Also der CEO von TK hat einmal gesagt (habe ich hier an anderer Stelle schonmal zitiert), dass ein besseres Essen fuer ihn die kostenguenstigste Methode ist, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Der Erfolg gibt ihm Recht! (auch wenn der Erfolg sicher nicht nur am Essen liegt, aber der Erfolg zeigt, dass da das Mgmt anscheinend an ein, zwei Stellen doch auf die richtigen Dinge achtet).
In dem Zusammenhang passt es ja auch gut, dass OS die Flüge nach IST komplett zum Winterflugplan aussetzt und TK mit großem Gerät nach VIE kommt. Klar, da sind auch viele Umsteiger dabei, aber wenn ich die Wahl hätte, mit TK in Y nach IST zu fliegen, wo ich ein wirklich brauchbares Essen (kenne TK nur aus der C, aber was ich bei den Fotos vom Bordessen sehe ist Y nicht viel schlechter, nur auf Plastikgeschirr) oder mit OS (wo ich bei 3 Stunden Flugzeit einen Soletti Mix oder künftig nix bekomme), dann fällt die Entscheidung aus meiner Sicht leicht, auch wenn TK vielleicht 50 EUR teurer wäre.
Dort zu sparen, wo es der Kunde sieht, ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg. Um da mal Berater-Blabla anzuwenden: Es gibt doch viele andere Bereiche, wo man Synergien nutzen kann, wie z.B. gemeinsamer Einkauf von Dienstleistungen (Abfertigung, Schalter am Flughafen teilen,...), Hardware (Geschirr, Uniformen), Schulung von Personal (Nutzung von Simulatoren etc.), IT (Nutzung gemeinsamer Buchungsplattformen, Harmonisierung von Anwendungen) usw. um Einsparpotenziale zu realisieren.
Man muss auch gleichzeitig aufpassen, dass man das Markenimage nicht kaputt macht. Bisher waren Austrian und Swiss eher die kleinen Airlines mit verhältnismäßig gutem Service. Wenn man da plötzlich auf billig macht, dann vergisst das der Kunde nicht so schnell.
Die Automobilindustrie kann man da wieder gut als Beispiel anführen: GM hat damals Saab gekauft, die in ihrer Nische halbwegs profitabel waren. Dann hat man die Kisten auf GM-Plattformen gestellt, billige Materialien genutzt, die tollen Saab-Turbomotoren gegen die GM-Einheitsmotoren getauscht und gehofft, der Kunde merkt es nicht und bezahlt weiterhin den Saab-Premium-Zuschlag. Das gleich bei Ford mit Jaguar: Die Mittelklasse-Limousine X-Type wurde auf Ford Mondeo Plattform gebaut, hatte Frontantrieb, Ford 4-Zylinder und teilweise billigste Materialen im Innenraum aus dem Ford-Baukasten verbaut. Hat der Kunde irgendwie auch nicht honoriert - ein Nachfolgemodell gab es nicht und Ford hat Jaguar dann an Tata verkauft.
Anders macht es Volkswagen. Der Golf verkauft sich trotz des hohen Preises weiterhin sehr gut in Europa. Dacia hat eine Billignische gefunden und verdient dort auch sein Geld. Aber soll VW jetzt auf Dacia-Niveau kommen bei den hohen Lohn- und Produktionskosten oder lieber weiter auf gute Qualität setzen. Stuck in the Middle machte Opel eine lange Zeit vor. Irgendwie wollten die auch günstig sein mit den Autos, haben die Qualität runtergefahren, wenig in die Entwicklung moderner sparsamer Motoren gesetzt, aber so wirklich kamen die nie an die Billigangebote aus bspw. Korea ran, konnten aber auch kein Premiumaufschlag verlangen und haben somit ständig Marktanteile verloren.
Genau den Weg scheint OS jetzt gehen zu wollen: Billig können die aufgrund der Kostenstruktur eigentlich nicht und werden U2 oder FR auch nicht erreichen.