WM 2014 Brasilien

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Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
385
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Stuttgart
dj-tobander.de
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Als mich Anfang Juni zwei meiner Kumpels fragten, ob wir nicht zur WM nach Brasilien gehen sollten,
war ich mir zunächst nicht ganz sicher. Wahrscheinlich sau teuer, keine Chance mehr an Tickets zu
kommen und Winter ist da ja auch noch. Also im Prinzip lag ich bei allen drei Dingen komplett daneben,
außerdem, nach Russland geh ich bestimmt nicht und eine WM in Quatar klingt irgendwie auch nicht so
verlockend oder?

Nach kurzem Check unserer Termine, einigten wir uns auf einen Hinflug am 26. Juni und dann zurück,
wenn die WM vorbei ist. Für meine Freunde war das Buchen der Flüge nicht besonders schwierig, die
kauften sich einfach 2 Economy-Tickets, aber ich wollte bestimmt keine 1.100€ für ein Ticket in Economy
ausgeben, egal was der Urlaub noch kosten würde.

Die Auswahl an Carriern nach Brasilien ist milde ausgedrückt beschränkt. Die besten Chancen hatte
ich mit One World und am günstigsten war es mit Dividend Miles. Ich weiß nciht mehr genau, wie viele
Stunden ich vor der BA Suchmaschine verbrachte und wie viele Stunden im US Airways Call Center,
weil die noch arge Probleme damit haben, welche Airline jetzt zu welcher Alliance gehört, aber irgendwann
hat's dann doch geklappt.

CircleMapper.gif


Für 100.000 Dividend Miles und 343,30€ an Gebühren und Taxes ergab sich schließlich ein
ziemlich abenteuerliches Routing und eine Menge Zeit in der Luft ;)

Das komplette Routing sah also folgendermaßen aus:
26/06 PZ8071 Frankfurt nach Sao Paulo Abflug 10:05PM Ankunft 05:15AM
29/06 G31858 Sao Paulo nach Porto Alegre Abflug 04:35PM Ankunft 06:17PM
14/07 G31364 Rio de Janeiro nach Sao Paulo Abflug 9:11PM Ankunft 10:50PM
15/07 LN767 Sao Paulo nach Satiago de Chile Abflug 01:10AM Ankunft 04:35AM
15/07 IB6830 Santiago de Chile nach Madrid Abflug 11:20AM Ankunft 06:20AM
16/07 LN704 Madrid nach Frankfurt Abflug 03:15PM Ankunft 06:00PM

Als Unterkunft buchten wir lediglich die letzte Woche in Rio in einem Hostel, da wir von Porto Alegre
nach Rio mit dem Auto fahren wollten und dabei flexibel sein. Das Auto buchte ich bereits hier über
Rentalcars.com. Das war relativ günstig. Abholung Porto Alegre, Rückgabe 8 Tage später in Rio, für
gerade mal 327,50€ inklusive unbegrenzt Kilometer.

Der Report wird sich jetzt wahrscheinlich mehr um die WM und die verschiedenen Städte, die wir
besuchten drehen, trotzdem hab ich natürlich auch Fotos der Produkte gemacht. Geflogen bin ich:


  • Business Class von TAM in 777-300
  • neue Business Class von Iberia im A340-600
  • neue Business Class von LAN im Dreamliner

Aber das Highlight waren definitiv die Leute, die Atmosphäre und natürlich die Spiele dort.

Brasil.jpg
 
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Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
385
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Stuttgart
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1.2 Lufthansa Business Class Lounge Frankfurt

Meine Planung war eigentlich ganz gut, nur hatte ich nicht bedacht, dass Deutschland ja an dem Tag
um 18:00 Uhr gegen die USA spielte. Um das Spiel wenigstens anschauen zu können, nahm ich einen
früheren Zug aus Stuttgart und war bereits um 17:30 Uhr am Flughafen in Frankfurt.

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Der Check-In von TAM befindet sich komplett am Ende von Terminal 2 und war natürlich noch zu.
Der Schlange nach zu urteilen, die sich aber bereits vor dem Schalter befand, war der Flug wohl ausgebucht.

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Kurz darauf öffneten sie die Schalter und da sich außer mir niemand am Primeira Check-In anstellte,
hatte ich nach zwei Minuten mein Ticket in der Hand und wollte mich auch schon auf den Weg zur
Sicherheitskontrolle machen, da es mittlerweile 17:55 Uhr war. Doch dann ließ ich mich noch dazu
hinreißen bei einer Umfrage mitzumachen, wo es darum ging, wie sich Leute darauf vorbereitet haben,
die zur WM nach Brasilien fliegen. Um es kurz zu machen, nach der Umfrage habe ich mich genau gar
nicht vorbereitet:


  • ich habe mich nicht Impfen lassen
  • ich habe mich nicht informiert, welche Gebiete ich meiden sollte
  • ich hatte kein sicheres Versteck, Schloß und etwas in der Art, um Wertsachen zu verstauen
  • achso und Kopien von Reisepass oder so hatte ich auch nicht

Egal, also ab durch die Sicherheitskontrolle (an der heute genau eine Line geöffnet war) und danach
machte ich mich auf den Weg zur Lounge. Merkwürdigerweise benutzt TAM immer noch die Lufthansa
Lounge, obwohl sie ja gar nicht mehr bei der Star Alliance sind. Die Lounge befindet sich ganz am Ende
des Terminals direkt vor dem Gate 46, von dem ich auch starten sollte.

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In der Lounge hatten sie paar WM-Sachen wie einen Burger-Stand und Caipirinha-Bar aufgebaut
und sie ein wenig dekoriert.

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Allerdings waren nicht besonders viele Leute da und die, die da waren interessierten sich nicht gerade
für Fußball. Ich musste deshalb die Frau am Empfang erst einmal davon überzeugen, den Ton am
Fernseher doch bitte anzumachen. Hat sie dann aber auch gemacht und war kein Problem.

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Mit Jubel und schreien kamen sie allerdings dann doch nicht so zu Recht dort und mein Outfit kam
jetzt auch eher nicht ganz so gut an bei jedem :D

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Naja am Ende ist ja alles gut ausgegangen. So gegen 21:15 Uhr machte ich mich dann auf den Weg
zum Gate, da TAM (jedenfalls laut Bordkarte) bereits eine Stunde vor Abflug mit dem Boarding beginnt.
Und tatsächlich, als ich unten ankam, war ich wirklich einer der letzten, die ins Flugzeug stiegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.631
1
TXL
weiterging ... :p

Daß "Jubel und schreien" in der Lounge nicht so gut ankommt, wundert mich nicht. Wäre bei mir nicht anders ... :eyeb:
 

ThomasW

Aktives Mitglied
11.06.2012
217
19
VIE
perfekt - tobander is back - freue mich auf interessante pic`s und erzählungen
vielen dank schon vorab
 

Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
385
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Stuttgart
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1.3 TAM Business Class nach Sao Paulo

Meine Erwartungen an TAM's Business waren nach den Reports, die ich gelesen habe,
nicht besonders hoch. Weder an den Sitz (angled flat) noch an den Service.
Bei beidem lag ich aber ziemlich daneben, obwohl es zunächst eigentlich gar nicht so gut losging,
denn beim Einsteigen, hab ich mir erst mal ordentlich die Birne Kopf angehauen. Keine Ahnung
warum, ist mir bisher gar nicht aufgefallen, dass ich mich bei einer 777 bücken muss.

TAM 8071
Frankfurt (FRA) – Sao Paulo (GRU)
Donnerstag 26. Juni 2014
Abflug: 22:05 Uhr
Ankunft: 05:15 Uhr
Flugzeit: 12h 10Min
Flugzeugtyp: Boeing 777-300
Sitz: 11A (Business Class)


Die Business Class Kabine besteht aus insgesamt 56 Sitzen in einer 2-3-2Konfiguration.
Ich hatte ursprünglich 2F zugewiesen bekommen, den aber telefonsisch gegen 11A getauscht.

SeatMap_FRA.gif


Der Sitz ist eigentlich echt bequem und bietet (ohne Nebensitzer) auch außreichend Privatssphäre.

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Nach 2 Minuten kam auch schon die Purserin, brachte Sekt, Nüsse und fragte ob alles okay sei oder
ich vielleicht ein wenig Eis für meinen Kopf benötigen würde.

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Insgesamt waren gerade einmal acht der 56 Sitze belegt und außer mir schien keiner aufgrund der
WM nach Brasilien zu reisen.

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Kurz darauf brachte sie noch ein Amenity-Kit, das nicht unbedingt mega schick ist, aber alles enthält,
was man so braucht.

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Durch das frühe Boarding und die nicht gerade voll besetzte Maschine, begannen wir sogar fünf Minuten
früher als geplant, mit dem Push-Back und wie immer, ist das Fahren zur Rollbahn in FRA ein riesen Spaß.

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Der Start war wie immer bei einer 777 (erst Recht, wenn sie halb leer ist) brutal schnell. Maximal nach der
Hälfte der Startbahn, hoben wir bereits ab.

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Nachdem die Anschnallzeichen erloschen, wurden Kopfhörer verteilt. Irgendeine Eigenmarke. Hab's
jedenfalls nicht gekannt und die waren ehrlich gesagt auch nicht gerade Geräuschreduzierend.

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Nach etwa 30 Minuten gab es Abendessen, dass komplett vom Wagen serviert wurde. Es gab einen
Salat mit Schinken und Hühnchen mit Kuskus und Gemüse. Nichts Besonderes oder so, aber ich
fand's gut. Zum Nachtisch wurden Häagen-Dasz Becher verteilt.

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Nach dem Essen war es etwa 23:30 Uhr, die Kabine wurde verdunkelt und ich fuhr erst mal meinen
Sitz zurück.

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Ich würde sagen, komplett zurückgefahren, dürften es etwa 170° sein. Die Liegefläche ist
überrraschend lang, jedenfalls konnte ich selbst mit meinen 190cm ohne Probleme auf dem Rücken liegen.
Auch fand ich den Sitz in der Liegeposition eigentlich recht bequem und so bin ich nach ungefähr
2 Minuten auch schon eingeschlafen.

Vorher hatte ich der Stewardess noch gesagt, dass sie mich bitte wecken soll, wenn es Frühstück gibt,
was sie dann auch um kurz vor 4 Uhr morgens getan hat. Ich hab also gute 9 Stunden durchgeschlafen.
Nicht schlecht für einen angled-flat Sitz muss ich sagen.

Zum Frühstück gab es Croissant, Wurst, Obst und Joghurt (der war allerdings gefroren) und anschließend
noch ein Käsesandwich. Klar, nicht gerade Lufthansa Rühreier, aber man konnte alles essen.

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Der Landeanflug auf Sao Paulo war etwas wackelig, aber schlußendlich sind wir sanft gelandet.

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Zum Abschluss gab's noch irgendwelche Schokopralinen, die aber abartig scheiße schmeckten.
Wahrscheinlich das Schlechteste am ganzen Flug, denn ansonsten kann ich nicht viel bemängeln.

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Natürlich waren jetzt meine Erwartungen wie gesagt nicht so riesig, aber das Essen war okay, der
Sitz geht eigentlich zum schlafen ganz gut und das Personal war freundlich.

Um 5 Uhr morgens war natürlich kein Schwein am Flughafen und so war ich nach 2 Minuten durch die
Security und stand draußen vor dem Flughafen in Sao Paulo.

TAM_23.jpg


An dem Punkt hatte ich das erste Mal bemerkt, dass ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte,
wie ich nun zu unserer Unterkunnkt kommen sollte.
 
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crane04

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
1.322
312
FRA
Hast du 9 Stunden mit oder ohne Tabletten geschlafen? Oder warst du total besoffen? :D
 
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Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
385
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1.4 Wochenende in Sao Paulo

Um mich zu informieren, wie ich jetzt zu unserem Hostel gelange, hol ich mein Handy raus
und seh, dass T-Mobile eine 150MB Internetflat für 14,99€/Wo anbietet. Ein ziemlicher fairer
Deal muss ich sagen.

Naja, auf jeden Fall musste ich einen Bus nehmen, da sich unsere Unterkunft in Villa Madalena,
nahe der Metro-Station befand.

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Der Ticketverkauf befindet sich direkt am Ausgang des Flughafens und ein Fahrschein kostete mich
36,50BRL, also etwa 12€.

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Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde, denn trotz der Uhrzeit, war schon unmenschlich viel los auf den
Straßen von Sao Paulo. Außerdem hat unser Fahrer dann auch noch einen Unfall gebaut. Ich hab keine
Ahnung was passiert ist, aber nach etwa 20 Minuten ging es weiter.

Das Hostel war über drei Etagen verteilt und besaß eine coole Terasse mit Blick auf Sao Paulo und
es gab eine Bar.

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Auch die Zimmer waren okay und das Frühstück (für Hostel-Verhältnisse) sogar ziemlich üppig.

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Aber das beste an der Unterkunft, ist deren Lage. Villa Madalena ist so das Bar- und Partyviertel von
Sao Paulo und wir waren mittendrin. Wir konnten also überall hinlaufen und waren nicht auf Bus oder
Taxi angewiesen. Ich muss allerdings dazusagen, dass Villa Madalena wohl auch das San Francisco von
Brasilien ist, denn es es geht praktisch immer nur steil nach oben oder steil nach unten.

Auch ist so gut wie jede Hauswand mit Graffiti bemalt. Aber nicht irgendwelche Schmierereien,
sondern richtig coole Bilder.

Am ersten Abend sind wir hier durch die Stadt und die Bars gezogen. Das erste, was mir auffiel, waren
die zahllosen Straßenverkäufer, deren Stand eigentlich nur aus einer Kühltruhe und einem Regenschirm
bestand, aber man konnte ohne Probleme mit Kreditkarte bezahlen. Jeder hatte so ein Gerät dabei.

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Danach sind wir noch in einen Club namens The Edge gezogen, den mir ein Kumpel empfohlen hatte.
Der Laden ist ein wenig außerhalb und im Gegensatz zu den Bars in Villa Madalena, eher Upper-Class.
Die Preise in Sao Paulo sind sowieso die höchsten in Brasilien, aber das war richtig teuer. Naja, dafür
hatten sie aber auch eine eigene Ciroc-Bar ;-)

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Am nächsten Tag war das Spiel Brasilien gegen Chile und es war die Hölle los auf den Straßen von
Sao Paulo.

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Die Brasilianer feierten bis spät in die Nacht und die Straßen waren dermaßen voll, dass es so gut wie
unmöglich war sich überhaupt zu bewegen. Aber alles ist friedlich geblieben und die Leute haben sich
einfach über den Sieg ihrer Mannschaft gefreut.

Vor dem Abflug am nächsten Nachmittag sind wir noch ins Zentrum der Stadt gefahren, aber das hat
mir genau gar nicht gefallen. Jedes zweite Gebäude sieht aus, als würde es leerstehen. Die Fenster
sind eingeschlagen, die Wände verschmiert und die Fassade bröckelt bereits ab.

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Deshalb und wegen des wirklich brutalen Verkehrs in der Stadt, machten wir uns gegen 13:00 Uhr auf
den Weg zum Flughafen, um den 16:00 Uhr Flug nach Porto Alegre nicht zu verpassen.
 
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SheldonCooper

Neues Mitglied
24.04.2012
7
0
Bei Galileo Big Picture (oder einer ähnlichen Sendung) meinten sie mal, die Fassaden in Sao Paulo würden so alt und bröckelig aussehen, weil die Stadtverwaltung irgendwann mal beschlossen hat, jegliche Werbung in der Stadt zu entfernen. Und in so ziemlich allen anderen Großstädten sind massenhaft Fassaden mit Werbeplakaten gefüllt, sodass eine "werbefreie" Stadt für unser Auge ausgestorben wirken würde... so zumindest die Erklärung in der Sendung.

Edit: Solche Flächen, die früher der Werbung dienten, sorgen wohl für einen "verfallenen" Eindruck für unser werbegewohntes Auge ;) http://heliopolis2012.files.wordpress.com/2011/06/tony-de-marco-billboard-ban.jpg
 
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Tobander

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06.12.2013
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1.5. GOL Economy nach Porto Alegre

Der Plan war folgender: heute ist Sonntag und morgen spielt Deutschland im Achtelfinale gegen
Algerien in Porto Alegre. Da gibt's bestimmt noch Tickets. Also haben wir für jeweils 52€ ein Ticket
bei der brasilianischen Billig-Airline GOL gekauft.

GOL G31858
Sao Paulo (GRU) – Porto Alegre (POA)
Sonntag 29. Juni 2014
Abflug: 16:35 Uhr
Ankunft: 18:17 Uhr
Flugzeit: 1h 42Min
Flugzeugtyp: Boeing 737-800
Sitz: 12F (Economy Class)


SeatMap_POA.gif


Schon in der Wartehalle treffen wir die ersten Deutschen, die natürlich Tickets hatten und zwar für
alle kommenden Spiele (abhängig davon, wie weit Deutschland kommt). Leider hatten sie keine mehr
übrig und verkaufen wollten sie auch nix. Mist! Die Jungs waren bisher bei allen Spielen der Nationalelf;
hatten also schon ganz gut Kilometer mit dem Flugzeug zurückgelegt. Von unserem Plan von Porto
Alegre aus mit dem Auto weiterzufahren, waren sie nicht so begeistert.

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Der Flieger war komplett ausgebucht. Hauptsächlich Brasilianer und ein weiterer Deutscher. Der "saß"
neben uns, hatte ebenfalls Tickets (klar) und (jedenfalls behauptete er das) eine Lebensmittelvergiftung.
Ich würd eher auf zu viel Alkohol tippen, aber bin ja auch kein Arzt. Jedenfalls empfahl er uns noch am
nächsten Morgen auf den Marktplatz zu gehen, da sich alle Deutschen dort treffen und dann gemeinsam
zum Stadion laufen. Hier würden sicher noch Leute Tickets verkaufen.

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Das Taxi war relativ langweilig am GRU Airport. Nur GOL und TAM Maschinen und echt wenig los.

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Der Start verlief relativ unspektakulär mit diesem kleinen Flugzeug.

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So, dann gab's noch was zu Trinken und paar Nüsse und danach wurde das Wetter schlagartig
schlechter. Als ich vor dem Abflug das Wetter checkte, sollte es in Porto Alegre 15 Grad kühler sein.
Gut, dass ich genau gar keinen lange Hose oder eine Jacke mitgenommen hatte. Die Turbulenzen
machten auch unserem neuen Freund zu schaffen, aber nach einer eher unsanften Landung, hatten
wir es kurz nach 18:00 Uhr geschafft. Das Wetter war echt beschissen. Es regnete in Strömen.

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Aus dem Flughafen raus, machten wir und nun auf die Suche nach einem Mietwagen.
 
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Tobander

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06.12.2013
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1.6 Achtelfinale in Porto Alegre

Raus aus dem Flughafen war keine Spur einer Autovermietung und die Frau an der Info sprach kein
Englisch. Ab und zu sind so Shuttlebusse mit Avis Aufklebern vorbeigefahren. Ohne Plan, wo wir sonst
hinsollten, sind dann einfach da eingestiegen. Der Fahrer konnte zwar kein Englisch, aber beim Namen
"Unidas" streckte er den Daumen hoch. Sauber!

Auch bei der Vermietung dann kein Englisch, aber irgendwie hab ich der Frau dann erklärt, noch 2
zusätzliche Personen als Fahrer einzutragen. Kostete insgesamt 30BRL. Ansonsten hab ich nix
verstanden, was die Frau zu mir sagte und einfach alles unterschrieben, was sie mir vorlegte.

Bekommen haben wir dann einen VW Gol. Das ist so etwas wie ein Polo, nur kleiner. Viel kleiner.
Und in Brasilien gibts auch Autos ohne alles. Also klar die Klassiker wie elektrische Fensterheber,
Servolenkung, Klima, Scheibenwischer hinten, aber zusätzlich fehlten dann auch Radio, Heizung,
Zetralverriegelung und wir schienen (zumindest in Porto Alegre) das einzige Auto ohne getönte
Scheiben gewesen zu sein. Ansonsten aber alles top!

Trotz Google Maps hatte ich mich dann auf dem Weg zum Hostel ungefähr 10 Mal verfahren, weil es
unglaublich stark regnete und ich allein 3 Mal die selbe Ausfahrt verpasste. Aber nach einer guten
Stunde waren wir dann am Ziel. Dem CB Hostel.

Route_POA.gif


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In ganz Porto Alegre (einer Stadt mit 1.5 Mio Einwohnern) gab es genau 3 Hostel und alle 3 schienen
erst kurz vor der WM aufgemacht zu haben. Trotzdem war das jetzt nicht besonders muss ich sagen.
Die Betten waren schmal und eng und die Waschräume wollte ich nicht ohne Badelatschen
(und auch dann nur ungern) betreten.

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Okay, aber das Frühstück war nicht schlecht und der Besitzer ziemlich cool. Sein Sohn
(der immer die Nachtschicht hatte), erklärte uns einmal ausführlich, warum viele Brasilianer gegen
die WM waren und wie merkwürdig deren Wahlsystem ist. Er erklärte uns auch, welche Straßen
wir Nachts in Porto Alegre besser meiden sollten.

Abends sind wir noch durch ein paar Bars gezogen, haben etliche Handynummern notiert von Leuten,
die uns am nächsten Tag Tickets verkaufen wollten (hat natürlich nie jemand abgenommen) und ich
aß eine Pizza Quatro Queijo, die aus grob geschätzt 1,5kg Käse bestand.

Am nächsten Tag sind wir gegen 10 Uhr Richtung Marktplatz aufgebrochen. Bisher waren nur eine
Handvoll Leute da, die entweder wie wir Tickets suchten oder welche verkauften. Wir haben uns
etwa 30 Minuten durchgefragt und dann jemanden gefunden, der uns 3 Karten für den normalen Preis
(jeweils $115) verkaufte.

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Der Platz füllte sich schon bald. Es kamen Trucks an, auf die Boxen montiert waren
(wie bei der Loveparade), es gab ein Bühne auf der in Dirndl gekleidete Brasilianerinnen Schuhplattler
vorführten und weil die anderen Bewohner aus Porto Alegre so etwas noch nie gesehen hatten, wollten
ungefähr 2.000 Leute Fotos mit uns machen.

Gegen 14:00 Uhr waren ungefähr 3.000 - 4.000 Leute auf dem Platz und auf einmal setzten die
Musiktrucks sich in Bewegung. Die Polizei hatte die komplette Strecke zum Stadion (ca. 4,5km)
abgesperrt und wir liefen nun alle hinter dem Truck her, aus dessen Boxen DJ Ötzi und andere
Schlager-Klassiker tönten. Nach etwa 200m schaute die halbe Stadt aus ihren Fenstern, was da
gerade abgeht.

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Weil das Tempo nicht sehr hoch war (Trinken, Toilette, Anhalten für Fan Gesänge) brauchten wir
gute 2 Stunden bis zum Stadion, das aber auch ein wenig außerhalb liegt. Drinnen angekommen
konnten wir uns eigentlich relativ frei bewegen. Wir hatten nur Kategorie 3 Tickets, aber Prinzip
konntest du da rumlaufen wie du wolltest. Nur Eines mochten Sie nicht, wenn man eine Fahne über
dem Geländer aufhängte. Und genau das machte unser Freund mit der "Lebensmittelvergiftung" aus
dem Flugzeug und war bald von zehn Ordnern umringt, was ihn aber nicht weiter zu stören schien.
Er blieb stehen und sah auch keinen Grund seine Fahne abzuhängen. Irgendwann kam ein Fifa
Verantwortlicher und redete lange auf ihn ein, worauf er irgendwann kopfschüttelnden zu seinem
Platz zurückkehrte.

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Die Hälfte der Zuschauer um uns herum waren Brasilianer, die versuchten deutsche Sprechchöre
nachzumachen. Alle 5 Minuten gab es La Ola Wellen und es war eigentlich nie ruhig im Stadion.
Kurz, die Stimmung war Hammer. Das Ergebnis passte Gott sei Dank auch und so machten wir uns
irgendwann wieder auf den Rückweg. Auch hier fuhr der Truck wieder vorne draus, dieses Mal
von Samba Tänzerinnen begleitet. Anschließend gab's dann ganz gut Party in der Stadt :D

 
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Tobander

Erfahrenes Mitglied
06.12.2013
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1.7 Roadtrip nach Rio

Das Auto hatten wir für 8 Tage gemietet, mit Rückgabe in Rio. Das sind etwa 1.800km von
Porto Alegre. Eine Route oder Punkte wo wir anhalten wollten, hatten wir uns bisher nicht
überlegt, sondern wollten eher spontan entscheiden, wo es sich lohnt, länger zu bleiben.
Ein paar Leute erzählten von einem Ort namens Florianapolis, was so eine Art Ibiza Brasiliens
sein soll und etwa 500km von Porto Alegre sind. Allerdings sind wir nicht auf der Hauptstrasse,
sondern am Strand entlang gefahren, also dürften es noch ein paar Kilometer mehr gewesen
sein. Dort gab es immer so merkwürdige Türme (wahrscheinlich für Rettungsschwimmer), die
allerdings auf etwa 1,5m hohen Stelzen standen, was es relativ schwierig machte, da rein zu
kommen.

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Nach etwa 8h Fahrt schafften wir es nach Florianapolis, was viel größer war, als ich erwartet hatte.
Wir suchten nach einer Unterkunft in Lagoa da Conceição, was an einem großen See liegt und mich
irgendwie an einen Ort am Gardasee erinnerte.

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Wir fanden ein günstiges Hostel ein Stück weit den Berg hoch mit gutem Ausblick über die Küste.

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Die Zimmer waren okay und eine Hängematte gab's auch.

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Das Frühstück war jetzt nicht so der Bringer, aber dafür hatten die so einen Nutella-Cafe, der es in
sich hatte. Überhaupt scheinen die Brasilianer alles mit Schokolade zu mögen .

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Am zweiten Tag ging es dann weiter Richtung Norden. Die nächste größere Stadt war Curitiba. Auf
dem Weg dahin sind wir aber noch an Blumenau vorbeigekommen. Die Stadt wurde irgendwann mal
von einem deutschen Apotheker gegründet und früher hat man dort auch nur deutsch gesprochen.
Der Ort sieht auf jeden Fall lustig aus, aber leider war nicht besonders viel los.

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Gegen Nachmittag fuhren wir also weiter nach Curitiba, von dem ich bisher auch noch nie etwas
gehört hatte. Achso, irgendwo dazwischen liegt Camboriú, wo sich das Green Valley (ein riesiger Club,
der momentan das Ranking der besten Nachtclubs der Welt anführt) befindet. Hat leider nur an
wenigen Tagen im Jahr offen.

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In Curitiba sind wir dann zum Fanfest gegangen, was sie mitten in ein Tal gebaut haben.

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Die Kontrollen am Eingang dort waren übertrieben streng. Sie checkten Ausweise, nahmen dir Getränke,
Zigaretten, Feuerzeuge, eigentlich alles ab, was ihnen irgendwie gefährlich schien und so wunderte ich
mich, als ich einen Typen mit einem riesigen Bambusrohr auf mich zukommen sah. Der Typ war
ursprünglich aus Berlin, aber reiste jetzt seit ein paar Monaten durch Brasilien und verkaufte selbst
gemachte Armbänder, die er um dieses Rohr gebunden hatte. Keine Ahnung, wie er das durch die
Kontrolle bekommen hatte.

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Auch Curitiba sieht - ähnlich wie Porto Alegre - eher selten Touristen und so freuten sich immer alle,
wenn sie hörten, dass wir aus Deutschland kamen.

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Mir fällt allerdings grad auf, dass die meine Flagge abgezockt haben. Danch hatte ich sie nämlich
nicht mehr gesehen :mad:

Die nächste Station war Peruibe, ein kleine Hafenstadt südlich von Sao Paulo mit tollem Sandstrand.

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Der letzte Stop vor Rio, war Campinas, wo der Onkel von einem meiner beiden Freunde mit seiner
Familie wohnte. Gut war, er hatte einen Pool. Schlecht war, das Wasser hatte 16 Grad und wir
mußten das Ding erst einmal reinigen.

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Am Montag ging's dann auf die letzte Etappe. 1 Woche Rio!!!

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