Rundgang durch die Altstadt
Der Strasse entlang dem Burgberg des Schloß Wawel folgend betritt man durch die Gordzka-Straße die Altstadt von Krakau. Schon beim Betreten des von der alten Stadtmauer umgebenen Altstadtkernes begeistert der altertümliche Flair der kunstvoll verziehrten Bürgerhäuser. Am Anfang der Strasse passiert man die "St. Andreas Kirche" welche im Jahre 1098 erbaut wurde sowie das "Palastmuseum Erasmus Ciolek" welches als Nationalmuseum zahlreiche Exponate der Gotik sowie auch der Renaissance beherbergt. Für Interessierte bietet es auch eine Ausstellung polnischer Kunstwerke vom 12. Jh. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert an. Auch die Gallerie der orthodoxen Kunst offeriert sehenswerte Ausstellungsstücke wie Ikonen, Bilder und Statuen mit religiösem Hintergrund.
Schräg gegenüber steht eine der eindruckvollsten Kirchen Krakaus namens "St. Peter und Paul" aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Die dekorative Fassade ist geschmückt mit den Statuen der 12 Aposteln. Der prachtvolle Altarraum wird beherscht von dem sehenswerten Barock-Altarbild von 1735.
Der Straße mit ihren Patrizierhäusern folgend erreicht man schließlich den Stadtplatz Krakaus. Der Stadtplatz wirkt auf den ersten Blick wie eine typische "Piazza" einer mediteranen Stadt und ist umgeben von zahlreichen Cafes, Restaurants und gemütlichen "Biergärten". Sehen und gesehen werden, in der Sonne einen "Kawa" oder auch ein erfrischendes Bier genießen und dabei den trubel entspannt genießen -> am "Rynek Glowny" fühlt man sich eher wie in Florenz, Rom oder Mailand als im östlichen Polen!
Der Marktplatz "Rynek Glowny" wird bestimmt vom eindrucksvollen Gebäude der alten Tuchhalle "Sukiennice". Der Renaissance Bau aus Ziegelsteinen wurde anstatt des gotischen Gebaudes errichtet welches dem großen Brand von 1555 zum Oper fiel. Heutzutage sind die alten Verkaufsabteile der mittelalterlichen Tuchhändler durch Souvenirhändler belegt, bei denen man meist typische polnische Handwerkskunst wie Holzarbeiten, Glas und Porzellan oder auch kunstvoll verarbeiteten Bernsteinschmuck erwerben kann. Hier befinden sich auch einige Gallerien sowie der Zugang zu den unterirdischen Gewölben welche heutzutage ein Museum mit Multimediaausstattung sowie auch vielen zeitgenössischen Abbildungen Krakaus beherbergen.
Unter den Arkaden kann man nach einem ausgiebigen Bummel durch die Sukiennice auch bei einem kühlen Getränk entspannen und das bunte Treiben auf dem Platz genießen...
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Neben der Tuchhalle steht noch ein einzelner Turm, welcher der letzte Überrest der alten Krakauer Stadthalle von 1316 ist. Der "Wieza Ratuszowa" ist heutzutage eines der Symbole Krakaus. Direkt daneben kann man noch die kleine "St. Wojciech" Kapelle sehen. Bei dieser handelt es sich um das älteste Kirchenhaus Warschaus (1257) und beherbergt die Krypta des heiligen Wojciech.
Direkt vor der Sukiennice steht das Monument für den polnischen Poeten und Nationaldichter Adam Mickiewicz, welcher in seinen Werken stets für ein unabhängiges Polen eintrat! Dieser wurde daher auch in der Krypta der Burg Wawel bestattet.
Gegenüber der Tuchhalle steht die Basilika der "Heiligen Jungfrau Maria". Dieses Gotteshaus wurde im Jahre 1290 anstelle einer durch die Tataren zerstörten älteren Kirche errichtet. Die Basilika beherbergt den größten gotischen Holzaltar Europas.
Auffällig ist bei der Betrachtung der beiden Türme das diese sich sowohl in der Höhe als auch im Aussehen stark unterscheiden. Dies liegt daran das der höhere der beiden mit 88 Metern nicht durch die katholische Kirche erbaut wurde sondern durch den Rat der Stadt Krakau finanziert und errichtet wurde. Der Turm wurde als Aussichtsturm der Stadtwache genutz um anrückende Feinde im Umland rechtzeit zu erkennen und die Bewohner der Stadt bei Gefahr warnen zu können!
Daran erinnert auch heute noch ein stündlich erklingendes Trompetensignal namens "Hejnał Mariacki", welches seit 1927 auch im polnischen Rundfunk zur Mittagszeit ausgestrahlt wird..
Wenn man den Stadtplatz überquert und die Tuchhalle links liegend passiert erreicht man die "Ulica Florianska" welche seid dem Jahre 1257 die Hauptstrasse der Stadt war und auch Teil der "Königlichen Route" war. Diese verband im Mittelalter den Stadtkern Krakaus mit der Burg Wawel.
Am Ende der "Ulica Florianska" steht das alte Stadttor "Brama Florianska" das der hindurchführenden Straße auch ihren Namen gab. Dieses Haupttor mit der Stadtmauer und den überdachten Wehrgängen begrenzt die Altstadt und zeigt sehr deutlich die Größe des mittelalterlichen Stadtkerns..
Nur wenige Meter nach dem Stadttor befindet sich die letzte Vorfestung Krakaus. Die "Barbakan" aus dem Jahre 1498 ist der letzte Überrest des vorgelagerten Verteidigungsringes, der erst im Jahre 1800 abgerissen wurde um mehr Platz für die Erweiterung der rasch wachsenden Stadt Krakau zu gewinnen.
Heutzutage ist es nicht nur die älteste sondern auch die größte und die am besten erhaltene Festung ihrer Art in ganz Europa!
Bei Interesse kann man die Anlage auch besichtigen und dabei einen Eindruck über das Leben im mittelalterlichen Krakau gewinnen...
Direkt hinter der Festung findet sich noch ein weiterer wichtiger Ausdruck des polnischen Patriotismus und Nationalstolzes. Das Denkmal der Schlacht von Grunwald
Bei der Schlacht von Grunwald (dt. Tannenberg) schlugen die vereinigten Armeen des ponischen Königs Jagiello und des lettischen Prinzen Witold den deutschen Ritterorden. Mit dieser Niederlage 1410 wurde die jahrhundertelange Vorherrschaft der deutschen Ritter beendet, diesen der Zugang zur Ostsee verwehrt und es entstand die erste polnische Großmacht.
An dieser Stelle kann man sich z.B. nach rechts in Richtung des Bahnhofs wenden. Dort befinden sich auch die Haltestellen der diversen Buslinien. Wer sich in Eigeninitiative in der Umgebung bewegen möchte, kann für wenig Geld hier ein Busticket erwerben und nach Oswiecim (Ausschwitz), Wieliczka (Salzmine) oder auch nach Zakopane (Tatragebirge) fahren.