Zimbabwe in Oktober 2012

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f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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748
ich habe diesen Bericht bereits auf airliners.de veröffentlicht. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich daher "nur" den link einfüge.
Falls nicht, bitte PM an mich. ich werde dann den Bericht hier in voller Schönheit veröffentlichen, sofern dies ohne weiteres möglich ist (technisch)

Zimbabwe in October 2012 - airliners.de - Forum

du kannst hier nur maximal 10 bilder pro beitrag einfügen. das macht derartige berichte für hier total uninterresant - zumindest aus autorensicht. - es sei denn du hast bock darauf, den bericht in etliche posts zu zerschnippeln.
 
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AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
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Gar nicht die Victoriafälle angeschaut? :eek:
Mit dem 2 USD Schein hattest du Glück - diesen und 1 USD Münzen bekommt man selbst in den USA nur relativ schwer.
 

ahoberg

Neues Mitglied
30.12.2011
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im Oktober sind die Vic Falls (war bereits 4x dort) mehr ein Steinbruch, weil Niedrigwasser...ansonsten, das Leben ist ein ewiger Kompromiß.
 

THUMB

Erfahrenes Mitglied
03.11.2010
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7
Netter Einblick in das touristische Simbabwe, danke dafür. Sind auf jeden Fall ein paar Ideen dabei, die ich für's nächste Mal im Hinterkopf behalten werde.

Die politische/soziale Situation halte ich hingegen für etwas komplexer und problematischer als hier dargestellt, so weit ich das von meinen Reisen in die Region beurteilen kann, die allerdings meistens nicht touristisch bedingt sind.
 
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ahoberg

Neues Mitglied
30.12.2011
10
0
Moin,

bin gerade ueber Eure Beitraege zur politischen wirtschaftlichen Lage in Zimbabwe gestolpert.
Um nicht missverstanden zu werden, um einen Eindruck von einem Land zu gewinnen, braucht man natuerlich mehr als 3 Wochen und Gespraeche mit vielleicht 10-15 Einheimischen:
Zimbabwe ist natuerlich weder ein Land, das im westlichen Sinne ein demokratisches Land ist, auch ist Mugabe und sein Clan sicherlich laengst reif, abgeloest zu werden. (und haette wohl niemals an die Macht kommen duerfen, da dieses REgime bereits direkt nach der Amtsuebernahme Massaker veruebt hat, dies haben die westlichen Staaten aber gern uebersehen und er wurde in England sogar geadelt....Der Hintergrund ist wohl gewesen, dass die Mugaberegierung vertraglich festgelegt war, die weissen Farmer fuer 10 Jahre ihre Besitztuemer zu belassen. (Und die englische Regierung hatte sogar Geld fuer eine Landreform bereitgestellt, was dann aber Blair 1997 gecancelt hatte).

Das ein Land in Afrika nicht existieren kann, wenn eine Rasse (ja ich meine die weissen Afrikaner) , die zu dem in der Minderheit ist, dauerhaft im Bereich Grund und Boden praktisch Alleineigentuemer bleibt, sollte eigentlich unstrittig sein. (ist es aber offensichtlich nicht...nur ein Bsp. Im western cape im sog. Sued Afrika gibt es nicht einen einzigen Farmer, der schwarz ist, die Farmarbeiter verdienen dort pro Tag 65R (8 USD). Vor diesem Hintergrund ist es Irrsinn oder sogar ein Verbrechen, zu meinen, dass das Land in Afrika nicht neu aufgeteilt werden muss.

Ein sehr gutes Buch zu Landreform in Zimbabwe uebrigens, dass in Kuerze aussagt, dass die Landreform (natuerlich) kein Erfolg gewesen ist, aber auch kein voelliger Misserfolg.

Zimbabwe's Land Reform: Myths and Realities (African Issues) [Paperback]
in Kurzfassung sind die folgenden Thesen benannt (in english)

"Ten years after the land invasions of 2000, this book provides the first full account of the consequences of these dramatic events. This land reform overturned a century-old pattern of land use, one dominated by a small group of large-scale commercial farmers, many of whom were white. But what replaced it? This book challenges five myths through the examination of the field data from Masvingo province: Myth 1 Zimbabwean land reform has been a total failure Myth 2 The beneficiaries of Zimbabwean land reform have been largely political 'cronies' Myth 3 There is no investment in the new resettlements Myth 4 Agriculture is in complete ruins creating chronic food insecurity Myth 5 The rural economy has collapsed By challenging these myths, and suggesting alternative policy narratives, this book presents the story as it has been observed on the ground: warts and all. What comes through very strongly is the complexity, the differences, almost farm by farm: there is no single, simple story of the Zimbabwe land reform as sometimes assumed by press reports, political commentators, or indeed much academic study. Ian Scoones, Professorial Fellow, Institute of Development Studies, University of Sussex, with co-authors Nelson Marongwe, Blasio Mavedzenge, Jacob Mahenehene, Felix Murimbarimba and Chrispen Sukume. Zimbabwe: Weaver Press Southern Africa: Jacana"


Wir Europaer neigen leider dazu, uns gerade im suedlichen Afrika zunaechst eine Situation aus Sicht der weissen Afrikaner anzusehen, dass muss natuerlich in die Irre fuehren vom grund auf.

Ich empfehle zusaetzlich, ernsthafte und ausgiebige Gespraeche mit Schwarzen (jung und alt und die aus Zimbabwe sind wegen ihrer guten Schulbildung besonders gut geeignet (wie kommt das eigentlich, dass der Bildungsstatus in Zimbabwe so viel hoeher ist als in Sued Afrika?) zu fuehren, da hoert man dann ganz andere Sachen zu Mandela ("hat uns an die Schwarzen verkauft"), Julius Malema (Irrsinn, dass der ANC ihn rausgeworfen hat, wir stimmen nicht mit allem ueberein, was er sagt, aber sehr wohl mit dem, was er repraesentiert.) zu Mugabe (die Europaer sollen sich da raushalten, dass klaeren wir Afrikaner unter uns), zur Truth commission ("Moerder muessen bestraft werden und duerfen nicht frei rumlaufen, nur weil sie gestanden haben, der Rechstaat ist schliesslich kein Beichtstuhl...Der Rassenstaat bis 1994 in Sued Afrika und bis 1980 in Zimbabwe war eben auch ein Regime von Moerdern!). Zur Zeit gibt es ja einen Aufschrei, weil SAA bevorzugt Schwarze und Farbige als Piloten ausbilden laesst. Diejenigen, die da jetzt laecherlicherweise "Rassismus" groehlen (Ich weiss eh nicht, was schwarzer Rassismus sein soll, fuer mich imoliziert das die genetische Ueberlegenheit und ich habe noch nie von einem Schwarzen gehoert, der sich Weissen gegenueber ueberlegen fuehlt, selbst wenn er ihnen die Kraetze an den Hals wuenscht)...angesichts der sozialen Unterschiede gibt es kaum noch eine Wahl, als mit genau solchen Programmen endlich eine angemessene Teilhabe der einheimischen schwarzen Bevoelkerungsmehrheit zu erreichen.

Was in Zimbabwe und im sog. Sued Afrika falsch gelaufen ist, dass es nach dem Ende der rassistisch organisierten Staaten keinen Lastensausgleich gegeben, dass man auf Versoehnung und Vergebung ohne Wiedergutmachung gesetzt hat, dass man die sozialen Unterschiede zwischen Weiss und Schwarz (die indisch staemmigen zaehle ich oekonomisch mal zu den Weissen) nicht addressiert hat, sondern mit einer neoliberalen Wirtschaftspolitik diese Unterschiede noch verschaerft hat (In Sued Afrika sind ueber 90% aller Arbeitslosen schwarz und das Durchschnittseinkommen einen Schwarzen betraegt 1/7 des eines Weissen).
Diese voellige falsche Set up der neuen Gesellschaften ist natuerlich zu verantworten von den neuen schwarzen Regierungen, die sich eben zunaechst mehr darin gefallen haben, ihrerseits westlichen Regierungen zu gefallen als den eigenen schwarzen Bevoelkerung wirkliche Perspektiven zu geben bzw. der weissen Bevoelkerung klar zu machen, dass sie so nicht weitermachen konnte.
Ich nehme das sog. Sued Afrika uebrigens als Bsp. weil dort droht wie in Zimbabwe das gleiche Chaos, nur in einem sehr viel groesseren Ausmass und aufgrund der Gewaltbereitschaft aller sog. Sued Afrikaner auch sehr viel brutaler, die gleichen Fehler auf dem Weg dahin sind bereits gemacht. Und niemand soll spaeter behaupten, dass sei im sog. Sued Afrika nicht vorhersehbar gewesen, wenn es dann zu Landbesetzungen, Massakern an Weissen usw. kommt.

@Anne: Auf Deinen Hinweis gehe ich noch gesondert ein. Ich werde auch noch ein paar mehr Themen addressieren in weiteren Beitraegen.
Andreas
 
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