From Arizona to Pennsylvania – Ein Road-trip in 9 Tagen, 10 States und 7 bookstores

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FRAHAMLON

Erfahrenes Mitglied
31.10.2013
2.040
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PIT, ORD
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Intro


Hallo zusammen,

Seit meinem letzten Tripreport ist doch schon eine ganze Weile vergangen, aber nicht erst seit Corona waren die letzten Monate recht unergiebig – Die geplante Reise nach Australien im Frühjahr 2020 ist jetzt erst einmal nach 2021/22 geschoben, und davor gab es auch nicht viel zu berichten, aus beruflichen Gründen beschränkten wir uns 2019 auf 2 kurze Reisen innerhalb der USA. Aber Trips außerhalb der USA werden wohl 2020 nicht mehr kommen, daher dachte ich mir, auch der Roadtrip mag für den ein- oder anderen interessant sein – Ich freue mich über jeden Mitleser (auch wenn ich nicht live berichte :))

Mitte 2020 stand für uns (wieder einmal) ein Umzug an, aus beruflichen Gründen ging es von Arizona nach Pennsylvania – (Fast) einmal quer durch die USA. In diesem Zuge galt es auch, ein Auto von der alten in die neue Heimat zu überführen. Geplant waren ursprünglich knapp 7 Tage, bei der Ausarbeitung der Route kamen dann noch einmal ein paar Tage dazu, um einerseits die täglichen Fahrzeiten etwas erträglicher zu gestalten, andererseits um das ein- oder andere Ziel nicht direkt auf der Route mitzunehmen.

Los ging es in Phoenix und dann innerhalb von 10 Tagen durch Nord-Arizona, die Rockies & die Flyover-States nach Pittsburgh. Ich werde hier in den nächsten 2-3 Wochen von der Reise berichten, die ersten Tage sind allerdings recht text-lastig, aber es wird besser, versprochen! Freue mich auf Feedback und Kommentare!



Donnerstag, Tag -1: PIT-PHX

Diesmal beginnt der Report nicht nur am Tag 0, sondern sogar noch einen Tag früher, um auch zwei Flüge unterzubringen, immerhin sind wir ja ein Vielfliegerforum! :p

Denn auch wenn unser Trip eigentlich erst am Samstagmorgen begann, ging es aus beruflichen Gründen bereits am Donnerstagnachmittag nach Phoenix.
Pittsburgh Airport war bereits Pre-Corona deutlich überdimensioniert für die Anzahl an Passagieren, und die Corona-Krise hat natürlich nicht geholfen, auch wenn, verglichen mit meinen ersten Flügen in Corona-Zeiten Anfang Mai als ich mit 4-5 anderen Paxen in der Maschine saß, die Anzahl an Passagieren wieder deutlich angestiegen ist. Aber dennoch verloren sich die vielleicht 75-100 Passagiere für die beiden zeitgleichen United Flüge nach Denver und Houston im Terminal in Pittsburgh, und mit einer Wiedereröffnung der Lounge ist wohl nicht vor Q4 zu rechnen.
Schade, aber es gibt schlimmeres und die Wartezeit auf meinen Flug ließ sich auch im Terminal überbrücken.

Pünktlich ging es dann los mit dem Boarding für
Flug #1: PIT-DEN, Domestic First, B737-900, United

Aber eigentlich gibt es vom Flug wenig berichtenswertes – Trotz mehrerer Gewitter rund um den Flughafen kamen wir etwas wackelig, aber pünktlich los. Service im Flug beschränkt sich in der First auf abgepackte Getränke und eine Snackbox, aber mehr kann man aktuell wohl auch nicht erwarten.

Nach einem ereignisarmen Flug landeten wir dann auch etwas vor der Zeit in Denver, wo sich ein deutlich anderes Bild als in Pittsburgh bot – Hier machte der Flughafen schon fast wieder einen ‚normalen‘ Eindruck, viele Paxe, selbst einer der beiden UA Clubs ist geöffnet, wobei das Angebot (kaum zu glauben) noch geringer ist als vorher – Ein paar Chipstüten, Getränke an der Bar, that’s it. Aber was solls, für knapp 30min Wartezeit vollkommen ok, und dann ging es auch schon weiter mit

Flug #2: DEN-PHX, Domestic First, A319, United

Quasi eine Wiederholung des vorherigen Fluges, wieder Gewitter rund um den Flughafen, aber wir kamen dennoch (fast) pünktlich los, nur die Snackboxen wurden auf dem kürzeren Flug eingespart. Nach der Landung ging es dann für mich direkt ins Hotel, für die ersten 2 Nächte wurde es das AC Hotel Phoenix Biltmore, mein Standardhotel, wenn ich beruflich in Phoenix bin. Ein richtiges Upgrade als Platinum gab es (diesmal) leider nicht, da keine Junior Suite verfügbar war, aber immerhin ein Zimmer mit Blick auf Camelback Mountain.


Das soll es auch gewesen sein für diesen Tag, stay tuned!
 
Zuletzt bearbeitet:

mainz2013

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18.09.2013
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Ich bin mit dabei und freue mich. Wir wären in vier Wochen wieder an die Westküste nach PDX geflogen. Hoffen wir auf 2021.
 
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SJC

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17.02.2019
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Ich bin auch gern mit dabei. Mein jährlicher USA Trip ist auch erstmal auf 2021 geschoben..
 
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Strolf

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27.03.2020
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Phoenix Ist super, bin da extremst gerne. Und als Golfspieler natürlich auch in Scottsdale. Würde da nicht freiwillig von wegziehen…
 

FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Freitag, Tag 0: Phoenix

So richtig los ging es mit dem Trip auch heute nicht, aber zur Vollständigkeit auch kurz ein paar Zeilen zum ‚Tag 0‘ :). Am Vormittag wurde erst einmal der geschäftliche Teil erledigt, bevor am frühen Nachmittag +1 aus Tucson dazukam.

Sowohl +1 als auch ich sind recht klassische Bücher-Nerds, sprich trotz vorhandenen Kindle etc. findet sich im Gepäck auch (fast) immer mindestens ein ‚echtes Buch‘. Und wir versuchen eigentlich auch statt Jeff Bezos einen lokalen sog. Independent-Bookstore zu besuchen und zu unterstützen (y). Die Zahl dieser Bookstores in den USA hat erfreulicherweise nach einem Tiefpunkt in den fruehen 2010ern in den letzten Jahren wieder deutlich zugenommen, inzwischen gibt es wieder über 2,500 in den USA.

Daher nutzen wir den Nachmittag, wieder einmal ‚unseren‘ Bookstore in Arizona (und den ersten dieses Trips) zu besuchen – Changing Hands in Phoenix. Tucson hat zwar ebenfalls einen ‚unabhängigen‘, aber dieser kann aus unserer Sicht nicht mit Changing Hands mithalten. Nomen est omen - Einige Zeit später haben einige Bücher in unsere Hände gewechselt und wir nutzten den Rest des Nachmittags, noch einige berufliche Dinge zu finalisieren.

Abends ging es dann zum Abendessen in ein relativ neues und sehr empfehlenswertes Restaurant - Vecina. Von Tucson aus waren wir häufiger mal in Phoenix für ein WE, da das gastronomische Angebot dort doch deutlich besser ist. Vecina kannten wir allerdings noch nicht - Vor weniger als einem Jahr eröffnet, erreichte dieses Anfang des Jahres das Semi-final des ‚Best New Restaurant 2020‘ James Beard Awards (Quasi der Oscar der Gastroszene in den USA), gilt also als eines der Top 20 neuen Restaurants in den USA, wobei post-Covid sicherlich alles anders sein wird bzw. schon ist. Und es hat nicht enttäuscht, gehört für mich sicherlich in die Top3 Restaurants in Greater Phoenix!

Danach ließen wir den Abend noch bei einem Drink in der Hotelbar ausklingen, denn am nächsten Morgen soll es endlich losgehen mit dem eigentlichen Trip!
 

Brechten

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11.11.2012
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Danke, aber : der Krebs war stärker und hat uns noch nicht einmal die prognostizierte Zeit zusammen gegeben.
 

FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Saturday, Day 1: Phoenix (AZ) – Flagstaff (AZ)

Los gehts!

Also ein wenig (und daher immer noch keine Fotos, aber ab dem nächsten Tag gibt es mehr als genug!). Man kann sicherlich die berechtigte Frage stellen, warum wir bei einem solch langen Trip bereits Flagstaff als erste Tagesziel gewählt haben, denn dieses kann bei direkter Fahrt innerhalb von weniger als 2h erreicht werden. Nun - +1 hat in den letzten Jahren immer mal wieder mehrere Wochen dort aus beruflichen Gründen verbracht, und auch ich habe die Stadt und das Umland bei meinen Aufenthalten dort kennen- und schätzen gelernt. Daher entschieden wir uns, dort einen frühen Stop einzulegen und noch einmal einen Abend dort zu verbringen.

Die Fahrt von Phoenix über den Interstate nach Flagstaff, vor allem mit dem Umweg über Sedona, ist landschaftlich sehr reizvoll, aber an einem Samstag auch voll – Eine Vermutung, welche Google Maps mit viel roter Farbe bestätigte. Wir entschieden uns daher, von Phoenix aus ‚auf Umwegen‘ via Payson durch den Tonto National Forest und den Coconino National Forest nach Flagstaff zu fahren – Etwas weiter, aber deutlich weniger los auf den Straßen und landschaftlich anders, aber ebenfalls sehr reizvoll. Allerdings kenne ich diese Strecke aus der Vergangenheit bereits recht gut, daher verzichtete ich auf Photostops für den Tag…

Auf der Strecke bietet sich für Luftfahrt-Geeks (und davon gibt es ja gerüchtweise den ein- oder anderen hier :D) ein Stop im Crosswinds-Restaurant am Airport in Payson an. Der Flughafen selbst ist zwar ein typischer kleiner & verschlafener Airstrip für einmotorige Flieger, aber im Restaurant selbst hängen dutzende Modelle und Photos aus mehreren Jahrzehnten Fliegerei, durchaus nett anzusehen. Und das Essen ist auch ok, rustikal amerikanisch mit ‚Full-Day Breakfast‘.

Danach ging es dann weiter nach Flagstaff und dort angekommen ins ‚Inn at 410‘, ein B&B etwas außerhalb von Downtown.

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Der anschließende Downtown-Besuch war allerdings ernüchternd, Corona in Arizona hinterlässt doch deutliche Spuren – Etliche Geschäfte inzwischen leer und ‚for lease‘, andere immerhin noch nur temporär geschlossen bzw. mit Termin, ein paar wenige geöffnet. Immerhin hat es Bookstore #2 auf unserer Reise bisher soweit überstanden und war geöffnet: Bright Side Bookstore in Downtown Flagstaff. Auch hier wechselten einige Bücher den Besitzer, ein klarer Vorteil der Reise mit einem Auto!

Abends besuchten wir dann Brix Restaurant, praktischerweise direkt auf der Rückseite des Inns, und damit zu Fuß keine 2min entfernt, gelegen. Brix gilt als eines der besten Restaurants in Flagstaff und Northern Arizona enttäuschte auch heute nicht, das Essen dort ist klassisch, aber wirklich sehr gut und auch die Weinkarte kann sich sehen lassen.

Dass war es dann auch schon mit dem ersten Tag, die ersten Rund 230miles sind auf dem Tacho! Am nächsten Tag stand die Weite von North Arizona, Monument Valley und die ersten Ausläufer der Rockies auf dem Programm!

Distanz Tag: 232mi

Distanz Total: 232mi
Bookstores: 2
US-States: 1 (AZ)
 

FRAHAMLON

Erfahrenes Mitglied
31.10.2013
2.040
799
PIT, ORD
Sunday, Day 2: Flagstaff (AZ) – Durango (CO)

Der Tag begann mit einem, Corona-bedingt leider bereits am Vortag im Kühlschrank hinterlassenen, Frühstück. Dieses war aber den Umständen entsprechend sehr gut, die selbstgemachte Mini-Quiche war wirklich lecker!

Danach ging es los, ab auf die Straße in Richtung Nord-Osten, einer der längeren Tage stand an. Flagstaff verließen wir in Richtung Norden, ein letzter Blick auf die San Francisco Mountain Range zeigte noch einmal die Schönheit dieser Gegend (Disclaimer: Das Bild ist von einem meiner letzten Besuche in Flagstaff ;)).

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Nach einigen wenigen Kilometern begann sich die Landschaft dann bereits zu ändern. Dies ist so oder so etwas, was mich bei meinem Umzug nach Arizona überrascht hat und bis heute fasziniert: Wie viele verschiedene Landschaften Arizona hat, ich kannte es immer nur als 'Wueste'. Innerhalb weniger Stunden fährt man mit dem Auto von den Sky Island’s in der Nähe von Tucson durch die Wüste Phoenix‘ und die Wälder & ‚Red-Rocks‘ Flagstaffs in die Hoch-Wüste Nord-Arizonas. Und jede Gegend hat Ihren Charme!

Langsam sah die Gegend aus wie in einem Western – Die Wüste hatte uns wieder!

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Inzwischen hatten wir auch die mit Abstand größte Indian Reservation in den USA erreicht – Navajo Nation. Mit knapp 71,000 km2 ungefähr so groß wie Irland, erstreckt sich dieses über die Staaten Arizona, Utah und New Mexico und ist, wie alle Reservations, recht eigenständig: Eigene Regierung, eigene Polizei etc. Leider aber auch extrem getroffen von Covid, die gesundheitliche Versorgung ist bereits in normalen Zeiten deutlich schlechter als im Rest der USA und in diesen speziellen Zeiten wird dies noch einmal deutlicher. Die Regelungen sind aktuell sehr streng – Die Durchfahrt auf den Highways ist weiterhin erlaubt, aber der Besuch von Siedlungen ist für ‚Auswärtige‘ streng verboten. Auch sind, zumindest am WE, sämtliche Restaurants (selbst McDonalds etc) geschlossen. Dies machte die Fahrt durch die Reservation dann doch sehr trist und irgendwie traurig.

Die Gegensätze sind deutlich sichtbar - Traumhafte Natur am Horizont, aber Müll und Schutt immer praesent.

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Tja, leider ein weiteres der unzähligen Probleme der USA, welches hoffentlich irgendwann gelöst wird.

Weiter ging es für uns durch die Reservations zum heutigen Zwischenziel – Erste Ausläufer waren nach knapp 3h Fahrt erreicht:

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Richtig, Monument Valley lag (fast) auf der Strecke und diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen.

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Wirklich eindrucksvoll, die Bilder geben das leider nur teilweise wieder!

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Danach ging es weiter, innerhalb Monument Valley’s hatten wir dann auch Utah erreicht, der 2. Staat auf dem Trip. Die Landschaft änderte sich nur wenig, weiterhin viel weites Land mit Hügeln in der Ferne – Die ersten Ausläufer der Rockies sind da!

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Inzwischen hatten wir Utah auch wieder verlassen und erreichten den dritten Staat der Reise, Colorado, und dann wenig später, nach ca. 335 Meilen und 6h Fahrt, auch unser Tagesziel Durango. Hier steuerten wir als erstes unser Hotel an – Das Preisniveau war erstaunlich hoch und daher wurde es dann am Ende das Doubletree auf Punkte. Upgrade auf Riverview wäre nur im 2-Queen möglich gewesen, so blieben wir auf der Cityview-Seite, erhielten aber ein deutlich größeres Zimmer mit Sofa.

Ich vertrat mir dann entlang des Flusses noch ein wenig die Beine, aber die heraufziehenden Wolken verhießen nichts Gutes…

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…und in der Tat schaffte ich es nur halbwegs trocken wieder ins Hotel.

Abends machten wir uns dann auf die Suche nach einem Restaurant, und waren sehr positiv überrascht – Downtown Durango war, im Vergleich zum Vortag in Flagstaff, doch deutlich belebter, viele Touristen, welche sich aber (fast) alle an die Abstands- und Maskenregeln halten. Gegessen haben wir dann recht gut im Dandelion Cafe, sehr angenehm auf der Terrasse bei wieder sehr schönem Wetter. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch Downtown und besuchten noch Bookstore #3: Maria’s Bookshop, in welchem wir unseren Bestand weiter erhöhten.
Danach beschlossen wir den Abend mit einem Eis und gingen zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen stand die erste Rockies-Etappe an, wir blieben in Colorado!


Distanz Tag: 335mi
Distanz Total: 567mi
Bookstores: 3
US-States: 3 (AZ, UT, CO)
 

Infin1ty

Reguläres Mitglied
09.01.2014
35
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Ich war unzählige Male in den USA und kann mich am Südwesten einfach nicht sattsehen.
Vielen Dank für den tollen Bericht aus dieser unfassbar schönen Region!
 
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FRAHAMLON

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Monday , Day 3: Durango (CO) – Crested Butte (CO)

Die Berge rufen! Am nächsten Morgen stand die erste von zwei landschaftlich sehr reizvollen Tagesetappen durch die Rocky Mountains an. Da es Corona-bedingt so oder so nur ‚Breakfast-to-go‘ gab, schnappten wir uns unsere Tüten und machten uns direkt auf den Weg in Richtung Norden. Bereits nach wenigen Minuten fanden wir ein nettes Plätzchen an einem See mit Ausblick für unser Frühstück – Nur das Wasser machte sich rar:

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Dafür schauten ein paar Streifenhörnchen vorbei, wohl in der Hoffnung auf den ein- oder anderen Krümel from Fruehstueck

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Weiter ging es durch den San Juan National Forest, mit eindrucksvollen Ausblicken auf die Berge Colorado's…

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Kurz darauf erreichten wir den Molas-Pass, mit knapp 11,000ft einer der höchsten Punkte unserer Reise. Hier zeigte sich, warum der Highway den Spitznamen ‚Million-Dollar-Highway’ trägt!

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Weiter ging es in Richtung Norden, bis Silverton ‚im Tal‘ (wenn man hier überhaupt von Tal sprechen kann) auftauchte.

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Kleine Stadt, große Berge!

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Weiter gings entlang des Highways, vorbei an Bergen…

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…Bächen…

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…und Schluchten.

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Wenig später verließen wir die San Juan Mountain Range in Richtung Montrose, nicht ohne einen letzten Blick auf die Gipfel der Cimarron Ridge.

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Aber Colorado besitzt nicht nur eine eindrucksvolle Bergwelt, sondern nur wenige Kilometer weiter nördlich wartet mit dem ‚Black Canyon‘ ein Nationalpark, welcher deutlich weniger bekannt ist als der Grand Canyon, sich aber nicht vor diesem verstecken muss! Knapp 20 Meilen außerhalb von Montrose zeigt sich plötzlich ein komplett anderes Bild, statt Gipfel in Wolken beeindruckte der Canyon:

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Der Gunnison-river am Grunde des Canyons hat ganze Arbeit geleistet:

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Der Canyon zieht sich über Dutzende Meilen durch die Hochebene Colorado‘s.

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So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen, und es waren doch noch einige Kilometer bis zum Tagesziel, also ging es leider viel zu früh weiter durch die eindrucksvolle Landschaft…

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…bis die kleine Stadt Crested Butte samt dem namensgebenden Gipfel…

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…erreicht wurde. Übernachtet haben wir für eine Nacht in der Elk Mountain Lodge – Optionen in Crested Butte selbst sind relativ rar und teuer. Das Hotel war ok, das Zimmer zwar relativ klein, aber der Balkon mit Blick über die umliegenden Häuser auf die Berge war nett und die (kleine) Hauptstraße war innerhalb von 5 Minuten per Fuß erreichbar.

Dort fanden wir auch unser Abendessen – ‚The Secret Stash‘ ist wirklich eine Empfehlung wert, die Pizzen waren Klasse! Den Abend ließen wir auf unserem kleinen Balkon ausklingen, bevor am nächsten Morgen die nächste Etappe durch die Rockies anstand – Und auch ‚endlich‘ wieder nicht nur ein, sondern gleich zwei Bookstores besucht wurden!

Distanz Tag: 230mi
Distanz Total: 797mi
Bookstores: 3
US-States: 3 (AZ, UT, CO)
 

FRAHAMLON

Erfahrenes Mitglied
31.10.2013
2.040
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PIT, ORD
Tuesday, Day 4: Crested Butte (CO) – Denver (CO)

Der naechste Morgen begann wieder mit traumhaftem Wetter und einem, trotz Corona, recht ordentlichem Fruehstueck im Hotel. Ein weiterer - und leider letzter - Tag in den Rockies stand an, und so ging es direkt los in Richtung Cottonwood Pass.

Ein letzter Blick in Richtung Crested Butte…

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…und dann fuhren wir entlang des Taylor Rivers in Richtung Osten. Verstaendlich, dass diese Gegend als eine der Hochburgen des Fliegenfischen gilt!

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Nach knapp 1h Fahrt entlang des Flusses erreichten wir das Taylor Park Reservoir. Umgeben von den Matchless Mountains und der Sawatch Mountain Range auf knapp 2,800m, wurde der namensgebende Fluss in den 30igern aufgestaut und ist heute ein Paradies fuer Wassersportler.

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Hier koennte man sicherlich einige Zeit verbringen, aber wir hatten den Tag ja gerade erst begonnen und somit fuhren wir direkt weiter in Richtung ‚Dach der Reise‘ – Den hoechsten Punkt mit fast 3,700m (>12,000ft) am Cottonwood Pass. Dieser ist seit der kompletten Asphaltierung Ende 2019 der zweithoechste, komplett asphaltierte Pass in den USA, und ist auch Teil des ‚Continental Divide‘, sprich von hier aus geht es nur noch bergab in den Atlantik :p.

Der Pass selbst ist gut ausgebaut und selbst fuer RVs und (kleinere) Trucks einfach (aber langsam) fahrbar, was leider die Fahrt ein wenig anstrengend machte, da überholen schwierig ist. Aber der Ausblick war spektakulaer – Im Tal das Reservoir…

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…am Rande der Strasse die ‚Dreizehntausender‘.

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Nach der Überquerung des Passes ging es dann auf der anderen Seite wieder talwaerts in Richtung Buena Vista, einer kleinen Stadt, welche ihre Existenz historisch der Landwirtschaft verdankt, heute aber hauptsaechlich fuer den recht grossen ‚Correctional Complex‘ bekannt ist – Von der lokalen Craft Brewery (egal wie klein eine Stadt in CO ist, eine gibt es immer!) humoristisch aufgegriffen.

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Entlang der kleinen Mainstreet finden sich durchaus interessante Gebaeude, so z.B. das ehemalige Courthouse …

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…und jede Menge kleinere Geschaeffte, so auch Bookstore #4: Once Upon a Trapeze. Klein, aber oho!
Zwei Buecher spaeter machten wir uns dann wieder auf die Reise, ein letzter Blick zurueck zeigte nicht nicht nur, warum Bueno Vista ihren Namen zu Recht trägt…

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…sondern auch, dass das Wetter langsam schlechter wurde und sich die ersten Gewitter ueber den Collegiate Peaks ankuendigten.


Auf dem Weg nach Denver begann sich nun die Landschaft deutlich zu aendern – Die Prairie von Colorado war erreicht. Statt hoher Berge nun weites, offenes Land…

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…in welchem die aufziehenden Wolken wirklich eindrucksvoll wirkten.

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Immer wieder zogen nun Gewitter, teilweise mit Hagel, ueber uns hinweg…

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…und verliehen der Landschaft eine ganz neue Note.

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Am fruehen Nachmittag erreichten wir dann Denver, und so nutzten wir die Gelegenheit zum Besuch eines, ihr ahnt es sicherlich, weiteren Bookstores (#5). Tattered Book Cover ist eine Institution in Denver und weit ueber Colorado hinaus bekannt. Auch hier gingen einige Buecher ueber den Tisch, bevor wir uns durch den einsetzenden Feierabendverkehr ins Hotel quälten. In Denver sind Hotels wahrlich keine Mangelware, und wir entschieden uns fuer das Kimpton Monaco – Nun ja, bereut hatten wir es nicht, aber so richtig begeistert waren wir auch nicht. Am Ende war die Leistung fuer den aufgerufenen Preis von >$200 doch einfach nicht gut genug bei den Alternativen. Leider habe ich bei Kimpton-Hotels haeufig das Gefühl, dass die Preis-Leistung nicht stimmt, vor allem seit der Integration in die IHG-Gruppe vor einigen Jahren. Naja, irgendwie probieren wir es aber doch immer mal wieder dort, aber bis auf das Van-Zandt in Austin waren wir nirgendwo restlos begeistert.

Abends ging es dann zum Abendessen ins ‚The Wolf’s Tailor‘, ein Restaurant, welches ich schon laenger einmal besuchen wollte, bei meinen letzten Denver-Aufenthalten aber nie einen Tisch bekommen habe. Ebenfalls mehrfach James-Beard-Award nominiert, kombiniert dieses lokale Kueche mit Asiatischen und Italienischen Einfluessen. Und die (hohen) Erwartungen wurden nicht enttaeuscht, das Essen war klasse, der Service gut und die Weinkarte zwar ueberschaubar, aber passend und lecker. Alles in allem eine klare Empfehlung, das bisher beste Essen auf der Reise.

Nach einem letzten Glass Wein klang der Abend dann aus, am naechsten Tag begannen die langen Highway-Tage – Die ‚Fly-over‘ states standen an, nur ohne Flieger. Distanz Tag: 186mi Distanz Total: 983mi Bookstores: 5 US-States: 3 (AZ, UT, CO)
 

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FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Wednesday, Day 5: Denver (CO) – North Platte (NE)

Weiter geht’s – Die (nicht ganz zu Unrecht so genannten) Fly-over States stehen in den nächsten Tagen auf dem Programm. Bei der Planung überlegten wir lange, ob wir die Strecke von Denver nach Omaha in einem Tag fahren, aber die rund 600mi und 8-9h Fahrzeit schreckten uns dann doch ab, und somit schoben wir (das sicherlich jedem bekanntem) North Platte, Nebraska als Zwischenziel ein. Positiver Nebeneffekt – Da am heutigen Tag dann nur knapp 4h Fahrt anstanden, blieb uns ein Vormittag in Denver.

Daher startete der Tag etwas später im Museum of Contemporary Art, welches einige Tage vorher mit Nari Ward‘s Ausstellung ‚We the People‘ trotz Corona wiedereröffnet hatte. Bezugnehmend auf viele aktuelle Themen in der amerikanischen Gesellschaft, gefiel uns die Ausstellung wirklich gut – Ein paar Eindrücke sollen nicht fehlen, werden der Ausstallung aber nicht gerecht:

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Danach spazierten wir noch ein wenig durch Denver, über die Millennium Bridge…

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…zum Common Park, in welchem sich der ein- oder andere Schmetterling versuchte, sich zu verstecken :p.

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Danach ging es zurück in Richtung…

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…zum dortigen Mercantile Dining and Provisions fuer ein (frühes) Mittagessen. Hier waren wir bereits vor einiger Zeit einmal zum Abendessen und auch das Mittagessen ist einem James Beard Award Winner durchaus würdig.

Danach ging es dann wieder auf die Straße in Richtung Osten und bald war mit Nebraska der 4. Bundesstaat der Reise erreicht. Die nächsten Stunden beschränkte sich die Aussicht recht eintoenig auf trockenes, flaches Land…

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…und seine Bewohner.

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Ereignislose knapp 4h später erreichten wir dann North Platte und steuerten das dortige Tru by Hilton an, wie (fast) alle dortigen Hotels in Sichtweise des Interstate, mein erster Stay in diesem Hilton-Brand. Erinnerte mich doch sehr an die Moxy-Hotels von Marriott, irgendwie alles gewollt hip, aber nicht so richtig zu Ende gedacht. Kein (richtiger) Schreibtisch oder Schrank – Naja, für eine Nacht sicherlich ok, aber für längere Aufenthalte würde mich das doch stören.

Abends stand dann noch die (sehr wichtige) Frage nach einer Option für das Abendessen an, und nach recht kurzer Suche entschieden wir uns für ‚Good Life on the Bricks‘, die lokale BBQ-Bude. Durchaus ansprechend, kann zwar sicherlich nicht mit BBQ im Süden mithalten, aber lecker war es dennoch – Hätte ich in North Platte gar nicht erwartet.
Das soll es dann vom heutigen Tag auch schon gewesen sein, am nächsten Tag drückten wir ‚repeat‘ – Es ging weiter durch die weiten Felder Nebraska‘s nach Omaha.

Distanz Tag: 289mi
Distanz Total: 1,272mi
Bookstores: 5
US-States: 4 (AZ, UT, CO, NE)
 

FRAHAMLON

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31.10.2013
2.040
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PIT, ORD
Thursday, Day 6: North Platte (NE) – Omaha (NE)

Weiter geht’s durch die Maisfelder Nebraska’s!
Aber erst einmal Frühstück – Erstaunlicherweise bot das Tru, im Gegensatz z.B. zum Doubletree ein paar Tage vorher, das reguläre Frühstück an. Wobei das besser klingt als es ist, das Tru-Frühstück war auf demselben Niveau, wie z.B. ein US-Hampton, also essbar, aber nicht viel mehr.

Danach ging es los, vorbei an der zweiten Attraktion in North Platte: Neben dem größten Rangierbahnhof der USA ist North Platte Heimat von Buffalo Bill, und zu seinem ‚Gedenken‘ hat man dann direkt den größten Souvenirshop gebaut – Fort Cody! Ja, Kommerz können sie überall…

Nachdem der gestrige Tag über die Interstate doch ein wenig langweilig war, entschlossen wir uns heute, die knapp 300 Meilen nach Omaha auf kleineren Highways zu fahren, um nicht komplett in der Langeweile zu versinken. In Richtung Norden verließen wir North Platte – Am Rande der Straße, viel Land…

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..sehr viel Land...

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…und hin- und wieder einmal ein paar Kühe.

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Ein stetiger Begleiter im mittleren Westen – Maisfelder…

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Es war wenig los auf den Straßen…

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…sehr wenig.

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Langsam veränderte sich die Landschaft, es war zwar weiterhin flach und wenig bewohnt, aber es wurde immer grüner…

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…und am frühen Nachmittag erreichten wir dann das heutige Tagesziel: Omaha. Grundsätzlich hatte ich keine großen Erwartungen an die Stadt, und diese wurden dann auch erfüllt ;).

Als erstes besuchten wir Bookstore #6: The next Chapter, welcher zwar nett ist, uns aber nicht so überzeugen konnte (Ein Buch haben wir aber dennoch gekauft). Danach ging es erst einmal ins Hotel: Für diese Nacht wurde es das Marriott Downtown at the Captiol District. Der Blick vom Zimmer in der obersten Etage konnte sich durchaus sehen lassen…

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…und zusätzlich liegt das Hotel auch in Laufentfernung der Riverfront (welche aktuell aber komplett umgebaut wird) und des Old Markets.

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So richtig Spaß machte es aber nicht in der Stadt, viel war nicht los und die Schwüle und die dreistelligen Temperaturen machten es doch sehr anstrengend. Daher verzogen wir uns recht bald darauf wieder ins Hotel, bevor es später dann noch einmal losging zum Abendessen.

In Omaha hatten wir uns Au Courant ausgesucht, ebenfalls dieses Jahr für einen James Beard Award nominiert. Alles in allem sehr gut, das Essen war klasse und der Service wirklich gut. Nur die AC kämpfte mit dem großen Raum und den Temperaturen, es war doch recht warm – Aber dafür kann das Restaurant nichts. Wen es mal nach Omaha verschlägt, Au Courant kann ich nur empfehlen!

Nach einem letzten Blick aus dem Zimmer auf die erleuchtete Skyline Omaha’s…

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…soll es das für heute auch gewesen sein, am nächsten Tag stand die Fahrt durch Iowa an - Mehr Maisfelder, mehr Interstate...

Distanz Tag: 298mi
Distanz Total: 1,570mi
Bookstores: 6
US-States: 4 (AZ, UT, CO, NE)