LX: Ist die Swiss automatisch mit insolvent ?

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Flyingdog

Aktives Mitglied
14.12.2017
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Bodensee/Kapstadt
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Wie ist eigentlich die rechtliche Situation bei der Swiss AG, wenn bei der HA am kommenden Mittwoch dank Herrn Thiele der 9 Mrd Kredit bzw.Einstieg des Staates bei der LH abgelehnt wird? Mit seinem Aktienpaket und Anwesenheit bzw. Abwesenheit mehr oder weniger aller Kleinaktionäre kann er quasi über das Schicksal von LH entscheiden.

Falls die LH dann in die Planinsolvenz gehen sollte, geht die Swiss dann automatisch mit oder ist sie eigenständig oder geht ihr dann ohnehin das Geld aus?
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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MUC/INN
Juhu! Internationales Konzern-Insolvenzrecht! Allein weil das schon so ein beschissenes Thema ist, wird es nicht passieren. Herr Thiele ist ein unfassbar gescheiter Kaufmann, im Gegensatz zu Spohr, Scholz und dem dicken Peter!

Ob die SWISS AG insolvent geht, falls es die LH AG tut, ist sicher nicht so leicht zu beantworten. Wie sind die Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge ausgestaltet? Es ist grds. für eine konzernverbundene Tochtergesellschaft kaum möglich, sich den Folgewirkungen einer Insolvenz bei ihrem Mutterunternehmen zu entziehen. Meist folgt einem Zusammenbruch der Konzernspitze auch dieInsolvenz der Tochtergesellschaft. Ob und wie es sich hier verhält, entzieht sich meiner Kenntnis.
 

rcs

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06.03.2009
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München
Da die Staatshilfen in der Schweiz erst fließen sollen, wenn das Rettungspaket in Deutschland definitiv durch ist, ist auf jeden Fall auch ein Risiko bei der Swiss gegeben, das nicht von der Hand zu weisen ist.
 
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pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
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Einen Automatismus gibt es nicht. Vielmehr ist für jeden einzelnen konzernangehörigen Rechtsträger zu prüfen, ob für ihn ein Insolvenzgrund besteht. Ob die Insolvenz der Mutter oder einer Tochter auf die Töchter bzw. die Mutter durchschlägt, hängt - wie DerSenator mit Recht geschrieben hat - von der Verzahnung zwischen den Rechtsträgern ab.

Von einer reinen Holding-Struktur bis zu einem vollintegrierten, auf mehrere Gesellschaften künstlich aufgespaltenen Unternehmen ist alles möglich: So kann sich z.B. eine reine Holding beim Erwerb einer weiteren Tochter finanziell verheben, während die bestehenden Töchter unberührt erfolgreich weiterwirtschaften (und die Anteile [!] an den Töchtern zur veräußerbaren Insolvenzmasse der Mutter werden). Läuft hingegen das Cash Management zentral über die Muttergesellschaft, dann ist in der Regel Schluss mit der Zahlungsfähigkeit bei allen Mitgliedern des Cash Pools.

Wegen nationaler Beteiligungs- und Beherrschungsgrenzen sind Airline-Gruppen typischerweise keine eng geknüpften Verbünde. Aber wie abhängig die LX im Detail von der LH ist, wissen nur LH, LX und deren Konzernstrategen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Moostal

Erfahrenes Mitglied
21.06.2010
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0
Nein. Die LX ist eine eigene Aktiengesellschaft registriert in der Schweiz. Egal wem die Aktien gehören. Geht das Mutterhaus im Ausland pleite wird die Insolvenzverwaltung die Anteile der Tochtergesellschaften verkaufen bzw. veräußern. Meistens haben die einzelnen Firmen ein Vorkaufsrecht, ansonsten an den Meistbietenden. Gibt es keine Käufer, da die Aktiengesellschaft schlecht aufgestellt ist - sieht es natürlich anders aus.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Fallen nicht alle Swiss-Anteile der LH automatisch und komplett an die Schweiz, wenn LH nicht pünktlich alles macht, was sie im Gegenzug für die Schweizer Staatshilfen versprochen hatte? War das nicht Teil der Rettungsvereinbarung mit der Schweiz?
Swiss ist m.W. eine direkte LH-"Abteilung". Keine Tochter einer Holding oder so.

Thiele hat gestern angeblich für 700 Mio. Euro Knorr-Aktien verkauft, vermutlich um noch mehr Cash für LH-Aktien zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

rcs

Gründungsmitglied
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06.03.2009
27.525
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München
Fallen nicht alle Swiss-Anteile der LH automatisch und komplett an die Schweiz, wenn LH nicht pünktlich alles macht, was sie im Gegenzug für die Schweizer Staatshilfen versprochen hatte? War das nicht Teil der Rettungsvereinbarung mit der Schweiz?
Wenn die Staatshilfen denn dann umgesetzt werden, ja. Aufgrund der Hängepartie in Deutschland ist dies aber wohl noch nicht erfolgt.

https://www.tagesanzeiger.ch/swiss-chefs-zittern-vor-lufthansa-entscheid-758352758907

Thiele hat gestern angeblich für 700 Mio. Euro Knorr-Aktien verkauft, vermutlich um noch mehr Cash für LH-Aktien zu haben.
Ich denke nicht, dass er nochmal groß Aktien kaufen wird. Das dürfte wahrscheinlich eher sein Anteil sein, um mit einem Konsortium eine alternative Finanzierung anbieten zu können.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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7.284
irdisch
Er ist schon bei 15 Prozent. Wenn er im Hintergrund Verbündete hat, kommt er damit vielleicht auch noch über 25. Dann dreht der den Spieß um...