Auswirkungen des Brexits auf Airlines

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SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
In meinen Augen wird sich für Fluglinien etc. nicht wirklich irgendwas ändern.

Jedenfalls benötigen sie - wenn sie auf Basis eines UK-AOC operieren - irgendwann die expliziten Rechte, innerhalb der EU zu fliegen. (Betrifft vor allem EasyJet, die das aber - wie weiter oben in einem Post ausgeführt - evtl. mit ihrem schweizerischen Ableger lösen können.)
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Jedenfalls benötigen sie - wenn sie auf Basis eines UK-AOC operieren - irgendwann die expliziten Rechte, innerhalb der EU zu fliegen. (Betrifft vor allem EasyJet, die das aber - wie weiter oben in einem Post ausgeführt - evtl. mit ihrem schweizerischen Ableger lösen können.)



Ja schon. Aber mal ganz ehrlich: Glaubst Du wirklich, dass deswegen ein großes Fass aufgemacht wird? Da wird eine neue Vereinbarung gezeichnet, die den bisherigen Status Quo bestätigt. Und gut is.
Es mag durchaus sein, dass danach künftige Verhandlungen auf einer anderen Basis durchgeführt werden. Aber im ersten Schritt passiert da gar nix.

Und weißt Du auch warum? Weil die Entscheidungsträger viel zu viel Angst vor Fehlentscheidungen und Veränderungen haben.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.869
13
MRS
Ich bin einfach ein sehr großer EU Fan, denn ich bin stolzer Österreicher.

Auch als EU-Fan sollte man doch bemerken, dass es mit der EU nicht rund läuft. Schleppende wirtschaftliche Entwicklung oder ganze Völkerwanderung die sich hierher bewegen sind nur wenige Probleme welche die EU bisher immer noch nicht lösen können. Wenn es einen BREXIT braucht, damit sich die EU neu erfindet, so be it. Prinzipiell ist die EU keine schlechte Idee. Der initiale Gedanke wurde allerdings schon vor einiger Zeit vergessen. In Frankreich fordert man ja jetzt ein europäisches Referendum.

Zurück zum Thema: Brexit und Flugverkehr:

Für Passagiere dürften Zölle die größte Änderung darstellen. Für Airlines beginnen jetzt natürlich Jahre der Unsicherheit. LH, AF, etc... dürften allerdings ähnlich besorgt sein, denn der Brexit zeigt, dass die EU nunmal nicht für die Ewigkeit in Stein gemeisselt wurde.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
Ist halt die Frage, wie schnell die Flugrechte verhandelt werden und in welchem Umfang BA und andere Fluglinien Flugrechte in die EU bekommen und umgekehrt EU-Fluglinien ins (U)K.

Bei IAG sind allein die großen meldepflichtigen Non-EU Aktionäre aktuell bei über 40%; die Aktie ist nicht umsonst gestern um 22% gefallen, zwar hatte es morgens früh auch noch eine Gewinnwarnung gegeben, aber ein paar Analysten werden sich schon mal Gedanken darüber gemacht haben, ob das Konstrukt mit IAG als Holding und Iberia und Aer Lingus als EU-Töchtern dann noch rechtlich funktionieren kann.
iAG Shareholdings.jpg
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
EZY ängstigt sich:

The airline says its initial aim is to “accelerate” discussions with governments and regulators to make sure that the UK remains within the single European aviation market.

https://www.flightglobal.com/news/a...rioritisation-of-uk-access-to-eu-mark-426676/

Flight schreibt in einem anderen Beitrag:

...we cannot take a continued framework for granted. Anything from travel visas to a return to bilateral route negotiations is on the table. ... Expect IAG to adjust its network to give far more prominence to hubs at Dublin and Madrid ... with EU air operator certificates.

https://www.flightglobal.com/news/a...-vote-threatens-dire-consequences-for-426686/
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.281
733
Eine Problem dürfte die Freizügigkeit werden, denn deren Abschaffung war ja ein Hauptanliegen des Brexit. Sie bedeutet, dass britische Airlinemitarbeiter nicht mehr ohne Weiteres in der EU arbeiten können (EU-Mitarbeiter natürlich auch nicht im UK). Bei Stellenbesetzungen könnten von einem EU-Mitglied Arbeitserlaubnisse nach meinem Verständnis nur erteilt werden, wenn Stellen nicht mit Bewerbern aus dem gesamten Binnenmarkt besetzt werden können.

Der Hinweis, dass es schon irgendwelche Abkommen geben wird, die alle Probleme lösen werden, ist ein bisschen kurz gesprungen. Bilaterale Abkommen mit einzelnen EU-Mitgliedern gehen nicht, und das EFTA-Abkommen bedeutet faktisch für das UK, dass man fast alle Pflichten eines EU-Mitglieds hätte, ohne zahlreiche Rechte zu haben. Im Ergebnis stünde man da schlechter als vor dem Brexit, soweit man den Rausch, es der EU gezeigt zu haben, nicht als hinreichende Gegenleistung sieht.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.440
380
Eine Problem dürfte die Freizügigkeit werden, denn deren Abschaffung war ja ein Hauptanliegen des Brexit. Sie bedeutet, dass britische Airlinemitarbeiter nicht mehr ohne Weiteres in der EU arbeiten können (EU-Mitarbeiter natürlich auch nicht im UK). Bei Stellenbesetzungen könnten von einem EU-Mitglied Arbeitserlaubnisse nach meinem Verständnis nur erteilt werden, wenn Stellen nicht mit Bewerbern aus dem gesamten Binnenmarkt besetzt werden können.

Der Hinweis, dass es schon irgendwelche Abkommen geben wird, die alle Probleme lösen werden, ist ein bisschen kurz gesprungen. Bilaterale Abkommen mit einzelnen EU-Mitgliedern gehen nicht, und das EFTA-Abkommen bedeutet faktisch für das UK, dass man fast alle Pflichten eines EU-Mitglieds hätte, ohne zahlreiche Rechte zu haben. Im Ergebnis stünde man da schlechter als vor dem Brexit, soweit man den Rausch, es der EU gezeigt zu haben, nicht als hinreichende Gegenleistung sieht.
Das mit der Freizügigkeit für ausländische Airlinemitarbeiter wird wahrscheinlich kein Problem werden ( auch die US Airlines hatten nie Probleme in Europa ihr eigenes Personal einzusetzen ), man braucht eben für bestimmte Funktionen "eigene" Mitarbeiter. Aber ein neues Luftverkehrsabkommen zwischen GB-EU.....das wird spannend! Da sitzt die EU natürlich am deutlich längeren Hebel. Einfach weiter wie bisher ( wie es hier einige suggerieren ) kann es schon deswegen nicht geben weil eben die EU explizite Verträge über Streckenrechte und 5th/7th Freedeom Rechte verlangt, da das für jedes andere Land der Welt gilt wird es da garantiert für die Briten keine Ausnahme geben.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Ja schon. Aber mal ganz ehrlich: Glaubst Du wirklich, dass deswegen ein großes Fass aufgemacht wird? Da wird eine neue Vereinbarung gezeichnet, die den bisherigen Status Quo bestätigt. Und gut is.
Es mag durchaus sein, dass danach künftige Verhandlungen auf einer anderen Basis durchgeführt werden. Aber im ersten Schritt passiert da gar nix.

Und weißt Du auch warum? Weil die Entscheidungsträger viel zu viel Angst vor Fehlentscheidungen und Veränderungen haben.

NeNe.

Auf vielen Ebenen geht die Düse!

Du wirst sehen, auch wenn Gabriel faselt, man wolle nicht die Zugbrücken jetzt hochziehen, wird aber genau das vielfältig geschehen. Auch um ein Exempel zu statuieren und nationale Tendenzen anderorts auszubremsen.

Flüge über die Insel könnten bald so aussehen, dass erst in GB eingereist werden muss, da bei Einreisen aus GB in den Schengenraum ein Sonderstatus gilt. Man wird die Briten nach all den Jahren des "Wir wollen aber ... . " jetzt ein ordentliches Cash Back verpassen von Seiten der EU verpassen.

In 20 oder 30 Jahren sehen wir die Engländer dann im Schengenraum ohne Britenrabatt wieder. Aber als Netto-Empfänger wegen Armut.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.869
13
MRS
Du wirst sehen, auch wenn Gabriel faselt, man wolle nicht die Zugbrücken jetzt hochziehen, wird aber genau das vielfältig geschehen. Auch um ein Exempel zu statuieren und nationale Tendenzen anderorts auszubremsen.

Und würde damit das Ende der EU nur beschleunigen. Schon jetzt werden die Richtlinien der EU in Südeuropa als brüsseler Diktatur verstanden. Eine Verschärfung des Tons würde das Anti-EU Klima nur verschärfen. Nur durch tiefgreifende Reformen kann man jetzt noch etwas retten.

Im Flugverkehr erwarte ich mir deswegen eben keine Änderungen. UK wird Touristen weiterhin reinlassen. Für britische Airlines mit HUB in UK wird sich auch erstmals nichts ändern. Zölle werden natürlich das Kaufverhalten der Touristen verändern.

du meinst also ernsthaft, der gemeine englische Proll will sich seine 3 Wochen Malle vermiesen lassen?

Du scheinst zu vergessen, dass das Pfund schon weniger Wert hatte und die Kursverluste momentan nur durch die Unsicherheit verursacht wurden. Je nachdem wie sich die kommenden Monate gestalten, könnte das Pfund sich schnell wieder erholen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Flüge über die Insel könnten bald so aussehen, dass erst in GB eingereist werden muss, ....

Ist doch jetzt schon so, sogar, wenn der Startflug und der Weiterflug in der EU ist (jedenfalls in T5). Dann wuerde sich ja nichts aendern. ;)
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Letzmaliger Mod-Hinweis: Dieser Thread dient nur zur Diskussion der Auswirkungen auf die Airlines! Die allgemeine politische Diskussion findet im Brexitthread in GudW statt. Wenn hier weiter allgemeines zum Brexit generell diskutiert wird, schließen wir diesen Thread.
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.588
1.217
u.A. ist die Personalsituation der Airlines ein gewichtiges Argument und somit das der Freizügkeit. Grosse Bessen kehren nur selten gut. Ich weiss, dass Mod-Actions nicht kommentiert werden dürfen, insofern verschiebe ich mich jetzt weg von hier ins real life. happy deleting and "so long and thanks for all the fish"
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Die Auswirkungen auf Airlines mögen uns direkt treffen.

Persönlich interessanter finde ich jedoch die Frage, wie es Airbus zerlegen wird.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Lt. ft.com sind die Aktien von EasyJet heute nach der Gewinnwarnung wg. der Brexit-Folgen um fast ein Fünftel gefallen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.095
7.150
Dürfte von der Aktionärsstruktur von IAG abhängen, oder?

Ja es sind ja heute schon ca. 40% Aktionäre die nicht in der EU ansässig sind......

Zumindest wenn ich den Informationen trauen darf die hier im Forum verbreitet werden.
 
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Raildoc

Gesperrt
24.05.2016
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So schlimm ist es an der Börse nun auch wieder nicht geworden - im Gegenteil!
LH heute bei 10 Euro - bei 6 oder 8 Euro kann man einsteigen. Dt.B kann man bei 10 auch kaufen.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.715
6.208
LEJ
Die Auswirkungen auf Airlines mögen uns direkt treffen.

Persönlich interessanter finde ich jedoch die Frage, wie es Airbus zerlegen wird.
Airbus zerlegen? Gar nicht!
Zur Abrechnung einfach alle Debitoren nach EU, alle Kreditoren nach GB.
Ein neues Werk in Bayern aufbauen, da läge es richtig in der Mitte Europas.
Warum nicht einmal unkonventionell denken :D
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
Hier die Auswirkungen auf die Aktienkurse Tag 2 und Tag 1+2 kumuliert:
Bei IAG und Easyjet sind mal eben rd. 33% des Börsenwertes innerhalb von 2 Tagen verraucht. Für den Gegenwert hätte man locker LH als Appetitthäppchen verfrühstücken können, aber so gibt es nur ein BEXITOTEN Katerfrühstück.

Tag 2.jpg

Tag 1 und 2.jpg


Ich denke den Analysten ist längst klar, dass im Falle eines Brexit weder das IAG Modell mit den Töchtern IB und EI noch das Easyjet Modell so weiter funktionieren. Es gibt wenig Möglichkeiten Großbritannien im Falle des Austritts zu schaden, ohne das die EU selber Schaden nimmt. Aber die Luftfahrtrechte sind ein Feld in dem es möglich ist, da wohl kaum ein EU Land auf inner-GB Flugrechte scharf ist.
Warum U2 so stark in den Keller geht ist mir etwas schleierhaft, die könnten doch einfach durch Verlagerung in ein EU-Land das Geschäft fast unverändert weiterlaufen lassen. Gilt nicht für BA.
 

Raildoc

Gesperrt
24.05.2016
83
0
Na ja, LH hat in 2016 eh schon über 31 % verloren, da sieht es bei Easyjet nun nicht wirklich schlecht aus. Easyjet wird von den Rückflügen der vielen Polen und Südeuropäer in den nächsten Jahren profitieren, ist doch dann ein Grund für steigende Umsätze und dann steigende Kurse.