[Tripreport] Ätna in einem Tag

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skyrider

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24.10.2015
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Nachdem ich im April mit dem Teide den dritthöchsten Inselvulkan der Welt erklommen hatte, wollte ich nach einem ruhenden Vulkan,
auch noch den höchsten aktiven Vulkan in Europa im direkten Vergleich besichtigen.

Unsere Anreise erfolgte von Istanbul aus. Kurz nach 4 Uhr morgends sind wir aus unserem Hotel in Fatih in ein Taxi gestiegen, dass uns in rekordverdächtigen 19 Minuten am Atatürk Flughafen abgeliefert hatte. Mit Automaten Check-in und dem üblichen Menschenknäueln an der Security waren wir pünktlich zur Öffnung um 5 Uhr in meinem Lieblingrestaurant der TK Lounge.

Das Angebot hier ist das beste was ich im Laufe der Jahre in Lounges erlebt habe. Es gibt mehrere Essensstationen an denen u.a. Pide, Fladen oder süßes Gebäck frisch hergestellt wird, frische Ekmeks gegrillt werden oder klassisches kontinentales Frühstück. Die Qualität ist absolut top und für Leute wie mich, die sowieso auf türkische Küche stehen ein Traum.

Dazu kommt noch das Designkonzept, dass schick und stimmig ist und ohne billigen Goldprunk wie bei den arabischen Airlines auskommt.





Da ich mir meine Zeit pro Essensstation genau eingeteilt hatte
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, blieb mir leider keine Zeit für Bilder,
denn um kurz nach 6 ging bereits das Boarding los.





Natürlich TK-Action auf dem Vorfeld ohne Ende.














Der Flug wurde mit dem Flying Chef Service durch geführt, das heißt ein Koch arrangiert
und bringt die Essen in den vorderen Reihen an den Platz.





Zudem war der Flug ein Streckeneröffnungsflug, der erste Service auf der Cataniaroute.
Es wurde eine sehr aufwändig gedruckte Speisekarte verteilt und alle Passagiere erhielten kleine Geschenke.





Bei Ankunft in Catania stand die Feuerwehr links und rechts parat und hat uns aus diesem Anlass endsprechend begossen.








Die Geschenkeorgie war immer noch nicht vorbei.
Als die Passagiere das Flugzeug über einen roten Teppich verließen wurde noch jedem eine riesige Rose überreicht.


Auf dem Vorfeld war auch großer Bahnhof, da standen noch 20 bis 30 Leute herum, die nicht zum Arbeiten da waren.


Ich hatte vorab über Green Motion einen Fiat Panda für 24€ angemietet.
Bei unserer Ankunft war allerdings kein Mensch im Mietwagenbüro, sodass wir eine dreiviertel Stunde unserer knappen und wertvollen Zeit
mit sinnlosen Warten verbringen mussten, obwohl der Laden schon eine Stunde geöffnet hatte.
Als das Personal dann endlich auftauchte gab es kein Wort der Erklärung oder Entschuldigung, totale Ignoranz , Italien halt.
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Aus dem Flugzeug und von Catania aus war von unserem Objekt der Begierde nicht viel zu erkennen, da alles in Dunst und Wolken verhüllt war.
Die erste Sicht auf dem Ätna ergab sich deswegen erst nach einer halben Stunde Fahrt in Richtung Ziel.




















Vom Flughafen bis Refugio Sapienza auf 2000 Meter, der Talstation der Seilbahn
sind es knapp 50 Kilometer oder 1 Stunde Fahrzeit.





Die Tour hoch beinhaltet die Seilbahnfahrt, die Fahrt mit dem Allradbus und eine Führung mit einem Guide und kostet mit knapp 60 € nicht gerade wenig.














Die Bergstation der Seilbahn liegt auf 2500 Meter Höhe.
Danach wird man von solchen Allradbussen nochmal 500 Meter höher gefahren
und bei 3000 Meter heraus gelassen.


An der Bergstation haben wir uns noch Wanderschuhe für 3 € ausgeliehen.
Ich hatte bereits vorher gelesen wie staubig es oben zugeht,
dann läuft man den Rest des Tages auch nicht wie eine Staubbombe durch die Gegend.





Der Guide bringt die Gruppe auf dem direkten Weg zu den beiden größten Kratern.
Ich bin sonst eher der Einzelgänger, fand es aber OK ohne Umweg geführt zu werden und ein paar Erklärungen zu bekommen.
Auf dem Gipfel haben wir die Gruppe dann ziehen lassen und sind alleine herum gewandert.








Die Sicht wechselte manchmal kurzfristig von klar auf dunstig, wenn plötzlich eine Wolke am Hang entlang fuhr.








Hier lag noch einiges an Schnee herum, oft auch verdeckt vom Vulkanstaub.




















Auf dieser Spitze entweichen konstant Gase, das gelbe sind Ablagerungen von schwefelhaltigem Gasen.





Die roten Ablagerungen enstehen durch eisenhaltiges Gestein und schwarz ist das Basaltgestein.


Das ist der Krater der beim letzten großen Ausbruch vor 12 Jahren entstand.
Damals explodierte der Gipfel und hat großes Gestein bis zu 1 Kilometer in die Höhe ausgespuckt
und ist danach noch 3 Monate lang ausgebrochen.


Die Leute im Umkreis wurden erst 6 Stunden vorher vor dem Erdbeben gewarnt und haben dann schnell die Mücke gemacht.














 
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skyrider

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24.10.2015
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Der tiefste Punkt im Krater mit Öffnung nach unten, hier entweicht aber nur Wasserdampf und kein Gas.





Wenn man auf den Wegen am Kraterrand 10 bis 20 Zentimeter in die Erde gräbt
ist das Gestein schon handwarm.





An den gröberen Steinen kann eine frischere Lavazunge erkennen, die erst ein paar Monate alt ist.























Ich war noch nicht auf dem Mond aber so stelle ich mir das vor, nicht als Steine und Staub.





























Dann ging es wieder talwärts.


Dafür das die Seilbahn in den letzten 20 Jahren viermal durch Lava zerstört wurde sehen die Gondeln
doch etwas oll aus, in Siebziger Jahre Orange und mit braunen Plastikscheiben.
Vielleicht second hand von einem anderen Berg abgekauft?


 

skyrider

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24.10.2015
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Wir sind dann zum Flughafen zurück gefahren und haben das Auto zurück gegeben.

Wir hatten noch 1 Übernachtung in Catania vor dem Rückflug.


Catania hat einen City Airport und ist nur 3 Kilometer von der Innenstadt entfernt.
Der Flughafenbus bringt einen für 1 € flott in die Stadt.


In der Innenstadt gibt es in der Altstadt einige alte Gebäude, vor allem aus der Barockzeit.
Außerhalb der Altstadt sieht es meist nicht so besonders schön und etwas gammelig aus.





Via Etna








Rund um die Piazza del Duomo





Kathedrale von Catania





Elefantenbrunnen














Castello Ursino / Museo Civico








Catania hat mich insgesamt überhaupt nicht angesprochen.


Manchmal gibt hübsche Straßenszenen wie hier.





Meist sind viele Nebenstraßen eher düster wie hier.














Wir waren im Rapa Nui Appartement, eine schlichte Budget-Unterkunft die tiptop sauber war, mit super Lage und die ihre positiven Bewertungen nicht umsonst erhalten hatte.
In Italien muss man immer aufpassen, die Unterkünfte aus den unteren Preiskategorien sind nicht selten katastrophal.


Blick von unserem Hotelbalkon.





Das war echtes Altbauwohnen. Durch diese tonnenschweren Türen ging es in den Hinterhof
und zum Nebentrakt eines alten Palazzo in dem unser Eingang war.








Nach der Nacht gab es ein italo-style Frühstück in einer Bar, allerdings total unitalienisch im Sitzen.

















Zurück am Flughafen waren wir in der Airport Lounge, der vielleicht kleinsten Lounge der Welt.
Neun Sessel, eine Nespressomaschine und ein Fenster.





Danach ging es mit LH zurück nach Hause
 
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