ANZEIGE
Früher, als alles besser war, und es noch nicht üblich war sich für eine Tasse Kaffee, die mehr als die Hälfte des deutschen Mindeststundenlohn kostet, anzustellen, ja früher da gab es Filterkaffee.
Dieser war nicht nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein Zeichen für den Wohlstand der gesamten Gesellschaft, auch in Deutschland, galt er als Errungenschaft und Aushängeschild für sozialen Aufstieg. Im Westen sprach man über Qualität (alle Tassen nur halb leer getrunken) im Osten stand er dem Vernehmen nach für gute Beziehungen zur vom Klassenfeind unterdrückten Verwandtschaft.
Kindern wurde in Liedern zwar vom Verzehr abgeraten (C A A F F E - trink nicht so viel Kaffee), aber mit dem Erwachsenwerden fand er seinen Weg unweigerlich durch die erstarkten Speiseröhren.
Wer es sich nicht leisten konnte musste Caro trinken, schmeckte dafür aber den Wind im Roggenfeld und mag vermutlich noch heute Regen wenn er fällt. Auch war Kaffee geeignet fehlende Statussymbole auszugleichen (ich habe gar kein Auto).
Umso erstaunlicher war die Entwicklung die Anfang des Jahrtausends auch Deutschland erreichte. Wir kaufen keinen Filterkaffee mehr (mit Milch und Zucker, draußen nur Kännchen) sondern Variationen vom Espresso, mit Variationen von Milch und Variationen von Sirup. Damit meist verbundenes Anstehen und überhöhte Preise nehmen wir in Kauf - insbesondere im Osten der Republik ist dies eine beeindruckende Entwicklung, zurück zum Anstehen - wenn auch statt für Schlauchäpfel nun für eine Decaff-Nonfat-Soja-Venti-Latte, oder so!
Nachdem der Filterkaffee so unweigerlich an Boden verloren hat, wird es auch still um das dazugehörige Elektrogerät: 8 1/2 Tassen, hängende Filter, Druckverschluss. Pat-Maschinen (nennt man die so) und Kapsel-Automaten beherrschen den Markt. Der Preis für das Endprodukt, also die Tasse Heißgetränk, spielt dabei offenbar ebensowenig eine Rolle, wie etwaige Umweltfragen oder Entsorgungsgedanken für Aluminium.
Um den vermeintlich gesättigten Markt wieder oder weiter anzuheizen zieht die Marketingindustrie nun einen neuen Trumpf: die Crema. Vollmundig, elegant, meisterhaft und auch am meisten davon, die Crema scheint das Nonplusultra im schwarzen Gebräu!
Und so Frage ich euch: was ist Crema und wofür braucht man sie?
Dieser war nicht nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein Zeichen für den Wohlstand der gesamten Gesellschaft, auch in Deutschland, galt er als Errungenschaft und Aushängeschild für sozialen Aufstieg. Im Westen sprach man über Qualität (alle Tassen nur halb leer getrunken) im Osten stand er dem Vernehmen nach für gute Beziehungen zur vom Klassenfeind unterdrückten Verwandtschaft.
Kindern wurde in Liedern zwar vom Verzehr abgeraten (C A A F F E - trink nicht so viel Kaffee), aber mit dem Erwachsenwerden fand er seinen Weg unweigerlich durch die erstarkten Speiseröhren.
Wer es sich nicht leisten konnte musste Caro trinken, schmeckte dafür aber den Wind im Roggenfeld und mag vermutlich noch heute Regen wenn er fällt. Auch war Kaffee geeignet fehlende Statussymbole auszugleichen (ich habe gar kein Auto).
Umso erstaunlicher war die Entwicklung die Anfang des Jahrtausends auch Deutschland erreichte. Wir kaufen keinen Filterkaffee mehr (mit Milch und Zucker, draußen nur Kännchen) sondern Variationen vom Espresso, mit Variationen von Milch und Variationen von Sirup. Damit meist verbundenes Anstehen und überhöhte Preise nehmen wir in Kauf - insbesondere im Osten der Republik ist dies eine beeindruckende Entwicklung, zurück zum Anstehen - wenn auch statt für Schlauchäpfel nun für eine Decaff-Nonfat-Soja-Venti-Latte, oder so!
Nachdem der Filterkaffee so unweigerlich an Boden verloren hat, wird es auch still um das dazugehörige Elektrogerät: 8 1/2 Tassen, hängende Filter, Druckverschluss. Pat-Maschinen (nennt man die so) und Kapsel-Automaten beherrschen den Markt. Der Preis für das Endprodukt, also die Tasse Heißgetränk, spielt dabei offenbar ebensowenig eine Rolle, wie etwaige Umweltfragen oder Entsorgungsgedanken für Aluminium.
Um den vermeintlich gesättigten Markt wieder oder weiter anzuheizen zieht die Marketingindustrie nun einen neuen Trumpf: die Crema. Vollmundig, elegant, meisterhaft und auch am meisten davon, die Crema scheint das Nonplusultra im schwarzen Gebräu!
Und so Frage ich euch: was ist Crema und wofür braucht man sie?