Ich bin mal vor drei Jahren den Tesla Roadster gefahren. Der Wagen fuhr sich wie überladen, total überladen, total schwer, satt und behäbig auf der Straße, klar, die 500 KG Mehrgewicht zum Elise durch die Akkus sind schon seltsam. Klar, da geht was beim Gas geben, dann zieht der ordentlich. naja.
Und dann ein anderes, eine kleine eckige Kiste, naja, ok, kann man mal machen. Die mussten am Tag vorher 80 km fahren und hatten nur etwa 90 im Akku. Das ging ihnen auf die Nerven, immer nur langsam, möglichst im optimalen Bereich, die kamen dann mit 12 km Rest Akku an.
Ich fahre weiter meinen Benziner. Nur für die paar km, die ich hier in der Stadt fahre ein neues weiteres Auto zu kaufen ist das eine totale Verschwendung an Ressourcen. Da verbrauche ich im Montag sicher meine 50 Ltr Benzin aber das war es dann schon. Und weite Strecken, z. B. 230 km zu meinen Eltern oder 500 km zu meiner Schwester sind für ein Elektroauto ohne Boxenstops kaum zu schaffen.
Ein Elektroauto macht meiner Meinung Sinn, wenn man etwa in 40 bis 60 km Entfernung zu seinem Arbeitsplatz lebt und in/an seiner Garage eine Steckdose besitzt die das Auto nachts in Ruhe auflädt (das schont auch das Akku). Dann schafft man von dem Wohnort zur Arbeitsstätte und zurück und das extrem günstig durch den günstigen Strom. Ob die Firma dann auch noch eine Steckdose anschafft ist von Bedeutung wenn man z. b. 80 km entfernt wohnt. Zur Not geht aber jedes Kabel durch das Fenster raus gereicht um ein Elektroauto innerhalb von einem Arbeitstag, also 8 Stunden aufzuladen. Und der Wagen wird dann auch sehr gut genutzt, so dass es sich lohnt den anzuschaffen und den zu "verbrauchen" und so die nächste Generation und den Technologiesprung zu genießen. Und dann kommt ein neuer Wagen. Für Privatleute ist ein Elektroauto nur etwas für Pendler, die den reichlich nutzen können.
Aber auf jeden Fall macht es Sinn das Akku des Autos zu mieten oder zu leasen wie dies z. B. bei Renault üblich ist. Das Akku ist die Schwachstelle und diese Verantwortung für ein unausgereiftes und empfindliches Ding mit einem heftigen Entsorgungsproblem und Sondermüllproblem würde ich als Kunde nicht gerne haben. Das würde ich gerne dem Hersteller überlassen.
Und nun zum Gefühl, wenn man längere Strecken Elektroauto fährt und die Anzeige ständig runter geht. - Das Gefühl entspricht dem eines normalen Autos dass man ständig auf Reserve fährt. Das habe ich mit meinem SAAB sehr gut ausprobieren können. Einfach warten bis das Reserve-Lämpchen aufleuchtet. Ich schalte dann den DTE ein und sehe dann z. B. noch 105 km, 95 km, dann gebe ich mal Gas und es sind nu nur noch 52 km und dann gehen meine Nerven langsam auf Grundeis. Also wieder vom Gas und schleicht mit 100 km/h und dann sind es noch 70 km. Also genau das was ein Elektroauto auch macht kann ich mit dem SAAB testen. Was ist wenn sich die Anzeige irrt und ich statt der angezeigten 25 km nach 5 km stehen bleibe ??? Wie geht es mir dann? Mies!
Versucht es mal, fahrt euer Auto mal leer bis da auf der Anzeige noch 5 km stehen und fahrt dann erst eine Tankstelle an. Viel Spaß, dann erfahrt ihr das Elektroauto-Gefühl. Immer am Limit des Systems ohne jede Reserve.
Aber ein Hybrid Auto ist super. Da hat man alle Vorteile. Stellte euch vor, Sommer, Sonne, Gute Laune und ihr müsst zum Frisör, 2 Stunden. Da stellt man doch gerne den Porsche Cayenne Hybrid auf den sonnigen Parkplatz und lässt für 2 Stunden die Klimaanlage an. So bleibt der Porsche schön kühl. Das fette Akku des Hybrid schafft das schon.
Das ist ein Nutzen, der echt was wert ist. Ob dies allerdings als Energiesparen oder gar Umweltschutz zu bezeichnen ist, wage ich zu bezweifeln.
Frank.