Accor wächst und kauft drei Hotelmarken

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K

Krematorium

Guest
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Es geht nicht in erster Line um Synergien, sondern schlicht um Größe und Marktanteile. Nachdem Marriott Starwood übernommen hat, sah sich Accor in Zugzwang.
 

Kostodingsda

Erfahrenes Mitglied
22.03.2013
271
6
NUE
Momentan stehen eben im Hotelgewerbe die Zeichen auf Konzentration...
Das hatten wir ja in der Autobranche auch schon - wobei sich das dort wohl eher lohnt, wenn ich überall die gleichen Teile einbaue (und dann meine Premiumprodukte überflüssig mache...).
Da fällt mir ein, habe ich nicht neulich im HIX genau dieselbe Nachttischlampe wie im Crown Plaza vorgefunden?
Hoffentlich wurde die nicht auch für die ICs angeschafft...

Mir passt das aber ganz gut in den Kram, denn so habe ich bei Accor mehr Auswahl im gehobenen Segment - Swissotelnächte waren bei mir bis dato immer für die Katz, da ich es dort nie zu einem nennenswerten Status geschafft habe!
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Da fällt mir ein, habe ich nicht neulich im HIX genau dieselbe Nachttischlampe wie im Crown Plaza vorgefunden?
Hoffentlich wurde die nicht auch für die ICs angeschafft...

Die Radiowecker auf dem Nachttisch sind bei Hilton, Doubletree und anderen Konzerntöchtern auch identisch. Mit Sicherheit kann man da bessere Preise erzielen, wenn man davon 500.000 Stück kauft statt nur 500. Daß aber 1 Mio. nochmals einen weiteren Preisvorteil gegenüber 500.000 haben, wage ich doch eher zu bezweifeln.
 
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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
... Muß ich das als Hotelkette denn?,,,.

Müssen nicht. Aber wenn ich will und kann!

... Gerade von Dir überrascht diese Argumentation, bist Du doch hier im Forum regelmässig ein Verfechter von transaktionsbezogenen (im Gegensatz zu loyalitätsbezogenen) Benefits und von "you-get-what-you-pay-for"...

Ich bin ein Verfechter von der Mischung aus beidem. Aber ich verstehe dass die Loyalitätskeule nicht überall geschwungen werden kann und das ein Unternehmen nicht jeden, der zweimal in einem Jahrzehnt bei einem kauft, als hochloyalen Kunden Puderzucker in den Arxxx blasen kann. Das ist ein Unterschied!

Accor etwa hat in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. Und an Stelle nun teuer neue Projekte zu entwickeln, kauft man halt im oberen Segment ein. Da mag auch eine Rolle spielen, dass man auf nordamerikanischen Boden kein Pullman hinstellen darf. Also hat man nur die Chance entweder mehr Sofitels zu forcieren (und ggf. die Marke zu verwässern) oder aber eine neue Marke zu entwickeln. Von daher passt vor allem Fairmont sehr gut ins Portfolio. Plötzlich hat man eine "Luxus"-Marke in Nordamerika und kann das gute halbe Dutzend Sofitels dort weiterhin "elitär" vermarkten.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Könnte das ein Hinweis darauf sein, daß die Margen im Hochpreissegment höher sind? Könnte es weiter ein Hinweis darauf sein, daß man (überteuert?) im Hochpreissegment akquiriert, weil man glaubt, damit die Margen steigern zu können?

Das kommt drauf an. Bei meinem Buchungsverhalten verdient Accor tendenziell an Ibis-Nächten mehr als an Nächten im Pullman. Das liegt daran, dass ich bei der Hotelauswahl ganz nüchtern die Preise nach Cashback rechne, und die sind dank des höheren Cashbacks für bessere Marken sowohl bei Qipu als auch bei Le Club im mittleren bis gehobenen Accor-Segment meistens am besten. Das läuft dann im Ergebnis oft darauf hinaus, irgendwas zwischen Mercure und Pullman, selten auch mal Sofitel zu buchen und Ibis als Notvariante zu betrachten. Tendenziell suche ich dann eher bei einer anderen Kette, sollte Accor nur Ibis im Angebot haben. Ibis budget buche ich gar nicht, das unterschreitet Mindeststandards, die ich auf Reisen gerne haben möchte.

Wäre ich ein Kunde, der Häuser unterhalb von Pullman-Standards gar nicht erst in Betracht zieht - und der auch bei Accor locker 200 Euro pro Nacht und mehr ausgeben kann - dann würde ich aber mit Sicherheit mehr Marge bringen als ein Ibis-Kunde. Die 700 nochwas Euro würde der allerdings auch nicht bezahlen, wenn nebenan ein Sofitel für 200 steht.

Prinzipiell gebe ich Dir aber Recht, dass Accor cleveren Kunden sehr viele Möglichkeiten gibt, zu Lasten der Marge des Konzerns zu optimieren.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Aber ich verstehe dass die Loyalitätskeule nicht überall geschwungen werden kann und das ein Unternehmen nicht jeden, der zweimal in einem Jahrzehnt bei einem kauft, als hochloyalen Kunden Puderzucker in den Arxxx blasen kann. Das ist ein Unterschied!.

Aber hier übertreibst Du doch maßlos: Wer in einem Jahr 100k Meilen sammelt oder 30-40 Nächte übernachtet, kauft doch nicht "zweimal in einem Jahrzehnt"!
Und das, was Du als "Puderzucker" bezeichnest, kostet oftmals nicht einmal viel, mitunter sogar überhaupt nichts. Das oft diskutierte und mitunter kritisierte persönliche Begrüssen kostet nichts. Und ob es nun die Eitelkeit des Kunden ist, so what? Wenn's den Kunden freut...
Das complimentary upgrade kostet (fast) nichts, wenn der Sitz oder das Zimmer sonst sowieso leer geblieben wäre.

Das Problem ist viel eher: Woher die Lounge nehmen, wenn es keine gibt, und wie das Personal, das auf Sandwiches-verkaufen und mit Mülltüten-durch-den-Flieger-laufen getrimmt ist, dazu bringen, daß "Willkommen Herr Müller, schön daß Sie heute wieder Gast bei uns sind" auch einen Wert hat, den man nicht an den heutigen Tageseinnahmen sieht. Das ist dann eben der Punkt, wo die Synergien across products an ihre Grenzen stoßen.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Das Problem ist viel eher: Woher die Lounge nehmen, wenn es keine gibt [...]. Das ist dann eben der Punkt, wo die Synergien across products an ihre Grenzen stoßen.

Wobei der Accor-Kunde ja weiß, dass es Lounge nur nach Verfügbarkeit gibt. Und er weiß auch, dass es in manchen Weltregionen bei Accor häufiger (Asien), und in anderen Weltregionen seltener (Europa) Lounges gibt. Wenn jetzt mehr Häuser in Europa mit Lounge dazukommen, dann siedelt man die oberhalb der bestehenden Häuser an - auch preislich - und gut ist. Das Luxussegment bei Accor geht in jedem Fall gestärkt daraus hervor, was kein Nachteil ist für alle, die die bisherigen Top-Häuser schon geschätzt haben. Die haben jetzt mehr Auswahl. Und für die Budget-Bucher ändert sich doch nichts...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Wobei der Accor-Kunde ja weiß, dass es Lounge nur nach Verfügbarkeit gibt. ...

Was ja genau der Grund ist, warum einige hier schreiben, das loyalty program sei nichts Wert. Und jetzt bitte nicht schreiben, warum das doch nicht so ist. Wenn einige Kunden das so wahrnehmen, nehmen sie es so wahr. Ob zu Recht oder zu Unrecht.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.229
7.265
Ob die Lounge entscheidend ist, ist am Ende einfach Ansichtssache. Legt halt jeder Wert auf etwas anderes. Und das ist doch auch gut so.

Die Lounge bietet meistens den Vorteil das man in Ruhe frühstücken kann, das ist mir schon einiges Wert (Ich freue mich über jeden Statusgast der im Restaurant sein Frühstück zu sich nimmt). Und am Abend ein paar Liter Wein sind ja auch nicht verkehrt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Ob die Lounge entscheidend ist, ist am Ende einfach Ansichtssache. Legt halt jeder Wert auf etwas anderes. Und das ist doch auch gut so.

Ich sagte nicht, daß sie entscheidend sei. Das sollte nur als Beispiel dafür dienen, daß es dem Anbieter bei vertikaler Diversifikation schwer fällt, das Leistungsversprechen eines loyalty programs konsistent einzuhalten.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Ich sagte nicht, daß sie entscheidend sei. Das sollte nur als Beispiel dafür dienen, daß es dem Anbieter bei vertikaler Diversifikation schwer fällt, das Leistungsversprechen eines loyalty programs konsistent einzuhalten.

Wenn die Lounge für einige der Grund ist, das Programm von Accor nicht gut zu finden, dann ist das aus deren Sicht ein (mit)entscheidender Punkt. ;) Und das ist auch okay. Ich kann jeden verstehen, der auf dieser Basis sagt, dass das Programm und die Kette in Europa für ihn nichts ist. Das Programm erfüllt nicht die Anforderungen aller. Das muss es auch nicht, wer andere Prioritäten setzt findet ja durchaus auch andere Angebote am Markt.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.229
7.265
hansiflyer;1846934 Das muss es auch nicht meinte:
Aber genau diese Möglichkeiten fallen weg wenn sich das ganze zum Schluss auf zwei, drei Konzerne konzentriert. Und wenn dann ein Anbieter der eher mit einem "schlechteren" Produkt unterwegs ist einen eher "besseren" Anbieter übernimmt dann kommt bei den Kunden der besseren Programme eben eine gewisse Furcht auf. War/ist ja bei der aktuellen Übernahme durch Marriott auch nicht anders.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Als Accor Platinum fürchte ich eher, dass ein wachsendes Luxussegment zu schärferen Qualifikationsbedingungen führen wird. Der Loungezugang bei den dazugekauften Hotels dürfte aber erhalten bleiben, immerhin gibt es dieses Benefit ja schon. Aus Accor-Sicht kommen jetzt lediglich Häuser dazu, in denen man dieses Benefit auch nutzen kann.

Denkbar ist auch, dass Accor entscheidet, Lounges in bestehenden Hotels nachzurüsten um einheitlichere Standards im Top-Segment zu schaffen.

Aber warten wir es ab, was passiert...
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.188
864
Aber ich verstehe dass die Loyalitätskeule nicht überall geschwungen werden kann und das ein Unternehmen nicht jeden, der zweimal in einem Jahrzehnt bei einem kauft, als hochloyalen Kunden Puderzucker in den Arxxx blasen kann. Das ist ein Unterschied
Tatsächlich ist es fast überall genau umgekehrt: Die Loyalitätskeule wird in immenser Weise geschwungen, wenn Du gar kein Kunde bist. In heutigen Zeiten zählt in den meisten Bereichen nur noch der Neukunde, während der bestehende Kunde der Arxxx ist. Insofern sind die Bedingungen, die wir im Tourismus gewöhnt sind, schon fast einzigartig.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Es gibt auch Leute, die 'mal bei MCD oder KFC essen, und 'mal im Sterne-Restaurant. Muß MCD deswegen Sterne-Restaurants aufkaufen?

Passt nicht ganz: Accor ist dann eher TGI Friday's, denn Smith & Wollensky gehört ihnen ja schon in Form von Sofitel und Pullman. Nochmals, Lounge hin oder her: viele davon sind besser, als die entsprechenden Alternativen von Hilton oder SPG vor Ort, hier und da auch besser als die FRHI Häuser. Aber, wie immer bei Hotelgruppen, gilt das nicht flächendeckend.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Passt nicht ganz: Accor ist dann eher TGI Friday's, denn Smith & Wollensky gehört ihnen ja schon in Form von Sofitel und Pullman. Nochmals, Lounge hin oder her: viele davon sind besser, als die entsprechenden Alternativen von Hilton oder SPG vor Ort, hier und da auch besser als die FRHI Häuser. Aber, wie immer bei Hotelgruppen, gilt das nicht flächendeckend.

Der Punkt war doch nur: Muß man als Hotel-Gruppe vertikal integriert sein, um erfolgreich zu sein? Antwort: Das kann man machen, muß man aber nicht. Und ob die Strategie erfolgreich ist, wird die Zukunft zeigen. Zumindest ist es die IMHO riskantere Strategie.
 
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N

no_way_codeshares

Guest
Der Punkt war doch nur: Muß man als Hotel-Gruppe vertikal integriert sein, um erfolgreich zu sein? Antwort: Das kann man machen, muß man aber nicht. Und ob die Strategie erfolgreich ist, wird die Zukunft zeigen. Zumindest ist es die IMHO riskantere Strategie.

Und meine Aussage mit dem womöglich verunglückten Smith & Wollensky sollte lauten: Accor ist in diesem Segment längst vertreten. Es handelt sich nicht um eine Erweiterung, nur um eine Verbreiterung.
 
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