Mileage Run auf vier Rädern

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mueller1000

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
448
4
nahe FRA
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Der Plan war, Ostern nicht zu Hause zu verbringen. Für Flüge zu akzeptablen Preisen war es zu spät. Und ich war nicht bereit, über Gebühr zur Ergebnisverbesserung einer Fluggesellschaft beizutragen. Wie also mobil sein? Mit dem Auto, so die althergebrachte Antwort.

Die Strecke war schnell gefunden. Richtung Südosteuropa - Freunde hatten mir Positives berichtet, und da es einige Jahre her war, dass ich das letzte Mal dort war, wollte ich sehen, was sich verändert hatte - und ein wenig hineinschnuppern, wo es länger sich zu verweilen lohnte. Zweites Motiv: mir fehlten noch einige Staaten in Europa.

Hier die Etappen:
Deutschland - Bled (Slowenien), 750 km, Donnerstag
Bled - Mostar (Bosnien-Herzegowina), 700km, Freitag
Mostar - Lovran (Kroatien) - 600km, Samstag
Lovran - Rimini (Italien) - 550km, Sonntag
Rimini - Deutschland: 1000km, Montag

Die Straßenverhältnisse waren ausgesprochen gut - gut geeignet für derartig lange Tagesetappen. Autobahn bis südlich von Split, die meisten Teilstrecken recht neu und wenig befahren. Lediglich in Deutschland, Österreich und der Schweiz gab es Stockungen und Staus - ganz extrem auf der Rückfahrt in Deutschland, ab der der Grenze bei Bregenz fast bis Stuttgart. Die Mautgebühren lagen etwas bei 180 Euro, inklusive einer Jahresvignette für die Schweiz (35,50). Sonstige Gebühren:
Slowenien: 15 Euro, Kroatien: 54, Italien: 49, Österreich: 24. Eine Teilstrecke, etwa 100km, von Kroatien nach Mostar, ging über kurvenreiche, unbefestigte Landstraßen.

Hotels buchte ich etwa 2 Wochen vor Abfahrt - Buchungslage war zu diesem Zeitpunkt gut. Alle Buchungen über booking.com - mit der Option kurzfristiger kostenfreier Stornierung. Preise lagen zwischen 40 und 50 Euro pro Übernachtung (Einzelzimmer), inklusive Frühstück. 3-Sterne Hotels, in Mostar eher Pension.
Mit Ausnahme von Mostar habe ich die Abendessen in den Hotels eingenommen: Gut in Bled und Rimini, exzellent in Lovran.
Bled - Hotel Jelovica
Mostar - Villa Mostar
Lovran - Hotel Bristol
Rimini - Hotel River


Bled: hübscher Ort am See, Gebirgspanorama, touristisch; einen Unterschied zu Deutschland/Österreich bemerkt man kaum - auch preislich.

Mostar: Die Brücke und die Viertel um die Brücke wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut - sehr touristisch, aber auch sehr pittoresk. Viel mehr braucht man nicht zu sehen in Mostar. Die Fahrt dorthin ist aber aufschlussreich: Infrastruktur kaum ausgebaut, ländlich bis ärmlich.

Auf dem Weg nach Lovran Zwischenstopp in Trogir: Weltkulturerbe - restaurierte mittelalterliche Stadt und Festung. Seeeehhr touristisch. Restaurant, Andenkenladen, Restaurant, Andenkenladen.

Lovran: Mein persönlicher Favorit. Altehrwürdig, sehr viele und schöne Villen, teils im Jugendstil. Viel grün.

Rimini: Nun ja. Das Beste an Rimini war das Hotel.

San Marino: Wie ein Adlernest, verborgen in Wolken (so war das Wetter). Allerdings: Halb Italien war dort am Ostersonntag, das trübte den Genuss doch ein wenig.

Liechtenstein: Man muss ja vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen, die noch dazu auf begrenzter Erfahrung beruhen. Aber kann es sein, dass es dort langweilig und spießig ist?

Mein Fazit: Kroatien muss ich mir noch mal genauer anschauen. Für Bosnien-Herzegowina muss man hoffen.

Bled
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Mostar
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Lovran
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Rimini
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