TripERF-MUC-BOS-FRA-TXL-DOH-PVG

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unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
6
LEB/ERF
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Mein erster Trip-Report! Grund für diesen ist ein ordentliches Flugpensum in den kommenden 3 Wochen und dass einige erstaunt waren, dass Erfurt einen Flughafen hat, den ich hier mit dokumentiere.

Die Flüge im einzelnen:
ERF-MUC auf C9 (Cirrus) in Y
MUC-IAD-BOS auf UA in C/F
BOS-IAD-FRA auf UA in F/C
TXL-DOH-PVG auf QR in C
SHA-CSX auf MU in F
CSX-CAN auf CX in Y
SZX-SHA auf ZH in F
PVG-DOH-TXL auf QR in C

Ich entschuldige mich schon mal vorab für die teilweise räudige Qualität der Bilder. Aber ich knipse nur.

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Obwohl ich ja nur 50km von Erfurt weg wohne, starte ich höchst selten von hier. Das liegt vor allem an dem einzigen ernstzunehmenden Ziel München, durch das ich immer nur sehr ungünstige Verbindungen gen Vermont zustande kriege- daher ist meistens ICE gen FRA angesagt.

Da der erste Zug von meinem geliebten Kaff erst kurz vor 6 in Erfurt ist, mein Flug aber schon 6:30 Uhr startet, darf mich mein Lieblingsangestellter nach Erfurt chauffieren. Dafür darf er die nächsten Wochen mein Auto behalten und ich finde, dass ich ein sehr netter Chef bin.
Die Nacht habe ich nur 3,5h Stunden geschlafen, weil ich bis halb eins im Büro festhing. Trotzdem bin ich putzmunter.

Der Erfurter Flughafen ist, nunja, klein. Ein bisschen eng um die Hüfte könnte man sagen. 3 offene Checkin-Schalter, 2 für AB und einer für Cirrus/LH.

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Die Mitarbeiterin ist freundlich, fährt aber einen „vieh'schen Dialekt“ wie die Erfurter sagen würden. Gepäck nach BOS durchchecken ist kein Problem, allerdings kommt sie beim APIS ordentlich ins Schleudern und muss ständig nachlesen, was sie tun muss. Das ist aber in Anbetracht des popeligen Regionalflughafens verzeihlich.
Dann gibt es noch ein kleines Café, ein paar Reisebürobuden und eine Treppe bzw. Fahrstuhl die zur „Abflugebene“ führen.

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Dort angekommen, fällt man quasi gleich in die Sicherheitsschleuse. Auch hier ist das Personal äußerst freundlich und wegen dem gleichzeitig abfliegenden Flug von AB beide lines offen. Aber pingelig ist man - hier wird in jeden Rucksack reingeguckt und Laptops gecheckt.
Der AB-Flug scheint knackevoll zu sein - gut, ist ja auch Urlaubszeit. Ich philosophiere darüber, ob vielleicht AB dahintersteckt, dass die ICE-Strecke nach Nürnberg ewig nicht fertig wird. Denn ist sie das einmal, ist man wohl mit dem Zug schneller in Nürnberg...

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Zum Flug finden sich ganze 9 Paxe am Gate ein - durch die Bank weg Geschäftsleute. Mit 10 Minuten Verspätung geht es die Treppe runter, wo schon der Bus auf uns wartet, der uns sagenhafte 100 Meter weit zur etwas abseits geparkten Dornier bringt.

Dort empfangen uns zwei sehr nette (und junge und hübsche und überhaupt) FAs. Die Security-Show bestreitet eine alleine, dann hebt die recht laufruhige Dornier westwärts ab und dreht ungefähr in Höhe der A71 gen Süden.

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Eine Getränkerunde, Erdnüsse und schon landet uns der Pilot mit stark slawischen Akzent butterweich in München und parkt in einer Außenposition.
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MUC empfinde ich als einen der angenehmsten Flughäfen überhaupt. Groß, übersichtlich, nicht so verwinkelt und nicht überlaufen.
Die Check-In-Schalter von UA sind bei meiner Ankunft noch nicht besetzt, also suche ich mir ein ruhiges Plätzchen zum arbeiten.
Nach einer Stunde ist man dann auch beim CI im Gange und da ich Papiertickets habe, dauert das heute alles etwas länger. Nochmal APIS-Daten angeben. Hmmm.

Wartezeit bei der Security und Paßkontrolle: null. Ab in die SEN-Lounge, ein bisschen gearbeitet und über den Businesskasper neben mir amüsiert, der gerade seine Sekretärin zusammenscheißt, dass sie ihm zweimal den gleichen Termin aufs Blackberry gepostet hat. Danach ruft er noch 3 Leute an, um ihnen dieses unglaubliche Fehlverhalten mitzuteilen.
Am Gate ein kleiner Menschenauflauf - die Maschine ist gut überbucht und es gibt eine Menge op-ups. Zumindest sehe ich viele strahlende Gesichter vom counter weggehen.

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Und hier endet Teil 1. Die Abenteuer des spontanen Ticket umbuchens folgen in Teil 2.
 

unblack

UA-VollHONk.
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und Teil 2:

Es gibt neue Decken in der C bei UA! Nicht mehr die ollen blauen, sondern deutlich dickere, weiße, die leicht gesteppt sind.
Das Essen ist heute ausgesprochen lecker: Kabeljau mit Reis, Spinat und Honig-Ingwer-Sauce. Auch der vor der Ladung kredenzte Wrap ist mehr als passabel.

Ansonsten ein reichlich unspektakulärer Flug: die FAs sind von der Höflichkeit her „normaler UA-Durchschnitt“, aber beim Service gibt es nichts zu meckern.
Meine Sitznachbarin verkauft Verteidigungssystem (keine Ahnung, was ich mit ihrer Visitenkarte soll - ich habe gar keinen Staat) und guckt Star Trek Voyager Folgen und ich die 3. Staffel von LOST nach (Claire sieht mit schwarzen Haaren viel leckerer aus).
Über Manchester schlafe ich dann ein und wache erst wieder kurz vor Montréal auf. Als wir über Vermont fliegen, überlege ich kurz mit dem Fallschirm abzuspringen, verwerfe die Idee aber wieder, weil ich dann ja nicht an mein Gepäck komme.

In IAD gelandet schaffe ich es durch altbewährte Taktik „Laufen statt Rolltreppe“ als erster an die Immigration und reduziere somit die Wartezeit auf Null. Zwei kurze Fragen, 4 Finger scannen, Fresse in die Kamera halten, fertig. Dabei klärt sich auch die Frage, wie viele Einreisestemptel auf eine Reisepassseite passen: 7.
Bei heute 3. Sicherheitskontrolle fällt mir durch zwei vor mir alles falsch machende Omis mein mittlerweile routiniertes Verhalten auf. Ich wechsle in die Schlange gegenüber hinter einen Asiaten und fühle mich wie George Clooney.

Das Handy hätte ich besser aus lassen sollen: zwei kurze Anrufe und es zeichnet sich ab, dass ich eher wieder nach Deutschland muss, spätestens Ostermontag. Das gibt Gezeter mit der Frauenfront!
Mit der 1K-Hotline ist dies schnell abgeklärt und der Rückflug auf Sonntag umgebucht. Nur dann bittet mich die Dame am 1K-desk fatalerweise, die Umbuchungsgebühr bei einem Customer Schalter zu bezahlen. Die Omi im RCC gibt sich ahnungslos, das könne man hier nicht. Also raus an den regulären Schalter, an dem zum Glück gerade wenig Leute stehen.
Die Dame guckt mich an und fragt, warum ich das nicht im RCC geklärt habe - sie wäre normalerweise da und das ginge auch dort.
Naja, es dauert eine geschlagene halbe Stunde bis sie meine Kreditkarte durchziehen kann. „Fremdwährungsumbuchungen auf Papierticket“ sind offensichtlich kompliziert und sie muss 3 mal mit ihren Vorgesetzen telefonieren wie sie das Ticket abrechnet bzw. bestätigt („also ich drücke F4 und dann...?“)
„Zum Glück“ ist mein Anschlussflug nach BOS derb verspätet, sodass ich das mit stoischer Ruhe ertrage und rechtzeitig zum boarding meine Tickets in der Hand halte, nur unterbrochen durch eine Frau die die UA-Mitarbeiter und die Warteschlange immer wieder wissen lässt, wie Scheiße UA doch ist, weil sie warten muss.
Da ich nun durch den kurzen Aufenthalt mit einem Mietwagen billiger komme als mit CapeAir zu fliegen, blase ich den Flug nach Lebanon ab und reserviere mir fix noch bei Budget einen Wagen.

Vom Flug bekomme ich durch einsetzende Übermüdung recht wenig mit, außer dass wir nochmal 20 Minuten in Warteposition verbringen, irgendwann starten und mit 1,5h Verspätung in Boston landen.

Der Fahrer vom Shuttle-Bus von Budget fragt mich ob ich aus Deutschland komme und zählt mir dann alle deutschen Fußballspieler auf, die er kennt. Sepp Maier ist auch dabei.
Mein Auto steht schon auf C5 bereit, Schlüssel steckt, nur noch die Kreditkarte am gate durchziehen lassen und ab die Post. Wenn alles immer so schnell ginge.

Am Wochende geht's dann weiter.
 

wopper

Erfahrenes Mitglied
07.01.2010
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LEJ
www.miles-around.de
Mein erster Trip-Report! Grund für diesen ist ein ordentliches Flugpensum in den kommenden 3 Wochen und dass einige erstaunt waren, dass Erfurt einen Flughafen hat, den ich hier mit dokumentiere.

Vielen Dank für den tollen Bericht! Da freue ich mich ja schon auf meinen Flug im September ab Erfurt. Wozu brauch man einen STATUS, wenn in Erfurt sowieso alle CI Schalter frei sind.... :D
 
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UA-VollHONk.
02.08.2009
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Vielen Dank für den tollen Bericht! Da freue ich mich ja schon auf meinen Flug im September ab Erfurt. Wozu brauch man einen STATUS, wenn in Erfurt sowieso alle CI Schalter frei sind.... :D

Die Frage ist eher: wozu braucht man einen Status, wenn es ohnehin keinen Priority Schalter gibt?
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
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LEB/ERF
Bevor ich morgen Richtung China starte, hier noch wie der Rückflug war (wir wollen ja keine Lücken entstehen lassen):

Samstag abend ruft mich mein Mit-Firmeninhaber an und fragt ob ich ihm nicht noch ein iPad mitbringen kann. Um jetzt noch loszuziehen ist es schon ein bisschen spät - der BestBuy in Williston macht 21 Uhr zu. Also beschließe ich, am Sonntag ein bisschen früher zurück nach Boston zu fahren um im Apple-Store vorbeizuschauen.
Gesagt, getan, gegen 8 Uhr fahre ich von White River Junction los und fahre mittlerweile wie im Schlaf und ohne GPS die Strecke nach Boston. Ich genieße die Fahrt auf der leeren Interstate 89 bei strahlendem Sonnenschein; während ich in D ja gerne aufs Gas trete, macht es mir hier überhaupt nichts aus mit meinen 70 Meilen pro Stunde vor mich hin zu tuckern.
Gegen 10:15 Uhr bin ich an der Budget Station und gegen 10:30 im Terminal C, wo an den UA-Schaltern wie immer nichts los ist. Nach 2 Minuten bin ich eingecheckt und gehe zum Taxistand - in der Annahme dass der Taxifahrer schon weiß wo der Apple Store ist. Aber weit gefehlt - er guckt mich nur glasig an. Ich zeige ihm das Logo meines iphone - Schulterzucken.
Immerhin wusste ich noch, dass der store in Boylston street ist und das Taxi setzt sich endlich in Bewegung. Während der Fahrt bekomme ich auch noch die Hausnnummer raus. Die Unterhaltung mit dem Taxifahrer, der mir unbedingt ein Gespräch ans Bein binden will, ist äußerst schwierig - den "bostonian"-Dialekt verstehe ich nur schwer.
Im Applestore ist unerwartet nix los - nur drei Leute vor mir. Nach 10 Minuten bin ich mit zwei iPads wieder raus und fahre zurück zum Flughafen. Diesmal Unterhaltung in bostian mit chinesisch.
Bei der Sicherheitskontrolle werde ich beglückwünscht - ich war der Erste mit iPads in der Kontrolle. Im RCC, wo ich fröhlich mein iPad konfiguriere, werde ich auch mit "he's got the new toy!" begrüsst. Ich packe das Ding dann schnell wieder ein.
Flug UA823 boarded heute überpünktlich und ist wie immer proppenvoll. Das First-"Catering" ist auch wie immer: Getränke und Bretzeln (auf BOS-ORD gäbe es immerhin die Wahl zwischen Salat und Sandwich).
In IAD docken wir in D23 an - mein Weiterflug geht von C2. Juhu! Einmal quer durchs ganze Terminal laufen.
Der Flug nach FRA boarded mit 45min Verspätung, weil die Maschine noch nicht sauber ist. Im Flieger frage ich mich dann, was der Reinigungstrupp die ganze Zeit gemacht hat. Bis darauf dass sie die Decken und Amenity Kits ausgelegt haben, ist offensichtlich nicht viel passiert. Gut gebucht ist die Maschine auch nicht - die C ist halb leer und auch in der Economy sehe ich viele freie Plätze. Die Crew ist heute wieder mal aus der Kategorie "übergewichtige Renter", das Gesäß einer FA erinnert mich frappierend an den Kopf von Stewie Griffin (Family Guy). Aber immerhin nett.
Das Essen - ich wähle Lasagne - ist Eco-Essen in Porzellanschale, aber das ist es meistens wenn man ostwärts fliegt.
Wir landen mit nur wenigen Minuten Verspätung in FRA und parken in Außenposition vor den A-Gates. Busfahrt über den halben Flugplatz, um dann beim Gepäckband wieder das zu erleben, was mir bei all meinen letzten Flügen mit Ankunft in FRA passiert ist: das priority Gepäck kommt ganz zum Schluss.
 
Zuletzt bearbeitet:

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TXL-DOH-PVG

Meine Reise nach China beginnt wie üblich mit einem Regionalexpress der DB. Ich lausche gespannt den Kommentaren eines Rentnerpaares, die sich vor allem darum drehen warum ein Regionalexpress so oft anhält und dass im Westen das Wetter schöner war. „Schau mal, ein Atommeiler!“ sagt einer von ihnen beim Anblick eines Kraftwerkkühlturms bei Halle/Saale. Ich verkneife mir, sie darauf hinzuweisen, dass es in den Neuen Bundesländern kein AKW (mehr) gibt.

In TXL ist der Check-in bei Qatar schon im vollen Gange. Die Economy Schlange ist gut gefüllt und am Business-Schalter steht nur ein Mann, der von der QR-Mitarbeiterin gerade vollgekäst wird, ob er sich dann mal entscheiden könne, ob er nun mitfliegen will oder nicht.
Ich habe bereits online eingecheckt, allerdings habe ich nur eine Bordkarte für DOH-PVG bekommen. Das verwirrt die QR-Dame ein wenig, stellt aber kein Problem dar.

Qatar Airways nutzt in TXL die BA-Lounge bei Gate 15 (QR ist bei 5/6), die bei meinem Eintreffen komplett leer ist. Lounge-Eindruck: „ganz nett“, aber zu Essen gibt es quasi nix und auch nix was jetzt besonderer Erwähnung bedürfte.

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QR boarded von hinten nach vorne, d.h. ohne Priority boarding, weswegen ich recht spät zum Gate schlendere, wo das boarding bereits im Gange ist. Nach viel Economy-Passagieren sieht es nicht aus - ich würde mal auf ¾ load tippen. In der C sind 9 von 12 Plätzen belegt.

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Zum Einsatz kommt einer der erst vor kurzen eingeflotteten A320 - was man schon an der Existenz eines neumodischen Handy-verboten-Zeichen neben dem Anschnallzeichen sieht.
Am neuen C-Sitz hätte ich ja an sich nix zu meckern - wäre da nicht der arg bescheidene Neigungswinkel des Sitzes, der ungefähr mit dem der UA domestic First vergleichbar ist. Für einen 6h-Flug bei Tag gerade noch ok. Ich sitze auf 1A, die Beinfreiheit bis zur Wand ist ok, ich kann meinen Fuß gerade ausstrecken.

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Ansonsten ist alles da: Steckdose, USB-Anschluss, elektrische Sitzverstellung und in der Armlehne nochmal 3 Schalter für die Lendenwirbelstütze.

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15“ widescreen IFE mit guter Auswahl und viel neuen Kram wie „Avatar“ oder „up in the air“. Dummerweise habe ich schon fast alle Filme gesehen, weswegen ich die Teenie-Vampir-Schmonzette „New Moon“ gucke. Der Vorgänger war ja ganz ok, aber hier passiert über 2 Stunden eigentlich nichts.

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Essen: boah, lecker. Die Speisekarte wird in einer roten Ledermappe gereicht, in der 4 Menüs zur Auswahl stehen. Die Portionen sind nicht übermäßig groß, aber machen satt und schmecken. Der Salat ist frisch, die Weinliste lang (von der ich keine Ahnung habe) und alles ist exzellent angerichtet.

Personal: supernett mit einer angenehmen Mischung aus Zurückhaltung und bestmöglichen Service. Das einzige, was ich hier ein bisschen zu bemängeln habe ist, dass sie zwar sehr gutes, aber recht leise und stark akzentbehaftetes Englisch sprechen, weswegen ich immer wieder nachfragen muss. Aber in Niederbayern kann ich ja ohne Dolmetscher auch nicht nach dem Weg fragen.
Beim Service scheinen sie immer noch alles einen Ticken besser machen zu wollen als die Mitbewerber: bei den Erfrischungstüchern kann man hier zwischen „hot“ und „cold“ towel wählen, die Serviette wird auch noch auf den Schoß gelegt - der Service ist so gut, dass man sich schon wieder bevormundet vorkommt. Meinen Tisch kann ich auch alleine runterklappen!

Die Inflight-Map funktioniert leider nicht, aber immerhin wird die verbleibende Flugzeit angezeigt. Nach gut 5 Stunden setzen wir 30 Minuten zu früh zur Landung an und parken auf Außenposition.
Dort wartet schon der VIP-Bus der ausschließlich die C-Gäste auf einer endlos scheinenden Fahrt zum Premium-Terminal bringt.

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(das Gestühl im VIP-Bus)

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Hier gibt es keinen kurzen, laschen Sicherheitscheck und man wird durch überall herumstehende QR-Mitarbeiter in die Business Class Lounge gelotst. Diese ist riesig, gut bevölkert und hat eine bescheidene Wifi-Verbindung. Nach 10 Versuchen gebe ich auf, meine E-Mails direkt abzurufen und baue mir einen VPN-Tunnel. Das funktioniert dann, aber immer noch langsam.

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In der Lounge gibt es reichlich an Getränken, Snacks und richtigem Essen, was ich allerdings nicht in Anspruch nehme, da ich noch pappsatt bin. Die Duschen sind leider überfüllt (15 Minuten Wartezeit Minimum), wobei die sanitären Anlagen (mit synthetischen Vogelgezwitscher) einen sehr angenehmen Eindruck hinterlassen.

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Nach gut einer Stunde in der Lounge gehe ich runter zu den gates - auch hier ist verlaufen unmöglich. An jedem Gate werden mehrere Flüge geboarded, draußen stehen dann die Busfahrer mit Schildern und fangen die Passagiere ab.
Als wir ankommen, boarded die Economy bereits - diese steigt allerdings hinten ein, so dass ich nix zum load in der Y sagen kann. Überhaupt trennt QR die Klassen sehr strikt - die Economy-Passagiere bekommt man quasi nie zu Gesicht.

Nach PVG fliegt eine 777 und hier kann QR nun endgültig seine Qualitäten ausspielen, denn der Sitz ist perfekt, Beinfreiheit noch und nöcher, 180° true lie flat, auf dem ich 6 Stunden durchratzen kann, USB ist selbstversändlich, es gibt genügend Ablagen, die airshow funktioniert auch und als ich nach einem Paar Socken frage, bekomme ich gleich einen ganzen Schlafanzug. Nur das Amenity kit finde ich ein bisschen dünn.

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Zum Frühstück habe ich zum ersten Mal pancakes die den Namen auch verdienen. Wenn ich da an die Lappen bei UA denke...

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Das Bild wird den Pancakes nicht gerecht!

Ganz interessant ist die heute geflogene Route: während ich es von Emirates gewöhnt bin, südlich vom Himalaya entlang zu zirkeln, fliegen wir heute nördlich und drehen erst östlich von Beijing nach Süden ab.

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Dafür landen wir auch gut 20 Minuten zu spät bei strömenden Regen und ich sehe bei der Landung gerade Emirates andocken - das kann ja was geben bei der Passkontrolle. Aber weit gefehlt - die Chinesen sind hier wie immer gut organisiert, machen mehr Schalter auf und ich stehe keine 2 Minuten bei der Einreise.
Der Rest ist Routine: Gepäck aufgabeln, ATM suchen, ab zum Taxistand bei den Inlandsflügen, wo im Gegensatz zu dem bei den internationalen nix los ist, dem Taxifahrer gezeigt, dass ich ins Hilton ($75 bei Priceline) will und die Fahrt kostet heute nur 160 Yuan. War das das letzte Mal nicht mehr?
Ab aufs Bett und Tripreport geschrieben. Morgen geht’s in aller Frühe weiter nach Changsha.

Gute Nacht!

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kingair9

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Unter TABUM und in BNJ
Super Bericht - vielen Dank!

Hatte die QR 777 im Dezember nach SIN und freue mich jetzt schon auf den PVG-Trip im Mai, das ist Fliegen pur. Was man noch erwähnen sollte, ist daß QR die 777 in C in 2-2-2 config fliegt, was natürlich super-luxuriös ist. Am Sitz finde ich am besten den kleinen persönlichen Mini-Kühlschrank in der Armlehne für die Wasserflasche...

:D

Übrigens haben wir beiden fast das gleiche Bild von der Routenführung über China gemacht.

Deins:
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Meins:
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kingair9

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Unter TABUM und in BNJ
Die Sitze in den QR VIP-Bussen wurden übrigens von der Firma Gepade in Delbrück bei Paderborn hergestellt - bis heute eine der qualitativ hochwertigsten Polstermöbelfirmen in Deutschland. Da kannste noch mit einem Panzer drüber fahren ohne daß die Gestelle kaputt gehen.

QR hätte das sicher auch deutlich günstiger woanders bekommen können aber die wollen halt bei allem, was Premium Terminal ausmacht, Qualität.

GEPADE Polstermöbel für Generationen | Wohnlandschaften | Designmöbel | Trendmöbel | Objektsessel | Lehnsessel

Und die Bus-Sessel hier:
http://www.ruhezonen.de/html/referenzen.html
 

unblack

UA-VollHONk.
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Der Morgen beginnt früh. Sehr früh. 5 Uhr! Kurz unter die Dusche gehüpft und ab in den Frühstückstempel im Atrium des Hilton. Wer den schon mal gesehen hat, weiß dass das nicht nur ein kleines Buffet ist, sondern quasi ein Frühstücksgelände. Mein erster Blick gilt dem Toaster, ob da auch ein Schild ist, dass man nur Toast reinstecken darf. Leider Fehlanzeige. ;)
Gegen 6 holt mich dann meine chinesische Assistentin ab, die in den kommenden Tagen für mich dolmetscht, mit Taxifahrern verhandelt, mich davor bewahrt Quallen zu essen und allgemein meine chinesische rechte Hand ist.

Wer schon mal Montag Morgen in Honqiao war, weiß: das macht keinen Spaß. Ganz Shanghai hält sich zu dieser Zeit im Terminal auf, zumindest gefühlt. Mit diesem Wissen habe ich daher MU in First gebucht. Kurze Wartezeiten beim Check-In, Priority line, Lounge und VIP-transfer zum Flieger scheinen in diesem Fall gut angelegtes Geld. Was ich aber nicht wusste: mittlerweile ist Terminal 2 in Honqiao in Betrieb und das ist groß, relativ leer und keine Schlangen. Verdammt! ;)

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Für die First Class von MU sind 8 Schalter offen, dass auch hinter jedem counter jemand sitzt, sehe ich erst auf den zweiten Blick, weil die ja alle so klein sind. Der Check-In ist schnell erledigt, die Sicherheitskontrolle ist gleich neben den First-Schaltern. 8 Lines offen, ohne Wartezeit durch und ab in die Lounge. Diese ist vergleichbar mit der von BA in TXL - es gibt ordentlich Getränke, Kaffee, Wein und ein paar Snacks.
Eigentlich soll heute eine MD90 fliegen, stattdessen steht ein A321 am Gate. 20 Plätze in der F von denen 5 belegt sind. Der Airbus scheint recht neu zu sein - es gibt sogar Multi-Plug-Steckdosen, wobei die Ledersessel schon einigermaßen durchgesessen erscheinen.

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Über den innerchinesischen Service bei CA, CX und MU konnte ich noch nie groß meckern und auch hier ist er vorbildlich. Die FAs sprechen fließend englisch, sind extrem höflich und zuvorkommend. Zu Essen gibt es ein recht leckeres Omelett, Gemüse dessen Namen ich nicht kenne, ein warmes Croissant, Joghurt und einen kleinen Kuchen von ungeahnt harter Konsistenz. Nicht schlecht für 80 Minuten Flug.
Das Frühstück wird durch ziemlich derbe Turbulenzen vermiest, die es unmöglich machen die Gabel sicher zum Mund zu führen. Trotzdem bringt uns der Pilot sicher und pünktlich in Changsha auf den Boden und parkt in Außenposition. Vor dem Aussteigen blockieren die FA die Y, so dass die F zuerst aussteigen kann, was allerdings ein kleines bisschen arschlos ist, da alle mit dem gleichen Bus zum Terminal fahren. Während der Fahrt sehe ich, dass sie auch hier ein neues Terminal hochziehen.
In Changsha bin ich heute zum dritten Mal und werfe hier ein Auge auf die Qualitätssicherung bei einer unserer Produktionen. Die Fabrik befindet sich in Liling, das rund 140km südöstlich von Changsha liegt. Dorthin werden wir vom besten Freund des Fabrikbesitzers und dessen Assistentin chauffiert. Zunächst geht es aber erstmal zum Essen - schließlich ist es fast Mittag - und Essen wird hier zelebriert. Geschäftsessen laufen hier immer nach dem gleichen Schema ab: der Gast (ich) darf an dem mittleren Platz am Fenster des runden Tisches Platz nehmen. Das muss immer unbedingt dieser Platz sein. Dann bestellt der Einladende die Hälfte von dem was auf der Speisekarte steht und dann tauchen wie von Geisterhand zufällig Freunde und Bekannte auf, die mit essen, neugierige Blicke auf das Bleichgesicht werfen und mich dazu beglückwünschen, dass ich unfallfrei mit Stäbchen essen kann.

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So gesellen sich heute noch der Werksleiter, dessen Schwester und auch noch der Bruder dazu. Alle sprechen ziemlich gut englisch (was die Ausnahme ist) und zwingen mich alle Weile die leckeren Sachen zu testen. Echte Pekingente ist aber auch verdammt lecker.
Auf der Fahrt zur Fabrik sieht man, dann das China, das man nur zu gerne ausblendet - besonders die Chinesen selbst. Straßen werden zu Schotterpisten, links und rechts türmen sich Schlamm und Müll und dazwischen dürftig zusammengenagelte Bretterbuden die irgendwas verkaufen.
Verkehrsregeln gibt es hier nicht - hier wird nicht nur da gefahren wo Platz ist, sondern vor allem da, wo kein Schlagloch ist - auch wenn man dafür mal einen halben Kilometer auf der Gegenspur bleibt. Vor Kurven wird vorsorglich gehupt, damit die Mopedfahrer noch eine Chance haben sich in Sicherheit zu bringen.
Ich traue mich nicht wirklich, von dieser Szenerie Fotos zu machen, denn ich bin ja nicht als Tourist hier.

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Auch noch erwähnenswert - Dinge die man super auf einem Motorroller transportieren kann:
Dachbalken, die der Sozius auf seiner Schulter hält
Tür (quer)
4 Menschen

Hotel ist heute das Dolton Resort Hotel, eine 5-Sterne-Luxusbude für 660 Yuan die Nacht. Ich residiere hier im 33. Stockwerk, was den eindeutigen Nachteil hat, dass der Fahrstuhl nach unten in fast jedem verkackten Stockwerk hält. Die Minibar-Preise sind human (Coke für 1,50 EUR) und selbst die Schreibtischausstattung komplett: vom Locher bis zum Radiergummi alles drin. Jetzt muss ich nur was finden, das ich lochen muss.

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Morgen geht’s weiter nach Guangzhou.
 

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UA-VollHONk.
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Man entschuldige die Verzögerung - die letzten Tage war ich abends einfach zu kaputt um noch zu tippen... ;)

CSX-CAN

Der Morgen beginnt früh. Sehr früh. 5 Uhr! Kurz unter die Dusche gehüpft und ein totales Déjà vu gehabt. Ihr auch?
Für das Dolton Hotel gibt es doch noch Punktabzug - Heizung ging nicht bzw „heizte“ nur bis 21 Grad. Ansonsten aber recht angenehm; das nächste Mal werde ich trotzdem wieder das Crowne Plaza bevorzugen.
Von Changsha nach Guangzhou fliegen wir heute mit China Southern in Economy, da bei einem Ticketpreis von Y310 bei mir der Geiz siegte. Am Flughafen von Changsha angekommen, sehen wir eine endlose Schlange bei der Security - das kann ja heiter werden, denn in 40 Minuten ist schon boarding. Als wir nach dem Check-In Schalter suchen, stellen wir überrascht fest, dass dieser für unseren Flug nicht existiert. Nach ein bisschen rumfragen wird uns erklärt, dass der Flug vom vom Nebengebäude abgeht, vom dem aus eigentlich internationale Flüge abfliegen (zumindest steht das draußen dran).
Hier in einem kleinen Abflugbereich ist genau ein Schalter, der China Southern gehört - keine Schlange, auch nicht an der Security und auf einmal Unmengen an Zeit. Daher gehen wir ein Stockwerk höher in die Ultra-Wichtig-Lounge, schlürfen schwarzen Tee und genießen den Ausblick auf den Terminalneubau.

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10 Minuten zu früh wird mit dem boarding begonnen und wir werden per Bus zum Flieger verfrachtet. Kein Tag ohne Equipment change - statt der angekündigten Embraer steht ein A320 da. Auch gut. Chinesische Economy kommt mir noch ein bisschen enger vor als andere.

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Auf dem Bild sieht man die dünnen Beinchen meiner Assistentin (die vielleicht 1,60 groß ist und die ich nachfolgend mal Wen nenne (Name von der Redaktion geändert)) und man sollte so einen Eindruck vom Sitzabstand gewinnen. Der Flug dauert nur eine Stunde und trotzdem gibt es ein warmes Frühstück, das sogar schmeckt, Kaffee und Softdrinks. Da können sich LH und viele andere Airlines durchaus mal ne Scheibe abschneiden.
Ansonsten verläuft der Flug reichlich unspektakulär und ruhig; pünktlich gelandet wird auch - CAN liegt wie üblich unter seiner Dunstglocke aus Wolken und Smog.

Die nachfolgenden drei Tage blende ich nun ein wenig aus, da ich da ich hier nur Geschäftskram treibe. Aber noch ein paar Worte zu den gebuchten Hotels:

Guangzhou - Customs Hotel:
Die letzte Male war ich immer im Holiday Inn Shifu. Das ist zwar wunderbar gelegen, aber ziemlich laut; zudem waren die Zimmerraten wegen der gerade begonnenen Canton Fair dreimal so hoch. Daher habe ich das Customs Hotel auf Shamian Island gebucht - einer an sich recht ruhigen Gegend. Beim Check-In sind unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig. Nachdem Wen ein bisschen stinkig wird (was ich nur an ihrer Lautstärke merke), bekommen wir kurzerhand upgrades. Lohnt sich durchaus, Wohnzimmer, zwei Bäder, Schlafzimmer, Wi-Fi - und eine leere Minibar. Das macht mir nix aus, denn der nächste 7-Eleven ist gleich um die Ecke.
Die erste Nacht verläuft sehr ruhig, in der zweiten ist irgendjemand der Meinung, 22.30 Uhr noch irgendwas mit einem Presslufthammer bearbeiten zu müssen. Am Morgen wird 7.30 Uhr draußen lärmend ein Gerüst abgebaut - naja, ich musste eh aufstehen. Wen diskutiert aber wieder fröhlich mit dem Empfang und schlägt immerhin 300 Yuan Nachlass raus.
Das Hotel ist absolut nicht auf westliche Gäste eingestellt: zum „western breakfast“ gibt es Spiegeleier, Toast, Butter, Marmelade, Kaffee und O-Saft, wobei dieser vor allem nach Chemie schmeckte.

Shenzhen: ShenzhenAir International Hotel

Obwohl ich über die Hotelhomepage gebucht habe, ist nur ein Zimmer in deren Buchungssystem gelandet. Folge: zweimal upgrade auf Suiten im Executive Floor. Und hier merkt man wieder die Kleinigkeiten, die ein gutes Hotel von einem sehr guten unterscheiden: Bademäntel gibt es in zwei Größen und nicht nur in Chinesischer Kindergröße, Fernseher an der Badewanne mit spritzwassergeschützter Fernbedienung, der Liftboy schmaucht nicht nur einfach den Koffer auf die Kofferbank, sondern achtet auf darauf, dass er richtig herum liegt (Reißverschluss nach vorne) usw.

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Ausblick aus der Badewanne

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Wohnzimmer mit 739-Modellen

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Da war ich bis eben.

Wenn der Flug mit Shenzhen Airlines morgen so gut wird wie ihr Hotel, wird das eine angenehme Heimreise.

Im übrigen musste ich heute auch wie der fliegende Student n Koffer nachkaufen. Nachdem ich das Modell von „Samsonile“ abgelehnt hatte und mich für ein no-name Produkt entschied, bekam ich meinen Wunschpreis von 250 Yuan durch bloßes Herüberblicken zu Nachbarstand.

Und hier noch meine Lieblingsbilder aus den letzten Tagen:

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Das erste Mal, dass ich ein derartiges Schild gesehen habe.

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Lecker Hühnchen!
 

xfaktor

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.079
25
Mehr von diesem tollen Reisebericht. (y)

Der Locher bringt mich immer noch zum Schmunzeln. :D
 

coolkeeper

Reguläres Mitglied
14.02.2010
52
0
Mega cooler Tripreport!!
Wie siehts aus mit der Rückreise? *nicht länger warten will*
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
6
LEB/ERF
im ernst ich befürchte unblack hat momentan andere sorgen als nen tripreport!?

Sorgen ja, aber auch Zeit. Daher, ehe noch jemand weint:

tada, SZX-SHA

Die Nacht im Hotel von Shenzhen Airlines war wirklich exzellent. Mit Abstand das beste Hotel, das ich je in Shenzhen hatte. Frühstück können wir im Executive Floor einnehmen - mit hübschen Ausblick (wenn da nicht die doofe Autobahn wäre).

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Nachdem wir noch zwei Termine in Shenzhen wahrgenommen haben, essen wir noch im Hotel Mittag - zu sehr humanen Preisen. Ganz witzig hier der Azubi, der nach einer Weile nach meiner Bestellung nochmal wiederkommt und mich fragt wie man „Ginger Ale“ ausspricht. Es dauert ne Weile, bis er es kann.
Gegen 14 Uhr schnappe ich mir dann meinen um 1 gewachsen Kofferbestand, wobei ich an dieser Stelle kurz erwähnen muss, dass dieser 500 Lanyards enthält, die ich für eine befreundete Band hab produzieren lassen und kurzerhand direkt mitnehme um Porto zu sparen. Da an den Lanyards Flaschenöffner dran sind, habe ich durch den hohen Metallgehalt in meinem Koffer noch sehr viel Spaß an den nun folgenden Sicherheitskontrollen.
Ok, wo war ich? Achja, Koffer geschnappt, von meiner Assistentin verabschiedet und zum Flughafen Shenzhen, der wie so ziemlich alle (neuen) chinesischen Flughäfen weit vor der Stadt liegt.
Der First Class Check-In ist leer, der Check-In schnell erledigt und von meinem Übergewicht (also das meiner Koffer; mein BMI ist grün!) wird keine Notiz genommen. Als meine Koffer durchs Röntgengerät wandern, löse ich Großalarm aus, zumindest klingt es so. Zwei Beamte springen herbei und gucken verwirrt, was ich da transportiere. Nachdem ich ihnen den Inhalt gezeigt habe, scheinen sie ein bisschen enttäuscht. Keine Kofferbombe. Schade.

Die folgende Stunde darf ich in der „King Lounge“ von Shenzhen Airlines verbringen, aber wie ein King fühlt man sich hier gar nicht. Zu futtern gibt es nicht gerade ansehnliches und das Getränkeangebot reduziert sich auf Coke, Wasser und diversen chinesischen Kram. Wi-Fi ist vorhanden und langsam, das Personal spricht nur sehr gebrochen Englisch.

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Am meisten an der Lounge nervt allerdings ein Japaner, der anscheinend der Meinung ist, dass man bei einem Ferngespräch sehr laut schreien muss, weil der andere ja weit weg ist. Selbst die Chinesen drumrum, die nun auch nicht gerade für leise Telefonate bekannt sind, schauen missbilligend.

Auf meinem Boardingpass steht Gate 1. Während ich in der Lounge sitze, wechselt das Gate zu meinem Flug einmal auf 43 und dann auf 36.

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Sehr praktisch finde ich ja immer die Terminal-Übersicht auf den Boarding-Pässen.

Während ich noch darüber sinniere, ob sie die Gates vielleicht per Zufallsgenerator auslosen, springt mein Flug auf „Delayed“.

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(schöner Blick aus der Lounge-Toilette)

Nach einer Stunde schreit dann ein Lounge-Mitarbeiter „Honqiao“ in die Lounge und wir werden via Fahrstuhl direkt zum VIP-Bus gebracht. Während der Fahrt vibriert es in meiner Hose (hinten links, nicht vorne Mitte) - Qatar ist dran und sagt mir, dass mein Rückflug von Doha nach Berlin sehr wahrscheinlich gecancelt wird, Allerdings bricht dann die Verbindung ab und da ich in drei Stunden sowieso dort am Counter stehe, ist mir das erstmal egal. Dass ich nur verzögert wieder nach D komme, war ja schon abzusehen.

Am Flieger angekommen - oh Wunder - ein Equipment Change. Statt der 739 (die ne ganz ansehnliche F hat) ein A320. Die Sitze sind verschlissen, der Sitzabstand ok, es gibt Overhead-LCD, aber keine Kopfhörer-Buchsen :doh:, die Fußstützen lassen sich zwar recht weit ausfahren, aber wackeln so als ob sie jeden Moment abbrechen würden. Recline ok.
Der Service ist dagegen makellos. Die FAs sprechen recht gut englisch und teilen mir persönlich so wichtige Sachen wie die Flugdauer und die Temperatur in Shanghai mit. Es gibt hot towels, Welcome-Drink, Hausschuhe (nein, Flugzeugschuhe), Kissen, Decke, alles da.

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Essen ist lecker, auch wenn mir die Kombination aus Fisch und Hühnchen ein bisschen seltsam vorkommt. Ansonsten verläuft der Flug angenehm ruhig und wir landen pünktlich mit einer Stunde Verspätung in Honqiao. Der Fußmarsch im neuen T2 ist gewaltig - als ich am baggage claim ankomme, dreht mein Gepäck schon seine Runden - im übrigen ist das Priority-Gepäck hier durch Schilder von den anderen abgetrennt.
Nun geht es raus zum Taxi-Stand, vorbei an den Privat-Anbietern, die mich mit „no waiting“ locken wollen, aber da bin ich mittlerweile gestählt. Die Schlange am Taxistand ist zwar gewaltig, aber es dauert dank der Taximassen und guter Organisation (Taxis fahren in 4er Reihe wie beim Autorennen nebeneinander und ein Mitarbeiter verteilt die Kunden auf die Taxis) keine 10 Minuten bis ich in meinem Taxi nach Pudong sitze.

PVG-DOH folgt dann morgen.
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
6
LEB/ERF
Einige fragen sich vielleicht, ob ich jemals wieder nach Hause gekommen bin, weil der letzte Teil fehlt. Aber seit meiner Rückkehr hatte ich irgendwie nicht die Muße den fast fertigen letzten Teil mal fertig zu schreiben. Aber hier ist er nun:

geplant: PVG-DOH-TXL
geflogen: PVG-DOH-VIE(-FRA)

Als ich in PVG ankomme und obwohl es noch 3,5h bis zum Abflug sind, hat sich schon eine hübsche Schlange am Qatar-Checkin gebildet, da recht viele Passagiere nach Europa wollen.
Die Atmosphäre ist recht ruhig, da die meisten Verständnis für die Aschewolke-Situation haben. Mich versucht man zunächst zu überzeugen, noch in Shanghai zu bleiben - man würde mich dann anrufen, wenn es wieder weitergeht. Das will ich aber partout nicht, schließlich habe ich ja schon ein Stopover-Hotel in Doha gebucht. Also schickt man mich auch erstmal nur nach Doha.
Im Duty free kloppe ich dann meine letzten Yuan auf den Kopf, da ich weiß dass die Lounge „69“ bis auf die Hightech-Toilette mit elektrischem Klodeckel nix zu bieten hat. Ein paar Softdrinks, Sandwiches, langsames Internet, das ist alles. Da ich meine Kreditkarte in den letzten zwei Wochen sehr stark beansprucht habe und ich nicht weiß was mich die nächsten Tage erwartet, rufe ich sicherheitshalber M&M an und lasse das Limit raufsetzen - kein Problem, nach 2 Minuten ohne Diskussion erledigt.
Das boarding erfolgt sehr akkurat - eine Airport-Mitarbeiterin achtet darauf, dass sich alle in einer Reihe aufstellen. Und wenn ich schreibe EINE Reihe, meine ich EINE Reihe. Nebeneinander in einer Reihe stehen wird nicht geduldet.
Dementsprechend unaufregend ist dann auch das Einsteigen, die C ist vielleicht zur Hälfte besetzt, die Y nach meinem Augenmaß voll.
Der Flug, die Crew und alles nochmal ein Quäntchen besser als auf dem Hinflug. Die Crew ist motiviert, unglaublich freundlich und zuvorkommend und dennoch zurückhaltend. Toppt sogar mein bisheriges C-highlight PVG-DXB mit EK.
Da ich auf einem Nachtflug bin, mache ich mir bald mein Bett

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und ratze wieder 6 Stunden durch.
Hier noch der oben erwähnte Kühlschrank in der Mittelkonsole:

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Doha, 5 Uhr. Die Frisur sitzt. Das ist bei meinem Haarschnitt aber auch kein Problem. Der bereits gewohnte VIP-Bus bringt uns C-Paxe zum Terminal, wo ich direkt in die Al-Maha Lounge gehe. Dort will man mich erstmal zum regulären Hotel-Schalter schicken (Jeans tragen ist also doch nicht Business-like), aber nachdem ich moniere, dass ich den Al-Maha-Service mit gebucht habe, setzt sich eine sehr freundliche QR-Mitarbeiterin in Gang, verschwindet mit meinem Pass und kümmert sich in den folgenden 15 Minuten um mein Visum und die Hotelbuchung. Wie erwartet bekomme ich das Mövenpick Towers & Suites.
Die Lounge an sich ist jetzt nicht so der Bringer, es gibt Kaffee, Evian und kein Wi-fi.

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Aber ich will ja hier nicht überwintern. Nachdem die QR-Dame den Papierkram fertig hat, geleitet sie mich und einen weiteren Passagier an allen Schlangen vorbei durch die Passkontrolle. An den Gepäckbändern hole ich meine Koffer und die QR-Mitarbeiterin ist sichtlich verwirrt, dass ich die hier habe, da dies ja bei einem STPC nicht üblich ist. Im Nachhinein gesehen aber eine Super Sache, denn die nächsten Tage wären ohne Gepäck doof gewesen.
Dann geht es nochmal durch einen Security-Check, wo ich wieder Großalarm mit darauffolgender Enttäuschung auslöse. Vor dem Flughafen steht schon das Hotel-Shuttle, Skoda Superb, was mich nochmal darin bestärkt demnächst einen zu kaufen. Leider darf ich nicht fahren.
Im Hotel werden wir sehr freundlich begrüsst und hinter dem Eingang erwartet mich erstmal wieder ein Metalldetektor. Biepbiepbiep. Direkt neben der Rezeption hat sich ein QR-Mitarbeiter postiert, der sich wieder um allen Papierkram kümmert und mir in den nächsten Tagen immer wieder sagen wird, dass es nicht weitergeht.
Ich bekomme eine schicke Suite im 10. Stock, 2 Bäder, Wohnzimmer, Schlafzimmer, kleine Küche, tollem Panoramafenster - meine Residenz für eigentlich 20 Stunden. Dass es 4 Tage werden, kann ja keiner ahnen.

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Wohnzimmer mit Panoramablick

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Noch mehr Wohnzimmer

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Ein Schlafzimmer hatte ich auch.

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und ein Entschuldigungsschreiben von QR.

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Aussicht(en) aus meinem Hotelfenster

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Das Mövenpick von außen, hinten rechts sieht man das (noch nicht eröffnete) Hilton.

Diese 4 Tage lassen sich wie folgt zusammenfassen: Qatar Airways spendiert neben dem Hotel auch Vollpension, d.h. 3mal lecker Essen in dem wirklich exzellenten Restaurant des Mövenpicks. Nehme ich auch alles mit und nehme 2kg zu.
Lediglich das Internet muss ich selbst zahlen, mit 20 EUR halt normales 5*-Niveau, auch wenn ich es für Abzocke halte. Zu meinem Glück habe ich im Gegensatz zu all den anderen Gestrandeten zwei große Vorteile: 1. habe ich mein Gepäck und 2. kann ich auch von hier aus arbeiten.

Man sollte nun anhand der Bilder meinen, dass ich einen tollen Gratis-Luxus-Urlaub hätte, aber ganz so toll ist es dann doch nicht. Zum einen kann man nicht wirklich weit vom Hotel weg, da jederzeit ein Anruf kommen könnte. Zum anderen wäre ich einfach gerne wieder zu Hause. Der nächste öffentliche Strand ist 5km weg (von dem in der nahegelegenen Baulücke wurde ich wieder verjagt), so bleibt mir also nichts anderes übrig, als jeden Tag in den Pool zu hüpfen, in den Park (blöderweise kann man sich nirgends wirklich hinlegen, weil alle 5min irgendein Rasensprenger angeht)...

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Sonntags im Park

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Natürlich mit Gratis Wi-Fi im Park.

...oder in die nahe gelegene Doha City Mall zu gehen. Die ist schon recht schick, wohl temperiert, mit Eislaufbahn und Vergnügungspark versehen und sehr nett zum Geld ausgeben.

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Bemerkenswert: man sieht hier alle Kulturen, alle Religionen, alle Hautfarben zusammen - und es funktioniert! Wenn es nur nicht so schweineheiß wäre. Rund um das Mövenpick wird überall noch an der Reißbrettstadt gebaut - zum Glück hört man davon im Hotel nichts.
Die Tage verbringe ich also abwechselnd mit arbeiten, essen, Doha City Mall, Pool, ARD&ZDF gucken, Flugstatus checken und QR-Mitarbeiter nerven.
Als ich am 20.4. meine Buchung nochmal checke, sehe ich, dass ich offiziell auf den 26.4. umgebucht bin. Das wäre erst in einer knappe Woche und mir zu lang. Da keiner der QR-Menschen in der Lobby ist, stiefele ich auf eigene Faust zur City Mall, wo QR ein Büro hat und lasse mich dort auf den 24. nach FRA umbuchen.
Am 23. klingelt abends dann mein Telefon und ein QR-Mitarbeiter erklärt mir, dass ich in 2 Stunden abflugbereit sein soll - es geht morgen früh über VIE nach FRA. Da ich nicht mit ihm rumdiskutieren will und davon ausgehe, dass er weiß was er tut, fange ich an mit packen. 5 Minuten später steht er vor meiner Tür - er hat sich geirrt, es geht erst morgen früh um 5 los. Nagut.
Am nächsten Morgen chauffiert mich das Hotel-Shuttle zum Premium-Terminal. Beim auschecken sehe ich, was QR für die Suite (regulär 300 EUR/Nacht) bezahlt: für die 4 Tage unterschreibe ich für 660 USD.
Der Check-In Bereich ist schon mal ne Wucht - man wird von Gepäckträgern empfangen, die das Gepäck zum Check-In fahren, vor den Check-In Schaltern stehen Stühle - Schlangen null.

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Check-In im Premium Terminal

Das einzige Problem - man weiß hier nicht, dass ich nach VIE fliege. Man bittet mich, zu warten und klingelt den QR-Mitarbeiter aus dem Bett, der das verzapft hat. Eigentlich wäre es mir ja lieber, direkt nach FRA zu fliegen, allerdings ist Frankfurt noch nicht wieder offen. Daher willige ich auf die VIE-Route ein, auch wenn es von da mit dem Bus weitergeht. Nach 10 Minuten ist auch der Teil geklärt und es geht fix durch die leere Passkontrolle und Security.
Im Premium-Terminal ist nicht viel los, ich vertrödel die Zeit mit Filme gucken, bis gegen 8 endlich der Flieger boarded.

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Fall jemanden interessiert, auf welchem Betriebssystem die Anzeigentafeln laufen...

Im Bus sitzen ganze 6 C-Paxe und es werden auch später nicht mehr. Die Y scheint wieder voll zu sein.
Der Sitz im A330 ist mittelprächtig - eine ähnliche Rutsche wie bei LH, auf der ich leider überhaupt nicht schlafen kann. Ich sitze auf 1A - was mir hier absolut nicht gefällt ist, dass der ausgeklappte Monitor schon bei leichten Turbulenzen die ganze Mittelkonsole dermaßen zum wackeln bringt, dass sich zwangsläufig jedes Glas von alleine entleert. Service und Essen sind dagegen wieder erstklassig.

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Blick in die leere C

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Wackelmonitor

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seat controls

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Lecker Frühstück

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Lecker Mittag.

In VIE angekommen, wartet hier bereits eine QR-Mitarbeiterin auf uns, die alle Passagiere nach Frankfurt in einen Bus verfrachtet. Die nun folgenden 10 Stunden in dem recht betagten Reisebus ist nun alles andere als toll - aber Hauptsache es geht wieder nach Hause!

ENDE :)