CS nach AB Pleite "Fliegen ist zu billig"

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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
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Ein Wintermärchen!


Es war einmal ...


... in Dubbelsdorf. Da gab es zwei große Hotels. Weil im Normalfall eigentlich nie genug Gäste kamen, um beide Hotels komplett zu füllen und weil eben der Zimmerpreis auch von der Buchungslage abhängt, waren die Preise immer irgendwo im Maß eines üblichen Businesshotels.

Zu Messezeiten natürlich waren die Hotels immer voll und die Preise waren exorbitant hoch. Aber hey, so funktioniert nun mal die Welt.

Nun begab es sich aber, dass eines der beiden Hotels geschlossen werden musste. Denn obwohl immer Gäste da waren, machte das Hotel doch dauernd Verlust. Der Betrieb kostete einfach mehr als man durch die Übernachtungen einnehmen konnte. Die Hotelgäste dieses Hotels staunten nicht schlecht, aber sie arrangierten sich mit der Situation, denn schließlich gab es ja noch ein Hotel in Dubbelsdorf. Das Problem war nun aber, dass plötzlich alle Gäste in dem einen Hotel übernachten wollten und dass dieses plötzlich öfters ausgebucht war. Und wie es im Hotelgewerbe halt so ist, je voller das Hotel, desto teurer die Zimmer.

In der Konsequenz gab es also plötzlich Gäste, die gefühlt 30 - 50% mehr pro Übernachtung zahlen sollten als früher, als es noch 2 Hotels gab.

Es kam wie es kommen musste: Das Geschrei war groß und man rief die Behörden auf den Plan. Schließlich könne es ja nicht sein, dass plötzlich das verbleibende Hotel den dicken Reibach machen möchte und für die Zimmer plötzlich viel mehr Geld verlagen wolle als früher. Da war doch schließlich alles billiger.

Die Moral von der Geschicht'?

Vergisses...
Frag 10 Leute über Moral und Du bekommst 20 verschiedene Antworten.
Am Ende ist es immer einfach: Leistung soll nichts kosten aber muss perfekt erbracht werden. Ist es nicht so, sind alle schlecht und Abzocker.

Ich stelle mir immer ein paar Fragen:

- Wenn doch alles so toll war in dem Hotel, das geschlossen werden musste, warum hat es dann Verlust gemacht und musste geschlossen werden?
- War es am Ende vielleicht sogar so, dass durch einen übertriebenen Wettbewerb der Markt kaputtgemacht wurde?
- Hat das verbleibende Hotel nicht am Ende sinnvoller gehandelt, weil es nach Wirtschaftlichkeitsaspekte betrieben wurde?
- Warum soll das verbleibende Hotel die Preise nach unten korrigieren? Fast voll bedeutet eben auch teurer als bei fast leer, oder?
- Warum soll das verbleibende Hotel nicht Geld verdienen? Das ist schließlich der Zweck eines Unternehmens. Es muss Gewinne erwirtschaften.

Alles Fragen, die mein Märchen nicht beantworten können und werden.
Aber die Blauäugigkeit einiger Foristen ist schon spannend bis frustrierend.
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
774
187

…der gute Herr Mundt, der Gralshüter des ausgeglichenen, funktionierenden und verbraucherfreundlichen Wettbewerbs. Vielleicht sollte man Herrn Mundt doch noch mal erklären, dass unternehmerische Tätigkeit in einer freien Marktwirtschaft nicht unbedingt ein ausgewogenes Marktangebot sondern Gewinnsteigerung und Marktbeherrschung zum Ziel hat. Das einem gewinnorientierten Unternehmen zum Vorwurf zu machen ist purer Populismus.

Aber ich habe nicht den Eindruck, dass LH die Marktlage unlauter ausgenutzt hat. Ich kann selber nur bestätigen, dass meine kurzfristig gebuchten, Flex-Tickets auf HAM-MUC nicht teurer geworden sind und auch weiterhin günstige (?) ca. 200,- Returns bei etwa 3 Wochen Vorausbuchung verfügbar waren. Was aber feststellbar ist, dass in Nov/Dez häufiger Flüge zur Rush Hour voll ausgebucht waren, dass man selbst als SEN und in C kein Ticket mehr bekommen hat.

Und das bei der Kapazitätslage keine Billig-Tickets en masse verfügbar sind, ist doch wohl naheliegend.

Jetzt aber diese (temporäre) von LH nicht verursachte Angebotsverknappung LH zum Vorwurf zu machen, ist unglaubwürdig - vor allem für einen FDP Mann und wenn im gleichen Moment die Übernahme von AB Kapazitäten durch die EU-Behörde untersagt wird.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Ich habe gestern einen Flug für heute gebucht und muss zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich genausoviel bezahlt habe wie vor 4 Monaten.
Soll ich jetzt jemand verklagen?
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Alles Fragen, die mein Märchen nicht beantworten können und werden.
Aber die Blauäugigkeit einiger Foristen ist schon spannend bis frustrierend.

Dass das Wegfallen der Konkurrenz bei gleicher Kapazität (also durch Aufkauf der Konkurrenz) bei LH zu fünffachen Preisen führen kann, hat wohl im VFT niemand so stark gespürt wie ich. Deshalb gilt für die Voristen hier die gleiche Begründung wie bei Hr. Spohr: Nur und nur und nur der Wegfall der Kapazität ist schuld, dass die Preise explodiert sind, und überall sonst gibt es keine Erhöhung.

Leider weiss ich es besser. Und nun bekommt LH noch 1-2 TEUR p.a. von mir, weil ich nicht bereit bin, für die Leistung, die mich jahrelang 20-30 TEUR p.a. gekostet hat, plötzlich das Doppelte bis Dreifache zu bezahlen. Keine einzige Strecke, die von Air Berlin bedient wurde, ist dabei...

Die Ausrede mit der Kapazität als alleinige Begründung lasse ich demzufolge, weil ich nämlich weiss, dass es eine Ausrede ist, nicht gelten. Einzig, dass es damals CF und nicht CS war.
 
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SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.006
40
BER
Ich sage nicht, dass das Verhalten von LH illegitim ist oder moralisch verwerflich oder was auch immer. Ganz im Gegenteil es ist völlig nachvollziehbar. Dennoch ist es richtig, dass das Kartellamt hier ein Auge darauf wirft, denn wie immer stellt sich die Frage, wie man den Markt abgrenzt. Und da es sich bei der Luftfahrt um einen Teil der öffentlichen Infrastruktur handelt, mit entsprechenden Rechten und Pflichten ist es durchaus angebracht hier genauer hinzusehen. Bei der Beschränkung des Marktzugangs der ME3 hat LH ja auch kein Problem mit Kontrolle.

CS erzählt einfach ziemlichen Blödsinn, wenn er so tut, als ob LH nicht an der Preisschraube dreht. Ob das Revenuemanagement automatisiert durch die Buchungsklassensteuerung erfolgt oder ob da jemand „manuell die Preise hochdreht“ spielt keine Rolle. Der Durchschnittserlös wird erheblich gestiegen sein und das ist ja auch im Sinne der LH.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Dass das Wegfallen der Konkurrenz bei gleicher Kapazität (also durch Aufkauf der Konkurrenz) bei LH zu fünffachen Preisen führen kann, hat wohl im VFT niemand so stark gespürt wie ich. Deshalb gilt für die Voristen hier die gleiche Begründung wie bei Hr. Spohr: Nur und nur und nur der Wegfall der Kapazität ist schuld, dass die Preise explodiert sind, und überall sonst gibt es keine Erhöhung.

Leider weiss ich es besser. Und nun bekommt LH noch 1-2 TEUR p.a. von mir, weil ich nicht bereit bin, für die Leistung, die mich jahrelang 20-30 TEUR p.a. gekostet hat, plötzlich das Doppelte bis Dreifache zu bezahlen. Keine einzige Strecke, die von Air Berlin bedient wurde, ist dabei...

Die Ausrede mit der Kapazität als alleinige Begründung lasse ich demzufolge, weil ich nämlich weiss, dass es eine Ausrede ist, nicht gelten. Einzig, dass es damals CF und nicht CS war.



Ich weiß nicht, ob das eine Ausrede ist. Aber ich weiß, dass Du über die Preise schon jammerst solange ich im Forum hier unterwegs bin.
Insofern ist das für mich auch nicht wirklich neu.

Und wenn dem so sein sollte, dass die Preise nun noch mal höher sind als vorher: Kannst Du es dann bitte hier im Forum auch mal mit Beispielen belegen? Und dabei bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Danke
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Und da es sich bei der Luftfahrt um einen Teil der öffentlichen Infrastruktur handelt, mit entsprechenden Rechten und Pflichten ist es durchaus angebracht hier genauer hinzusehen.

Wie bitte?
Wir sind uns schon darin einig, dass LH heute ein ganz normales Unternehmen ist, oder?
Da spielt kein Versorgungsauftrag oder sonst was eine Rolle.


CS erzählt einfach ziemlichen Blödsinn, ...


Und diese Behauptung kannst Du bitte belastbar mit welchen Aussagen belegen?
 
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rorschi

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09.03.2009
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Und wenn dem so sein sollte, dass die Preise nun noch mal höher sind als vorher: Kannst Du es dann bitte hier im Forum auch mal mit Beispielen belegen? Und dabei bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Soll ich Buchungsbestätigungen von MUC-ZRH (ca. 30 pro Jahr) und MUC-VIE (ca. 20 pro Jahr) von damals, als die beiden "Hotels" noch im Wettbewerb zueinander waren, einstellen?

Damals üblich, 2-3 Tage vorher gebucht, Buchungsklassen, die ab 2004 750 Meilen gegeben haben. Meist so W oder V. 200€ pro Leg üblich, wenn ein Wochenende dazwischen war.

Dann mein Lieblingsbeispiel, wurde auch schon übertroffen:

Im Flieger waren 7 Pax, davon 1 Meilenbucher und 6 Transferreisende. LX1109.
 

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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
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im Paralleluniversum
Genau das meine ich doch aber:

In dieser angeblichen Beweisgrafik steht nichts drin über Auslastung oder Buchungsklasse.

Das ist kein Beweis, das ist eigetlich gar nichts. Das reicht eigentlich noch nicht mal für den Stammtisch - obwohl für einen Forenstammtisch vielleicht schon.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Wir sind uns schon darin einig, dass LH heute ein ganz normales Unternehmen ist, oder?
Da spielt kein Versorgungsauftrag oder sonst was eine Rolle.

Versorgungsauftrag ist - bis auf PSO-/EAS-Strecken - zu hoch gegriffen. Aber natuerlich hat der Luftverkehr eine vitale und volkswirtschaftlich wichtige Funktion. Allerdings erfuellt er sie im Moment auch ohne staatlich stuetzende Eingriffe ganz gut. Was man allein daran sieht, dass es in Deutschland kaum noch oder sogar keine (bei RLG bin ich mir nicht ganz sicher) subventionierten Strecken gibt.
 
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rorschi

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09.03.2009
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ZRH / MUC / VIE
Genau das meine ich doch aber:

In dieser angeblichen Beweisgrafik steht nichts drin über Auslastung oder Buchungsklasse.

Das ist kein Beweis, das ist eigetlich gar nichts. Das reicht eigentlich noch nicht mal für den Stammtisch - obwohl für einen Forenstammtisch vielleicht schon.

Economy war Y9B0M0..., Auslastung 8 Pax, davon einer mit Buchungsklasse X und 7 mit günstigen Buchungsklassen im Transit.
Nach BCN, MXP und SIN waren alle Buchungsklassen bis K auf 9. Weiter habe ich nicht geforscht, nach GVA vielleicht nicht. Oder doch.

Dies vor Gericht zu beweisen würde jetzt einen etwas höheren Aufwand bedeuten. Es reicht, wenn ich sage: Ich WEISS es, dass Spohrs Aussage eine Ausrede ist. Es ist einfach so.

Es reicht im LH-Konzern, dass LH ein Hotel aufkauft, die Anzahl Zimmer gleich lässt, aber die Preise verdreifacht.
 
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SkyIsTheLimit

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10.01.2013
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Wie bitte?
Wir sind uns schon darin einig, dass LH heute ein ganz normales Unternehmen ist, oder?
Da spielt kein Versorgungsauftrag oder sonst was eine Rolle.

Ich spreche nicht von LH als Unternehmen und Versorgungsauftrag. Aber selbstverständlich ist es ein teilregulierter Markt mit:
- erheblichen Marktzutrittsbarrieren für nicht EU-Carrier
- teilstaatlicher Infrastruktur (Flughäfen), auch wenn diese privatrechtlich organisiert sind
- starker Regulierung des Angebots durch begrenzte Slots.

Daher gibt es ja auch z. B. eine Beförderungspflicht, etc. Es ist eben daher nicht ganz das gleiche, wie "Waschmittel verkaufen" oder "ein Hotel aufmachen". Ist auch überhaupt kein Problem und ich mache LH wie gesagt auch keinen Vorwurf. Wer würde nicht so handeln? Dennoch ist es richtig zu prüfen, ob in bestimmten Fällen eine marktbeherrschende Stellung illegitim ausgenutzt wird oder nicht. Dies ist ein ganz normaler Prozess. Mittelfristig wird sich das Problem eh über Konkurrenz lösen, sofern die Strecken das zulassen.

Und diese Behauptung kannst Du bitte belastbar mit welchen Aussagen belegen?

Sicherlich nicht offiziell mit LH-interna. Aber da ich aus dem Optimierungsbereich komme und einige Leute kenne, die mittlerweile bei LH sind, weiss ich, wie die Verfahren prinzipiell funktionieren. Das ist auch kein Geheimnis, dazu gibt es auch ausreichend wissenschaftliche Veröffentlichungen, etc.

LH ist übrigens u.a. deswegen so erfolgreich, weil sie hier zu den führenden Unternehmen gehören und ihre Optimierungslösungen übrigens auch an andere verkaufen (https://www.lhsystems.de/solutions-services/commercial-solutions/revenue-management-pricing) . Wie von mir geschrieben, wäre LH auch extrem dumm, wenn sie anders verfahren würden und sture Kontingente von Buchungsklassen anbieten würden. Das ist aber das, was CS suggerieren möchte, wenn er sagt "Wir haben die Preise / Buchungsklassen nicht angepasst". Die Steuerung der Buchungsklassen passt sich laufend den Marktgegebenheiten an, das ist schon seit vielen Jahren so und wird ständig verfeindert. AB hingegen hatte bekannterweise ein ziemlich schlechtes Revenue-Management, was neben den Kosten sicherlich auch zu der schlechten Performance beigetragen hat.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.136
8.393
BRU
Economy war Y9B0M0..., Auslastung 8 Pax, davon einer mit Buchungsklasse X und 7 mit günstigen Buchungsklassen im Transit.
Nach BCN, MXP und SIN waren alle Buchungsklassen bis K auf 9. Weiter habe ich nicht geforscht, nach GVA vielleicht nicht. Oder doch.

Dies vor Gericht zu beweisen würde jetzt einen etwas höheren Aufwand bedeuten. Es reicht, wenn ich sage: Ich WEISS es, dass Spohrs Aussage eine Ausrede ist. Es ist einfach so.

Und was ist daran illegal, am Flugtag selber (oder auch schon ein paar Tage vorher) nur mehr Y zu verkaufen – unabhängig von der Auslastung?

Und ja, schaut auf BRU-MUC/VIE/ZRH teilweise auch so aus. Nur niemand wird gezwungen, das am letzten Tag zu buchen. Bzw. selbst wenn ich wirklich kurzfristig einen Flug buche, reicht es meist doch schon, irgendeine Umsteigeverbindung zu buchen. Führt dann dazu, dass auf dem Flug BRU-ZRH reihenweise Anschlusspaxe nach MUC oder VIE sitzen…

Kann man jetzt diskutieren, ob das innerhalb der LH-Gruppe sinnvoll ist, die Leute mit einer solchen Preispolitik dazu zu animieren, BRU-FRA-MUC zu buchen statt BRU-MUC. Aber offensichtlich gibt es (noch) genügend Geschäftsreisende, die kurzfristig teure Direktflüge buchen, sonst würde LH es nicht so machen.

Ob es mir als Kunde gefällt oder nicht ist eine andere Frage...
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
8.926
FRA/QKL
Ich sage nicht, dass das Verhalten von LH illegitim ist oder moralisch verwerflich oder was auch immer. Ganz im Gegenteil es ist völlig nachvollziehbar. Dennoch ist es richtig, dass das Kartellamt hier ein Auge darauf wirft, denn wie immer stellt sich die Frage, wie man den Markt abgrenzt. Und da es sich bei der Luftfahrt um einen Teil der öffentlichen Infrastruktur handelt, mit entsprechenden Rechten und Pflichten ist es durchaus angebracht hier genauer hinzusehen. Bei der Beschränkung des Marktzugangs der ME3 hat LH ja auch kein Problem mit Kontrolle.

CS erzählt einfach ziemlichen Blödsinn, wenn er so tut, als ob LH nicht an der Preisschraube dreht. Ob das Revenuemanagement automatisiert durch die Buchungsklassensteuerung erfolgt oder ob da jemand „manuell die Preise hochdreht“ spielt keine Rolle. Der Durchschnittserlös wird erheblich gestiegen sein und das ist ja auch im Sinne der LH.
Meines Wissen hat LH keinen einzigen Preis bezogen auf Flugstrecke und Buchungsklasse erhöht. Also erzählt er keinen Blödsinn, es wurde nicht an der Preisschraube gedreht. Der Rest (Buchungsklassensteuerung) ist zunächst Angebot und Nachfrage und eine allgemeine Vertriebsstrategie fast so alt wie das elektrische Licht. Bei einem echten Monopolisten muss man wohl zurecht eine irgendwie geartete Regulierung aufsetzen, aber bei innerdeutschen Strecken gibt es wie hier schon erwähnt immer noch Alternativen.

Es ist letztlich eine wirtschaftliche Frage die Alternativen zu bewerten. Das habe ich schon vor 10 Jahren auf der Monopolstrecke FRA-ZRH immer wieder getan (für meine Angestellten, die oft auf der Strecke unterwegs waren). Die Bahn gab es im direkten Vergleich zum Flug üblicherweise für 30-50% vom Flugpreis. Allerdings verbunden mit wirtschaftlichen Nachteilen (Zeit, zus. Übernachtung etc.). Also fiel die Entscheidung üblicherweise pro Flieger, da Gesamtwirtschaftlich günstiger. Sicher hätten wir uns damals über eine weitere Airline und damit verbunden vermutlich 50% günstigeren Preisen gefreut. Aber wenn niemand sonst ein entsprechendes Angebot machen kann muss ich aus den vorhandenen Alternativen wählen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Und was ist daran illegal, am Flugtag selber (oder auch schon ein paar Tage vorher) nur mehr Y zu verkaufen – unabhängig von der Auslastung?

Nichts! Das mit dem "Gericht" habe ich nur so erwähnt, weil der Screenshot und meine Aussagen dem Kater nicht augereicht haben.

Mit dem Zug "buche" ich mittlerweile am Freitag Abend erst nach der Abfahrt - im ALEX mögen die den Direktumsatz ;)
Noch mehr full-flex geht nicht.

Aber wie gesagt, 20-30p.a. hat LH von mir jahrelang bekommen, beim Doppelten musste ich aussteigen. Auch mein Arbeitgeber zahlt MUC-VIE keine Phantasiepreise mehr, zumal man mittlerweile mit dem Railjet (Full flex 1. Kl. mit Vorteilscard 200€) keinen Reisezeitverlust mehr hat. Dies gilt zumindest für meine Kostenstelle. Nun gibts noch ein paar Freizeitreisen bei LH, heuer genau 2 Tickets.
 
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SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.006
40
BER
Meines Wissen hat LH keinen einzigen Preis bezogen auf Flugstrecke und Buchungsklasse erhöht. Also erzählt er keinen Blödsinn, es wurde nicht an der Preisschraube gedreht. Der Rest (Buchungsklassensteuerung) ist zunächst Angebot und Nachfrage und eine allgemeine Vertriebsstrategie fast so alt wie das elektrische Licht. Bei einem echten Monopolisten muss man wohl zurecht eine irgendwie geartete Regulierung aufsetzen, aber bei innerdeutschen Strecken gibt es wie hier schon erwähnt immer noch Alternativen....
Buchungsklassensteuerung ist (fast) das gleiche wie Preispolitik. Der Hauptunterschied ist, dass im Airline-Sektor massiv Preisdiskriminierung zwischen Kundengruppen betrieben wird, weswegen es über die Buchungsklassen läuft und nicht über einen "Einheitspreis". D.h. man kann hier noch viel feiner vorgehen, als "an der Preisschraube" zu drehen. Und eine Angebotsverknappung bis zum gewinnmaximierenden Preis ist genau das VWL-Lehrbuchverhalten eines Monopolisten.

Bin jetzt aber raus hier, da wir uns im Kreis drehen. I agree to disagree.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
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im Paralleluniversum
Dreifache Flugpreise aufgrund einer Monopolsituation auf Deinen Heimstrecken aufgrund Zukaufs der Konkurrenz.

Aha. Und das weisst Du jetzt genau woher?

Darf ich Dich daran erinnern, dass ich sehr wohl eine Monopolstrecke bei LH ca. 40 - 50x im Jahr fliege? Und dass ich sehr wohl eben genau bestätigen kann (mit Buchungen unterlegt), dass sich bei mir die Preise eben nicht geändert haben?

Variationen erlebe ich bei einigen Buchungen, die ich lange im Voraus buchen kann - was aber bei mir der Ausnahmefall ist.
Ansonsten hat sich - mal abgesehen von angekündigten Erhöhungen - nichts geändert.

Und nu?
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Aha. Und das weisst Du jetzt genau woher?

Darf ich Dich daran erinnern, dass ich sehr wohl eine Monopolstrecke bei LH ca. 40 - 50x im Jahr fliege? Und dass ich sehr wohl eben genau bestätigen kann (mit Buchungen unterlegt), dass sich bei mir die Preise eben nicht geändert haben?

Variationen erlebe ich bei einigen Buchungen, die ich lange im Voraus buchen kann - was aber bei mir der Ausnahmefall ist.
Ansonsten hat sich - mal abgesehen von angekündigten Erhöhungen - nichts geändert.

Und nu?

Unser Punkt ist:
Du (mit der Hotelthese) und Spohr behaupten, dass sich die Preise nicht aufgrund der Monopolsituation per se erhöht haben, sondern aufgrund der Auslastung.
Ich weiss: Dass sich die Preise nach Aufkauf eines Wettbewerbers bei gleichbleibender Kapazität auf mindestens zwei Strecken verdreifacht haben.

Dass die Preise auf Deiner Heimstrecke gleichbleibend hoch sind, zeigt, dass es eben keine Veränderung gab. Das schreibst Du sogar selber. Dann ist doch alles gut.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Meines Wissen hat LH keinen einzigen Preis bezogen auf Flugstrecke und Buchungsklasse erhöht. Also erzählt er keinen Blödsinn, es wurde nicht an der Preisschraube gedreht.

Das ist ja genau die Nebelkerze, LH dreht nicht an der Preisschraube, aber die günstigen Klassen sind nicht mehr verfügbar - kommt doch am Ende auf das selbe raus. LH wird die Erlöse auf den Innerdeutschen Strecken deutlich gesteigert haben, aber lange nicht bei einer 100% Auslastung liegen.
 
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J

jsm1955

Guest
Ähm an was was anpassen? Wenn ein Flugzeug 150 Plätze hat und 30 zum Preis von 100€, 30 zum Preis von 150€, 30 zum Pries von 200€ und der Rest jeweils zu höheren Preisen verkauft werden, sollen sie den „Algorithmus“ ändern und alle Plätze zu für 100€ verhökern und Geld verbrennen um den Anschein einer Preiserhöhung zu vermeiden?
Genau so. Denn wenn aufgrund des fehlenden Wettbewerbs die Erlöse steigen, ist das exakt das, was das Kartellamt moniert: Ausnutzung des Monopols.

Stimmt. Aber es gibt nicht DEN Algorithmus, der alles regelt. Es gibt viele Faktoren die berücksichtigt werden.
Aus meiner Sicht alles Geschwurbel. Man vergleicht einfach den Erlös vor der AB-Pleite mit den danach und fertig ist die Laube!