Bremen bittet DFL für Polizeieinsätze zur Kasse

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FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
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Soweit ich weiß zahlen Banken und Juweliere ihr Sicherheitspersonal, Bewaffnete Geldtransporte usw. In ausreichendem Mengen (was offensichtlich bei Fußball-Fan-Anreisen nicht der Fall ist) selbst.

Auch Fußballklubs zahlen ihr Sicherheitspersonal im Stadion selbst. Lies vielleicht nochmal genau was ich geschrieben habe und worum es in dem thread überhaupt geht. ;)
 
F

feb

Guest
(...) Sorry, hier wird nur versucht gesellschaftliches und politisches Versagen monetär auf dritte abzuwälzen, that's it.

Das kann man exakt andersrum sehen: Derzeit werden diese Einsätze von einem "Dritten" bezahlt, nämlich dem Steuerzahler. Das Abwälzen eines Teils der Kosten auf den Veranstalter des Events scheint mir da irgendwie überlegenswert.


Ob der bremische Senat bei dieser Gesetzgebung formal alles richtig gemacht hat, überlasse ich gerne den Gerichten.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.087
8.185
Dahoam
Ich finde es schon richtig dass die Vereine für diese großen Polizeieinsätze zur Kasse gebeten werden. Ansonsten könnte man solche Spiele auch erst unter bestimmten Auflagen (=sehr geringe Zuschauerzahl) genehmigen. Auch wenn der einzelne Verein für diese randalierenden Chaoten und Vollidioten nichts dafür kann müssen die Vereine halt mehr Geld in Sicherheitspersonal investieren und das gegebenenfalls auf Eintrittskarten umlegen. Ist ja nicht so dass es im deutschen Fußball arme ehrenamtliche Vereine trifft, sondern das sind eher Wirtschaftskonzerne die mit dem Fußball richtig Kohle machen. Warum soll man als Steuerzahler für die negativen Randerscheinungen des Fußballkommerzes aufkommen? Eine bestimmte Größenordnung an Polizei kann ich ja noch vertreten, aber gibt ja immer mehr Spiele wo es wegen Idioten mehr Polizei notwendig ist. Dieses notwendige Zusatzangebot an Polizei sollen brav die Vereine zahlen oder selber Sicherheitspersonal stellen.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Das kann man exakt andersrum sehen: Derzeit werden diese Einsätze von einem "Dritten" bezahlt, nämlich dem Steuerzahler. Das Abwälzen eines Teils der Kosten auf den Veranstalter des Events scheint mir da irgendwie überlegenswert.
Diese Sicht ist aber im Grundsatz falsch. Die Verfolgung von Kriminellen bezahlt immer der Steuerzahler der letztendlich von der Kriminalitätsbekämpfung auch profitiert. Die Bundesliga und deren Mitglieder haben für die Sicherheit IM Stadion zu sorgen. Was kann ein Verein dafür wenn in der Gesellschaft der Anteil an asozialen zu hoch ist?

Sippenhaftung gibt es nur mehr selten, oder würdest du auch für die Folgen aufkommen, wenn du eine Grillparty veranstaltest und ein Gast dann bei der Heimfahrt betrunken einen Unfall verursacht?
 
F

feb

Guest
Diese Sicht ist aber im Grundsatz falsch. Die Verfolgung von Kriminellen bezahlt immer der Steuerzahler der letztendlich von der Kriminalitätsbekämpfung auch profitiert. Die Bundesliga und deren Mitglieder haben für die Sicherheit IM Stadion zu sorgen. Was kann ein Verein dafür wenn in der Gesellschaft der Anteil an asozialen zu hoch ist?

Unterscheide bitte bei dem "Was kann ein Verein dafür..." zwischen (1.) Verschulden und (2.) Verursachung. Ein Verein verschuldet regelmäßig nicht eine Keilerei auf dem Weg zum/vom Stadion, aber er leistet durch die Veranstaltung des Spiels einen Verursachungsbeitrag. Im Sicherheits- und Ordnungsrecht kann aber eben auch schon ein Verursachungsbeitrag zu einer Haftung für die entstandenen Kosten führen.

Sippenhaftung gibt es nur mehr selten, oder würdest du auch für die Folgen aufkommen, wenn du eine Grillparty veranstaltest und ein Gast dann bei der Heimfahrt betrunken einen Unfall verursacht?

Nun, du wirst über die Antwort erstaunt sein: Ja, es gibt Urteile, nach denen ein Gastgeber oder Gastwirt zivilrechtlich haftet, wenn sein betrunkener Gast einen Unfall baut und sogar eine strafrechtliche Folge ist nicht ausgeschlossen; dies gilt freilich nur unter bestimmten Randbedingungen (positive Kenntnis, Garantenstellung gegenüber dem Gast etc etc und damit kannst freilich einen Fachartikel schreiben...).
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Unterscheide bitte bei dem "Was kann ein Verein dafür..." zwischen (1.) Verschulden und (2.) Verursachung. Ein Verein verschuldet regelmäßig nicht eine Keilerei auf dem Weg zum/vom Stadion, aber er leistet durch die Veranstaltung des Spiels einen Verursachungsbeitrag. Im Sicherheits- und Ordnungsrecht kann aber eben auch schon ein Verursachungsbeitrag zu einer Haftung für die entstandenen Kosten führen.
Du solltest auch lesen was ich nach dem "was kann ein Verein dafür..." Geschrieben habe und auf das dann bezogen denn Sinn deines Posting hinterfragen. Der Verschuldensbeitrag eines Fußballklubs, dass sich jemand fernab vom Veranstaltungsort nicht an Gesetze hält ist gleich Null.

Einen wesentlichen Verschuldensbeitrag der zu solchen asozialen Erscheinungen führt sehe ich jedoch, bei den Eltern von Randalierern, deren Kindergärtnern, Lehrern, falschen Freunden, bei jenen die ihnen Alkoholika und nicht verschriebene Pharmazeutika verkaufen und auch bei Politikern die durch falsches Handeln immer mehr Arbeitslose oder sonstige abnorme Wutbürger produzieren.

Sorry, die Bundesliga ermutigt niemand dazu gegen Gesetze zu verstoßen und leistet auch nicht den geringsten Beitrag dazu. Im Gegenteil, Vereine geben Millionen für positive Fanarbeit aus. Polizeiwillkür leistet hingegen schon mal einen Beitrag zur Eskalation. Im Stadion gibt es auch keinerlei Probleme, warum ist das so?
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Du solltest auch lesen was ich nach dem "was kann ein Verein dafür..." Geschrieben habe und auf das dann bezogen denn Sinn deines Posting hinterfragen. Der Verschuldensbeitrag eines Fußballklubs, dass sich jemand fernab vom Veranstaltungsort nicht an Gesetze hält ist gleich Null.

Einen wesentlichen Verschuldensbeitrag der zu solchen asozialen Erscheinungen führt sehe ich jedoch, bei den Eltern von Randalierern, deren Kindergärtnern, Lehrern, falschen Freunden, bei jenen die ihnen Alkoholika und nicht verschriebene Pharmazeutika verkaufen und auch bei Politikern die durch falsches Handeln immer mehr Arbeitslose oder sonstige abnorme Wutbürger produzieren.

Sorry, die Bundesliga ermutigt niemand dazu gegen Gesetze zu verstoßen und leistet auch nicht den geringsten Beitrag dazu. Im Gegenteil, Vereine geben Millionen für positive Fanarbeit aus. Polizeiwillkür leistet hingegen schon mal einen Beitrag zur Eskalation. Im Stadion gibt es auch keinerlei Probleme, warum ist das so?

Selbstverständlich kann der Verein was dafür, es ist ja nicht so, dass dies jedesmal eine völlig unbekannte Truppe ist die da für Ärger sorgt. Die Vereine sollten durch verschärfte Zugangskontrollen und konsequenten Stationverboten die Schläger rausschmeissen. Dann ist halt der Ultra Fan Block leer.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Dann ist halt der Ultra Fan Block leer.

Und eine neue Szene geboren die sich vollkommen ohne Leitplanken Sonntags im Stadtpark oder sonstwo trifft um außerhalb jeder gesellschaftlicher Kontrolle seinen Spaß hat.

Wenn ich auch eines nicht bin, ein Freund staatlicher Aufklärung. Aber eines lernen musste. Staatliche Aufklärungsorgane benötigen ein abgegrenztes geordnetes Milieu um arbeiten zu können. Ansonsten gibt es Anarchie.

Ich liebe demokratische Gesellschaften in denen die Demokraten nicht merken wie sie gelenkt werden. [emoji41]
 
F

feb

Guest
Du solltest auch lesen was ich nach dem "was kann ein Verein dafür..." Geschrieben habe und auf das dann bezogen denn Sinn deines Posting hinterfragen. Der Verschuldensbeitrag eines Fußballklubs, dass sich jemand fernab vom Veranstaltungsort nicht an Gesetze hält ist gleich Null. (...)

Das habe ich ebenfalls so betont.


Sorry, die Bundesliga ermutigt niemand dazu gegen Gesetze zu verstoßen und leistet auch nicht den geringsten Beitrag dazu. Im Gegenteil, Vereine geben Millionen für positive Fanarbeit aus.(...)

Die DFL veranstaltet Fußballspiele, DAS ist der Anlass, über einen Verursachungsbeitrag nachzudenken.

Ich will dir Beispiele geben, wie man ohne Verschulden in die Haftung für irgendwelche Maßnahmen des Polizei- und Ordnungsrechts kommen kann: Du bist Eigentümer eines Hauses an einer Geschäftsstrasse und ein exorbitanter Orkan lockert das an sich völlig ordnungsgemäße Dach so, das es auf die Strasse zu stürzen droht. Der Eigentümer des Hauses und seine Vertreter sind nicht erreichbar, weil sie irgendwo auf der Welt der Fliegerei frönen. Nun, Polizei und Feuerwehr und Fachfirmen werden Hausdach sichern oder abtragen, wozu erheblicher Maschinen- und Personaleinsatz erforderlich wird. Du wirst die Rechung erhalten und sie auch zahlen müssen.
Oder: Du veranstaltest eine Party, zu der du über Facebook einlädst. Statt der erwarteten 50 Gäste kommen 5000 und es kommt zu einem großen Einsatz (Polizeiabsperrungen, Stadtreinigung...)


Im Stadion gibt es auch keinerlei Probleme, warum ist das so?

Wie bitte??? Jetzt denke ich doch, dass du dich nur sehr selten mit der BuLi beschäftigst.
 

xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Und hoffentlich ist es nicht die letzte Rechnung. Fangewalt und Sportveranstaltung haben keinen direkten Zusammenhang. Beides funktioniert ohne das andere. Und solange Schläger von Fanbeauftragten mit warmen Worten hofiert werden, ist der Veranstalter dafür haftbar zu machen.
 
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j2w

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
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Wie bitte??? Jetzt denke ich doch, dass du dich nur sehr selten mit der BuLi beschäftigst.
Im Verhältnis zu den 10.000en Zuschauern ist da deutlich weniger Polizeieinsatz notwendig als in Summe bei Gartenparties. Ganz zu schweigen von den unzähligen Minidemos, die (berechtigterweise!) abgesichert werden.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.823
1.084
KUL (bye bye HAM)
@j2w
Also, damit ich das richtig verstehe. Du gehst also davon aus, das bei genug Gartenparties in Deutschland jedes Wochenende es zu strassenschlachtmäßigen Ausschreitungen kommt, die einen größeren Polizeieinsatz erfordern als die Bundesliga? Dich und deine Freunde lade ich niemals zum Grillen ein.....

Der Verweis auf das demokratische Grundrecht der Demonstration hat rein garnichts in der Diskussion um organisierte Straftaten (man kann bei diesen Banden aufgrund der Verabredung zu einer Straftat von einem entsprechendem Organisationsgrad sprechen) verloren.
 
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FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Wie bitte??? Jetzt denke ich doch, dass du dich nur sehr selten mit der BuLi beschäftigst.

ich werde jetzt nicht weiter darauf eingehen, aber ich gehe davon aus, dass ich mich wesentlich mehr damit beschäftige als die meisten hier. :)
man darf niemals straftaten im stadion mit jenen im umfeld vermischen. und auch wenn du jetzt vielleicht erstaunt sein wirst löst die polizei im fußball keine probleme. in österreich gibt es schon lange nur mehr ganz wenig polizei im stadion (in england detto) und das gewaltproblem hat sich damit wesentlich entschärft. was noch thema ist, ist pyrotechnik, aber gerade hier sind verschärfte bestimmungen eher das problem als ein schlechteres verhalten der fans. hier vielleicht etwas interessantes zu diesem thema: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_SIAK/4/2/1/2009/ausgabe_4/files/Friedrich_4_2009.pdf

@j2w
Also, damit ich das richtig verstehe. Du gehst also davon aus, das bei genug Gartenparties in Deutschland jedes Wochenende es zu strassenschlachtmäßigen Ausschreitungen kommt, die einen größeren Polizeieinsatz erfordern als die Bundesliga? Dich und deine Freunde lade ich niemals zum Grillen ein.....

Der Verweis auf das demokratische Grundrecht der Demonstration hat rein garnichts in der Diskussion um organisierte Straftaten (man kann bei diesen Banden aufgrund der Verabredung zu einer Straftat von einem entsprechendem Organisationsgrad sprechen) verloren.

sorry, es ist auch ein demokratisches grundrecht, dass ein eingetragener verein seinem vereinszweck nachgeht. :sick:

und selbstverständlich ist bei privaten parties bis zur dorfkirmes mehr gewalt und polizeikosten zu verzeichnen.

beispielsweise:
3600 Verletzte auf den Wiesn bei 6,4 Millionen Besuchern.

788 Verletzte bei insgesamt 18 Millionen Zuschauern 2012/2013 in beiden Ligen

noch nicht abgerechnet die unbeteiligten verletzten durch den polizeieinsatz selbst... (zb streuung pfefferspray)
 

dch

Erfahrenes Mitglied
30.05.2012
887
5
EDDH
Du solltest auch lesen was ich nach dem "was kann ein Verein dafür..." Geschrieben habe und auf das dann bezogen denn Sinn deines Posting hinterfragen. Der Verschuldensbeitrag eines Fußballklubs, dass sich jemand fernab vom Veranstaltungsort nicht an Gesetze hält ist gleich Null.

Die Randale finden regelmäßig am Osterdeich statt, also unmittelbar neben dem Stadion. Nie jedoch auf der Bürgerweide oder im Schnoor.

Und sie finden immer an Tagen mit Heimspielen statt, nie an Dienstagen oder Donnerstagen.

Wie direkt müsste für Dich der Zusammenhang mit dem Fußballspiel denn sein?
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.975
1.039
DUS, HAJ, PAD
...

Der Verweis auf das demokratische Grundrecht der Demonstration hat rein garnichts in der Diskussion um organisierte Straftaten (man kann bei diesen Banden aufgrund der Verabredung zu einer Straftat von einem entsprechendem Organisationsgrad sprechen) verloren.

Dann mag man doch den "organisierten Banden" den Polizeieinsatz in Rechnung stellen, genauso wie dem Bankräuber oder dem Unfallverursacher.
Warum der Veranstalter für die "organisierten Banden" zahlen soll, ist mir nicht ganz klar.
Veranstalter von Demos die "organisierte Banden" anziehen wie z.B. die hogesa aber wiederum nicht dafür zahlen sollen.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.823
1.084
KUL (bye bye HAM)
@janetm
weil der Veranstalter bekannte gewaltbereite Fangruppen weiterhin in die Stadien lässt und sie einen Teil des Geschäftsmodells darstellen. Sollte hier seitens des DFL eine klare Richtungsänderung abzuzeichenen sein, also langfristige Stadienverbote für Krawallbrüder und Zuführen jener Verursacher zur Justiz, dann ist ein Fussballspiel eine öffentliche, kulturelle Großveranstaltung zu der im normalen Rahmen Polizeikräfte abgestellt werden.
Keine Sorgen bzgl. irgendwelcher Naziaufläufe, alle notwendigen Schutzmaßnahmen die über ein normales Maß hinaus gehen weil von der demostrierenden Gruppe eine entsprechende Gefährdung ausgeht (so wie bei hogesa und sonstigen rechts-außen Gesindel), sollten genauso eine Rechnung erhalten.

@freddatnet: kannst du bitte die Quelle für die Wiesn cs. BuLi Zahlen mit angeben. Bis dahin unterstelle ich, das es bei den Wiesn-Verletzten sich oft um Alkoholunfälle handelt und nicht nur um Verletzte durch Gewaltausübung. Darüber hinaus stelle ich mir die Frage, wieviele Verletzte aus Reihen der Tätergruppen nicht erfasst sind, da sie sich trotz Verletzung vom Ort entfernen um der Strafverfolgung zu entgehen. Und zu guterletzt, wieviele Verletzte hätte es ohne den starken Polizeieinsatz gegeben, der agressive Fangruppen voneinander trennt?
 

j2w

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
987
232
Z.B. bei Gladbach gegen Köln, gar nicht so lange her.

Bitte die Mühe des zusammenhängenden Lesens machen. Die Antwort bezog sich auf "strassenschlachtmäßigen Ausschreitungen".
Du erwähnst 10 Leute im Maleranzug, die letztendlich von normalen Ordnungskräften zurückgeschickt worden. Mehr als "Hu!!!" war da ja nicht von der Polizei.

Ja, nee ist klar. Aber da ist nun wirklich auf jedem Dorfrummelplatz mehr Aggression.