Gehaltsverhandlung Schweiz

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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
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Da herrscht kein Mangel an Fachkräften, bestenfalls ein Mangel an deutschen Fachkräften, die in Deutschland bleiben und sich dort ausnutzen lassen.

Es herrscht ein Mangel an Fachkräften die sich mit 8,50 Euro Stundenlohn abgeben. Daher brauchen wir auch Zuzug aus Niedriglohnländern um die Wünsche der Industrie zu erfüllen.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
An manchen Stellen ist es am besten, wenn man eine Diskussion dadurch führt, indem man sich nicht an ihr beteiligt.
Beiträge #25 und #26 haben genau dazu bei mir gefühlt. Ich bin hier raus... *fump*
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Unabhängig davon habe ich damit gemeint, dass es für Absolventen aus Kunst und Sozialem schwierig ist - nicht allgemein als Absolvent. In meinem Bereich ist es beispielsweise gar kein Problem etwas zu finden.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Unabhängig davon habe ich damit gemeint, dass es für Absolventen aus Kunst und Sozialem schwierig ist - nicht allgemein als Absolvent. In meinem Bereich ist es beispielsweise gar kein Problem etwas zu finden.

Wer Kunst und Soziales Studiert weiss von Anfang an, dass er deutlich höhere Chancen hat als Taxifahrer, oder H4 Aufstocker zu arbeiten als in anderen Studienrichtungen.
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Das stimmt, hat aber nichts mit der Diskussion zu tun. 70k sollten jedenfalls für jemanden aus dem Feld in Ordnung sein.
 

tnmlyger

Erfahrenes Mitglied
14.03.2010
521
7
Landshut
Und darum werden bspw. Absolventen im Volkswagen-Konzern während Jahren mit befristeten Verträgen zwischen Tochtergesellschaften hin- und hergeschoben und verliehen?
Mit Verlaub, ich kann das Gerede vom Fachkräftemängel nicht mehr hören.
Das nennt man im Englischen "anecdotal evidence". Solche Sperenzchen werden gern in Firmen gemacht, in denen ein starker Betriebsrat es fast unmöglicht macht, jemanden nach der Entfristung wieder loszuwerden. Das hat mit dem Arbeitsmarkt aber nicht direkt zu tun.

Dass es Personen bei VW mit einer Serienbefristung gibt, zeigt eher, dass man die Stellen braucht und die Personen trotzdem irgendwie halten möchte... aber ohne sich zu binden.

In der Medienbranche war so etwas früher gang und gäbe. Inzwischen suchen aber auch wir so händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern jenseits des Grundrauschens (für das es auch heute noch mehr Bewerber als Stellen gibt), dass wir Fangprämien bezahlen.
 
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Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Dass es Personen bei VW mit einer Serienbefristung gibt, zeigt eher, dass man die Stellen braucht und die Personen trotzdem irgendwie halten möchte... aber ohne sich zu binden.
Aber warum macht VW das dann ausgerechnet mit den ach so dringende benötigten jungen Ingenieuren? Würde man nicht das bessere Personal finden, wenn man mit einem unbefristeten Vertrag locken könnte? Und warum lässt man die "Externen" dann auch noch in der Kantine das Doppelte fürs Essen zahlen?

Anderes und hier fürs Forum besseres Beispiel ist Lufthansa: Hier kenne ich es aus dem Finance Bereich so, dass selbst an erfahrene Leute auf Stufe Senior Manager in letzter Zeit immer mehr auf 12 Monate befristete Verträge vergeben werden... Ich kann mir nicht vorstellen, dass die guten Leute hierfür eine Festanstellung aufgeben oder gar den Umzug mit Familie nach Frankfurt oder Köln wagen...
 
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hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Aber warum macht VW das dann ausgerechnet mit den ach so dringende benötigten jungen Ingenieuren? Würde man nicht das bessere Personal finden, wenn man mit einem unbefristeten Vertrag locken könnte? Und warum lässt man die "Externen" dann auch noch in der Kantine das Doppelte fürs Essen zahlen?

Sorry aber das was du da bei VW beschreibst kommt vllt noch irgendwo bei kleinen Tochterfirmen oder im (osteuropäischen) Ausland so vor, aber in der Region WOB / BS sicher nicht. Da kann man schon froh sein wenn man es schafft NICHT für den VW Konzern zu arbeiten.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
100
BSL
Aber warum macht VW das dann ausgerechnet mit den ach so dringende benötigten jungen Ingenieuren? Würde man nicht das bessere Personal finden, wenn man mit einem unbefristeten Vertrag locken könnte? Und warum lässt man die "Externen" dann auch noch in der Kantine das Doppelte fürs Essen zahlen?

Anderes und hier fürs Forum besseres Beispiel ist Lufthansa: Hier kenne ich es aus dem Finance Bereich so, dass selbst an erfahrene Leute auf Stufe Senior Manager in letzter Zeit immer mehr auf 12 Monate befristete Verträge vergeben werden... Ich kann mir nicht vorstellen, dass die guten Leute hierfür eine Festanstellung aufgeben oder gar den Umzug mit Familie nach Frankfurt oder Köln wagen...
Zwei Gründe: Personalkosten niedrig halten und Flexibilität.

1: Kosten: Mit Leuten die befristet/extern sind, kann man als Arbeitgeber wesentlich angenehmer in Gehaltsverhandlung gehen, jedenfalls solange die Leute keine schwer zu ersetzenden Spezialisten sind. Gerade bei Berufseinsteigern kann es sich lohnen, die ein paar Jahre mit befristeten Verträgen zu verwalten. Das verlangsamt die Gehaltsentwicklung. Solange man VW oder ein sonstiger attraktiver Arbeitgeber ist, wird man tendenziell immer genug Frischfleisch finden.

2: Flexibilität: Zusätzlich schafft dieses Vorgehen einen wertvollen Puffer im Arbeitskräftestamm. Sobald die nächste Krise kommt, fliegen die ganzen befristeten MA nämlich kurzfristig raus. Damit ermöglicht man eine "atmende" Belegschaft, welche durch das relative starre Arbeitsrecht in Europa sonst schwierig ist.

Kleiner Schwenk back to topic: Punkt 1 wird in der Schweiz auch praktiziert. Ich kenne eine Konzernniederlassung, die lässt sich gerne über ein Studentennetzwerk (AIESEC) graduates vermitteln (oft mit Masterabschluss, nicht selten aus Osteuropa). Die sind gut ausgebildet, motiviert und arbeiten 1 bis 2 Jahre auf einem befristeten Vertrag für ein Gehalt <70k CHF. Die Karotte in dem Fall ist natürlich eine potentielle Festanstellung in der Schweiz (alternativ Schwanger/Hochzeit vor Ort).
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Sorry aber das was du da bei VW beschreibst kommt vllt noch irgendwo bei kleinen Tochterfirmen oder im (osteuropäischen) Ausland so vor, aber in der Region WOB / BS sicher nicht. Da kann man schon froh sein wenn man es schafft NICHT für den VW Konzern zu arbeiten.
Nein, bei VW in Kassel ist das so! Oder ist Kassel schon osteuropäisches Ausland?
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Zwei Gründe: Personalkosten niedrig halten und Flexibilität.

1: Kosten: Mit Leuten die befristet/extern sind, kann man als Arbeitgeber wesentlich angenehmer in Gehaltsverhandlung gehen, jedenfalls solange die Leute keine schwer zu ersetzenden Spezialisten sind. Gerade bei Berufseinsteigern kann es sich lohnen, die ein paar Jahre mit befristeten Verträgen zu verwalten. Das verlangsamt die Gehaltsentwicklung. Solange man VW oder ein sonstiger attraktiver Arbeitgeber ist, wird man tendenziell immer genug Frischfleisch finden.

2: Flexibilität: Zusätzlich schafft dieses Vorgehen einen wertvollen Puffer im Arbeitskräftestamm. Sobald die nächste Krise kommt, fliegen die ganzen befristeten MA nämlich kurzfristig raus. Damit ermöglicht man eine "atmende" Belegschaft, welche durch das relative starre Arbeitsrecht in Europa sonst schwierig ist.

Kleiner Schwenk back to topic: Punkt 1 wird in der Schweiz auch praktiziert. Ich kenne eine Konzernniederlassung, die lässt sich gerne über ein Studentennetzwerk (AIESEC) graduates vermitteln (oft mit Masterabschluss, nicht selten aus Osteuropa). Die sind gut ausgebildet, motiviert und arbeiten 1 bis 2 Jahre auf einem befristeten Vertrag für ein Gehalt <70k CHF. Die Karotte in dem Fall ist natürlich eine potentielle Festanstellung in der Schweiz (alternativ Schwanger/Hochzeit vor Ort).

Die Gründe sind mir schon klar. Dann soll man aber nicht vom Fachkräftemangel reden, sondern (wie ich weiter oben schon ausgeführt habe) vom Mangel an günstigen und flexiblen Fachkräften.

Ja, solche Konzernniederlassungen kenne ich hier in der Schweiz auch. Das sind aber dann (nota bene!) meistens Niederlassungen deutscher Konzerne :D
Was ich von einem solchen Lohndumping halte, behalte ich lieber für mich.
 

tnmlyger

Erfahrenes Mitglied
14.03.2010
521
7
Landshut
Noch ein Gedanke dazu: Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich stelle immer öfter Leute ein, die bestenfalls zu 50-60 Prozent auf eine Stelle matchen, weil sich niemand bewirbt, der besser passt. Eine Befristung erlaubt mir, jemandem, den ich sonst nicht einstellen würde, eine Chance zu geben.

Hat also nicht NUR Nachteile.
 

hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Nein, bei VW in Kassel ist das so! Oder ist Kassel schon osteuropäisches Ausland?

Nein, Kassel ist schlicht und ergreifend nur eines von vielen vielen Werken von VW. Und dort gibt es nunmal etwas andere Arbeitsplätze als in der "höheren" VW Welt. Wenn du über Arbeitsbedingungen von z.B. Siemens sprechen willst redet man ja auch eher über die Bedingungen in Erlangen, Mühlheim oder Berlin und nicht über die Bedingungen in irgendeinem Kraftwerk.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Nein, Kassel ist schlicht und ergreifend nur eines von vielen vielen Werken von VW. Und dort gibt es nunmal etwas andere Arbeitsplätze als in der "höheren" VW Welt. Wenn du über Arbeitsbedingungen von z.B. Siemens sprechen willst redet man ja auch eher über die Bedingungen in Erlangen, Mühlheim oder Berlin und nicht über die Bedingungen in irgendeinem Kraftwerk.
Du weisst aber schon, dass Kassel mit 16'000 Mitarbeitern das zweitgrösste Werk von VW in Deutschland ist und da auch relativ wichtige Entwicklungsabteilungen sitzen?
 

hams

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.941
0
DUS / BWE
Du weisst aber schon, dass Kassel mit 16'000 Mitarbeitern das zweitgrösste Werk von VW in Deutschland ist und da auch relativ wichtige Entwicklungsabteilungen sitzen?

Lies dir den zweiten Teil meiner Ortsangabe nochmal durch ;) Man könnte behaupten dass ich recht "nah" am Thema VW bin.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Noch ein Gedanke dazu: Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich stelle immer öfter Leute ein, die bestenfalls zu 50-60 Prozent auf eine Stelle matchen, weil sich niemand bewirbt, der besser passt. Eine Befristung erlaubt mir, jemandem, den ich sonst nicht einstellen würde, eine Chance zu geben.

Hat also nicht NUR Nachteile.
Die Befristung ist ja nicht per se schlecht, nur sollte man nach einer Befristung wissen ob er/sie/es passt und dann nicht die nächste Befristung anbieten....
 
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Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
... sind denn Gehaltsverhandlungen in der Schweiz soviel anders als in D :confused:

Ich glaube nicht, dass sie grundsätzlich so unterschiedlich sind. Es gibt sowieso kein Schema nach dem sich das abspielt. Kommt alles auf die Position an für die du dich bewirbst, sowie die Firma, deine Erfahrung, die Branche.

Aber was sicher stimmt, die Schweizer sind nicht die grössten Verhandler. Den meisten wäre es wohl auch unangenehm über das Gehalt zu verhandeln - da ist man hier sehr zurückhaltend.
 

sportsgeist

Erfahrenes Mitglied
07.03.2014
468
0
Ich glaube nicht, dass sie grundsätzlich so unterschiedlich sind. Es gibt sowieso kein Schema nach dem sich das abspielt. Kommt alles auf die Position an für die du dich bewirbst, sowie die Firma, deine Erfahrung, die Branche.

Aber was sicher stimmt, die Schweizer sind nicht die grössten Verhandler. Den meisten wäre es wohl auch unangenehm über das Gehalt zu verhandeln - da ist man hier sehr zurückhaltend.
Naja, also ich zumindest wuerde schon offen und ehrlich aussprechen, was fuer ein Gehalt ich erwarten wuerde.
Egal, ob die schweizer Uhren etwas anders ticken, aber das ist nunmal fundamentaler Bestandteil eines jeglichen Arbeitsverhaeltnisses.
 

Chamaelion

Erfahrenes Mitglied
23.06.2009
1.589
2
ZRH
Naja, also ich zumindest wuerde schon offen und ehrlich aussprechen, was fuer ein Gehalt ich erwarten wuerde.
Egal, ob die schweizer Uhren etwas anders ticken, aber das ist nunmal fundamentaler Bestandteil eines jeglichen Arbeitsverhaeltnisses.

Ich habe mir sagen lassen mit genau diesem Denken/Verhalten, ich mache alles so wie ich es gewohnt bin, macht man sich sehr unbeliebt als Deutscher in der Schweiz.

Grüße
 

sportsgeist

Erfahrenes Mitglied
07.03.2014
468
0
Ich habe mir sagen lassen mit genau diesem Denken/Verhalten, ich mache alles so wie ich es gewohnt bin, macht man sich sehr unbeliebt als Deutscher in der Schweiz.

Grüße
Wer meine Leistung mit ein paar Fraenkchli abspeisen moechte, der verschwendet nicht nur meine Zeit, sondern seine eigene wertvolle Zeit gleich mit.
Deswegen waere es im beidseitigen Interesse in dieser fundamentalen Position moeglichst zeitnah auf den Punkt zu kommen.
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Wer meine Leistung mit ein paar Fraenkchli abspeisen moechte, der verschwendet nicht nur meine Zeit, sondern seine eigene wertvolle Zeit gleich mit.
Deswegen waere es im beidseitigen Interesse in dieser fundamentalen Position moeglichst zeitnah auf den Punkt zu kommen.

Klar spricht man über das Gehalt. Es ist nicht so, dass man dich darüber permanent im Dunkeln lassen würde. Nur wird halt, meines Wissens, nicht wirklich verhandelt - ausser du bist so wichtig, dass du in der Position bist, zu verhandeln.

Aber ich glaube bei den meisten Positionen weiss man ja auch grob in welchem Rahmen man sich bewegt.