Tripreport: Nach Nepal, Thailand und Polen auf Umwegen

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kraven

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Niemand weiß so richtig, wie lang es den bmi Diamond Club noch gibt. Also ist es höchste Zeit, Meilen zu verbrennen und alle Möglichkeiten dort auszunutzen.
Eine Möglichkeit bietet der Besuch Nepals, der (solange Air India nicht in die Start kommt), nur mit einem Umweg über Thailand geht. Und so buchten wir den Flug auch. Nach großen Steuerkalkulationen boten sich als Startort in Zone 2 entweder Spanien oder Skandinavien an. Tunesien war noch günstiger, aber im Nachhinein sollten wir froh sein, dass wir nicht das gebucht haben.
Wir entschieden uns also in Anbetracht der Zubringerflüge auf einen Start in Kopenhagen, ich buchte mir einen günstigen SAS-Oneway FRA-CPH für 49€ hinzu. Eine Woche vorher bekam ich auch noch eine Erkältung, die zum Glück sogut wie weg ist. Sicherheitshalber habe ich mir aber mal das passende Antibiotikum dazu aufgeschrieben, falls ich es dort unten benötige, was ich natürlich nicht hoffe.
Nun ist der Tag des Abfluges angekommen, ich laufe zum Bahnhof, steige in Bus, greife in meine Hosentasche und, Mist, da ist ja noch die Zugangskarte für den Müllcontainer zuhause drin. Also schnell noch am Flughafen ein Einschreiben aufgesetzt und die Karte nach Hause geschickt, damit Freundin in den zwei kommenden Wochen auch den Müll rausbringen kann…
Nachdem das auch erledigt war, stellte ich mich wie üblich an die Fummelbudenschlange im First-Class-Bereich im Terminal 1 an. Diese war ungewöhnlich lang, die anderen Schlangen jedoch noch länger. Umso unverständlicher war es für mich nun, dass nun die Fraportler auf die Idee kamen, diese auch noch zu schließen. Toll. Also lief ich rüber zu der B-Fummelbude, die nicht ganz so lang war. Der Flug ging eh an meinen geliebten *hust* Schengengates in B ab, also stellte ich mich schonmal mental auf 2x Tunnel des Grauens zur Lounge ein. War mir aber dann zu viel Arbeit, also den frisch bei registrierten Pass auf den Scanner gelegt (funktionierte sogar anstandslos!) und ab in den Non-Schengen-Bereich. Die doppelte Fummelbude war mir die Vermeidung des Tunnels wert.

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Im Sports Corner war tote Hose, also noch schnell ein verspätetes Frühstück einnehmen und mit einer kleinen Detour beim Gasthof zum Goldenen M um den kostenlosen Muffin abzuholen wieder nach Deutschland einreisen und befummeln lassen. Pünktlich zum Boarding war ich dann am Gate. Perfektes Timing und ausnahmsweise keinen Sprengstofftest bei meiner Kamera, den ich in 70% aller Flüge eigentlich bekomme :)
Endlich mal wieder einen Mad Dog fliegen. Die MD-82 der SAS war sehr gut gebucht. An Bord verdienten die mit dem Bordverkauf nichts an mir und ich konnte meinen McD-Muffin genießen. Schmeckt gar nicht mal so schlecht… Ansonsten verlief der Flug problemlos. Das Gepäck brauchte nur gefühlt solange wie der Flug selbst. Binnen 3 Minuten schaffte ich es dann trotzdem problemlos vom Gepäckband zum Bahnsteig, wo ich wie geplant mit dem Öresundzug nach Malmö fuhr.

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Kopenhagen kenne ich schon von einigen Besuchen, beim schwedischen Nachbarn war ich allerdings noch nie. Dort eröffnete im Dezember erst eine neue Tunnelverbindung durch die Stadt. Nachdem ich auch meinen Koffer temporär wieder losgeworden bin, erkundete ich bisschen die Stadt. Sehr unspektakulär und maximal für einen Nachmittagsausflug geeignet.

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Den Koffer holte ich dann alsbald wieder ab und begab mich zum Busbahnhof. Je nach Busgesellschaft kostet dieser nur die Hälfte des Zuges und ist eine bequeme Alternative dafür. Zeitlich lag die Verbindung auch passend und es gibt sogar sporadisch Wi-Fi hier drin, obwohl der Bus nicht wirklich danach aussieht. Läuft aber mehr schlecht als recht.
Zeitlich passend kam dann JoBER aus Berlin mit dem Diesel-ICE in Kopenhagen an und wir machten uns zu Fuß auf den Weg ins Hotel. Ich hatte das Radisson gebucht, seines Zeichens angeblich größtes Hotel in Dänemark. Wir hatten auch ein Zimmer im 23. Stock und das Hotel machte eher den Eindruck eines osteuropäischen Bunkers.
Am Abend dann noch in Christiania einige Bierchen und Cider gezischt, bevor es ab ins Bett und dann am nächsten Morgen zum Flughafen ging.
Frühstück in der Lounge war wie gewohnt minimalistisch aber okay, die Business Class der SAS nach Zürich war auch nicht wirklich gut gebucht. Insgesamt verirrten sich an dem Sonntagmorgen circa 50 Leute in die Maschine.

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Das Wetter war kalt und meine Jacke verstau ich jetzt mal ganz, ganz unten im Koffer...

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Ich hatte mir ein Seafood Meal bestellt, anstelle des erhofften Räucherlachs gab es aber Garnelen. War auch okay.

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Pünktlich gings dann in Zürich runter, das letzte Mal hier war ich vor 3-4 Jahren. Damals gabs noch schöne Stempel in Pass, heute wollten die mir keinen mehr geben.
Die nächsten zwei Stunden machten wir bisschen Loungehopping. Die LX-Lounges selbst machen einen weitaus besseren Eindruck als die LH-Lounges, auch in Sachen Essensangebot waren diese weitaus besser. Besonders gefiel mir die Bar und um 11 gabs dann die ersten Alkoholika für uns.

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Verglichen mit Deutschland läuft die Fummelbude sehr effizient und reibungslos ab, Boarding war auch schon, also ab in die Appenzell (der neuste 330 von Swiss) und rein ins Stübli. Den Willkommens-Champagner empfand ich als sehr trocken, aber man muss halt an Bord nehmen was es gibt…

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Die Speisekarten wurden auch alsbald ausgeteilt, ich entschied mich als Vorspeise für den Karotten-Sellerie-Salat und als Hauptgang für den Zander. Beides keine schlechte Wahl, nur der Fisch hätte etwas heißer sein können. Als Nachtisch gab es dann die leckere Tiramisu.

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Die Entertainment-Auswahl an Bord hat mich auch überzeugt, weitaus mehr Filme als bei Hansels und vor allem die Möglichkeit, Playlists zu erzeugen! Ein paar meiner Lieblingsalben waren auch verfügbar und so ging der Flug recht schnell herum. Black Swan ist auch zu empfehlen.

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Den C-Sitz empfand ich persönlich als recht eng und in Sachen Sitzfläche kaum Unterschied zu einem Eco-Sitz. Mir wäre mehr Sitzbreite, dafür weniger Tisch lieber gewesen. Als Snack gab es dann vor der Landung diverse asiatische Kleinigkeiten, ich entschied mich für den frittierten Spargel und die Samosa. Der Teller hätte ruhig größer sein können…
 
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kraven

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Nach der Landung der erste Schock: Das Terminal macht einen westlichen Eindruck! Keine Spur von Hektik und allen Vorurteilen, die man so von Indien kennt… Das kam dann erst, als wir aus der Flughafentür raus sind  Der bestellte Flughafentransfer war nicht da, also mussten wir mit dem Taxi dort hin fahren. Der Fahrer kannte das Hotel auch nicht und nach einer Irrfahrt durch das Viertel erreichten wir nach ca. 2 Stunden dann auch das Hotel. Die normale Fahrzeit beträgt übrigens eine knappe halbe Stunde…
Das Hotel selbst habe ich dank diverser Gutscheine *hust* über ebookers gebucht und war somit günstiger als das günstigste, was ich auf Hostelbookers finden konnte. Die Normalrate von 70 Euro pro Nacht würde ich aber nie für dieses Hotel ausgeben. Sauber war es schon, allerdings war das Bett steinhart und die Lage in einer dunklen Seitengasse nicht wirklich super. Dazu kommt noch der fehlende Airporttransfer (der uns natürlich bei Ausreise berechnet wurde) und ich empfehle niemanden das Emperor Palms Hotel in Delhi.
Am nächsten Tag schauten wir uns dann die Stadt an, das Red Fort hat allerdings Montags zu. Ging leider flugtechnisch nicht anders zu bewerkstelligen, gab ja noch genug andere Sachen zu sehen. Sehr interessant ist der Kontrast zwischen dem alten (chaotischen) Delhi und dem neuen (britisch angehauchten) Delhi.

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Wenn man mit einem einzigen Bild Indien beschreiben könnte...

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Und dazu der Kontrast des New Delhis:

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Nach fast 24 Stunden machte mein Magen immer noch alles mit und wir machten uns auf den Weg nach Agra. Die Fahrkarten dazu kann man aus Deutschland locker online kaufen und es gibt eine Art E-Ticket. Alles problemlos und es gibt sogar Essen an Bord. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass selbst das Frühstück scharf ist :)

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In Agra angekommen machten wir uns auf den Weg zum Taj Mahal, erstmal mit Umwegen, um einen Geldautomaten zu finden. Irgendwann war es dann soweit und das Gebäude ist echt imposant. Die Außenpfeiler sind übrigens um 5° geneigt, um kein verzerrtes Bild von dem Mausoleum zu zeigen. Die Gräber im Inneren (wo auch Fotoverbot herrscht) sind übrigens leer, die echten sind unter dem Taj nicht der Öffentlichkeit zugänglich.

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Wir schwingten uns ethnisch inkorrekt für 40 Rupien auf die Rikscha und ließen uns zum Agra Fort fahren, aufgrund des Taj etwas in den Hintergrund gerückt. Dennoch ist es eine sehr interessante Anlage und durchaus wert, es zu besuchen. Eigentlich wollten wir danach uns einem ca. 20km entfernten Mausoleum kutschieren lassen, der Taxifahrer verstand das irgendwie falsch und wir landeten in einer Moschee. War zwar auch nett, aber nicht das, wo wir hinwollten.

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Aber egal, war auch ganz nett anzusehen. So hatten wir noch 2-3 Stunden Zeit, bis die Bahn zurück fuhr (die Fahrkarten sind zuggebunden und die Preise zugabhängig), also noch ein paar Bierchen und ein leckeres indisches Abendessen.

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Im Zug gabs dann auch nochmal was zu Essen in der Kombination unten links scharf, oben links sehr scharf.

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Danach machte ich mal kurz Bekanntschaft mit einer indischen Zugtoilette und nach zwei Stunden kamen wir dann wieder in Delhi an. Die Taximafia am Bahnhof ist ganz schön nervig, immer schön umschiffen und ab in die Metro. Die Nacht war sehr, sehr kurz, da um 07:30 schon der Flieger in Richtung Nepal ging. Wir mussten aber uns zunächst mit der Rezeption um den nicht angetretenen Airporttransfer streiten und irgendwann gaben wir dann nach. Das wird ein paar böse Kommentare bei Tripadvisor geben und nicht vergessen: Das Hotel Emperor Palms in Delhi niemals buchen!
Inzwischen ist der indische Flugmarkt breitgefächert und wir entschieden uns für einen Flug mit Spicejet, die 50% unter den Tarifen von Kingfisher und Jet Airways lagen. Für sündhaft teure 2 Euro mehr konnten wir uns dann auch noch ein Frühstück an Bord leisten :D
Interessanterweise begann das Boarding für die 737-800 schon eine Stunde vor Abflug und nicht tauglich aussehende Personen wurden vom Notausgang weggesetzt. Ansonsten ist nicht viel über die Airline zu sagen – 189 Sitze und mehr als eine Flasche Wasser gibt es nicht kostenlos.

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Das Frühstück war allerdings recht lecker, es würde nur Sinn machen, alle vier Crewmember fürs Catering einzuteilen, sodass man nicht erst kurz vor Landung seine Mahlzeit serviert bekommt. Bei Landung gab es dann noch sehr schöne Eindrücke des Himalayas zu sehen, bevor es in die Dunstglocke des Kathmandu-Tals ging. Das Visum gibt es on Arrival, allerdings braucht man dafür ein Passbild und etwas Zeit. Der Vorteil ist, der Koffer ist dann schon da wenn man aus der Passkontrolle herauskommt.
 
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kraven

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Hier war der Airport Shuttle (übrigens kostenlos…) schon zur Stelle und brachte uns durch das nepalesische Verkehrschaos ins Hotel Ganesh Himal, wo wir mit einem Tee empfangen wurden. Das Zimmer ist ganz okay und von der Preis-Leistung her (ca. 14 Euro pro Nacht) super. Das Frühstück gibt’s für einen Euro mehr dazu und ist auch sehr zu empfehlen. Das Personal ist auch durchweg freundlich und ist der totale Kontrast zu dem Hotel in Delhi.
Nachdem wir erstmal bisschen Schlaf nachgeholt hatten, begaben wir uns auf einen Stadtrundgang. Die Rikschafahrer und Tigerbalm/Schachspiel/Haschverkäufer können ganz schön nervig sein, aber man gewöhnt sich daran. Interessant finde ich auch, dass sich Nepalis weitaus westlicher kleiden als die Inder, die entweder in der Kombination Sari (Frau) oder Hemd/Khakihose (Mann) aufzufinden sind.

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Für den Durbar Square in der Innenstadt zahlt man als Tourist ca. 3€ „Entwicklungsentgelt“, obwohl das Ganze für den Durchgangsverkehr geöffnet wird. Offiziell muss man sich für die mehrmalige Durchreise mit Passbild registrieren lassen, inoffiziell reicht das Ticket… Durch die kleinen Gassen schlängelt sich der Verkehr und man versteht langsam, wieso 40% aller Verkehrstoten Nepals Fußgänger sind. Rücksicht? Kennt man nicht… Ampeln gibt’s auch keine. In den kleinen Gassen sammelt sich der Smog und meine Lunge hat in den paar Tagen Kathmandu bestimmt eine höhere Dosis Teer intus, als ich in einem Jahr als Passivraucher bekomme. Ich will die Stadt aber nicht schlechtreden, ich finde es eine sehr interessante Stadt mit Charme und dem gewissen Etwas. Sauberer als in Indien finde ich es hier objektiv gesehen auch.
Wir besuchten das City Office der Yeti Airlines, wo wir uns einen Flug für den nächsten Tag nach Pokhara kauften. Wie alle anderen nepalesischen Airlines sind die Flüge nicht im CRS oder online buchbar (bzw nur für Nepalis online buchbar) und die Preise sind staatlich reguliert. Es ist für Laien also nur eine Frage des Flugplans und für uns Experten eine Frage des Fluggerätes. Zur Auswahl stehen hier bei den verschiedenen Airlines auf KTM-PKR die Dornier 228, die Beech 1900 und die Jetstream 41. Die ATR42 fliegt zwar auch die Strecke, aber wer will die schon…Wir entschieden uns für die Jetstream 41 und auf Nachfrage gab es sogar einen AD-Tarif für mich :D Der Flug ging auch zu einer humanen Zeit vormittags, da wir aber gut durch den Verkehr kamen war es auch kein Problem, eine Maschine vorher zu nehmen. Das Domestic-Terminal in Kathmandu ist so, wie man es sich von früher vorstellt. Die einzige elektronisch geregelte Fummelbude ist am Eingang, danach geht alles nur noch sehr, sehr oberflächlich per Hand. Für Männer und Frauen gibt es getrennte Kanäle.

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Die Maschine war dann auch zu 90% gefüllt und ich muss sagen, die Jetstream ist saulaut. Schon auf dem Vorfeld hörte man, dass dort die J41 startet und nichts anderes. Es gab sogar Catering, ein Glas Cola und eine Tüte Erdnüsse. Auf einem 25-Minuten-Flug vollkommen in Ordnung.

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Am Flughafen Pokhara angekommen war gerade Rush Hour, da dort auch diverse DHC6-Flüge von den Annapura-Gebirgsflughäfen ankommen und abfliegen. Wir nahmen das nächstbeste Taxi und fuhren in Richtung Lakeside. Unser präferiertes Hotel war ausgebucht, aber nebenan gab es noch für 6 Euro ein Zimmer. Uns hat nur keiner gesagt, dass die dort keinen Generator haben und somit wir uns abends bei Kerzenlicht duschen mussten. Auch mal eine Erfahrung.
Pokhara ist sehr idyllisch am zweitgrößten See Nepals gelegen, umgeben von einigen 7000er-Bergen. Eine sehr imposante Lage und bei gutem Wetter gibt das traumhafte Bilder. Im März ist es allerdings bisschen diesig gewesen, von daher sah man nur ein Teil der Bergkette. Trotzdem traumhaft.

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Wir nahmen ein Boot über den Phewasee, das uns zur Anlegestelle der World Peace Pagoda brachte. Natürlich ist die nicht unten am Ufer, sondern auf einem Hügel. Dort gibt es drei Wege hinzukommen: Den direkten Aufstieg, den normalen Aufstieg oder das Taxi. Wir nahmen den direkten Aufstieg und da kommt man schon gut aus der Puste… Oben angekommen ist der Anblick traumhaft, wenn sich nicht ein Gewitter auftürmte.

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Also schnell wieder abwärts, diesmal wollten wir mit dem Taxi fahren. Allerdings haben wir den falschen Weg genommen und fanden uns inmitten von Reisanbauhängen wieder. Beim Abstieg bin ich dann auch noch auf eine Klette gefallen, die Stacheln hab ich teilweise immer noch in der Hand… Nach einem günstigen Mittagessen (Momos mit Wasserbüffelfüllung für 30 Cent, genial) gings dann erstmal wieder ins Hotel zurück. Auch hier ist mir die Gastfreundlichkeit der Nepalesen positiv in Erinnerung. Ich ging zur Apotheke, die man hier an jeder Ecke findet und wollte mir eine Pinzette kaufen, um die Stachel zu entfernen, suchte man dann so lange bis man eine eigene fand die man mir dann sofort auslieh um mich selbst zu behandeln. Englischkenntnisse sind hier super, egal in welcher Altersgruppe.
Am Abend gabs dann noch beim Koreaner das bis dato teuerste Abendessen in Nepal (2 Personen inkl. Bier für 15 Euro), bevor wir uns am nächsten Morgen auf die Landstraße auf dem Weg nach Kathmandu zurückmachten. Wir erinnern uns, der Flieger braucht für die 200 Kilometer 25 Minuten. Per Landstraße sind es im besten (!) Fall sechs (!!) Stunden. Die Strecke kann man im Touristenbus (boooring), Lokalbus (unbequem) oder Minicab (das geringste Übel, je nach Ausstattung) zurücklegen. Wir entschieden uns für letzteres, machten aber einen Zwischenstopp in Mugling, ob dort mit der schweizerischen Seilbahn hoch aufs Manamakama-Kloster zu fahren. Dies ist eins der heiligsten Orte in Nepal und viele bringen dort Opfergaben mit. Für Ziegen und Hühner gibt es spezielle Transportgondeln, allerdings kann man für die auch nur Oneway-Tickets kaufen…
Oben angekommen kann man für die Hindus, die noch keine Opfer mitgebracht haben, auch noch welche kaufen (Wieso man Straßenhunde nicht opfert, die es in rauen Mengen gibt, ist für mich eine Frage) und weiter hinten im Tempel dann opfern. Die umliegenden Restaurants verkaufen „Local Non-Veg Meals“, sprich das Fleisch der geopferten Tiere.
Dazu eine kleine Anekdote: Vor einigen Jahren hatte eine 757 der Nepal Airlines öfters mal technische Probleme. Man kam nicht auf den Grund, also opferte man eine Ziege auf dem Vorfeld direkt vor der Maschine, seitdem soll sie angeblich wieder störungsfrei funktionieren. That’s Nepal…
Hinter dem Tempel gab es noch einige Wanderwege, die teils sehr sehr staubig waren. Meine Schuhe kann ich dann wohl nach dem Trip wegschmeißen :D

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Wieder unten angekommen nahmen wir wieder Lokalbusse, um zu unserer Nachtbleibe zu kommen: Gorkha. Noch nie gehört? Ich vorher auch nicht. Hauptattraktion ist dort der Alte Königspalast, den man auf 1500 Stufen erklimmen muss. Letztere Information versuchte ich dann erstmal wieder zu verdrängen, hat aber nicht wirklich geklappt.
Wir holten uns im örtlichen Hotel die Suite für sündhaft teure 8 Euro pro Nacht und zischten erstmal ein pisswarmes Tuborg, welches wie jedes andere Bier in handlichen 650ml-Flaschen verkauft wird. Am Abend dann noch eine Portion Daal Bhat, das typischste Essen hier: Linsensuppe mit Reis und Gemüsen der Saison. Bekommt man an jeder Ecke und ist (leider) auch das einzigste, was sich viele Nepalis zum Essen leisten können. Die Luxusvariante hat als Zusatz Fleisch, ich bestellte die Hammelvariante, welche sehr fettig war.

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Die Suite:

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Am nächsten Morgen ging es dann nach einigen Samosas zum Frühstück die 1500 Stufen (pro Richtung!) hoch zum Tempel und wir bekamen einen schönen Ausblick übers Tal. Auch dort kann man übrigens Ziegen und Hühner opfern.

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Mit dem Minibus ging es dann wieder zurück nach Kathmandu, Fahrzeit fünf Stunden. Die Straße ist nur zweispurig und schlängelt sich entlang des Tales mit vielen Serpentinen, die die Autofahrer nicht daran hindern, hier langsame LKWs und Busse zu überholen. Lenkzeitüberschreitung ist auch ein Fremdwort. Wir kamen aber heil wieder im Hotel an, gaben schnell unsere Sachen in die Wäsche und ab zum Abendessen. Nach so einer Busfahrt ist man ganz schön fertig, beim nächsten Mal flieg ich lieber wieder! :D
Damit brach dann auch der letzte Tag in Nepal an, den wir damit verbrachten, nach Patan zu fahren, inzwischen einer der südlichen Vororte Kathmandus und eines der schönsten Beispiele nepalesischer Baukunst. Sehr interessant und ein Muss für jeden Nepal-Besucher.

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Einige der Wandanhängsel kann man bestimmt gewinnbringend in Cottbus oder Rostock verkaufen...

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Danach ging es noch schnell einige Souvenirs für zuhause einkaufen und lecker nepalesisch essen. Zuhause muss ich mir unbedingt mal die Currys von hier nachkochen. Nach ein paar Apothekeneinkäufen (20x Omeprazol für 4,50 – da kommt keine Praxisgebühr mit!) gings dann auch wieder zurück ins Hotel, noch schnell die letzten Rupien für Schnaps auf den Kopf gehauen und ab ins Bett. Am nächsten Tag geht’s weiter nach Bangkok…
 
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kraven

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Interessanterweise scheint die Regelung der Abflugssteuer in Nepal weggefallen zu sein. Meine 1700 Rupien muss ich irgendwie mal in Deutschland nun loswerden… Da in Kathmandu eigentlich zu jeder Zeit Rush Hour ist, ist es auch ratsam, früh genug aufzubrechen. Obwohl es nur knappe 5km von der City zum Flughafen sind, braucht man etwa eine Dreiviertelstunde dafür. Thai leistet sich sogar den Luxus einer eigenen Lounge vor Ort, obwohl es auch eine Contract Lounge gibt. Leider sind die Toiletten im öffentlichen Bereich und selbst die vom Wattenscheider (Ersetzbar durch jede x-beliebige deutsche Stadt) Hauptbahnhof sind wahrscheinlich sauberer und gepflegter.

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Obwohl das Gate direkt vor dem Flieger war, begann das Busboarding. Also rein in den Bus, einmal eine komplette Runde um das Flugzeug (!) und rein in die 777. Laufen wäre definitiv schneller gewesen, aber was solls, Kathmandu hat ja nicht schon genug Abgase… Danach gabs den üblichen Wilkommenschampagner, diesmal Piper Heidseck. Schmeckt weitaus besser als die Plörre, die Swiss an Bord anbietet.

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Die C der 2-Klassen-777 war zu ca. 70% gefüllt und nach dem Start kam auch alsbald das Essen. Ich entschied mich für das Chicken Tandoori, welches a) schön scharf und b) richtig lecker war. Bisher eins der besten Flugzeugessen, die ich hatte. Auch die Nachspeise konnte sich sehen lassen und bei der Frucht- und Käseplatte konnte man à la carte wählen.

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Dann gabs noch die ein oder andere TV-Serie und nach knappen drei Stunden landeten wir auch schon in Bangkok. Obwohl der C-Sitz von TG sich nicht in 180°-Position stellen lassen kann (in der Mittelkonsole gab es zwar einen Knopf der wahrscheinlich den Bastelsitz ausfahren lässt, ich habe den aber nicht ausprobiert), fand ich diesen bequemer als den LX-Sitz. Beim Entertainmentprogramm hat allerdings Swiss die Nase vorn.
In Bangkok schnell ins Taxi gehüpft und eine halbe Stunde später im Hotel angekommen. Ich habe das All Seasons Huamark gebucht, da es recht günstig war (wenn ich das auf den Monat hochrechne immer noch weit unter dem, was ich in Deutschland als Miete zahle, Frühstück exklusive :D) und man das Verkehrschaos durch die Kanalshuttle, die direkt am Hotel halten, umgehen kann. Binnen 20 Minuten kommt man so für 17 Baht direkt nach Pratunam. Am ersten Abend nur noch schnell in den leckeren Garküchen ein Abendessen zusammengestellt, Bier im Supermarkt geholt und ab ins Bett.
Der nächste Tag ist der einzige, den wir für Bangkok eingeplant hatten. Reicht eigentlich auch. Ich war hier schon recht oft, aber irgendwie hab ichs noch nie in den Königspalast geschafft. Zeit, das nachzuholen und gleich dazu auch mal die Chao-Phraya-Flussboote mitgenommen. Sehr touristisch das Ganze, aber neben der Skytrain eines der schnellsten Wege, in dieser Stadt voranzukommen. Wir sind auch mal ca. 4km mit dem Taxi gefahren, hat dann eine halbe Stunde gebraucht…

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Neben dem Königspalast ist Wat Pho mit dem größten liegenden Buddha. Ist schon sehr interessant, auch wenn die Horden von Russen, die inzwischen Thailand bevölkern und die Preise kaputtmachen (à la „was sollen wir denn herunterhandeln, wir habens ja“), das Gesamtbild trüben. Auf der anderen Seite des Chao Phraya befindet sich dann auch noch Wat Arun, wobei ich persönlich der Meinung bin, hat man einen Tempel gesehen, kennt man die meisten anderen auch noch. Die ganzen Tempel hatte ich damals in meiner Abschlussprüfung, das war eine Qual die auseinanderzuhalten…

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Am Abend waren wir dann zum ersten Mal in einem richtigen Restaurant, was von außen sauber aussah und was ist? Genau, zum ersten Mal wird auch das Buscopan aus der Reiseapotheke gebraucht… Don’t judge the book by its cover! Es war übrigens richtig kalt in Bangkok, das war auch das erste Mal, wo ich direkt vom Hotel kommend nicht gleich eine Dusche brauchte. Sehr angenehm zum Sightseeing.
Der Wecker am nächsten Morgen ging um 6, also noch schnell paar Happen vom Frühstück und wieder mit dem Taxi zum Flughafen. Heute steht ein Flug nach Singapore an. Auf der Strecke BKK-SIN liefern sich alle südostasiatischen Billigheimer einen Preiskampf, mit wem man letztendlich fliegt, ist egal. In unserem Fall war Jetstar am günstigsten, von früheren Ausflügen einer meiner favorisierten Billigairlines. Inzwischen hat nur hier auch schon das Konzept der Gepäck-Extrakosten überhandgenommen, also muss für die nächsten Tage der Rucksackinhalt reichen. Die Crew an Bord sehr jung und auch ganz nett anzuschauen, jede Form von Verpflegung an Bord kostet Geld. Die Menüs, die angeboten wurden, waren preislich jedoch vollkommen in Ordnung und hörten sich auch gut an.
Im Endeffekt bin ich froh, den direkten Weg nach Singapore genommen zu haben. Zuerst planten wir, paar Meilen beim Achim zu verbrennen und mit Bangkok Air BKK-USM-SIN zu fliegen. Wäre auch gegangen, wenn nicht starke Regenfälle Samui von der Außenwelt abgeschnitten hätten. Glück gehabt.
Das günstigste Hotel in SIN war das Fairmont. Was soll der Geiz :D Das Zimmer war auch wie erwartet sehr gut ausgestattet und die Betten die bequemsten auf der ganzen Reise. Es ist nur abartig, dass mit höherem Hotelpreis die Chance, kostenloses Internet zu bekommen, immer kleiner wird. Ein Zimmerupgrade gab es auch noch und wir hatten einen sehr genialen Blick auf das „neue“ Singapore.

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Eigentlich müsste es andersrum sein. Am Pool konnte man sich dann doch noch Wi-Fi von einem der umliegenden Häuser schnorren. In der Happy Hour war dort das Bier für Singapur-Verhältnisse auch recht bezahlbar. Singapore kannte ich auch schon und der Magen ließ auch noch keine Ruhe, also beließen wir es bei einer abendlichen Shoppingtour entlang der Orchard Road. Seit meinem letzten Besuch vor drei Jahren sind hier noch mehr Einkaufszentren entstanden, auch die Hawker Centres sind hier nicht mehr so toll wie damals.

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Trotzdem immer noch meine persönliche Ess-Empfehlung für diese Stadt. Inzwischen dreht sich in diesem Tripreport alles ums Essen und nein, eigentlich bin ich satt :)
 
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kraven

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Auch hier sahen wir es nicht ein, 80 Euro pro Nacht für das Hotel zu zahlen und nach einer Nacht machten wir uns auf zu dem eigentlichen Grund, nach Singapore (neben dem Einkaufen natürlich) geflogen zu sein: Einer der letzten Möglichkeiten weltweit, mit einer DHC-7 zu fliegen!

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Nebenbei konnten wir dann auch mal das Billigflieger-Terminal in Singapore besichtigen, obwohl Jetstar und Air Asia immer noch im normalen Terminal basiert sind. Wer jetzt sowas wie Lautzenhausen erwartet, liegt hier falsch. Es ist schon einfacher gehalten, aber es gibt endlich mal Futterbuden zu humanen Preisen und kostenloses Wi-Fi ist auch vorhanden!
Die malaysische Berjaya Air bedient zwei ihrer Ferienresorts auf den Inseln Redang und Tioman per Flug. Während Redang eine recht lange Bahn hat und inzwischen dort auch ATR72 zum Einsatz kommen, hat Tioman nur eine Bahn unter einem Kilometer Länge und da die ATR nur fliegt, weil sie so hässlich ist und von der Erde deshalb abgestoßen wird kommt die dort nicht hoch. Also 100%ige Chance auf die DHC-7. Und so war es dann auch. Mit nur 30 Minuten Verspätung, was für die Berjaya Berichten nach recht wenig ist, ging es dann auch los in Richtung Malaysia.
Wir hatten die Reihe 1 zugewiesen bekommen, welche entgegen der Flugrichtung ist. Auch mal eine Erfahrung wert. Obwohl noch kurz vorher die Tickets zum günstigsten Preis verramscht wurden, war die Maschine voll gebucht und selbst auf der mehr als ausreichenden Bahn in Singapore ließ der Pilot erst mit Parkbremse angezogen die Triebwerke auf Volllast laufen um dann zu starten…
Das Catering bestand aus einem Erfrischungstuch (welches man auch braucht, da J8 sich in Singapore die Boden-APU spart und es dementsprechend heiß in der Kabine ist) und einer Flasche Wasser und nach 40 Minuten landeten wir auch schon auf der Insel Tioman. Der Anflug ist spannender als Madeira, da auch vor Landung eine 180°-Kurve geflogen werden muss und es kein Zurück gibt: Hinter der Bahn ist ein großer Hügel :) Einfach nicht drüber nachdenken und runter mit dem Teil…

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Die Taximafia wollte umgerechnet 10 Euro für die Fahrt zum Hotel haben, wir lehnten dankend ab und liefen die halbe Stunde gemütlich und schweißgebadet zu Fuß. Der Weg führt idyllisch durch einen kleinen Wald mit Tieren, die ich zum ersten Mal sehe und Gerüchen, die ich bisher nur aus dem Palmenhaus im Palmengarten kannte. Unser Hotel hatte kein Fernseher, dafür eine Klimaanlage. Ist bei den Temperaturen hier auch von Nöten. Das Schöne an Batang ist, dass hier der Massentourismus noch nicht zugeschlagen hat. Auf die Durchgangsstraße passt gerade mal ein Auto in der Breite und keine Hütte hat hier zwei Stockwerke. So wars in Samui vor 15 Jahren auch mal…

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Was ist das bitte?

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Der Strand ist traumhaft und vor allem sind kaum Touristen auf der Insel. Ein Paradies? Direkt vor dem Strand sind auch einige Korallenbänke und warten darauf, erkundet zu werden. Hier könnte man es echt ein paar Tage aushalten. Wir buchten hier auch nur eine Nacht, die aber reichte, um sich einen schönen Sonnenbrand zu holen und am nächsten Tag ging es dann auch wieder zurück. Die DHC-7 fliegt im W-Pattern SZB-TOD-SIN-TOD-SZB und heute gabs eine knappe Stunde Verspätung. Diesmal fliegen wir nach Kuala Lumpur. Da die Sitze nach Eincheckzeit vergeben wurden, bekamen wir widerum die Reihe 1. Irgendwie hat sich mein Handy auch bei dem Flug einen Displaybruch zugezogen und jetzt schauen wir mal, ob man das auf Kulanz repariert bekommt…

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Berjaya Air fliegt in KL den alten Flughafen Subang an, der aber extra für die Billigflieger ein neues Terminal bekommen hat. Inzwischen gibt es auch einen lokalen Bus in die Stadt, die Haltestelle ist aber sehr versteckt. Es lohnt sich aber, sofern man der Taximafia nicht 40 Ringgit in den Rachen stopfen will. Schneller kommt man auch nicht vorwärts, da Kuala Lumpur in allen Richtungen verstaut ist. Sinnvoll ist es, an der ersten Station, wo es möglich ist, auf die Metro umzusteigen, das auch zu tun. So brauchten wir vom Flughafen zu den Twin Towers etwas mehr als eine Stunde. Eigentlich war der große Puffer nur eingeplant, um eine eventuelle Verspätung aufzufangen, aber mehr als die Petronas Towers hat das Moloch sowieso nicht zu bieten :)

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Nach einem Eiskaffee und dem obligatorischen Foto ging es dann auch schon wieder zurück zum Flughafen, es musste ja natürlich noch die Lounge maximiert werden. Auf KUL-BKK haben neben den unbezahlbaren MH und TG und der Air Asia auch noch Lufthansa und Royal Jordanian Verkehrsrechte, die aber nicht jeden Tag verkehren. Wir entschieden uns für die RJ, die preislich nur 5€ über der Air Asia lag. Dafür gabs dann Eintritt in die Malaysia Airlines Lounge, die sich gleich in meiner persönlichen Top 5 in die oberen Ränge katapultierte. Sehr viele Sitzmöglichkeiten, noch mehr Essensmöglichkeiten (auch mit persönlicher Bedienung) und Champagner gibts auch noch dazu, auch wenns der trockene Jacquart ist.

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Die RJ war sehr gut mit Lokalpaxen gefüllt und die junge, recht ansehnliche Crew war auch gut drauf. Das Inflight-Entertainment des 330 jedoch nicht. Merke: NICHT den Ausschaltknopf am PTV betätigen, wenn die Safety Demo läuft! Das führte 2-3x zum Komplettabsturz des Systems. Für den Neustart blieb es dann auch in der Luft einige Sekunden komplett dunkel, wir wissen noch alle was beim letzten Mal passierte, als ein 330-200 einer gewissen französischen Airline, die wirklich jedes Flugzeugmuster zum Absturz bekommt, in der Luft einen Stromausfall hatte… Gut dass die Flugsysteme diesmal nicht betroffen waren :)
Es gab sogar eine ordentliche Portion Futter: Man hatte die Wahl zwischen Chicken oder Seafood. Ich entschied mich für letzteres, was auch keine schlechte Entscheidung war. Dafür sparte man am Getränkerundgang. Die zwei mitgelieferten Getränke sollten wohl ausreichen, zwischendurch ist man dann noch mit Kaffee und Tee herumgekommen. In dieser Sache ein fetter Minuspunkt für die Royal Jordanian.

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Der Purser hat dann etwa in der Mitte des Fluges das IFE zum Laufen bekommen, bei RJ ist das allerdings nicht der Rede wert. Es gibt noch weniger Sachen zur Auswahl als bei LH und ich gab mich mit einer Folge 30 Rock zufrieden. Der Sitz hingegen dürfte der gleiche sein, den auch Emirates in der Eco verbaut, mit ähnlichem Sitzabstand. Von daher würde ich RJ auf Langstrecke in Betracht ziehen, sofern der Preis stimmt. Der A310 oder der A340-200 wäre mir aber dennoch lieber gewesen ;)
In Bangkok bei der späten Ankunft schnell ab ins Taxi und wieder ins Hotel. Bei dem Preis haben wir das Zimmer die ganze Zeit behalten und war fast günstiger als die Gepäckaufbewahrung. War eine kurze Nacht: Am nächsten Morgen klingelt um 8 der Wecker. Schnell im Supermarkt noch Sachen für Deutschland geholt und ab zum Flughafen. Der letzte Flug? Nööö, vier stehen noch an…
 
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kraven

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Die 50kg Freigepäck hab ich natürlich komplett ausgenutzt und TG hat noch 5kg mehr frei dazugegeben :) Der erste Weg nach der Fummelbude ging in Richtung Royal Orchid Spa. C- und F-Paxe bekommen eine kostenlose Massage. Diese ist echt toll. Dank des Sonnenbrands im Schulterbereich entschied ich mich für die Fußmassage und nach einer halben Stunde haben sich meine Füße so entspannt wie noch nie angefühlt. Direkt gegenüber ist die normale Lounge, auch mit großem Sitzplatzangebot und einer guten Essensauswahl. Ich hielt mich aber zurück, es gibt ja noch genug auf dem Flug zu futtern und ich bin sowieso gespannt, was die Waage nach der Reise sagt :)

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Die 747 war sehr gut gebucht, jedoch nicht gut genug um mein VDB-Angebot zu akzeptieren. Wenn jemand als In-Flight-Entertainment gerne die Verkabelungshandbücher der 747 lesen will, dem empfehle ich die letzte Reihe im Upper Deck :D Dort fand ich in der Gepäckablage unter dem Fenster die ganzen Manuals vor…

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Das ganze gibt’s auch in CD-Form und ich ärgere mich grad, warum ich mein CD-Laufwerk zuhause gelassen habe *grml*Glücklicherweise hat es das 747-Roulette-Spaghettimonster mit mir gut gemeint und keinen A/C-Change auf die alte 747-All-Series mit der manuell steuerbaren Business Class gegeben.

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Für die erste Mahlzeit habe ich mir die Shrimps ausgesucht, die auch ganz lecker waren. Interessanterweise gab es für den Käse- und Obstgang keine persönliche Auswahl, sondern nur eine vorher zusammengestellte Auswahl.

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Während des Fluges gab es dann auch noch Sandwiches und Eis, beides habe ich meiner Figur zuliebe verzichtet. Die Crew war sehr aufmerksam und kam dem „Royal Orchid Service“ sehr nahe.

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Die Filmauswahl war okay, gab sogar ein paar Indie-Filme im Programm und zwei Stunden vor Landung gabs dann auch schon Abendessen. Ich entschied mich für das Thai-Hähnchen, war auch okay, ich hätte mir nur mehr Soße dazu gewünscht. Mit einem Kahlua beschloss ich den alkoholischen Ausflug für heute und schon ging es in den Landeanflug.

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So, jetzt fehlen nur noch drei Flüge. bmi-Kenner wissen, dass Flüge in die Zone 2 günstiger sind als in die Zone 1. Eigentlich wollte ich ja BKK-ARN fliegen, aber trotz freier Verfügbarkeit im Amadeus konnte/wollte mir BD dafür kein Platz verkaufen. Also musste ich zwangsweise BKK-FRA-WAW fliegen. Den FRA-WAW habe ich mir taktischerweise natürlich auf den nächsten Tag gelegt, damit ich wenigstens in Frankfurt mein Gepäck holen kann und schonmal eine Nacht im eigenen Bettchen schlafen kann.
 
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kraven

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Wenn nur nicht der blöde Jetlag wäre. Meinen Wecker hab ich eigentlich auf 0830 gestellt, allerdings war ich schon um 5 wach. Das Loungefrühstück hab ich heute mal ausgelassen und einen neuen Rekord aufgestellt: Busankunft 0947 und 0956 schon durch die Fummelbude und am Gate. So etwas geht selbst in Frankfurt, allerdings nur Sonntags außerhalb der Ferien… Das Boarding war auch schon voll im Gange und der größte Vielflieger-GAU passierte: In Reihe 1 Großfamilie mit 3 schreienden und herumhüpfenden Plagen *würg* Für Alkohol ists zu früh, also Kopfhörer rein und Musik auf volle Lautstärke.

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Das Frühstück kam auch bald, da es mein geliebtes AVML auf Kurzstrecke nicht gibt, bin ich aufs MOML ausgewichen. War ganz okay und recht down-to-earth, oder, um meinen Lieblings-Airlineboss Michael O’Leary zu zitieren, Business auf Kurzstrecke ist der Sieg des Marketings über den Verstand.

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In Warschau angekommen verbrachte ich die nächsten zwei Stunden in der Lounge. Eigentlich bin ich kein Freund von Reisen, wo man nur im Flieger sitzt (es sei denn, man zahlt dafür 15 Euro für Frankfurt-Stuttgart-Frankfurt…), aber diesmal war es unvermeidlich. Warschau kannte ich schon und mich lachte da eine One-Stop-Verbindung über Breslau an, die fünf Euro mehr als der direkte Flug kostet und dazu auch noch 2x ATR72 war. Ein Grund mehr, das letzte Leg auch zu nutzen :D

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Die Lounge selbst ist sehr nett eingerichtet, es gibt ein recht großes kaltes Buffet und eine gute Bierauswahl. Nach knappen zwei Stunden Aufenthalt dort war dann auch wieder Boarding angesagt und ab nach Breslau. Insgesamt 2 ½ Stunden ATR72, böse böse. Damit hab ich erstmal genug Turboprops, aber ein netter Abschluss der ganzen Reise und besser als mit einem stinklangweiligen 320 wieder in Frankfurt anzukommen. Innerpolnisch gab es einen Schokoriegel und ein Getränk, reicht vollkommen aus.

Der Anflug auf Breslau war recht kurvig. Bisher hab ich von den hohen Hügeln rund um die Stadt und den Flughafen, der im Tal liegt und nur schwer anzufliegen ist nicht viel gehört ;) Einen Transitbereich gibt es nicht wirklich, also raus und nochmal befummeln lassen. Die Lounge erinnert eher an eine Kneipe, aber für die Stunde lässt es sich aushalten. Inzwischen habe ich mal die Flugzeiten gecheckt und gemerkt, dass ich jetzt zwei Stunden in der ollen ATR sitzen werde. Dank tosc wurde mir auch klar, dass es sich um eine extra laute -212 handelt. Na super :D

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Ich kam jetzt auch mal in Genuss, in Reihe 13 zu sitzen und auf dem Flug gab es dann einen Wrap, der eigentlich ganz gut schmeckte.

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Und so ging auch der letzte Flug auf dieser langen Reise zu Ende und ehrlich gesagt, ich bin kurzfristig in einem Zustand, wo ich froh bin, auch mal wieder zuhause und nicht von Flugzeugernährung abhängig zu sein. Jetzt wird erstmal mit Döner und Champagner darauf angestoßen.
Damit fang ich mal an, mein Fazit zu ziehen. Das eigentliche Ziel der Reise, Nepal, hat mich positiv überrascht. Es ist ein superschönes Land und eventuell werde ich dort in einigen Jahren nochmal zurückkommen. Ich bin zwar kein Bergsteiger, aber auch im Flachland lässt sich noch vieles erkunden. Dem ein oder anderen Businesskasper werden sich wohl bei der ein oder anderen Hotelwahl die Haare gesträubt haben, aber ab und zu muss man halt mal auf lokalem Standard wohnen und es ist doch auch mal was Tolles. Die Business Class von LX hat mich nicht 100%ig überzeugt, das Produkt von TG schon eher. Bei Tioman ist nun die Entwicklung abzuwarten. Wenn dort in einigen Jahren ein größerer Flughafen entsteht, ist mit einer Entwicklung wie in Samui zu rechnen und damit geht auch dieses Paradies dem Ende zu. Dann geht die Suche nach einer neuen Trauminsel wieder los.
So, jetzt bin ich fertig hier. Ich hoffe, ihr habt die 6100 Wörter gut überstanden, danke fürs Lesen und Papa würde sich Kommentare freuen :D
 
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kraven

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Nächster Teil online. Rest kommt nächste Woche zum Ende der Reise, weil vorher kein Internet.
 

mueller1000

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16.11.2010
448
4
nahe FRA
Nachdem mich Indien, nicht nur Delhi, doch etwas enerviert haben und ich gedacht habe, Nepal ist keinen Deut besser, haben mich deine Bilder und Texte animiert, doch endlich mal nach Nepal zu fahren. Merci. Weiter so.
 
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kraven

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Nachdem mich Indien, nicht nur Delhi, doch etwas enerviert haben und ich gedacht habe, Nepal ist keinen Deut besser, haben mich deine Bilder und Texte animiert, doch endlich mal nach Nepal zu fahren. Merci. Weiter so.

Ehrlich gesagt hat mich Nepal auch im positiven Sinne überrascht (und ich hab hier in BKK doch Internet :D)
 

mueller1000

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
448
4
nahe FRA
Vielleicht hängt's damit zusammen, dass in Nepal vorwiegend Buddhisten sind? Zumindest hatte ich den Eindruck, dass Buddhisten und Hinduisten unterschiedlich sind, als ich in Sarnath war, einer der heiligen Stätten der Buddhisten, in der Nähe von Varanasi. Das fiel mir positiv auf - auch hinsichtlich der Sauberkeit, die du ja oben erwähnst.
 

ckone501

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22.11.2009
4.246
9
Ich bin am Samstag aus KTM wiedergekommen und kann den Trip mit BD, solange es noch geht, sehr empfehlen.

Hin CPH-ZRH-BKK (Stop 42h) BKK-KTM in C

Zurück KTM-BKK-CDG-CPH in F (BKK-CDG, Jet Airways, Suite, sonst C)

für 40k + ca. 700 Euro. :D

Als Hotel kann man das Hyatt empfehlen falls man ein paar Points bei Goldpassport hat. Category 1 und somit 5k für das Standardzimmer.
Es ist natürlich kein Hyatt auf europäischem Niveau, allerdings hat man ein vernünftiges Badezimmer und fast 24h am Tag Strom und warmes Wasser. :)

Muss auch mal schauen daß ich ein paar Pics hochlade...
 
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Toconaur

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08.02.2010
4.530
0
in Quarantäne
Wow, ganz toller Bericht - super Bilder! Bin beeindruckt und direkt wieder in Reisestimmung (und Appetit habe ich aufgrund der ganzen Essensfotos auch bekommen)! :) (y)
 

Lion

Erfahrenes Mitglied
14.08.2009
1.699
0
Dahoam
www.1steintisch-in-krabi.de
Guter und schöner Reisebericht!

Was mich etwas irritiert ist die Aussage über SIN und das Budget Terminal. Die Flüge mit Air Asia ex Thailand landen nämlich an eben diesem und nicht am normalen.
 

scherrar

Erfahrenes Mitglied
30.05.2010
655
220
Sehr schöner Bericht, liest sich gut und macht wirklich Lust auf Reiserei.
Umso erfreulicher, dass du es dir nicht hast nehmen lassen, meinen Friseur im Orchard Central abzulichten... :)
 

asahi

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08.04.2010
2.624
51
Wismut Aue
Danke für den wunderbaren Bericht.

Nepal steht bei mir auch recht weit oben auf der Liste. Da muß ich auch hin.

Noch was zu Indien. Sei froh dass das Rote Fort in Delhi geschlossen hatte. Das in Agra hat mir persönlich viel besser gefallen. Mit dem Mausoleum ab Agra meinst du bestimmt Fatehpur Sikri. Das ist schade das du da nicht warst. War wirklich interessant da.

Sicher? Ich hab die im T1 am Finger gesehen.
Ich kenne in SIN auch nur das AirAsia und Thai AirAsia ab dem T1 fliegt.

Der Flughafen sagt das gleiche.

Thai AirAsia
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AirAsia
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A

Anonym4085

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Toller Bericht! Hat richtig Spaß gemacht, "mitzureisen".

Das Tier auf Tioman dürfte übrigens ein (junger) Waran gewesen sein. Besser dem Viech nicht zu Nahe kommen, Bisse können aufgrund des hochgiftigen Speichels der Tiere auch schon mal tödlich verlaufen...
 

rookie99

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16.01.2010
821
0
STR
Super Report!

Mal ne Frage zu den Inlandsflügen in Nepal, gibts irgendwo im Netz eine Seite welche Airlines mit welchem Fluggerät z.b. nach Pokhara fliegen?