zug oft angesprochen was leider dann aber an der Verständigung scheitert und somit bekommt man leider wenig Kontakt zu den Einheimischen.

Eine tolle Tour endet ( wir sind bereits auf dem Rückweg während ich endlich Zeit finde zu schreiben) mit vielen neuen Eindrücken und wir haben nun nochmals 4 Tage in Saigon vor uns.

Vietnam ist unbedingt eine Reise wert sehr liebevolle freundliche Menschen in atemberaubender Umgebung.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
11.982
2.010
Vielen Dank für den tollen Bericht. =;

Wenn ich das lese, bevorzuge ich immer noch das fliegen auf diesen Strecken...
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Sehr schöner Bericht. Der Flug ist in knapp 2 Stunden vorbei. Das war's. Aber solch eine Tour vergisst Du wahrscheinlich Dein Leben lang nicht.

Finde solche Touren Klasse. Einfach fernab von guten Hotels und unseren "Gewohnheiten" auch mal was anderes sehen und erleben.

Kenne mittlerweile Saigon und Hanoi etwas, aber leider noch viel zu wenig vom Rest des Landes. Habe mich in Vietnam immer sehr wohl gefühlt. Bis jetzt 3 Trips beruflich, wobei ich zumindest bei einer langen Autofahrt mal einige Eindrücke gewinnen konnte vom Leben abseits der beiden Großstädte.
Freue mich auf jeden Fall auf meinen nächsten Besuch dort.

Von mir nochmals Daumen hoch für den Bericht (y)
 
S

schwerlastregal

Guest
Mit dem Zug durch Vietnam

Mit dem Zug in 33 Stunden von Saigon nach Hanoi. Der Sinn der Reise ist die Halong Bucht im Süden zu besuchen, der beste Ausgangspunkt dafür ist Hanoi, das ebenfalls weitere Sehenswürdigkeiten bietet.
Ebenfalls sieht man mehr vom Zug aus, als aus dem Flugzeug.

Die Ticket haben wir via Internet von Deutschland aus gekauft bei Vietnamtravels.

Es gibt 3 Kategorien von Zugabteilen.

Softsleeper ( Abteil mit 4 Betten )
Hartslepper ( Abteil mit 6 Betten )
Holzklasse ( Grossraumwagen mit etwa 60 Plätzen )

Wir haben Softslepper gebucht für 54 $/ Pax das oneway Ticket, somit bekamen wir in unser 4 Bettabtleil jeweils noch einen Fahrgast dazu, Hinfahrt einen Mönch mit Handy, der etwa die Hälfte der Strecke mit uns fuhr. Auf der Rückfahrt ein junges Mädchen. Ins Gespräch kam man eigendlich nicht, da leider niemand richtig gut englisch konnte und sie eigentlich nur die meiste Zeit in ihrem Bett lagen.

Die Abteile sind einfach eingerichtet etwa 4 qm groß, großes Fenster, Tisch, Ablagenetz, Kleiderhaken, eine Leselampe je Bett und dünne Vorhänge.
Hauptbeleuchtung, einen Lautsprecher und eine Klimaanlage die entweder zu kalt oder zu warm war. Aber nicht regulierbar.
Jeweils ein Kopfkissen und eine Decke.
Für die Koffer ist über der Tür oder unter den Betten genug Platz.
Die Sauberkeit lässt im Vergleich zu den Zügen die ich bis her getestet habe sehr zu wünschen überig.
2 Toiletten an jedem Ende des Wagons und einen Waschraum mit 2 Waschbecken, Wasserboiler für heißes Wasser auf dem auch Plastikbecher stehen.
Alles ist sehr abgenutzt und auch schmutzig wird auch vom Personal nicht gepflegt. Mit dem Besen wird einmal am Tag etwa 10 cm in die Abteile hinein gefegt und um die Schuhe herum und das war es dann. Der Gang wird dabei auch missachtet.
Als der Mönch den Zug verlassen hatte wurde das Bett glatt gezogen die Decke und das Kopfkissen wieder zurecht gelegt und das war es, bereit für den nächsten Fahrgast!
Da auf der Strecke kein anderer Mitreisender mehr kam, kann ich nicht sagen ob sie wieder benutzt würden.

Im Zug gibt es einen Speisewagen ( Garküche ) mit etwa 6 Tischen und 24 Plätzen und dahinter eine Küche.
Erreichbar durch 2 Wagen Softslepper ,2 Wagen Hartsleeper und 3 Wagen Großraum.
Wir sind in Wagen Nr. 9, Bett 17, 18 und 19.
Jetzt zum Speisewagen den wir uns auf eine Cola, etwa 10 Minuten anschauten und das Treiben zu beobachteten.
Wenn man sich irgendwo auf der Welt vergiften kann dann sicher hier.
Es arbeiten hier 6 Angestellte die irgendwelche Essen richten in Plastikschalen ( Reis und irgend etwas das aussah wie Frikadelle ), während dem Verpacken wurde gehustet, gespuckt, geraucht und das alles ohne den Kopf auch nur einen Zentimeter auf die Seite zu drehen.
Der Boden war übersät mit Zigarettenkippen, die Tische verklebt mit Essensresten, ich habe schon vieles gesehen das war und ist eine neue Erfahrung.
Man sieht anhand des Schmutzes, ob es vom Vorgänger oder von Tagen, Wochen davor ist, ich würde behaupten es ist letzteres.
An der Wand eine Speisekarte ( auch ein wenig engl. ). Die Preise sehr niedrig Cola 0,40 €, Bier 0,50 € und eine Suppe etwa 1 €.
Etwa 10 verschiedene Speisen, wobei mir nichtgepa ganz klar wurde was es genau gab gesehen habe ich nur das Gericht das ab gepackt wurde. Auch andere Reisende hatten nur das vor sich stehen.
Auf den Geruch, dort gehe ich jetzt nicht näher ein und schließe das Kapitel Speisewagen mit den Worten „bringt euch etwas zu Essen mit“ !!!!!. Der lebt länger oder so.

Durch die Wagen fährt jeweils ein Verkäufer mit dem Essen aus dem Speisewagen, einer mit so etwas wie Reissuppe und ein Getränkewagen mit Cola, Fanta, Seven up, Red Bull, Bier, Kaffee, Tee, Milch, Popcorn ( lecker das hat uns wenigstens geschmeckt ), Chips, Wasser das Meiste war kalt und in Büchsen also genießbar.

Die Zugfahrt beginnt, da der Zug in Saigon um 19 Uhr startet meist damit das man sich einrichtet und dann zu Bett geht, mittlerweile ist es auch bereits dunkel und man sieht nichts mehr von der Aussenwelt.
Nur der Anfang ,die Fahrt etwa 4 Meter entfernt vorbei an den offenen Wohnungen der Bewohner Saigons ist spannend.
Dadurch das die Licht haben und bei uns dunkel ist sieht an sehr genau das Treiben der Bewohner am Bahngleis das ich noch nie ähnlich nah erlebt habe.
Der Zug fährt dort recht langsam und man ist in etwa 20 Minuten aus der Stadt raus.
Da alle Türen und Fenster der Wohnungen offen sind sehr Interessant.

Nach dem Aufstehen ist man bereits mitten in der Natur das von endlosen Reisfeldern, kleinen Dörfern, Wasserbüffeln und jeder Menge fleißig arbeitenden Bauern zu sehen ist.
In den kleinen Dörfern sieht man Garküchen, Mopedwerkstätten ( das Haupt- fortbewegungsmittel in Vietnam ), Obststände wie. Annanas ,Bananen, Mangos, Durrian, Pomelas ( etwa wie Grapefrucht ), Kokosnüsse und vieles mehr.

Aber vor allem lauter fleißig arbeitenden Bauern auf ihren Reisfeldern.

Große Felder mit Lotosblumen, Palmenwäldern, viele Seen und Flüsse. Die Menschen winkten oft und alle sind sehr sehr freundlich wenn man irgendwo Blickkontakt hat.
An den Bahnübergängen die meistens noch von Hand bedient wurden, unzählige Mopedfahrer. Die meisten trugen Mundschutz.

Der Zug hält etwa alle 3 Stunden für 5 Minuten und etwa 4 mal für 15 Minuten ( in der Zeit kann man in den am Bahnsteig aufgebauten Ständen alles mögliche kaufen ). Fertigsuppen, Getränke, Obst, Gebäck und auch Dinge des täglichen Bedarfs .
Die Preise sind ähnlich wie im Zug niedrig.
Es gibt auch hier Stände die Essen verkaufen, Hühnchen mit Reis oder der Gleichen, aber alles nicht sehr einladend zum Essen für uns Europäer.
Wenn der Zug sich wieder in Bewegung setzt werden die Essensstände wieder abgedeckt mit einer Plastikplane und es wird auf den nächsten Zug mit Fahrgästen gewartet. Wir haben hier etwa 30°C und teilweise sind die Stände in der prallen Sonne, die Plane gibt dem Essen dann den Rest. Falls die Sachen nicht gekocht sind bis zum nächsten Zug mit Sicherheit.
Leider sieht man nirgends etwa frisch gegrilltes was man mal riskieren könnte zu testen.
Wir haben dann ein paar gekochte Eier gekauft und sie auch gegessen alles was wir an Wurst probierten war leider völlig verdorben.
Auch alles was Mitreisende gekauft haben landete wieder auf den Bahnsteigen.
Da wir die einzigen Europäer im Zug waren nehme ich an das es auch für die Einheimischen nicht genießbar war.

Die Getränke sind in Kühlschränken, auch am Bahnsteig, also liegt es nicht am Mangel am Strom um etwas zu kühlen.

Die Landschaft an der Bahnstrecke ist atemberaubend schön um Nah Trang und Hue fährt der Zug an wunderschönen einsamen Stränden vorbei. Dahinter sanfte grüne Hügel.
Viele kleine Fischerhütten auf winzigen Stelzen am und im Wasser. Immer wieder unterbrochen von schön angelegten Reisfeldern.
Kurz vor Hue gibt es auch ein paar kleinere Tunnel.

Immer wieder kleiner Herden mit Wasserbüffeln, die sich im Schlamm abkühlen.
Auf den Feldern immer wieder Grabmähler, da die Bauern auf ihren Feldern beerdigt werden.
Je schöner das Grab um so reicher war der Bauer.

Um Hue herum ist im Vergleich zum anderen Land die Erde sandiger. Da wir in der Regenzeit reisen ( August) sind wir über das schöne Wetter überrascht bis her in insgesamt 6 Tagen nur einmal kurz einige Regentropfen.
Die Jahreszeit ist also auch locker für einen Badeurlaub zu nutzen.

Was immer wieder auffällt ist das immer alle irgendwie etwas arbeiten und alle sehr fleißig sind, von morgens bis abends mit den typischen Reishüten auf dem Kopf der vor der Sonne und Regen schützt.
Die Bauern haben hier 2 Ernten im Jahr und somit ist Nahrung und Wasser kein Problem im Land.
Englisch wird sehr wenig verstanden, somit muss man am besten beim Einkaufen einen Taschenrechner dabei haben um sich die Preise aufschreiben zu lassen.
Auch sollte vor allem in den großen Städten wie Hanoi und Saigon gehandelt werden.
Der Tourismus ist vor allem im Zug noch nicht angekommen allerdings weiß man schon das man bei den Langnasen ruhig ein wenig mehr nehmen kann.
Das kann oft schon das 3- 4 fache sein, deshalb stur sein dann bekommt man die gleiche Preise wie die Einheimischen.

Um 4.10 Uhr kommt der Zug nach einer 2 Nacht Tour in Hanoi an, gut schlafen ist nicht möglich da der Zug sehr unruhig fährt ,rattert und lauter ist wie alle anderen die ich bis her gefahren bin.
Beim bremsen krachen auch die Wagen ineinander da sie vermutlich nicht starr miteinander verbunden sind das kann ziemliche Schläge verursachen.
Aber es geht und auf den Betten kann man gut liegen .Die Bahnhöfe sind recht übersichtlich sowohl in Saigon wie auch in Hanoi und ich würde mir heute sogar zutrauen die Ticket vor Ort zu kaufen.
1 212 000 Dong kostet das Ticket hier also etwa 45 € ,die unteren 2 Betten ein paar Dong mehr wie die oberen.

Da wir auch mit dem Zug zurückgefahren sind ( allerdings mit genug essen dabei) ist die Fahrt als sehr schön zu bezeichnen.
Bequemer wie mit dem Bus und auf jeden Fall interessanter wie mit dem Flugzeug.
Die Landschaft ist einfach Spitze.
Ich würde beim nächsten mal einen Stop in HUE ( alte Kaiserstadt ) einlegen und eine Richtung reicht allemal.
Man wird im Zug oft angesprochen was leider dann aber an der Verständigung scheitert und somit bekommt man leider wenig Kontakt zu den Einheimischen.

Eine tolle Tour endet ( wir sind bereits auf dem Rückweg während ich endlich Zeit finde zu schreiben) mit vielen neuen Eindrücken und wir haben nun nochmals 4 Tage in Saigon vor uns.

Vietnam ist unbedingt eine Reise wert sehr liebevolle freundliche Menschen in atemberaubender Umgebung.

Habe ich schon erwähnt: Vietnam ist einfach nur ****!!!
=;
 
  • Like
Reaktionen: Nick Carraway

flykai

Erfahrenes Mitglied
02.04.2010
1.272
244
TXL
Ich habe die Tour Hanoi - Saigon vor ein paar Jahren gemacht. Es ist noch genauso, wie Du es beschreibst. Hue ist auf alle Fälle einen Abstecher wert. Unsere Fahrt dauerte zwei Wochen, natürlich incl. Zwischenstopps.

Mit dem Essen nicht so viele Probleme gehabt. Es gab Baguettes mit Tomate und mitgebrachter Salami und Nüsse/Cracker u.ä haltbares.

Die Tickets sind am günstigsten, wenn diese direkt bei der Bahn gekauft werden, es gibt spezielle Ausländerschalter mit englisch sprechendem Personal.

Für Zugfahrfans ist Indien noch ein nettes Ländchen. Wenn man erst mit der Ticketkaufarie vertraut ist, ist alles "schön". Ich kann es jedem empfehlen, es ist nicht die Deutsche Bundesbahn, mit (noch) größeren Verspätungen ist zu rechnen. Zeit einplanen ist die Devise. Meine Lieblingsstrecke Guahati (oder so ähnlich) nach Trivandrum, ca. 3.500 km, fast wie Transsib, nur wärmer.
 

Kalttaucher

RA(L)
08.03.2009
4.902
90
60
am Bodensee
Landschaft leider milchig da die Scheiben im Zug alle so waren.

Bild 4 Lotusblumen.
 

Anhänge

  • DSC02949.jpg
    DSC02949.jpg
    132,7 KB · Aufrufe: 86
  • DSC03353.jpg
    DSC03353.jpg
    152,5 KB · Aufrufe: 88
  • DSC02975.jpg
    DSC02975.jpg
    156,1 KB · Aufrufe: 85
  • DSC02951.jpg
    DSC02951.jpg
    97 KB · Aufrufe: 75
  • DSC02971.jpg
    DSC02971.jpg
    140,7 KB · Aufrufe: 81
  • DSC02996.jpg
    DSC02996.jpg
    151,4 KB · Aufrufe: 73
  • DSC03390.jpg
    DSC03390.jpg
    164,7 KB · Aufrufe: 82
  • DSC03378.jpg
    DSC03378.jpg
    96,7 KB · Aufrufe: 70

Kalttaucher

RA(L)
08.03.2009
4.902
90
60
am Bodensee
Ich habe die Tour Hanoi - Saigon vor ein paar Jahren gemacht. Es ist noch genauso, wie Du es beschreibst. Hue ist auf alle Fälle einen Abstecher wert. Unsere Fahrt dauerte zwei Wochen, natürlich incl. Zwischenstopps.

Mit dem Essen nicht so viele Probleme gehabt. Es gab Baguettes mit Tomate und mitgebrachter Salami und Nüsse/Cracker u.ä haltbares.

Die Tickets sind am günstigsten, wenn diese direkt bei der Bahn gekauft werden, es gibt spezielle Ausländerschalter mit englisch sprechendem Personal.

Für Zugfahrfans ist Indien noch ein nettes Ländchen. Wenn man erst mit der Ticketkaufarie vertraut ist, ist alles "schön". Ich kann es jedem empfehlen, es ist nicht die Deutsche Bundesbahn, mit (noch) größeren Verspätungen ist zu rechnen. Zeit einplanen ist die Devise. Meine Lieblingsstrecke Guahati (oder so ähnlich) nach Trivandrum, ca. 3.500 km, fast wie Transsib, nur wärmer.

Die nächste geplante Zugfahrt ist Shanghai - Lhasa.

Aber Indien steht auch noch auf dem Plan!
 

flykai

Erfahrenes Mitglied
02.04.2010
1.272
244
TXL
Nachtrag zum Stichwort "Zugessen" Burma1.jpg

Die Geschichte zu dem Bild. Der sitzende Herr hat das Essen bestellt und der Verkäufer manscht mit seinen bloßen Händen die Zutaten zusammen, faltet das Zeitungspapier mit innenliegenden Bananenblatt zusammen und reicht es dem Herrn!!! Guten Appetit!!!
Burma2.jpg

Essen in gemütlicher Runde

Burma3.jpg

Im burmesischen Nirgendwo
 

MegaData

Aktives Mitglied
02.06.2010
187
0
DRS
Toller Bericht - ich freu mich schon auf meine Reise im April ! Aber Zug ist mir zu heavvy, eine Strecke werde ich fliegen und mit vielen kleinen Zwischenstopps die andere Strecke per Bus fahren.
Die wollen doch nicht echt die Mietzen essen ? Hund hab ich ja schon gehört... aber Katze... :-O ?!
Naja, probiert wird alles - außer Insekten.
 

capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
3.827
8
CPT
Die wollen doch nicht echt die Mietzen essen ? Hund hab ich ja schon gehört... aber Katze... :-O ?!

Doch essen sie - jedes Lebewesen, welchem die Sonne auf den Ruecken scheint. In Kambodscha sind sie dann noch einfallsreicher.....

Einmal abgesehen davon war das Essen von Katzen in den laendlichen Gebieten des deutschsprachigen Raumes bis vor gar nicht allzu langer Zeit durchaus nicht unueblich.