Livebericht: Dienstreise mit anschl. Status

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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
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CGN
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Ich versuche mich auch mal an einem Live-Reisebericht. Es ist kein MR, sondern eine normale Dienstreise, und viel geflogen wird eigentlich nur an diesem und dem folgenden Wochenende, aber immerhin gibt's danach einen Status.

Donnerstag, 03.00 Uhr ... TripIt weckt mich mit einer SMS, nur um mir zu sagen, dass mein Flug pünktlich ist. Na super, ich dachte, das Tool soll mir das Reisen angenehmer machen? Ich hatte mich ein paar Tage zuvor für den 30-Tage-Test der Pro-Version entschieden, und bereits gestern wurde ich um 7 Uhr per SMS freundlich daran erinnert, dass mein Flug jetzt für den Online-CheckIn bereitsteht. Wenn ich aufgestanden bin, muss ich mal die SMS-Notification konfigurieren.

Donnerstag 05.30 Uhr - Raus aus dem Haus. Wenn ich ehrlich bin, fliege ich nur deshalb nach Hamburg, weil mir Fliegen mehr Spaß macht. Schneller als Bahnfahren ist das auch nicht, wenn man 1,5 Stunden vorher das Haus verlassen muss. Egal, nur mit meinem Handgepäck-Rucksack (eigentlich Motorrad-Gepäck, aber auch zum Fliegen extrem praktisch, und durch die Wintersaison hat das Ding mehr Flug- als Fahrmeilen erlebt) mache ich mich auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Ich bin schon lange nicht mehr so früh durch meine Wahlheimat gelaufen, zumindest nicht nüchtern. Mitten in der Innenstadt einer Millionen-Einwohner-Metropole, gute fünf Fußminuten vom Hauptbahnhof entfernt, und das einzige, was an hier hört, ist Vogelzwitschern, sogar aus verschiedenen Richtungen und offenbar von verschiedenen Vogelarten - Wahnsinn. Mein Weg führt mich am Marriot vorbei, da boardet gerade ein Crew-Taxi der Lufthansa. Ich präge mir die Gesichter ein, vielleicht ist ja eine der Crews auch auf meinem Flug?

05.38 Uhr. Abfahrt Regionalexpress. Zwei Stationen und 14 Minuten bis zum Flughafen. Kurzer Blick durch den Zug, sieht ungefährlich aus, also die HandyTicket-App wieder beendet und das Handy verstaut.

05.52 Uhr. Ankunft Flughafen Köln/Bonn. Ich folge der Beschilderung zum Terminal 1B und frage mich erneut, ob das wirklich der kürzeste Weg ist - erst bis zum Terminal 2, dann zwei Etagen hoch, dann den ganzen Weg wieder zurück bis Terminal 1, dann nochmal eine Etage hoch zum Abflugbereich. Nächstes Mal laufe ich mal testweise vom Bahnhof aus in die andere Richtung durch 1C durch, das kann auch nicht länger sein. Die Rolltreppe zum Abflugbereich ist gesperrt, so dass man durch das Treppenhaus gehen muss - ich muss daran denken, dass der Flughafen ja nach einem ehemaligen Bundeskanzler benannt ist - aus dessen Amtszeit scheint auch dieses Treppenhaus zu stammen.

06:00 Uhr Ankunft Sicherheitskontrolle. An der FastLane (laut Beschilderung nur für SEN/HON/Business/First, nicht jedoch für *G) gibt es einen flüchtigen Blick auf meine Statuskarte und einen kritischen auf meine Handy-Bordkarte, danach werde ich durchgelassen. Wahrscheinlich hätte es auch meine goldene Miles&More-Kreditkarte getan, Hauptsache ich habe eine gültige Bordkarte, um überhaupt reinzudürfen. Eine dritte Siko-Reihe geht in Betrieb, heute bei mir kein Quoten-Alarm, dafür nach der Röntgenkontrolle noch einen Blick in meinen Kulturbeutel. So schnell war ich schon lange nicht mehr "drin"

06:10 Uhr Ankunft Senator-Lounge. Der Loungedrachen telefoniert und zeigt - nicht unfreundlich, aber auch nicht besonders zuvorkommend - auf den Bordkartenscanner und signalisiert mir so, dass ich keine persönliche Begrüßung zu erwarten habe. Frühstück, Zeit für ein bisschen Facebook, der Tag beginnt entspannt. Es ist wenig los, keine Promis, keine Wichtigtuer, die ihrer Begleitung eine Führung durch die Lounge geben, einfach nur entspannt sitzen. Nach der ersten Frühstücksrunde (ich mag den Flughafen KölnBonn und die dortige SEN-Lounge einfach) schnell Login im Online-CheckIn, um meine A3*G- gegen meine Miles&More-Nummer auszutauschen: Ok, das Flugzeug ist deutlich voller als auf meinem letzten Flug nach Hamburg, der war aber auch am Silvester-Samstag zur gleichen frühen Uhrzeit. Bei den ersten Reihen ist auch der Mittelsitz schon belegt, selbst in unserer Reihe sitzen wir auf beiden Seiten zu zweit ... meine Güte, bin ich froh, bei diesem 50minütigem Flug eine ExitRow und Seatblocking zu haben, das wäre ja nicht auszuhalten :)

06:40 Uhr Aufruf Flug LH 2801 nach Hamburg. Meine neue Bordkarte ist immer noch nicht da, also in der TripIt-App auf "CheckIn" geklickt und mir das Ding bei Lufthansa online runtergeladen. Ich verlasse die Lounge und es geht auch direkt in die Röhre, da staut es sich noch ein wenig. Kurz hinter mir betritt mein heutiger Lieblingsfluggast die Röhre, Typ Geschäftsmann, der glaubt, er wirke durch seinen Anzug besonders attraktiv, ganz wichtig das Laptop offen in der Hand, um auch ja in der Röhre noch eine Powerpoint-Präsentation fertigstellen zu können. Bei soviel Wichtigkeit konnte ich nicht zurückstecken und habe auch nochmal mein Smartphone gezückt und geprüft, was es wichtiges neues gibt. Eine Freundin hat meinen Besuch beim Flughafen Köln/Bonn geliked, sonst nichts. Mr. Business wird sich später auf 11B zwischen zwei andere Herren setzen und sein Laptop noch bis zum Start weiter auf den eng angewinkelten Knien bedienen, während ich den Luxus von ExitRow und freiem Nebensitz genießen werde.

06:45 Uhr Betreten des Flugzeuges. Mich lächelt ein Traum von einer Flugbereiterin an, objektiv sicherlich unter den Top5 derer, die ich im letzten halben Jahr gesehen habe, subjektiv meine Nummer eins. Mein Gangplatz in Reihe 12 wartet schon auf mich, auf der anderen Seite sitzt ein Pärchen nebeneinander, auf meiner Seite am Fenster ein Mann, der eben auch in der Lounge frühstücken war und offensichtlich dort wie hier keine Lust auf Smalltalk hatte (oder mir angesehen hat, dass ich auch keine habe). Mein Gepäck verschwindet drei Reihen hinter mir im Gepäckfach, und bei der Gelegenheit befreie ich ein mir fremdes Stück Jacket, das unter der Klappe eingeklemmt war. Ist es denn zuviel verlangt, wenn man sein Gepäck verstaut, darauf zu achten, dass man Kleidungsstücke anderer nicht einklemmt oder verknittert?

07.05 Uhr Abflug. Normaler Flug, nichts besonderes. Beim Boarding gab's einen Corny-Riegel, der blonde Engel beginnt mit dem Getränkeservice, und in viel zu kurzem Abstand folgt ihr Kollege, um Kaffee nachzuschenken. Mir fällt entsetzt ein, was ich vergessen habe, und ich stehe auf und hole meine heutigen Medikamente aus meinem Rucksack. Eine Woche zuvor hat mich eine Grippe flachgelegt, und weil ich mich schmerzhaft an einen Landeanflug mit verstopften Nasennebenhöhlen erinnere, habe ich am Vortag in der Bahnhofsapotheke noch 15 Kreditkartenmeilen gesammelt und mich mit Tabletten und Nasenspray eingedeckt. Passend zum Getränkeservice sitze ich wieder auf meinem Platz und bestelle eine Apfelschorle, werfe mir meine Tablette dazu ein und klappe mein Laptop raus, um diesen Reisebericht zu schreiben. Der Passagier nebenbei (der aus der Lounge) maximiert direkt mit zwei Getränken. Nebenbei frage ich mich, ob das jetzt eigentlich die so verfluchte NEK ist oder nicht. Für einen innerdeutschen Flug ausreichend bequem finde ich die Sitze eigentlich, auch wenn die Rückenlehne so hauchdünn ist, dass man Angst haben muss, sie hält mein Gewicht nicht aus. Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass Seatguru&Co für die 737/300 eine andere Bestuhlung anzeigen, der Notausgang wäre in Reihe 10 und 11, und in Reihe 10 gibt's nur zwei Sitze pro Seite - vielleicht das alte Kabinenlayout vor der NEK?

07:50 Uhr Landung in Hamburg. Tristes Wetter, leichter Nebel, beim Landeanflug macht die Stadt heute gar nichts her. Früher habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt, wenn die Leute sofort nach Erreichen der Parkposition aufgesprungen sind, um ihr Handgepäck an sich zu reissen. Müssen wir nicht alle gleichzeitig warten, bis der Finger an das Flugzeug angedockt hat? Und sehen wir uns nicht ohnehin alle gleich am Gepäckband wieder und warten da noch ewig? Seit mein Gepäck beim Einchecken mit roten Priority-Tags beklebt wird und vor allem, seit ich den idealen Handgepäck-Rucksack samt Siko-tauglichem Kulturbeutel habe und bei kurzen Reisen gar kein Gepäck mehr einchecke, sehe ich das etwas anders. Also mit der notwendigen Mischung aus Höflichkeit und Druck irgendwo in das Chaos eingereiht, um schnell aus dem Flugzeug rauszukommen.

08:05 Uhr Bahnsteig Richtung Innenstadt. Der Empfang in Hamburg war auch schon mal wärmer, bei meinem letzten (privaten) Besuch hatte mich eine Freundin aus Spaß mit Namensschild am Ausgang erwartet; bei meinem vorletzten Besuch hat ein Obdachloser in der Hoffnung auf das Wechselgeld alle Neuankömmlinge beim Übergang zur S-Bahn begrüßt und bei der Wahl der richtigen Fahrkarte geholfen. Heute bin ich ganz alleine durch den Flughafen gelaufen, vorbei an einem Saturn XPress-Automat, den ich noch vor einem Jahr als Sensation fotografiert und ins Büro gemailt hatte, den ich aber heute nur noch im Augenwinkel wahrnehme. Nach 10 Minuten Wartezeit rein in den Zug, nach 20 Minuten Fahrzeit Ankunft am Zielort, hier bleibe ich erstmal bis Samstag mittag..
 

offtherecord

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13.11.2009
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Finde jetzt das Geschreibsel über den Geschäftsmann, der "glaubt er sehe in seinem Anzug besonders gut aus" und "so wichtig ist, dass er auch an Bord noch arbeitet" etwas seltsam - freu Dich doch, dass Du offensichtlich in Freizeitkleidung mit Motorradrucksack zum Kunden kannst und in dieser auch noch besser aussiehst, als Du das in einem Anzug jemals tätest und zudem offenbar nicht so ausgelastet bist, dass Du nicht auch mal eine Stunde gar nix tun kannst.
 

Hopper

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29.04.2010
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grounded
Finde jetzt das Geschreibsel über den Geschäftsmann, der "glaubt er sehe in seinem Anzug besonders gut aus" und "so wichtig ist, dass er auch an Bord noch arbeitet" etwas seltsam

Nun, der eine glaubt halt im Anzug besonders gut auszusehen, der andere glaubt dies mit einem Priority Tag, mit einer goldenen Miles&More Kreditkarte, mit dem dezent undezenten Hinweis dass er SEN und gleichzeitig noch A3 Gold ist. Und wenn der eine seinen Laptop zeigt, dann holt der andere halt sein Smartphone raus.
Der Mensch hat sich in den letzten 200.000 Jahren nicht verändert, nur das Äußere hat sich geändert. Früher war es die dickste Keule, heute ist es die längste Motorhaube oder auch mein Haus, meine Uhr, mein Smartphone und meine Statuskarte.
 
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jodost

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23.10.2011
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Finde jetzt das Geschreibsel über den Geschäftsmann, der "glaubt er sehe in seinem Anzug besonders gut aus" und "so wichtig ist, dass er auch an Bord noch arbeitet" etwas seltsam - freu Dich doch, dass Du offensichtlich in Freizeitkleidung mit Motorradrucksack zum Kunden kannst und in dieser auch noch besser aussiehst, als Du das in einem Anzug jemals tätest und zudem offenbar nicht so ausgelastet bist, dass Du nicht auch mal eine Stunde gar nix tun kannst.

Das Problem war weder a) sein Anzug, noch b) dass er mit seinem Laptop gearbeitet hat, beides ist ziemlich normal und davon bin ich auch nicht immer ausgenommen, und normalerweise wäre das nicht mal eine Erwähnung wert gewesen. Aber man hat bei einigen Leuten einen ersten Eindruck, und er hat mit seinem einfach verloren (kann man schlecht in Worte packen)
 
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jodost

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23.10.2011
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Samstag, 15.00 Uhr, Hamburg Hbf. Es geht mit dem Zug zurück nach Köln. Selbst ohne Sparpreis und Zugbindung (aber immerhin BahnCard 25) nur halb so teuer wie der billigste Flug zu unmöglicher Uhrzeit, und ich kann das schöne Wetter in Hamburg noch geniessen, es startet ohnehin zweimal stündlich ein Zug - rein auf dem Papier hat die Bahn schon gewonnen. Als wir im dreckigen BurgerKing auf meinen Zug warten und ich an die ganz brauchbare Hamburger SEN-Lounge denke, bin ich schon etwas genervt von dem Gedanken an vier Stunden Rückfahrt. Im ICE aber ist das schnell verflogen - bequemer Sitzplatz, hervorragende Beinfreiheit, Stromanschluss, Handy-/Internet-Empfang - Zugfahren ist tatsächlich innerdeutsch eine Alternative. Aus Langeweile vergleiche ich den Online-CheckIn von Lufthansa (der für Sonntag ursprünglich geplante Rückflug ab Hamburg, den ich wg. Anschlussreise verfallen lassen musste) und von Aegean, mit denen es morgen weitergeht. Lufthansa gewinnt, Punktabzug gibt es nur deshalb, weil durch das nachträgliche Ändern von A3 auf M&M beim Hinflug mein Status nicht mehr erkannt wird und darum auch keine Exit-Row möglich wäre, auch nicht nach einer erneuten Eingabe meiner A3-Nummer. Der Aegean-CheckIn dagegen lässt mich trotz erkanntem Status generell nicht in die ExitRow, und die per Mail zugeschickte Bordkarte ist nicht besonders Handy-tauglich. Bei Lufthansa setze ich mich irgendwo in die Mitte (da ich den Flug nicht antrete, freut sich jemand über den freien Nebensitz), bei Aegean auf 11D in den Gang.

Sonntag, Aegean 841 DUS-ATH 12:35 Uhr bis 16:40. Frühstück in der Hugo Junkers Lounge in DUS. Man sitzt nett und ruhig, die Essensauswahl ist vergleichbar mit der OpenSky-Lounge im Non-Schengen-Bereich, und so richtig überzeugen die beide nicht. Zum Frühstücken ist man in den Kartoffelsalat-Lounges der Lufthansa eindeutig besser aufgehoben. Flugzeug recht voll und, bis auf ein schreiendes Kleinkind, das erst durch bevorzugte Behandlung beim Getränkeservice in den Griff zu bekommen ist, ein ganz normaler Flug, leider ganz ohne Bordfernsehen oder Musik. Direkt vor mir ist die ExitRow, anders als bei Lufthansa mit deutlichen mehrsprachigen Anleitungen an der Rückenlehne, wie man die Tür öffnen muss - dafür sind die Ansagen und die Sicherheitseinweisung schwerer zu verstehen, man kann nur erraten, was englisch und was griechisch sein soll. Das Essen ist nichts besonderes (Nudeln mit tomatiger Sauce, scheinbar für alle vegetarisch) aber ok. Eine Pause des Getränkewagens direkt neben mir erlaubt mir einen Blick auf einen der Ausdrucke: An Bord sind fünf Statuspassagiere, neben mir noch ein A3 silber, sowie ein Nicht-A3-Gold und 2x Nicht-A3-Silber. Landung in Athen, der Koffer drehte schon seine Runden auf dem Band, und dann mit Metro und Taxi (reiner Fahrpreis 1,50 Euro) ab ins Hotel. Intercontinental, schönes Hotel, nur WLAN und Frühstück fand ich unverschämt teuer, aber wozu hat man denn Handy und morgen früh Lounge-Zugang. Eine Nacht Aufenthalt, einmal Express-Sightseeing zur Akropolis und dann morgen früh direkt weiter Richtung Melbourne.

Montag, Flughafen Athen. Die Olympic Lounge ist mit Abstand die schlechteste, die ich bisher erlebt habe. Da sie ohnehin noch vor der Sicherheitskontrolle lag, habe ich ernsthaft überlegt, ob ich nicht in die Aegean-Lounge im Domesticbereich laufen soll, die scheint ja laut Berichten hier ganz schön zu sein. Als einzige Brotsorte gab es eine Art Zwieback, also gerade genug gefrühstückt, damit der Magen aufhört zu knurren, und dann ab in den Abflugbereich. Dort war der WLAN-Empfang noch besser und im Hintergrund lief angenehm ruhige Musik statt einer Lüftung in der Lautstärke eines Industriestaubsaugers. Ganz ehrlich, lieber stehe ich vier Stunden in FRA A26 als hier eine halbe Stunde sitzen zu müssen. Nach einer Stunde dann ab in die Maschine, SQ391 nach Singapore mit Zwischenstop in Istanbul. Die ganze Boeing 777-200 war offensichtlich schon ein paar Jahre alt. Da ich ohnehin nicht schlafen will/soll und das überhaupt erst mein dritter Langstrecken-Flug in C ist (und ich darum auch noch gar keinen anderen Sitz ausser der "Rutsche" kenne), ist das noch ausreichend imposant und bequem. Der Service überzeugt von der ersten Sekunde an: Man wird zu seinem Sitz geführt, den ganzen Flug über mit Namen angeredet (selbst, als in Istanbul die Crew wechselte und "meine" Flugbegleiterin mir beim Verlassen des Flugzeuges schon mit Jacke und ihrem Gepäck im Gang entgegenkommt und sich nochmal verabschiedet), wirklich perfekt.

Der Aufenthalt in Istanbul, bei dem wir die Maschine nicht verlassen durften, war extrem kurzweilig. Kaum war die Maschine am Gate angekommen, stürmten zwei Dutzend Leute in unterschiedlich farbigen Warnwesten aus allen Türen von beiden Seiten in die Maschine - Cathering-Wagen, Wäschesäcke, Müllsäcke wurden rein und rausgetragen, ein fünfköpfiges Security-Team untersuchte sämtliche Staufächer, die komplette Crew wechselte und machte eine Übergabe. Auf jeden Fall sehr unterhaltsam.

Die zweite Crew ab Istanbul versuchte den ersten Eindruck dann noch zu toppen, ebenfalls wieder extrem freundlich, hier ein bisschen Smalltalk, da ein kleiner Spaß, und so extrem fürsorglich, dass es schon fast an der Grenze zu aufdringlich war. Ich habe alleine bis zum Abflug in Istanbul so oft meinen Namen gehört, dass ich mir wie ein enttarnter anonymer Hoteltester vorkam, vor dem man einen guten Eindruck machen will. Kein Vergleich zu irgend einer anderen Airline, mit der ich bisher geflogen bin. Was gibt's sonst zu dem Flug zu sagen? Ruhig, zwei Stunden vor der Landung minimale Turbulenzen, weshalb es zum Frühstück keinen Kaffee oder Tee gab (der wurde dann nachgereicht). Zu Essen gab's Sate-Spieße, Salat, Lachs, Käse-Blaubeer-Kuchen, nachts ein Sandwich und morgens Obstsalat, Cornflakes und ein Omelete, lecker und genug. Und die Crew ... ich kann gar nicht aufhören, von Singapore Airlines zu schwärmen.

Nun, und jetzt sitze ich in der SilverKris-Lounge (die in der Tat sehr nett ist, vor allen Dingen super-freundliches Personal), habe vier Stunden Aufenthalt, checke meine Mails und überlege, ob ich was essen soll, denn das hab ich heute ja noch gar nicht, und werde ich auf dem nächsten Flug bestimmt auch nicht... ;-)
 
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Stanley

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25.03.2009
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05.38 Uhr. Abfahrt Regionalexpress. Zwei Stationen und 14 Minuten bis zum Flughafen. Kurzer Blick durch den Zug, sieht ungefährlich aus, also die HandyTicket-App wieder beendet und das Handy verstaut.

Was willst du uns denn damit sagen? Ich liebe das Schwarzfahren, den Kick, den Augenblick am Morgen?

Ansonsten netter Bericht..
 

jodost

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23.10.2011
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Okay, weiter im Text. Die SilverKris-Lounge in Singapore ist recht nett. Optisch vielleicht eher langweiliger als z.B. die TK-Lounge in IST, aber schön ruhig und auch als sie sich gegen 09 Uhr langsam füllte, immer noch angenehm leise. Ständig läuft andächtig langsam Personal durch die Gänge und ist hilfsbereit (das offizielle Lounge-Wifi funktionierte bei mir nicht -> die Dame hat mir kurzerhand Zugangsdaten für ein anderes Wifi-Netz gegeben) und freundlich. Gegen 8 Uhr dann vorbereiten auf die nächste Flug-Etappe, dazu erstmal duschen. Schöner große Umkleide-Vorraum, ein regelrechtes Buffet an "Material" (Einwegrasierer, Duschgel, Bodylotion, Einweg-Zahnbürsten, ...) und in der eigentlichen Dusche dann nicht nur viel Platz, sondern auch noch eine Duscharmatur mit zig zuschaltbaren Seitendüsen usw., wie ich sie in so manchem Spa nicht gesehen habe. Das ist echt mal luxuriös.

Wieder frisch (soviel Handgepäck wie für diesen Trip hatte ich bei so mancher Reise als normales Gepäck nicht dabei) wieder zurück in die Lounge, nochmal über das Buffet hermachen. Manche Sachen klingen einfach nur entsetzlich, manche schmeckten auch so (zumindest mir), aber vieles überrascht auch einfach den europäischen Gaumen sehr positiv. Meine Lieblingsspeise (nur ein letzter Rest Vernunft und Angst um mein Gewicht haben mich davon abgehalten, den ganzen Topf zu futtern) war "Fried carot cake with egg and prawns in brown soya sauce" ... auf einer Speisekarte hätte ich bei dem Gedanken an diese Kombination schon schlagartig umgeblättert, aber es war verdammt lecker. Lediglich die Alkoholauswahl fand ich etwas schwach in der Lounge, aber um 8 Uhr morgens ist das verschmerzbar. Gegen 9 Uhr morgens kam dann die ernüchternde Erkenntnis, dass mitten in der Nacht deutscher Zeit auf Facebook auch nichts mehr los ist und dass ich gelangweilt Sitzen&Essen&Trinken auch noch die nächsten Stunden genug machen werde, darum raus aus der Lounge und in den Raucherbereich ... zwar bin ich absoluter Nichtraucher, aber statt einer verqualmten Kabine war das eine Art Balkon mit Zugang zu frischer Luft, das muss man ausnutzen. Nach ca. 5 Sekunden in der Schwüle war ich freiwillig wieder im klimatisierten Terminal, dann ein bisschen rumgelaufen, irgendwann Richtung Gate, durch die Sicherheitskontrolle (keine Fastlane, war mir aber ganz recht, ich wollte ja eh Ablenkung) und dann gestaunt über die Hohe Quote an Indern auf diesem Flug.

Nächster Flug war dann SQ 217 nach Melbourne, weitere 7 Stunden. Im direkten Vergleich zum vorherigen Flug konnte die Crew nicht mithalten, kein Smalltalk, keine Witze, keine Versuche, mir die Wünsche von den Augen abzulesen bevor sie mir überhaupt in den Sinn kommen, kein herzliches Verabschieden mit individuellen Wünschen für den jeweiligen Anschlussflug beim Aussteigen, aber fairerweise auch eine deutlich vollere Business-Class zu betreuen. Trotz allem eine gute Crew, freundlich, zuvorkommend, fürsorglich, auch hier ab und zu die Ansprache mit dem Nachnamen, also immer noch um Welten besser als mein LH-Vergleichsflug (und das, obwohl ich auch da den Service super fand). Das Flugzeug dagegen war interessant. Die Boeing 777-300ER wirkte auf mich gepflegt, aber alt. Vielleicht liegt's auch daran, dass ich schon die SQ-Außenlackierung generell irgendwie nicht besonders "modern" finde, aber innen wirkte das Flugzeug tatsächlich schon recht "verwohnt", aber nicht störend. Als ich die Sitze gesehen habe, dachte ich zuerst, ich sei in der FirstClass ... als dann klar war, dass ich hier sitzen werde, und mir das Ding etwas näher angeguckt habe, bin ich davon ausgegangen, dass das eine ehemalige FirstClass ist, die jetzt als Business fliegt. Die ganzen Sitze wirkten irgendwie altmodisch, und wenn man sich im Flieger umguckt und sieht, dass da es drei verschiedene Farbkombinationen von hellem und dunklem Leder gibt, wobei es kein System gibt, wie diese Sitztypen im Flieger verteilt sind, sieht das alles so aus als hätte man aus mehreren alten Flugzeugen die am besten erhaltenen Sitze genommen und daraus ein neues gebaut. Lediglich das ziemlich neue Inflight-Entertainment (ok, das könnte ausgetauscht worden sein) und beim Start ein kurzes Werbevideo, dass SQ die BusinessClass mit dem größten Platzangebot vorgestellt hat, deuten darauf hin, dass die Sitze älter aussehen als sie sind.

Aber nun gut, Sitze müssen nicht modern aussehen, sie sollen bequem sein. Und diese Sitze sind phantastisch. Das ist kein Sitz, das ist eine kleine Kabine. Wenn man aufsteht und im Flieger um sich guckt, kommt man sich vor wie in einem US-Großraumbüro, wie man es aus dem Fernsehen kennt (wo jeder Arbeitsplatz mit so blauen Wänden ein 1qm-Mini-Büro bildet). Wenn man sich hinsetzt, ist man in seiner Kabine alleine. 1-2-1-Bestuhlung, d.h. keinen Nebenmann, den man zum Gang hin durchlassen muss. Die beiden Sitze in der Flugzeugmitte haben zwischeneinander noch einen hochklappbaren Sichtschutz. Wenn's den zum Gang hin auch gäbe, wäre man wirklich so ungestört, dass man sich da sogar unbemerkt umziehen könnte. Der eigentliche Sitz ist ein bequemer Sessel, diagonal gegenüber (sozusagen links neben dem Sitz des Vordermannes) ist dann nochmal ein Stück Auflagefläche, so dass man die Füße hochlegen kann. Die Rückenlehne lässt sich wohl (nicht getestet) nach vorne klappen, dann wird aus dem Sitz ein FullFlat-Bett. Ansonsten bietet diese Sitzkabine noch ein IFE mit schön großem Bildschirm, der wohl auch Videos von USB-Geräten abspielen kann, und mehr Ablagefächer als mancher Kleinwagen. Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich in diesem Sessel besser gesessen als gerade in der Hotel-Lounge auf einem Zweisitzer-Sofa, und da freue mich ich mich schon auf das Rückflug-Schlafen.

Der eigentliche Flug war ruhig. Wachbleiben (das war der Plan, um in Melbourne abends müde anzukommen) war etwas Quälerei, zweimal bin ich beim Film eingenickt, aber instinktiv jeweils nach dem Ende des Vorgeplänkels wachgeworden und wenn der Rest des Films aus Schießereien und Verfolgungsjagden besteht, hält das wach. Das Essen war wieder gut (beim ersten Mal als Hauptgang Lammkeule; beim zweiten Mal Chicken), lediglich der Nachtisch war eigenartig. Irgendwas (ich kannte das englische Wort nicht, hab's mir aber auch leider nicht gemerkt) mit Kokoseis. Das "irgendwas" stellte sich heraus als Götterspeise (passte ganz gut), ebenfalls mit dabei waren aber noch Maiskörner und rote Bohnen, das war völlig ungeniessbar. Ich war mir die ganze Zeit nicht sicher, ob da beim Verpacken was schiefgelaufen und aus zwei verschiedenen Menüs eins gemacht wurde oder nicht ... da ich in Singapore in der Lounge aber auch Dinge gesehen habe, die ich nicht zusammen in ein Essen gehören (und einige davon trotzdem sehr gut geschmeckt haben), bin ich mir weiterhin nicht sicher, und hab dann aus Höflichkeit meinen Teller leergegessen (nein, natürlich nicht :)

Landung in Melbourne, das Klima angenehm (für Sommer eigentlich zu kalt, aber ich habe ja noch ein paar Tage). Nach der Passkontrolle wurde ich rausgepickt und 5 Minuten in freundlichem Smalltalk ausgefragt, was ich hier genau beruflich mache. Dann beim Durchblättern meines Reisepasses noch ein Kommentar, ich wäre ja viel unterwegs (hey, wenn das schon viel sein soll, will ich nicht wissen, was sich manch anderer hier aus diesem Forum anhören muss). Die eigentliche Zollabfertigung (ich hatte noch ein Gerät dabei, das in Australien bleibt) bestand aus weiteren 5 Minuten Smalltalk, was das für ein Ding ist, dann durfte ich gehen (keine Proforma-Rechnung zeigen, nichts ausfüllen, nichts bezahlen), herzlich Willkommen in Australien. Vom Flughafen aus fährt für 17 Dollar oneway-Preis der SkyBus bis in die Innenstadt zu irgend einem verlassen aussehenden Busbahnhof, dort angekommen hieß es dann, es gäbe kostenlose Hotel-Shuttles. Hab ich zwar nicht verstanden, ich war schon mit dem Wachbleiben überfordert, aber auf die Frage nach meinem Hotel hab ich geantwortet und schon saß ich in einem Kleinbus, der mich im Taxi-Stil direkt zu meinem Hotel gebracht hat. Im Hilton angekommen wurde ich direkt, auch wenn hier ja ständig darüber diskutiert wird, dass die Gold-Status-Benefits eingeschränkt werden, in den Executive Floor geupgraded, schöne Aussicht, gutes Zimmer, Lounge direkt 20 Sekunden von meinem Zimmer entfernt. Ach ja, die Sightseeing-Busse in Melbourne sind wohl ebenfalls gratis und zumindest vom Hotel zu meinem heutigen Einsatzort hat mich das Tram-Netz auch überzeugt ... bisher läuft alles gut.

Ok, Aufenthalt bis Samstag (und so, wie sich das heute abgezeichnet hat, werde ich meinen mehrtägigen Puffer nicht brauchen, d.h. viel Zeit zum Sightseeing), dann geht's wieder Melbourne-Singapore-Istanbul-Athen-Düsseldorf zurück und ein paar Tage später dürften dann rund 45.000 Meilen auf meinem Konto landen und mich zum "Frequent Traveller" machen.
 
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11.10.2011
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Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich in diesem Sessel besser gesessen als gerade in der Hotel-Lounge auf einem Zweisitzer-Sofa, und da freue mich ich mich schon auf das Rückflug-Schlafen.

Ich finde diesen Sitz furchtbar ungemuetlich zum Sitzen, da ist mir die "Rutsche" aus der 777-200 aber deutlich lieber. Zum Schlafen gibts dann allerdings keine 2 Meinungen: Perfekt.

Das Essen war wieder gut (beim ersten Mal als Hauptgang Lammkeule; beim zweiten Mal Chicken), lediglich der Nachtisch war eigenartig. Irgendwas (ich kannte das englische Wort nicht, hab's mir aber auch leider nicht gemerkt) mit Kokoseis. Das "irgendwas" stellte sich heraus als Götterspeise (passte ganz gut), ebenfalls mit dabei waren aber noch Maiskörner und rote Bohnen, das war völlig ungeniessbar. Ich war mir die ganze Zeit nicht sicher, ob da beim Verpacken was schiefgelaufen und aus zwei verschiedenen Menüs eins gemacht wurde oder nicht ... da ich in Singapore in der Lounge aber auch Dinge gesehen habe, die ich nicht zusammen in ein Essen gehören (und einige davon trotzdem sehr gut geschmeckt haben), bin ich mir weiterhin nicht sicher, und hab dann aus Höflichkeit meinen Teller leergegessen (nein, natürlich nicht :)
Du hast offensichtlich das "Oriental Menu" gewaehlt. Da ist nix schiefgelaufen, das ist Singapur-Nachtisch, etwas gewoehungsbeduerftig. Ich esse beinahe alles, aber der Nachtisch bleibt bei mir stehen. Den ess ich auch nicht aus Hoeflichkeit ;-)


Ich freu mich schon auf den naechsten Teil. Bin mal gespannt ob deine Strategie zum Thema Jetlag aufgegangen ist.
 

jodost

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Ich finde diesen Sitz furchtbar ungemuetlich zum Sitzen, da ist mir die "Rutsche" aus der 777-200 aber deutlich lieber. Zum Schlafen gibts dann allerdings keine 2 Meinungen: Perfekt.

also für meine "wie ein Schluck Wasser in der Kurve beim Film-gucken"-Haltung war der prima. Gar nicht soo bequem vom sitzen, aber eben durch den Platz, auch dass man sich mal auf die linke und mal in die rechte Seite werfen konnte (auch wenn der Sitz vielleicht nur 10% breiter ist als ein "normaler", hatte er auf mich nicht so ein Enge-Gefühl)

Du hast offensichtlich das "Oriental Menu" gewaehlt. Da ist nix schiefgelaufen, das ist Singapur-Nachtisch, etwas gewoehungsbeduerftig. Ich esse beinahe alles, aber der Nachtisch bleibt bei mir stehen. Den ess ich auch nicht aus Hoeflichkeit ;-)

hahaha, ok :)

Ich freu mich schon auf den naechsten Teil. Bin mal gespannt ob deine Strategie zum Thema Jetlag aufgegangen ist.

Danke. Bisher sieht's gut aus, heute morgen um 8 aufgewacht, den ganzen Tag über fit, und jetzt (20 Uhr) bin ich auch nicht müder als ich sonst an einem Mittwoch wäre, wenn ich Samstags lange unterwegs war und mein Alter unterschätzt habe...
 

SQ325

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also für meine "wie ein Schluck Wasser in der Kurve beim Film-gucken"-Haltung war der prima. Gar nicht soo bequem vom sitzen, aber eben durch den Platz, auch dass man sich mal auf die linke und mal in die rechte Seite werfen konnte (auch wenn der Sitz vielleicht nur 10% breiter ist als ein "normaler", hatte er auf mich nicht so ein Enge-Gefühl)

Zum Filmgucken finde ich die runtergeklappte Bettversion un ein paar Kissen im Kreuz etwas besser. Trotzdem hat mir der Ruecken wehgetan.
 
P

Papierflieger

Guest
wir sollten ersteinmal froh sein das es die möglichkeit gibt filme zu gucken in der situation! :)
 

jodost

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23.10.2011
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So, das waren dann ein paar Tage Melbourne. Schöne Stadt, lässt sich prima zu Fuß und mit der Tram erkunden, wirkt auch ziemlich übersichtlich. Das Englisch, das die hier sprechen ist um Welten besser verständlich als das in den USA, die Leute hier sind recht freundlich (was auch ehrlicher wirkt als in den USA, wo selbst das Personal im Schnellimbiss "Thank you sooooo much" murmeln muss). Allerdings erscheint mir die Stadt ein bisschen teuer, 3 Dollar für eine 0,5l-Flasche Wasser im Supermarkt, 10 Dollar für ein Bier in einer Bar, 15 Dollar für ein mittelmäßiges Mittagessen, ... da war mein Notkauf "2 T-Shirts für 50 Dollar" nach einem Ketchup-Unfall im Aquarium, um vor meinem Termin nicht nochmal ins Hotel zu müssen, schon fast ein Schnäppchen. (Es gibt aber auch günstige Ecken, in ChinaTown habe ich gut, viel und günstig gegessen).

A pro pos Hotel: Hilton on the Park, 18. Stock, Blick über Melbourne bis an den Hafen. Vom Hotel aus sind es zwei Stationen mit der Tram oder ein 10 minütiger Spaziergang durch den Park zum Innenstadt-Bereich, Taxifahrt zum Nachttarif (wenn keine Trams mehr fahren) liegt bei 6 Dollar. Hässliches Gebäude, aber schönes großes Zimmer, sauber, ordentlich, rund um das Zimmer nichts wo ich "wow" sage, aber auch nichts wo ich "naja" sagen, sondern eigentlich das, was ich in dieser Preisklasse erwarte. Die Lounge direkt nebenan bietet zum Frühstück eigentlich alles außer Rührei, dafür sitzt mal halt eben angenehm ruhig mit Blick über die Stadt, von 18.00 bis 20.30 Uhr gibt's durchaus brauchbares Fingerfood und Wein, außerhalb der Zeiten einen Kühlschrank mit alkoholfreien Getränken und einen Kaffeeautomaten. Offiziell schließt die Lounge um 23 Uhr, in Wirklichkeit aber wohl irgendwann zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens. Auf jeden Fall freue ich mich, dass das mit dem "wahrscheinlichen, aber nie garantierten Upgrade" für Gold-Kartler geklappt hat, denn wenn man immer mal wieder ein paar Stunden arbeiten muss, ist so eine Couch, überhaupt ein anderer Raum als der, in dem man schläft, und ab und zu mal ein kaltes Getränk schon sehr angenehm. Spa versuche ich noch irgendwie zu testen, bevor es nach Hause geht.

Zum Schluss aber noch ein großes Lob über das Personal: Die waren nicht nur so freundlich und zuvorkommend, wie es sein muss, sondern auch noch das i-Tüpfelchen mehr. An einem Morgen hab ich das Frühstück verpennt (das ist gefährlich, wenn man vom Bett aus kurz sein Notebook anmacht und dann feststellt, dass in Deutschland noch der eine oder andere wach ist), Lounge schon leergeräumt, also runter ins Haupt-Restaurant, Ankunft 3 Minuten nach Ende der Frühstückszeit. Freundlich gefragt, ob das noch ok wäre - na klar doch, noch ein freundlicher Witz, und dann wurde mir sogar, obwohl ich mich längst irgendwo hingesetzt hatte, noch schnell ein schönerer Tisch am Fenster eingedeckt, und eine Minute später kam der nächste Kellner an und fragte, was ich noch alles frühstücken würde - er würde mir das sehr gerne schon auf einem Teller zusammenstellen und an den Tisch bringen, ehe nachher versehentlich schon die ersten Sachen abgeräumt sind. An der Rezeption später Kleingeld für die Tram getauscht, da wurden mir direkt Tipps gegeben "wenn ich eine halbe Stunde Zeit hätte, soll ich warten, dann würde es einen günstigeren Abendtarif geben". Und in der Lounge wurde mir auch mehrfach nach Ende der HappyHour Wein nachgeschenkt und zum Schluss, als die LoungeDame mit Aufräumen fertig war, der Rest der Flasche überlassen mit den Worten "das bisschen lohnt sich sowieso nicht mehr aufzubewahren". Es sind einfach solche Kleinigkeiten, weshalb man sich in einem Hotel einfach wohlfühlt.

Freitag, 15 Uhr. Nach einem Besuch des durchaus sehenswerten Aquariums geht's langsam wieder zur Southern Cross Station, wo der SkyBus Richtung Flughafen losfährt - bei Tag und ausgeschlafen (ich habe übrigens absolut keinerlei Jetlag) sieht das gar nicht so abgelegen aus, und liegt auch sehr zentral. Mit dem Bus durch den Stau, dann über irgendwelche Landstraßen, Ankunft ca. 15.30 am Flughafen, dann zum Terminal 4. Dort startet "Tiger Airways", ein australischer Billigflieger. bei dem ich mir nicht sicher war, ob mich der Wikipedia-Eintrag, dass wegen Sicherheitsbedenken letztes Jahr kurz ein Startverbot erteilt wurde, beunruhigen soll. Der Kunde unserer Partnerfirma, für dessen Auftrag letztlich der ganzen Einsatz in Melbourne war, hat noch ein kurzfristiges Kennenlern-Treffen vorgeschlagen und mir mal einen Hinflug gebucht, der Rest ergibt sich dann irgendwie. Terminal 4 ist ein paar Fußminuten entfernt und eine unscheinbare Halle, der CheckIn geht trotz langer Schlange sehr schnell, die Bordkarte ist ein einfacher Ausdruck in Form eines Supermarkt-Kassenzettels. Die Sicherheitskontrolle interessiert sich nicht für den rund einen Liter Getränke in meinem Handgepäck - ich bin mir nicht sicher, ob das ein Missverständnis & Glück war, oder man wirklich auf Domestic-Flügen an Flüssigkeiten mitnehmen darf, was man möchte. Der Wartebereich ist voll und besteht aus unbequemen Plastik-Bänken, der Weg zur Maschine führt in "Bloss kein Geld für den Bus bezahlen"-Ryanair-Manier fünf Minuten zu Fuß am Rollfeld entlang und dann irgendwann eine Treppe hoch in den A320, Flug TT968 nach Gold Coast, Abflug 16.45.

Während des Boardings recherchiere ich dann mal bei Google Maps, wo Gold Coast überhaupt liegt ... ok, Brisbane (in der Nähe) sagt mir was, quasi noch näher an den rechten Rand der Weltkarte ran. Weiter komme ich nicht, da werde ich (obwohl das Boarding immer noch läuft) schon gebeten, das Handy auszuschalten. Irgendwann dann Abflug, um sich die Kosten für den Pushback zu sparen, ist der Flieger so geparkt, dass er nach vorne rechts einen Halbkreis fahren kann, also geht es direkt los. Normaler Flug, ausreichend Beinfreiheit, aber sehr kurzweilig, weil eine angehende Flugbegleiterin ihren allerersten Flug hat, und da ich in Reihe 2 sitze, kann man die ganzen Einweisungen und Erklärungen unterhaltsam mitverfolgen. Flugzeit 2 Stunden, ich staune ... ich war von einer ausgegangen, weil ich nur die Abflug- und Ankunftszeiten kannte, aber offenbar wechselt wir nochmal die Zeitzone. Irgendwie ein komisches Gefühl, überhaupt nicht zu wissen wo man eigentlich hinfliegt, wie und wohin es dann weitergeht und wie ich irgendwann wieder zurückkomme.

Gegen Abend nach einem mehrstündigen Treffen im Urlaubsort "Surfers Paradise" dann Planänderung, für einen Rückflug am gleichen Abend ist es langsam zu spät. Meine Begeisterung hält sich zunächst in Grenzen, aber ich entscheide mich dann für die Party-Version: Im vom Kunden kurzfristig organisierten Hotelzimmer kurz duschen, dann ins Nachtleben stürzen, um vier Uhr langsam wieder zurück ins Hotel, wieder duschen (zum Glück hatte ich mehr oder weniger zufällig frische Klamotten im Handgepäck dabei) und dann auf zum Flughafen Gold Coast. Wieder passiere ich mit einem Liter Flüssigkeit die Siko (scheint also erlaubt zu sein), und nach kaum Wartezeit beginnt auch schon das Boarding für JetStar Flug JQ431, wieder ein Billigflieger, wieder Fußweg vom/zum Flugzeug, aber diesmal Pushback. Abflug 6.20 Uhr, etwas unruhige Landung, als Unterhaltung hätte man sich iPads ausleihen können (wohl mit Spielfilmen drauf), oder den Flugbegleiterinnen zuhören, die sich lautstark 90 Minuten am Stück unterhalten haben. Wie schon bei Tiger war auch in diesem Airbus A320 die Trennwand zur vorderen "Bordküche" mit einem Fenster versehen - Sicherheitsgründe, damit die dahinter sitzenden Flugbegleiter bei Start/Landung die Maschine im Blick haben?

Jedenfalls: Landung gegen 9.30 Uhr, mit dem SkyBus in die Stadt, mit dem SkyBus Hotel-Shuttle noch ein paar abgelegenere (schöne) Ecken gesehen, die ich nicht kannte, und dann früh genug, um noch frühstücken zu können, im Hotel angekommen. Jetzt noch ein bisschen im Spa erholen und gegen Mittag geht's dann Richtung Heimat zurück.
 
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jodost

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23.10.2011
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Und die nächsten Flüge liegen hinter mir. Checkout im Hotel um 14 Uhr nach einem Besuch des Spas - nichts besonderes, eine einzige Sauna, die für meinen Geschmack auch viel zu kalt eingestellt war, aber trotzdem ganz schön, zum Abschluss der Reise noch ein bisschen Sonne auf der Liege am Außenpool mitzunehmen. Minimalen Punktabzug bekommt das Hotel auch, weil beim CheckOut sowas wie "waren Sie zufrieden? War alles ok?" für mich einfach netter klingt statt nur "hatten Sie noch was aus der Minibar?", und weil dem Hotel eigentlich hätte auffallen müssen, dass ich während meines Aufenthaltes Geburtstag hatte. Aber egal, trotz Punktabzug ein sehr schöner Hotel-Aufenthalt.

Mit dem Taxi zur Southern Crossing Station (der SkyBus Hotel-Shuttle war laut Concierge den ganzen Nachmittag ausgebucht, aber ich hatte sowieso noch genug australische Dollars, die unter's Volk müssen), und zum CheckIn-Schalter. Die Y-Schalter deuteten auf einen sehr vollen Flug hin, am C-Schalter wurde gerade jemand abgefertigt, da wollte ich instinktiv an den F-Schalter gehen - aber nein, laut Beschilderung ist für *G-Kunden auch "nur" der C-Schalter zuständig. Überhaupt haben *G-Paxe eine ganz andere Wertung als bei z.B. Lufthansa, in Singapur kommt man mit einem C-Ticket in die SilverKris-, als *G ohne C-Ticket dagegen nur in die wohl schlechtere GoldKris-Lounge (während man bei LH ja z.B. mit Billigticket und A3Gold-Karte die bessere Lounge nutzen darf als ein C-Pax), und beim Boarding gehören *G laut Beschilderung auch in die Eco-Schlage. Ok, also CheckIn bis Athen, das Durchchecken des Gepäcks auf den Aegean-Anschlussflug nach Düsseldorf klappt auch, weiter durch Siko und Ausreise, dort repräsentiert eine ziemlich unfreundlichen und arroganten Grenzdame zum Schluss nochmal ihr Land (ich hake es als Ausnahme ab, ich hab mich hier ansonsten sehr wohl gefühlt) und in die SilverKris-Lounge. Leckere kleine Lounge, es gibt neben dem üblichen Angebote sogar Telefone, mit denen man wohl kostenlos innerhalb Melbournes telefonieren kann. Eigentlich wollte ich mir aus Langeweile noch die AirNewzeeland-Lounge angucken, die mir bei meiner Reiseplanung der StarAlliance-Loungefinder vorgeschlagen hat und die auf Fotos recht schön und groß aussieht. Ich spare es mir, denn wie viel Geld auch immer Aegean für meinen Loungebesuch mit A3Gold-Karte abdrücken muss, es wäre rausgeschmissenes Geld, wenn ich mangels Hunger nicht mal die SQ-Lounge voll ausnutze. Aus Langeweile ein bisschen "Shopping", irgend eine der favorisierten Zigarettenmarken eines Kollegen gibt es nicht, und die "oh, ich sammle Magnete aus fremden Ländern, bring mir bitte unbedingt was mit"-Freundin, die ich in Athen schon auf dem Hinflug vergessen habe, muss mit dem am Flughafen GoldCoast gekauften Australien-Magneten klarkommen - hier in Melbourne kostet der ganze Touristen-Kram mal eben so 30% mehr, da fehlen ein paar Cent. Das Restgeld landet schließlich im Sammeltopf der australischen Heilsarmee.

16.45 Uhr dann Abflug SQ228 nach Singapur. Totmüde (ich bin ja in der Vornacht zwangsweise in irgend einem Partyort versackt) freue ich mich auf den Sitz, der eigentlich mehr eine kleine Couch ist. Aber wie bei Spielfilmen auch, Teil 2 ist selten so gut wie das Original. Die 777 hat normale 2+2+2-Bestuhlung und einen normalen Sitz, meine Enttäuschung war groß. Gefühlt viel mehr Platz als auf der Rutsche, modernes IFE mit großem Bildschirm, viele Ablagefächer, aber vom Prinzip weiterhin "Rutsche" (wobei ich nicht ausprobiert habe, bis zu welchem Winkel sie sich verstellen lassen). Naja, dann komme ich wenigstens nicht in die Versuchung, richtig zu schlafen, sondern bin nur zweimal für ein paar Minuten eingenickt (das erste Mal beim Beschleunigen auf der Startbahn ... nach dem Aufwachen ein paar Minuten später dann verwundert festgestellt, dass wir schon in der Luft sind). Normaler Flug, ab und zu mal minimale Turbulenzen, freundlicher und guter Service, aber ohne das besondere Etwas, keine Anrede mit Namen oder ähnliches - man könnte schon fast sagen, Lufthansa-Niveau. Von den vier Hauptgerichten waren zwei schon vergriffen, meine Sitznachbarin hat dann diskutiert (ich habe wegen Kopfhörern nicht mitbekommen, worum's ging) und fünf Minuten später kam die Stewardess wieder und meine Nachbarin konnte auf einmal zwischen allen vier Gerichten auswählen. Mir war's egal (meine Wahl war sowieso unter den beiden verbliebenen), aber das Essen (Hähnchen mit Pilzen in Gummi-Konsistenz und leicht versalzenem Kartoffelpüree) hat mich zum ersten Mal nicht überzeugt.

Landung in Singapur war pünktlich, da wir (wohl ungeplant) an Terminal 1 landeten, ging es mit dem SkyTrain zu T3. Zunächst ein paar Orientierungsprobleme gehabt, weil die Gates (mein Anschlussflug startete A5) da, wo ich dachte wo sie sind, mit "12 Minuten Fußweg" ausgeschildert waren ... ok, damit war die Gesamtzeit gemeint, man muss ja nochmal durch die Siko. Die Silverkris-Lounge kannte ich ja schon, also kurz Mails gecheckt, ein paar Kleinigkeiten probiert (eigentlich hatte ich keinen Hunger, darum wirklich nur Mini-Portionen des Geschmacks ... und da waren wieder Sachen dabei, da hätte ich mich reinlegen können, so lecker waren die) und wieder in den nächsten Flug.

SQ392 von Singapur bis Athen mit Zwischenhalt in Istanbul. Deja vu, gleicher Flugzeugtyp wie mein allererster SQ-Flug letzte Woche: Typ Rutsche, und das schon recht alt. Gleicher Sitzplatz (klar, hatte ich ja so gebucht). Und vergleichbare Crew - keine Ahnung, warum die scheinbar nur auf dieser Strecke so herausragend super ist. Vom ersten Augenblick an war es wieder da, dieses "wow". Natürlich wurde ich zu meinem Platz begleitet, natürlich wurde ich bei der Frage nach meinem ersten Getränk nach dem Start mit Namen angesprochen, natürlich kam die Ansprache mit dem Namen im Laufe des Fluges auch auswendig, einfach nur gut. Auch hier ab und zu mal ein kleiner Spaß, lediglich Smalltalk mit den Passagieren (wo geht's hin? von wo kommen Sie? ...) gab's keinen, aber das dürfte daran liegen, dass die BusinessClass randvoll war. Auch hier war eines der Hauptgerichte wohl schon etwas knapp (ich hatte bei allen Flügen einen Platz in der letzten Reihe reserviert), aber wenn man freundlich und persönlich eine Aussage "ich empfehle Ihnen das Lamm, das ist sehr lecker" entgegengelächelt bekommt, klingt das viel besser als ein freundliches "es tut mir leid, suchen Sie sich von den unteren beiden etwas aus, das erste Menü haben wir nicht mehr". Egal, ich habe mir instinktiv sowieso die Sachen ausgewählt, die offenbar sonst kaum jemand wollte. Auf dem Flug wurde dann auch geschlafen, eigentlich ganz gut. Beim Frühstück wurde mir nach dem Obstteller an der Stelle, als eigentlich der Hauptgang hätte kommen sollen, das Tablett abgeräumt - ich hab nicht rausfinden können, ob sie in dem Chaos (jeder frühstückt ja zu unterschiedlicher Zeit) einen Fehler gemacht hat, oder ob ich einfach zu lange geschlafen habe, so dass es schon zu spät war, das überhaupt noch zubereiten zu können. Ich habe auch nicht nachgefragt, denn ich mache jetzt seit 20 Stunden nichts anderes als Essen und Trinken, ein Obstteller, Croissant, Kaffee, Orangensaft und ein Joghurt sind sowieso schon mehr, als ich sonst frühstücke, eigentlich hätte ich die Pancakes eh nur bestellt, weil ich nicht nein sagen kann, also war das schon ganz gut so.

Alles in allem interessant, wie sehr sich die eigene Meinung innerhalb einer Woche ändert, vor einer Woche waren die Rutsche und der normal-gute Service meines LH-Fluges (wie gesagt bis dahin einzige C-Langstreckenerfahrung) noch "wow". Heute hätte ich gerne mindestens die modernere Rutsche (wie auf dem MEL-SIN-Flug) oder lieber noch den beihnahe-private-Room (wie auf dem SIN-MEL-Flug letzte Woche), und ich will von der Crew so verzaubert werden, wie es auf der Strecke IST-SIN bzw. SIN-IST passiert ist. Ich hoffe, diese Erfahrung hat mich nicht für zukünftige C-Langstrecken versaut.

Landung in Istanbul. Diesmal wird nachgetankt, darum müssen alle Passagiere raus. Leider sind beim Aussteigen die beiden Flugbegleiterinnen und einer ihrer Kollegen verschwunden, darum kann ich nur Flugbegleiter Nummer 4 (gleichzeitig der Cabin Supervisor) für den hervorragenden Service an Bord danken. Am Gate wirkt es dann so, als ob die das alle zum ersten Mal machen: Mitarbeiter 1 erfasst auf einer Papierliste, wer das Flugzeug verlassen hat und sagt, zum erneuten Boarding reicht der Bordkartenabschnitt aus, ausserdem drückt er uns noch einen Lounge-Voucher in die Hand (das erübrigt die Frage, wie viel man diskutieren muss, ehe man mit dem Bordkartenabschnitt + Statuskarte in die TK-CIP-Lounge gelassen wird). Mitarbeiter 2 hält uns dann an der dezentralen Siko auf und will nicht, dass man den Gate-Bereich verlässt. Mitarbeiter 3 lässt sich dann erklären, was wir eigentlich vorhaben und holt dann irgendwo "Transit"-Plastikbadges hervor, die wir bei der Rückkehr zusätzlich mitbringen sollen, damit wir wieder boarden können. Erstmal schnell im DutyFree-Shop die bestellten Zigaretten kaufen (erfordert etwas Erklärungsarbeit, warum ich keine Bordkarte habe, hat aber geklappt), dann in die Millenium Lounge, für die ich den Vocher habe. Nichts besonderes, eher im Gegenteil, aber für einen Sitzplatz mit Stromanschluss (ich habe mir dann mal überlegt, dass ein aufgeladenes Notebook für den 3 Stunden-Flug Economy nach Düsseldorf ja gar keine schlechte Idee ist) reicht sie, und gegessen hab ich nun wirklich schon mehr als genug.

Nach einer halben Stunde wieder rein in den Flieger, weiter nach Athen. Auf den gleichen Sitz zurückzukehren, nur dass der jetzt wieder schön mit eingeschweißter Decke usw. bestückt wurde, hat was von Hotelzimmer. Aber nur ein bisschen, man musste sämtliches Handgepäck mir rausnehmen. Der Flug nach Athen war ein bisschen wackelig (mehrfach Anschnallzeichen an), der Service war unpersönlich-freundlich (na gut, eine Stunde Flugzeit - er war genauso wie ein BusinessClass-Kurzstreckenflug wahrscheinlich immer ist), Ankunft in Athen. Laut Lufthansa-CheckIn-Dame hat das mit meinem Gepäck geklappt (sie musste den Aufkleber nur noch scannen und mit meiner Bordkarte verknüpfen), ich hab leider vergessen zu fragen, ob sie mich auf irgend einen ExitRow-Sitz buchen kann, aber dafür weiss ich jetzt nach etwas SmallTalk, dass die Airline "I-dschi-än" ausgesprochen wird (was ich mir eigentlich auch dachte). Scheinbar wickelt Lufthansa für alle nach Deutschland gehenden Aegean-Flüge den CheckIn usw. ab.

Jetzt sitze ich gerade in der Aegean-Lounge (optisch sehr gelungen) und muss in ca. 5 Minuten mal Richtung Siko. Abflug 9.30 Uhr, gegen frühen Nachmittag dann endlich wieder zuhause...
 
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23.10.2011
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So, letzte Episode: Der A3-Flug war pünktlich, problemlos, das warme Essen zum Frühstück war durchaus essbar, ich habe nur überhaupt keine Idee, was es war (ich kann's noch nicht mal beschreiben), Sitzplatz auf 3D direkt hinter dem Vorhang war auch ganz ok. In Düsseldorf angekommen war mein Koffer einer ersten, keine Zollkontrolle (obwohl ein halb-zivil-Zollmensch ganz neugierig auf ein SIN-ATH-DUS-Label geguckt hat). Kaum am SkyTrain-Bahnhof angekommen, wollte gerade ein SkyTrain losfahren, ich reingehüpft (Bahnticket kann ich auch noch am Flughafen-Bahnhof kaufen) und guckte direkt auf das Namensschild-Badge einer Rheinbahn-Mitarbeiterin. "Naja, egal, probier's mit Ehrlichkeit" dachte ich mir und hatte keine Lust, jetzt wieder auszusteigen, ein Ticket zu kaufen, den nächsten SkyTrain zu nehmen und dadurch erst 30 Minuten später vom Flughafen-Bahnhof losfahren zu können. Die Rechnung ging auf, sie machte nur eine Fahrgastzählung (bzw. eine sanktionslose Zählung, wie viele Schwarzfahrer in dem Zug mitfahren). Und meine Rechnung ging auch am Flughafen-Bahnhof auf: Ticket ziehen, zum Bahnsteig, rein in den Intercity. Der (bzw. der Anschlusszug ab Düsseldorf Hbf) hat dann aber noch 25 Minuten auf offener Strecke wegen technischem Defekt angehalten und kam zeitgleich mit dem eigentlich geplanten RegionalExpress in Köln Hbf an - Ankunft damit auf die Minute genau nach Plan.
 
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