[Tripreport] Tunesien von Sousse bis Monastir

ANZEIGE

skyrider

Gesperrt
24.10.2015
97
1
ANZEIGE
Ich wurde angelockt durch ein Pauschalreiseangebot für 2 Tage Sousse in Tunesien, Flüge mit LH hin und AB zurück.
Nach einer kleinen Preisoptimierung mit einem großen Gutschein ergab sich ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis.
Also habe ich schnell zugeschlagen um meinen 46 Länderpunkt einzusammeln.




Lufthansa fliegt für TUI erstaunlich viele Vollcharter um die Auslastungen zu optimieren.
Es ging los Nachmittags ab Düsseldorf, zunächst habe ich in der LH Senator Lounge mein Mittagessen eingenommen.








Es folge ein ereignisloser Flug mit Lufthansa in einem A320 von DUS nach NBE / Enfidha Hammanet Airport
über den es nichts besonderes zu berichten gibt.


NBE liegt zwischen Tunis und Sousse und wurde erst vor 5 Jahren eröffnet um den Monastir Airport zu entlasten.
Deswegen ist hier alles sehr modern und noch auf Zuwachs ausgelegt, denn viel Flugbetrieb herscht hier nicht.







Meine Unterkunft war das Hotel El Faracha im Zentrum von Sousse. Trotz 2 Sterne-Klassifizierung ein sehr gutes Budgethotel.
Ich hatte zuvor keine Negativbewertung auf den Portalen gefunden und das richtige Gefühl bei der Auswahl gehabt.




Sousse ist mit 430000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Tunesien.
Erste Eindrücke aus der Innenstadt mit der Corniche am Stadtstrand.



















Das interessanteste in Sousse ist die Medina/Altstadt.
Die Medina ist ein echtes Wohnviertel wo die Leute wirklich wohnen und einkaufen
und keine aufpolierte Altstadt die für die Besucher hergerichtet wurde.
Hier knallt das echte Leben.


Der Ribat/Festung und die Hauptmoschee













In den Gassen und den Souks der Medina.





















Meine bevorzugte Patisserie





Nahezu alle Türen und Fenster in der Medina sind blau gestrichen








 
Zuletzt bearbeitet:

skyrider

Gesperrt
24.10.2015
97
1
In der Straße der Metzger.

“ La vache qui rit“, hier gibt es sie.












Pansen oder Kopf, was hätten Sie denn gern ?



In den Markthallen.















Hier ist ein Fachgeschäft für Hühnerbedarf.
Erst wird das gewünschte Huhn aus der Gitterbox ausgewählt
und hinter der linken Tür wird es dann frisch geschlachtet.





Um die Ecke befand sich ein Straßenmarkt für lebende Tiere.
Im Angebot waren Hasen, Tauben, Singvögel und Vögel aller Art.











Auf der anderen Straßenseite hinter dem Eselskarren, befand sich der Hundemarkt.
Im Angebot waren kleine Hundekinder im Karton to go,
sowie zahlreiche Wachhunde und Kampfmaschinen,
die an den Straßenpfosten angebunden waren.











Der Knoblauchmann war auch schon da.







Die Louage-Station, Louage sind Sammelbusse ähnlich wie die Dolmus in der Türkei.



Die Männer sitzen natürlich vorne, das ist ja wohl klar.



Hier sind noch vereinzelt so einige französische Oldies im Einsatz.





Und der gute alte 124er Benz ist hier auch noch oft im Einsatz.
Der Traumschlitten aller Palästinenserfamilien und wenn ich den Nachrichtensendungen der letzten 20 Jahre glauben kann,
der „Volks“-wagen in Beirut und im Libanon.



Besonders gut schmeckte mir der hiesige Tee. Das ist grüner Tee der mit dem Zucker zusammen aufgekocht wird
und immer mit frischen Minzeblättern serviert wird. Einfach nur gut.



Endsprechend oft saß ich in solchen „Salon du The´s“ mit Fezträgern, Shisharauchern und anderen alten Männern.
Auf jedem Fall eine frauenfreie Zone.




So ging Tag 1 zu Ende

 
Zuletzt bearbeitet:

skyrider

Gesperrt
24.10.2015
97
1
Am Tag 2 bringt mich die Metro du Sahel in die Nachbarstadt Monastir (70000 Einwohner).

Hin ging es in einen modernen und neuwertigen Zug.
Allerdings hatte ungefähr jede fünfte Scheibe so einschussartige Löcher.



Ich lasse mal die Bilder sprechen.










Das ist keine Moschee sondern das Mausoleum für Staatsgründer Habib Bourguiba
und befindet sich innerhalb eines riesigen Friedhofes.













Die Festung/Ribat











Der Stadtstrand von Monastir.











Ein beliebter Snack für zwischendurch.
Ein staubtrockenes Gebäck wenn man es pur essen würde,
man tunkt es in die eiskalte Citronade und hat den Geschmack von herrlichen kalten Zitronenkuchen im Mund.





Alles klar ?





Monastir fand ich weniger interessant, denn hier war mir die Medina zu sehr auf Besucher ausgelegt und der Rest der Stadt ist schnell abgehakt.
Deswegen war ich nach einem Vormittag schon wieder in der Metro du Sahel unterwegs nach Sousse und diesmal in einem deutlich betagteren Gefährt.





Hier habe ich noch einen Badespaß mit Burka beobachtet,
wobei die beiden ohne Handschuhe ja noch leger gewandet sind.
Mit Burka geht eigentlich alles, joggen, Fitnessstudio und sogar im Meer baden, dass habe ich alles schon beobachtet.
Wer sagt denn, das die Frauen vom Leben abgeschnitten sind ?
biggrin.png








Tunesien ist ja traditionell säkular. Hier sieht man in der Stadt aber alles nebeneinander Minirock, Hijab und Burka.
Allerdings auch die Männer mit den Bärten und Gewändern, die Anhänger der salafistischen Bewegung.
Deren legale Partei hielt an dem Sonntag
meines Aufenthalts ihren Kongress in Kairouan (50 km entfernt) ab,
weswegen das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen hatte. Da gab es schon am Wochenende davor brennende Autoreifen und einen Toten.










Überhaupt finde ich es komisch diese Normalität zu erleben und ein paar Hundert Kilometer südlich liegt Libyen dass nur im Chaos versinkt.
Und in Tunesien ist landeinwärts und in Richtung Sahara auch alles militärisches Sperrgebiet.




Zurück ging es dann mit Air Berlin in einem A321, ebenso ereignislos wie der Hinflug.
In NBE ist nicht sehr viel los, weswegen es endsprechend ruhig zugeht.
Da hier im Normalfall sowieso nur Chartercarrier auftauchen, gibt es hier noch nicht mal eine Contract Lounge.



Alles in allen ein gelungener kleiner Ausflug. Ich habe durch eine geringe Investition meinen 46 Länderpunkt eingesammelt.
Sousse hat mir gut gefallen, allerdings hat man nach 1 Tag auch schon wirklich alles gesehen hat, obwohl es keine kleine Stadt ist.
Die Preise für Ausgaben vor Ort sind auch moderat und Französischkenntnisse sind auf jedem Fall hilfreich.
In puncto Essen und Trinken habe ich viele einfache, frische und leckere Sachen probiert und war sehr angetan von allem.


Was mir weniger gefiel, ist wie unglaublich vermüllt das Land ist. Auf der Fahrt vom Flughafen oder durch die Landschaft zwischen den Städten ist die Landschaft eine einzige Müllkippe.
Tausende Plastiktüten werden vom Wind durch die Gegend geblasen, bis sie sich irgendwo verhaken.

Und Bauschutt von jeder Baustelle des Landes wird am erstbesten Straßenrand außerhalb der Stadt gleich wieder ausgekippt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
3.614
1.779
grounded
Vielen Dank für den netten Tipreport mit dem leicht frauenfeindlichen Touch! :D *Ironiemodus aus* sowie *duckundweg*

Scheint alles beim alten zu sein in Tunesien...Blau ist die Farbe des Himmels, deshalb sind die Türen und Fenster blau gestrichen. Frauen haben im Café usw. nichts zu suchen, sie können Klönschnack auf dem Marktplatz beim Einkaufen halten. Die alten Mercedeskisten sind auch aufgrund ihrer Zuverlässigkeit recht beliebt und da Arbeitszeit nicht teuer ist kann man alles wieder hindengeln.