Bremen bittet DFL für Polizeieinsätze zur Kasse

ANZEIGE

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
ANZEIGE
Ansonsten denke ich das bei allen Veranstaltungen mit kommerziellen Hintergrund die Kosten für die Einsätze von Polizei, Feuerwehr und rotem Kreuz zumindest teilweise von den Veranstaltern übernommen werden sollten.

Ich bin auch absoluter Fan von Polizeikosten, auch und vor allem wegen dem möglichen Lerneffekt. Fraglich ist nur, aufgrund Deiner Äußerung, ob es sich eine Gesellschaft erlauben kann nur noch diejenigen am sozialen Leben teilhaben zu lassen, denen das Ticket nicht zu teuer ist.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Das war kein Seitenhieb, die VIP Tickets bringen deutlich mehr als 50% der Ticketerlöse - und die lassen sich nur verkaufen wenn die Kulisse stimmt - und hier ist der Unterschied zu Firstclass Tickets, den diese kannst du auch verkaufen wenn du keine Y Tickets verkaufst, den der First Kunde braucht die Kulisse nicht, der VIP Gast beim Fussball würde nicht kommen wenn das Stadion ansonsten leer wäre.

Ansonsten denke ich das bei allen Veranstaltungen mit kommerziellen Hintergrund die Kosten für die Einsätze von Polizei, Feuerwehr und rotem Kreuz zumindest teilweise von den Veranstaltern übernommen werden sollten.

Ist ja bei Konzerten so. Warum beim Fußball eine Ausnahme gemacht werden soll ist unklar.
 

simesime

Erfahrenes Mitglied
22.04.2009
847
-1
Interessante Sichtweise. Man bittet also den zur Kasse, der am Fussball verdient und lässt diejenigen, die der Grund für die Einsätze sind unbehelligt weiterrandalieren? Der "richtige Ansprechpartner" kann aus polizeilicher Sicht nur der "Störer" sein.

Und was ist, wenn es (warum auch immer) keine Störer gibt ?

Die Polizei ist trotzdem vor Ort. Wer sollte dann die Kosten tragen ?
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Und was ist, wenn es (warum auch immer) keine Störer gibt ?

Die Polizei ist trotzdem vor Ort. Wer sollte dann die Kosten tragen ?
Keiner. Wie jetzt auch. Dafür zahlen wir Steuern. Es werden ja auch keine Polizisten deswegen eingestellt, die sind "eh da". Mancherorts kann man sich dann aber über den Kräfteansatz streiten.
 

Fansell

Reguläres Mitglied
26.02.2013
96
0
Größter Mist. Erst beim Fussball, danach bei einem El Al oder United Flug ( ist ja schließlich such ein erhöhter Sicherheitsaufwand )....Vielleicht auch noch bei der polizeilichen Aufnahme des nächsten Verkehrsunfalles......
Den klammen Bundesländern fällt bestimmt noch was ein........
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Meinst Du Feuerwehr und Rettungsdienst stellen sich da umsonst hin?

Nein, natürlich nicht. Der Staat verlangt bei seiner Genehmigung nur die Vorhaltung von Brandschutz und Rettungsdiensten innerhalb gesetzlicher Regelungen. Diese Vorgaben musst du dann erfüllen. DRK, Johanniter oder Malteser, nicht ob, sondern wer ist der Günstigste ist dann die Frage?

Denken wir das doch mal konsequent weiter. Als Veranstalter würde ich mich fragen, warum ich dann keine Polizeihundertschaft aus Polen oder Rumänien anheuern darf? :censored:
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Wenn wir anfangen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit verursachergerecht auf die "Störer" abzuwälzen: Wo sind die Grenzen? Was soll verrechnet werden und was nicht? Bekommt ein Straftäter denn die Kosten seiner Verfolgung und Verhaftung in Rechnung gestellt?

Zudem muss man sich fragen, ob es richtig ist, hier jeweils Vollkosten eines solchen Einsatzes zu nennen, obschon die Polizeikräfte ohnehin vorgehalten werden (müssen). Der überwiegende Anteil der Kosten eines solchen Einsatzes entsteht ja auch dann, wenn es zu gar keinem Einsatz kommt...
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Wenn wir anfangen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit verursachergerecht auf die "Störer" abzuwälzen: Wo sind die Grenzen? Was soll verrechnet werden und was nicht? Bekommt ein Straftäter denn die Kosten seiner Verfolgung und Verhaftung in Rechnung gestellt?

Zudem muss man sich fragen, ob es richtig ist, hier jeweils Vollkosten eines solchen Einsatzes zu nennen, obschon die Polizeikräfte ohnehin vorgehalten werden (müssen). Der überwiegende Anteil der Kosten eines solchen Einsatzes entsteht ja auch dann, wenn es zu gar keinem Einsatz kommt...
Die Sicherheit wird ja trotzdem aufrechterhalten, auch wenn kein Störer greifbar ist. Afaik hat im Strafrecht der Verurteilte die Kosten des Verfahrens zu tragen. Im Ausländerrecht wird der Ausländer für die Kosten seiner Abschiebung herangezogen. Daher ist eigentlich nicht schlüssig nachzuvollziehen, warum das im Ordnungsrecht nicht auch so sein sollte.
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.337
534
STR
Mach mal ne Fratzenbuch Party und frag dann mal wer die Polizeirechung bezahlt.... Wieso sollte das bei einem Fussballspiel anders sein.
Auch wenn Du jetzt enttäuscht sein wirst, das zahlt i.d.R. die Allgemeinheit.

Demonstration != kommerzielle Massenveranstaltung
Und warum sollte da ein Unterschied gemacht werden? Soll durch dein Industriegebiet nur noch Streife gefahren werden wenn sich eine gGmbH darin befindet? ich halte nichts davon, dass der Staat entscheidet wer im öffentlichen Raum schützenswert ist und wer nicht.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Die Sicherheit wird ja trotzdem aufrechterhalten, auch wenn kein Störer greifbar ist. Afaik hat im Strafrecht der Verurteilte die Kosten des Verfahrens zu tragen. Im Ausländerrecht wird der Ausländer für die Kosten seiner Abschiebung herangezogen. Daher ist eigentlich nicht schlüssig nachzuvollziehen, warum das im Ordnungsrecht nicht auch so sein sollte.
Die Kosten des Verfahrens schon, aber auch die Kosten eines Polizeieinsatzes? Trägt der Bankräuber denn die Kosten für seine Ergreifung durch ein SEK?
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Nein, natürlich nicht. Der Staat verlangt bei seiner Genehmigung nur die Vorhaltung von Brandschutz und Rettungsdiensten innerhalb gesetzlicher Regelungen. Diese Vorgaben musst du dann erfüllen. DRK, Johanniter oder Malteser, nicht ob, sondern wer ist der Günstigste ist dann die Frage?

Denken wir das doch mal konsequent weiter. Als Veranstalter würde ich mich fragen, warum ich dann keine Polizeihundertschaft aus Polen oder Rumänien anheuern darf? :censored:

Weil die keine hoheitlichen Rechte in Deutschland haben. Allerdings ist es Dir unbenommen eine private Sicherheitsfirma zu beschäftigen.
 
  • Like
Reaktionen: Huey

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Die Kosten des Verfahrens schon, aber auch die Kosten eines Polizeieinsatzes? Trägt der Bankräuber denn die Kosten für seine Ergreifung durch ein SEK?
Grundsätzlich nicht. Aber was wäre schlimm daran, dass diejenigen, die ein Vorhalten von Polizei und deren Einsatz erst erforderlich machen, weil sie der Ansicht sind, dass andere ihnen egal sind, eben für diese Einsätze zahlen?
 
  • Like
Reaktionen: economyflieger
F

feb

Guest
(...)
PS: Nichts ist unberechenbarer als finanziell getriebene Sozialdemokarten. :censored:

Es gibt offenbar kein Sachthema mehr, dass nicht von irgendeinem Foristen in ein parteipolitisches Kästchen gesteckt und zur Schmähung genutzt wird. Schade.

Die Frage der Kostenerstattung ist für mich ein Sachthema, dass seit Jahren und quer durch alle Interessensgruppen/ Beteiligten (Polizei, PolGewerkschaft, DFL, Vereine und Parteien) debattiert wird. Diese Debatte ist auch angesichts der enormen Summe (nach dieser Quelle BIELEFELD: Fu angeblich EUR 115 Mio) notwendig.
 
Moderiert:
  • Like
Reaktionen: LH88 und Ice_B

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Es gibt offenbar kein Sachthema mehr, dass nicht von irgendeinem Foristen in ein parteipolitisches Kästchen gesteckt und zur Schmähung genutzt wird. Schade.

Die Frage der Kostenerstattung ist für mich ein Sachthema, dass seit Jahren und quer durch alle Interessensgruppen/ Beteiligten (Polizei, PolGewerkschaft, DFL, Vereine und Parteien) debattiert wird. Diese Debatte ist auch angesichts der enormen Summe (nach dieser Quelle BIELEFELD: Fu angeblich ) notwendig.

Welche Meinung hast du zu dem Thema?

Falls es jemand meine interessiert: Ich bin dafür die Kosten auf die Veranstalter umzulegen, egal ob Fussball, Konzerte, Oktoberfest usw.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.039
DUS, HAJ, PAD
Schwieriges Thema, die Polizeigewerkschaften meinen jedes Bundesliga bis 4.t Ligaspiel (im Osten am besten bis zur 6.ten Liga) muss durch mindestens eine Hundertschaft abgesichert sein.

Wenn die Vereine bezahlen sollen, müssen sie natürlich auch die Planungshoheit haben, es macht für mich keinen Sinn bei einem 3t Liga Spiel Mainz Amateure gegen Holstein Kiel 100 Polizisten hinzuschicken bei 700 Zuschauern, die keiner braucht und die Kosten dafür dem Verein aufs Auge zu drücken.

In NRW scheint es ja auch gut zu laufen mit deutlich weniger Polizisten, Brisanzspiele wird es immer geben, das sind aber vielleicht 15-20 Spiele in einem Jahr und nicht alle.

Die Frage ist dann aber auch wie sieht es mit den Kosten bei Demonstrationen, Staatsbesuchen, etc. aus, die Frage warum nur beim Fußball der Veranstalter, Störer etc. haften soll ist mir nicht klar.

Das sich beim Fußball was bewegen muss, wie z.B. personalisierte Tickets ist aus meiner Sicht aber auch klar. Ich kann aber auch schwer verstehen, wenn es bei einem Spiel 12 Verletzte Polizisten gibt und 1 Mann wird festgenommen, das müssten dann schon deutlich mehr sein. Bei denen die Ärger machen, gerade bei Gewalt gegen andere (inkl. Polizisten) muss dann schon auch härter durchgegriffen werden.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Grundsätzlich nicht. Aber was wäre schlimm daran, dass diejenigen, die ein Vorhalten von Polizei und deren Einsatz erst erforderlich machen, weil sie der Ansicht sind, dass andere ihnen egal sind, eben für diese Einsätze zahlen?
Ich finde das nicht schlimm. Ich stelle mir bloss die Frage, wo da die Grenze gezogen werden soll.
 
  • Like
Reaktionen: LH88
F

feb

Guest
(...) Aber was wäre schlimm daran, dass diejenigen, die ein Vorhalten von Polizei und deren Einsatz erst erforderlich machen, weil sie der Ansicht sind, dass andere ihnen egal sind, eben für diese Einsätze zahlen?

Ich verstehe deinen Ansatz und der ist zunächst auch einmal sympathisch.

Ich habe freilich Bedenken: In D gibt es pro Jahr ca. 6 Mio Straftaten. Wenn man Straftäter für Polizeieinsätze zahlen lassen will (wie gesagt, das ist im Grundsatz sympathisch), dann wird man ALLE in Anspruch nehmen müssen und sicher nicht nur die Fußballhools. Ich schätze, dass wir für die Verwaltung (Erfassung, ggfs. Geltendmachung, gerichtliche Titulierung, Zwangsvollstreckung etc) dieser 6 Mio Kostenerstattungsansprüche ca 6000 zusätzliche Beamte/ Angestellte benötigen, auch wenn unter den 6 Mio Fällen sich nur rd 150.000 strafgerichtliche Verurteilungen verstecken und auch wenn nur ein Bruchteil der Straftäter sich als zahlungsfähig erweisen wird. Mit anderen Worten: Es lohnt nicht.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Und welche Kosten würdest Du da umlegen wollen? Die zusätzlich durch den Einsatz entstehenden Kosten? Oder die vollen Kosten des Einsatzes?

Die vollen Kosten des Einsatzes, die Begründung dafür ist, dass die Polizisten üblicherweise Überstunden im großen Mengen vor sich herschieben, diese könnten dann auch ausbezahlt werden. Es ist also nicht so dass hier das Ehda Prinzip greift. Die Polizisten schieben Überstunden um dort zu sein.
 
  • Like
Reaktionen: Ostschneiser

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Ich verstehe deinen Ansatz und der ist zunächst auch einmal sympathisch.

Ich habe freilich Bedenken: In D gibt es pro Jahr ca. 6 Mio Straftaten. Wenn man Straftäter für Polizeieinsätze zahlen lassen will (wie gesagt, das ist im Grundsatz sympathisch), dann wird man ALLE in Anspruch nehmen müssen und sicher nicht nur die Fußballhools. Ich schätze, dass wir für die Verwaltung (Erfassung, ggfs. Geltendmachung, gerichtliche Titulierung, Zwangsvollstreckung etc) dieser 6 Mio Kostenerstattungsansprüche ca 6000 zusätzliche Beamte/ Angestellte benötigen, auch wenn unter den 6 Mio Fällen sich nur rd 150.000 strafgerichtliche Verurteilungen verstecken und auch wenn nur ein Bruchteil der Straftäter sich als zahlungsfähig erweisen wird. Mit anderen Worten: Es lohnt nicht.

6000 Angestellte mehr im öffentlichen Dienst sind doch für einen sozialdemokraten eine Erfolgsstory, oder irre ich da?