Sport in Kuwait, Katar und Oman

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the auld triangle

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09.05.2012
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Hier poste ich Bilder und Berichte von meiner Reise nach Kuwait, Katar und Oman im November 2019

Gerne beantworte ich Fragen zur Reise!

14.11.2019 – Kuwait vs Taiwan
WM-Qualifikation Asien, Gruppe B, 5.Spieltag – 9:0 – Z: 8.400

2019/11/14 – Kuwait vs Taiwan | sportandtravel.de


Report:

Zum Ende des Jahres sollte es noch mal in wärmere Gefilde auf Reisen gehen um dem grauen November Wetter in Hamburg zu entgehen. Eigentlich waren andere Länder anvisiert aber diese boten einfach nicht die passenden oder gar keine Spielpläne und so rückte der Nahe Osten in den Fokus.


Hier sollten am Donnerstag in Kuwait und am darauf folgenden Dienstag im Oman Länderspiele statt finden. Nun brauchte ich noch etwas für das Wochenende in der Region und mit Pokalspielen in Katar, perfekt gelegen zwischen den beiden Ländern, wurde auch diese Lücke gefüllt.


Die Anreise erfolgte mit einem Gabelflug durchgeführt von Turkish Airlines nach Kuwait und zurück vom Oman. Dazwischen buchte ich die Oneways von Kuwait nach Katar mit Jazeera Airways und von Katar in den Oman mit SalamAir.


Mit Florian fand sich auch ein kompetenter Reisepartner der zumindest zwei Drittel der Reise, nämlich Kuwait und Katar, mitmachen wollte. Den Oman ließ er aus, da er familiäre Verpflichtungen hatte und außerdem bereits dort war. Trotzdem war ich sehr dankbar, dass er zumindest einen Teil der Reise mitkam.


So ging es für uns also Mittwoch Mittag vom Hamburger Flughafen über Istanbul nach Kuwait City. Mit etwas längerem Umstieg in Istanbul und Zeitverschiebung kamen wir gegen 1:00 nachts an. Turkish Airlines tat sich mal wieder mit einem großartigem Service hervor indem sie uns für beide Teilflüge auf Notausgangsitze mit besonders viel Beinfreiheit setzte.


In Kuwait angekommen musste das Visum on arrival beschafft werden, dazu muss man sich für die Gebühr von 3 Kuwait Dollar (KWD) / ca. 9 EUR am Automaten einen Visa Aufkleber holen, dann wird von einem extra abbestellten Mitarbeiter eine Kopie vom Reisepass gemacht die dem Grenzer zu überreichen ist.
Man muss eine Wartenummer ziehen und wenn diese dran ist geht man zum Grenzschalter und dort wird das Visum offiziell erteilt. Man erhält einen Din A4 Zettel und diesen muss man immer bei sich führen und darf ihn auch nicht verlieren, da er bei der Ausreise wieder abzugeben ist.


Nachdem auch das geschafft war machten wir uns mit Taxi zur fixed rate von 8 KWD auf dem Weg zum Hotel. Auf ewiges Bus Warten, Bus Fahren und zur Unterkunft laufen hatten wir nämlich wenig Lust. Ob nachts um 2:00 wirklich noch ein Bus fährt, haben wir nicht feststellen können. Auf jeden Fall wirbt die Busfirma mit 24 h Service auf ihrer Webseite.


Auf großzügig angelegten mehrspurigen und vor allen Dingen freien Straßen ballerte der Scheich zum Hotel. Blinken wird überbewertet, Spuren geschnitten und auch gerne mal rechts überholt, also bekannte Hamburger Zustände in Kuwait. Trotzdem setzte er uns sicher vor der Tür ab. Der Late Check In war kein Problem und so ging es nach kurzen Getränke Einkauf beim Kiosk um die Ecke endlich ins Bett.


Halbwegs gut ausgeschlafen war ein Sightseeing im Kuwaitischen Winter angesagt. Das heißt das Thermometer kommt leider ganz knapp nicht über die 30 Grad Marke. Bitter, aber da mussten wir durch. Das gepflegte Zentrum bietet eine schöne Skyline, von dort aus ging es weiter Richtung Meer und Strandpromenade und ein Besuch der ikonischen Wassertürme durfte natürlich auch nicht fehlen.


Danach liefen wir entlang schöner Strandabschnitte weiter zur Marina mit großem Hafenbecken wo die Boote und Yachten direkt am Shoppingcenter anlegen konnten. Direkt daneben ist der Fischmarkt wo richtig was los war. Hier wurde rumgewuselt, gehandelt und gefeilscht und wir konnten die Kuwaitis mal in Action sehen.


Auf der Straße zu Fuß sind sie tagsüber nämlich nicht so präsent, logischerweise hat man sich in solchen warmen Regionen der Erde angewöhnt in den heißen Mittagsstunden eher an schattigen bzw. klimatisierten Plätzen zu verbringen während der schmerzbefreite Deutsche in der Hitze seine Sightseeingrunde dreht. Alle Bilder gibt es wie immer oben im Link.


Es dämmerte mittlerweile und nun war es Zeit zum Fußball aufzubrechen. Zum Glück wurde das Spiel ziemlich kurzfristig vom völlig überdimensionierten 60.000er Nationalstadion am Arsch der Heide in das viel mehr passende und deutlich nähere Al Kuwait Sports Club Stadium verlegt. Mit dem Bus ging es in wenigen Minuten dorthin.


Tickets gab es leider nicht, dafür musste aber auch kein Eintritt bezahlt werden. Bevor es ins Stadion ging schauten wir kurz mal an der Haupttribüne vorbei und erweckten das Interesse der Miliz. Diese sicherte, wie in so vielen Ländern statt einem Ordnungsdienst, das Spiel ab.Dort durfte ich mich noch von einem Soldaten mit Gewehr kontrollieren lassen. Das war aber alles mehr Neugier und außerdem ziemlich willkürlich, da ihn Florian zum Beispiel überhaupt nicht interessierte. Ich hatte scheinbar nichts verbrochen und durfte weiter laufen.


Über 8.000 Zuschauer gaben sich diesen Länderspielknaller. Darunter auch einige Taiwan Fans auf der Haupttribüne. Kuwait fegte Taiwan mit einem rekordverdächtigem 9:0 vom Platz. Die Stimmung war dadurch natürlich prächtig und viele konnten kaum glauben was sie auf dem Platz sahen. Der Kuwaiti Mob tobte aber auch die Taiwanis ließen sich die gute Laune nicht nehmen.


Wir verfolgten die erste Hälfte von der Gegengeraden und die zweite Hälfte von der Haupttribüne. Ausgestattet mit ein paar Köstlichkeiten vom Drehspieß und Süßigkeiten von den Verkaufsständen. Nach dem 90minütigem Torfestival war der Länderpunkt Kuwait eingefahren und wir machten uns erst zu Fuß und dann wieder mit dem Bus auf den Weg zu unserem Hotel.


Am nächsten Morgen ging es erneut mit dem Bus und einmal im Zentrum umsteigen zum Flughafen und mit der kuwaitischen Fluggesellschaft Jazeera weiter nach Doha in Katar.

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the auld triangle

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15.11.2019 – Al Rayyan SC vs Al Ahli SC
Katar, Ooredoo Cup, Gruppe A, Runde 2 – 4:1 – Z: 150

2019/11/15 – Al Rayyan SC vs Al Ahli SC | sportandtravel.de


Report:

Nach dem kurzen Flug von Kuwait City nach Doha stellten wir an der Passkontrolle wohlwollend fest, dass keine Gebühr mehr für das Visa on arrival zu zahlen ist. Ein Mitarbeiter meinte, dass wäre seit ungefähr einem Monat so. Besonders ich hatte mich darauf eingestellt gleich das Kombi-Visum für Katar und Oman zu besschaffen. Das fiel somit aus und nach flotter Kontrolle hieß es auch schon “Welcome to Qatar!”.


Wir orientierten uns kurz am Flughafen, hoben Geld ab und gingen zur Busstation an der Seite des Flughafens. Dort fuhren wir mit einem 24h Busticket in der Linie 747 direkt in die Innenstadt von Doha zur zentralen Al Ghanim Bus Station. Hier wies uns ein freundlicher Zeitgenosse den Weg zu unserem Hotel, dass wir nach kurzem Fußmarsch erreichten.
Eigentlich war nun geplant zum Spiel nach Al-Khor gute 50 km nördlich von Doha zu fahren. Die Zeit war aber ziemlich knapp war und wir wollten kein Geld für das Taxi ausgeben, also entschieden wir uns doch für das Abendspiel in Doha nur 15 Busminuten vom Hotel entfernt. So konnten wir vorher noch etwas beim Drehspieß des Vertrauens essen. Außerdem war der Stadionbesuch in Doha eigentlich für den nächsten Tag geplant und damit erledigt und wir sparten uns den hektischen Doppler.


Die Spiele des Ooredoo Cup an diesem Wochenende sollten mit sechs Spielen in drei verschiedenen Stadien stattfinden. So entging uns eines davon, was die Katar Komplettierung etwas verzögert, jetzt aber auch nicht so tragisch war. Gerade deshalb, da es sich bei den drei Spielorten um drei von fünf fast baugleichen Stadien in Katar handelte (einfach mal die Bilder hier und bei europlan vergleichen). Es ist also nicht so, dass man eine besondere Perle versäumte. Frei nach dem Motto: “kennst du eine, kennst du alle!”


Der Bus warf uns direkt am Hamad bin Khalifa Stadium bzw. Al-Ahli Stadium raus wo gerade das erste Spiel der Doppelveranstaltung zu Ende ging. Ohne Eintritt und Ticket machten wir es uns auf der Gegengerade bequem. Mit uns waren dann ca. 150 Zuschauer im Stadion. Der Ooredoo Cup zieht nicht gerade die Massen, der sonstige Fußball in Katar aber auch nicht.
Im Stadion trafen wir noch den alten Groundhopping Hasen Norbert, der Katar auf dem Rückweg vom Länderspiel auf den Malediven mitnahm. Kann man mal machen. Bei mittlerweile erträglichen Temperaturen, vergleichbar mit einem schönen Sommerabend in Deutschland, gab es ein 4:1 auf dem Rasen. Ziemlich unspektakulär, aber so ist das manchmal, fuhren Florian und ich den Länderpunkt Katar ein.


Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir in der Nähe nach ein paar Einkäufe erledigten, essen gingen und der Tag mit amerikanischen Blockbusterfilmen und Fast Food auf dem Hotelzimmer endete.


Am nächsten Tag ging es auf Erkundungstour durch Doha. Die Stadt ist um einiges touristischer als Kuwait aber ich behaupte mal noch nicht zu überlaufen.
Nicht weit vom Hotel ist das Al Koot Fort, eine alte Festung, und der Souq Waqif, ein traditioneller Markt. Von da aus liefen wir weiter zur Corniche von der aus man schon die Skyline sieht. Von dort liefen wir Richtung Museum für Islamische Kunst und den dazugehörigen Park bis zum East Mound-Skyline View. Wie der Name schon sagt, hat man von hier einen der besten Ausblicke auf die beeindruckende Skyline von Doha. Alle Bilder dazu gibt es im Link.


Wer übrigens zu faul zum Laufen ist, kann sich vom Parkplatz des Geländes kostenfrei mit einer Art verlängerten Golf Cart bis zum Aussichtspunkt fahren lassen. Dieses nutzten wir dann auf dem Rückweg. Bei der Hitze reichte uns das für heute und wir gönnten uns noch mal ein verspätetes Mittagsschläfchen im Hotel ehe es am Abend zum nächsten Fußballspiel ging.

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16.11.2019 – Al Arabi SC vs Al Sailiya SC
Katar, Ooredoo Cup, Gruppe B, Runde 2 – 2:1 – Z: 100

2019/11/16 – Al Arabi SC vs Al Sailiya SC | sportandtravel.de


Report:


Zum abendlichen Spiel in Al-Wakrah fuhr Florian bereits mit gepackten Sachen, da er in der Nacht zurück nach Hamburg flog und deswegen nach dem Spiel direkt zum Flughafen wollte.


Über eine große Autobahn ging es per Bus nach Al-Wakrah südlich von Doha. Von weitem sahen wir schon die Flutlicher des Stadions. Der Bus warf uns nur wenige hundert Meter vom Stadion entfernt an der Hauptstraße raus.


Hier gab es viele Shops und Restaurants und da wir noch genügend Zeit hatten besuchten wir das Hot Chicken Restaurant, eine katarische Kette, zum Abendessen. Gut gestärkt liefen wir die paar Meter zum Stadion, das wir wieder ohne Eintritt und Eintrittskarte betreten konnten. Sogar fast pünktlich, da Florians Rucksack noch eine Sonderbehandlung vom Sicherheitsmokel erhielt.


Norbert war auch schon da und wir schauten das Spiel zusammen mit ungefähr 100 weiteren Interessierten. Das Stadion war wie zu erwarten eine Kopie des Stadions vom Vortag. Die Sitzfarben waren andere und hier und da ein paar Kleinigkeiten, aber ich habe echt gedacht ich habe ein Déjà-vu.


Der heute spielende Al Arabi SC ist übrigens seit dem Sommer die neue Heimat vom ehemaligen HSV Spieler Pierre-Michel Lasogga. Dieser kam aber nicht zum Einsatz und machte es sich auf der Hautptribüne gemütlich. Leider kam es nicht zum Starfoto, da wir bei einer Stadionrunde von einem Soldaten verscheucht wurden als wir uns der Haupttribüne näherten.
Lasogga ist sicher wegen dem weltklasse Niveau,der spielerischen Attraktivität und dem hohen Ansehen der Liga nach Katar gewechselt. Andere Gründe kann ich mir da nicht vorstellen. Glückwunsch an dieser Stelle zu der Entscheidung!


Beim Thema gute Entscheidungen bietet es sich auch an mal über die Vergabe der Fußball Weltmeisterschaft nach Katar zu schreiben. Da vertrete ich wahrscheinlich eine eher unpopuläre Meinung. Grundsätzlich finde ich es gar nicht so schlecht die WM an Katar im Winter zu vergeben. Ganz ruhig bleiben, die Meinung ist natürlich mit vielen Bedingungen verbunden.


Es macht ja schon Sinn die beste, oder im Falle Katars erträglichste, Jahreszeit des Gastgeberlandes zu wählen und diese ist in dem Fall nunmal im europäischen Winter. Gemütliche Fernsehabende in der dunklen Jahreszeit zu Hause bei knisternden Kaminfeuer oder Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt können auch mal ganz interessant sein und es ist nun mal wirklich ein First World Problem, dass man zur WM nicht draußen im Garten Grillen kann.
Soweit ich weiß gibt es auch kein Gesetz dafür wann eine WM statt zu finden hat und möglicherweise werden Weltmeisterschaften in Zukunft immer öfter im europäischen Winter stattfinden, wenn das mit dem Klimawandel so weiter geht ;)


Die Spielpläne der Teilnehmerländer kann man mit genügend Vorlauf so anpassen, dass eine WM in der Winter- statt in der Sommerpause möglich sind. Wenn die Länder so etwas überhaupt haben. Die Welt dreht sich eben nicht nur um die europäischen Spitzenligen.


Außerdem, warum sollen nicht auch mal kleine Länder die WM bekommen? Nur hätte Katar sich als so kleines Land und vermeintlicher Fußballzwerg die WM mit einem anderen Land teilen sollen. Das würde alle Aufwendungen Kosten und Mühen teilen. So zimmert sich dieses kleine Land riesige Stadien hin, die sie nie wieder in der Größenordung der WM nutzen werden und muss dafür das gesamte Projekt allein tragen. Wobei Geld in Katar wahrscheinlich keine große Rolle spielt. Einziger Vorteil sind die kurzen Wege.


Über die Arbeitsbedingungen der Arbeiter auf den Baustellen wollen wir gar nicht erst reden. Diese sind sicher gaaaaanz hervorragend ;) Bei der Entscheidung der Vergabe gingen die Stimmen auch ganz sicher nur im Sinne des Fußballsports an Katar! Kurz gesagt man kann eine WM an Katar vergeben, es bleibt aber ein ökologischer Wahnsinn, die Umsetzung ist stark verbesserungswürdig und man hätte das Turnier auf mindestens zwei Länder verteilen sollen.


Zurück zum Spiel. Dieses war nach 90 Minuten überraschend rum und wir machten uns auf den Weg zurück nach Doha. Dabei erwischten wir zufällig eine Buslinie die auf dem Weg dorthin über den Flughafen fährt. Also genau richtig für Florian, den wir dort nach Hause verabschiedeten.


Die Wege von Norbert und mir trennten sich dann in der Innenstadt. Ich ging noch beim Nepalesen etwas essen und dann zurück zum Hotel. Ein Vorteil der durch die vielen Gastarbeiter as Indien, Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch, Nepal usw. entsteht. Sie bringen eben auch ihr Kochkünste und Köstlichkeiten mit. Überall in der Stadt findet man ihrer Restaurants und Imbisse wo man gut und günstig essen gehen kann.


Grob gesagt findet man die oben genannten oft auf den Baustellen in Katar aber auch oft in den anderen Ländern im nahen Osten. Außerdem gibt es hier viele Menschen von den Philippinen, Indonesien, Thailand usw. Diese arbeiten meist als Servicekräfte oder in den Hotels an der Rezeption, als Maids oder im Housekeeping.


Am nächsten Tag lief ich mangels Alternativen noch ein bißchen durch Doha. Dieses Mal war ich in den Abendstunden im Souq wo richtig was los war, weil dieser am Abend erst so richtig erwacht. Viel neues gab es heute nicht zu entdecken und war recht früh wieder zurück am Hotel.


Damit war Katar auch abgehakt und am nächsten Tag ging die Reise dann mit SalamAir weiter in den Oman.

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19.11.2019 – Oman vs Indien
WM-Qualifikation Asien, Gruppe E, 6.Spieltag – 1:0 – Z: 24.500

2019/11/19 – Oman vs Indien | sportandtravel.de


Report:

Zum letzten Teil der Reise durch den Nahen Osten ging es mit SalamAir, einer omanischen Fluglinie, von Doha nach Masqaṭ. Am Flughafen angekommen bezahlte ich an einem Schalter 5 Oman-Rial (ca. 12 EUR) Gebühr für das Touristenvisum und ging dann zur Passkontrolle. Diese wurde auch recht schnell abgewickelt und schon konnte ich das Land betreten.


Unwissentlich kam ich genau am Nationalfeiertag bzw. Unabhängigkeitstag des Omans an. Der ganze Flughafen aber auch die ganze Stadt und die Straßen sind in den Nationalfarben geschmückt. Einige Gebäude werden im Dunkeln mit den Farben der Flagge angestrahlt und es gibt sogar bewegte Projektionen an den Gebäudewänden.


Während der gesamten Zeit merkte ich wie unglaublich bemüht freundlich die Omanis waren. Das ging am Flughafen schon los. Die Mitarbeiter trugen Seidenschals und Pins für den Feiertag. Als ich eine Mitarbeiterin fragte warum alles so geschmückt aussieht und wo ich so einen Schal bekommen könnte, sagte sie mir der wäre nur für Mitarbeiter und gäbe es nicht zu kaufen. Also schenkte sie mir ihren Schal und Pin einfach.


Sogar die Zöllner, die sonst nicht für übersprudelnde Liebenswürdigkeit bekannt sind, hatten einen Anflug von Freundlichkeit. Das zog sich über den gesamten Aufenthalt. Jeder Busfahrer, Verkäufer oder einfach nur Menschen auf der Straße waren super gastfreundlich.


Dazu zwei prägende Ereignisse: Der doofe Deutsche (böse Zungen würden diese Formulierung Tautologie oder sogar Pleonasmus, zumindest eine schöne Alliteration, nennen!) läuft in der omanischen Mittagshitze zum ca. 4 km entfernten Meer. Irgendwo unterwegs standen zwei Herren vor einem Haus und sahen mich etwas planlos durch die Gegend laufen. Ich wurde angesprochen wohin ich wolle und nach meiner Erklärung wurde ich umgehend ins Auto eingeladen und die paar Kilometer zum Strand gefahren. Ohne Gegenleistung, ein einfaches “thank you so much” war ausreichend.


Auf dem Rückweg, als ich an einem Parkplatz vorbei lief, stieg eine Frau aus ihrem Auto,kam auf mich zu und schenkte mir original verpackte omanische Süßigkeiten. Einfach weil sie mich zufällig gesehen hatte. Hier hinterließ der Oman einen wirklich guten Eindruck. Sowas hatte ich in der Form noch nie erlebt.

Im Oman war man also gut drauf, es war Nationalfeiertag und das steigerte natürlich die Vorfreude auf das Länderspiel gegen Indien.

Scheinbar muss es beim vorigen Spieltag, ebenfalls ein Heimspiel, gegen Bangladesch ziemlich chaotisch zugegangen sein. Gegen Indien konnte man mit ähnlich vielen Zuschauern und vielen Gästefans rechnen. Deswegen hatte sich der Verband dazu entschlossen das Ticketkontingent für die Gäste auf 3.000 zu begrenzen. Diese gab es nur an bestimmten Verkaufspunkten wie z.Bsp. einigen Tankstellen. Der Eintritt für Omanis dagegen ist per Gesetz frei!


Da eine Tankstelle, die Tickets verkaufte, ganz in der Nähe meines Hotels war, wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen und besorgte mir dort eine Karte für 5 OMR (ca. 12 EUR). Am Ende war es kein Problem und ich konnte das Stadion ohne Vorzeigen eines Tickets betreten. So blieb es wenigstens als Souvenir unbeschädigt.


Wie bereits beim Spiel in Kuwait wurde auch dieses kurzfristig verlegt. Nur dieses mal war es von einem kleinen Stadion in ein viel Größeres , nämlich von Seeb nach Masqaṭ ins Nationalstadion im Sultan Qaboos Sports Complex. Das war heute auch notwendig denn es herrschte ein riesiger Andrang den die ebenso zahlreich anwesende Miliz zu bewätltigen hatte. Am Ende waren es fast 25.000 Zuschauer die das Spiel sahen. Eine Mega Kulisse für omanische Verhältnisse.


Ich suchte mir ein Plätzchen in der Kurve und war richtig begeistert von der Stimmung. Die Omanis waren super aufgelegt und ich erlebte einen ziemlich orientalischen Support. Mit traditionellen Instrumenten wurde musiziert, getrommelt und dazu gesungen. Ultramässig gab es Vorsänger und es gingen sogar geschlossen die Arme noch oben.

Am Anfang waren auch die indischen Gäste gut zu hören, verstummten aber nach dem frühen 1:0 und waren von da an kaum noch zu vernehmen. Die Oman Fans hatten von nun an die volle Stimmungshoheit. Mehrfach schwappte die Welle durch das Stadion und die gute Stimmung hielt das ganze Spiel lang an. Besonders da Oman die knappe Führung über die Zeit bringt und so wichtige drei Punkte für die WM Qualifikation holt.


Zufrieden verließ ich das Stadion und lief die zwei Kilometer durch die fröhliche Masse und den Abfahrtsstau zu meinem Hotel. Ich hatte bereits ausgecheckt und nur noch meinen Rucksack im Hotel abgelegt, da mein Flieger nachts kurz nach 2:00 Uhr abhob und sich eine weitere Übernachtung daher nicht lohnte.


Nach dem langen Tag war ich mehrfach durchgeschwitzt. Man läuft durch die Gegend und ist durch, geht irgendwo im klimatisierten Imbiss essen und akklimatisiert sich, geht weiter und ist wieder durch, Zwischenstopp im klimatisierten Hotel und man akklimatisiert sich wieder … usw. den ganzen Tag lang. Da ich noch einen längeren Heimweg hatte, fragte ich im Hotel ganz vorsichtig nach ob sie vielleicht noch eine Möglichkeit zum Duschen hätten. Die nette Rezeptionistin aktivierte mir kurzerhand eine Türkarte und gab mir ein Zimmer. Mein Trinkgeld dafür musste ich ihr quasi aufzwingen. Erneut punktete Oman mit unglaublicher Gastfreudlichkeit.


Wieder frisch fuhr ich mit dem Bus für den einen OMR (ca. 2,40 EUR) ein paar Minuten zum Flughafen und mit Turkish Airlines ging die Reise über Istanbul zurück nach Hamburg.
Die Reise in den Nahen Osten brachte wieder viele neue Eindrücke und interessante Reiseerfahrungen, für die Region ziemlich gute Spiele sowie mit Kuwait, Katar und Oman drei neue Länder auf der Liste.


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