Ein Musterbeispiel für deutschen Lobbyismus - und es funktioniert immer wieder

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XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
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1.300
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„Ich persönlich würde keinen Wein unter fünf Euro kaufen“

Das gleiche erzählen die von Olivenöl (muss 20€ kosten (früher 15, noch früher 12) - tatsächlich kauft KEIN Italiener, Spanier oder Portugiese Olivenöl für 20€, nicht mal für 10€
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.088
7.145



Das gleiche erzählen die von Olivenöl (muss 20€ kosten (früher 15, noch früher 12) - tatsächlich kauft KEIN Italiener, Spanier oder Portugiese Olivenöl für 20€, nicht mal für 10€
Was hat das mit Lobbyismus zu tun? Das ist eine Meinung einer Winzerin, und weiter?
 

mabru

Erfahrenes Mitglied
21.11.2010
604
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Eine Flasche guten Weins kostet mMn im Regelfall mind 50€.
Das ist mMn Bullshit. Ich komme aus einem württembergischen Weindorf. Der hiesiger Winzer (Familienbetrieb seit Generationen, die letzte Generation alle mit Bachelor- oder Mssterabschlüssen im Weinbau) verkauft mittlerweile sehr erfolgreich deutschlandweit seine Weine. Diese werden mit Auszeichnungen überhäuft. Die normalen Weine kosten um die 6-7€, der teuerste kommt vermutlich nicht mal an die 20€ ran. Deiner Meinung nach sind das also ALLES schlechte Weine. Das sehe ich und die sehr zahlreiche Kunden (fahren teilweise 50km um dort einzukaufen) bestimmt anders.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.282
8.739
IAH & HAM
Das gleiche erzählen die von Olivenöl (muss 20€ kosten (früher 15, noch früher 12) - tatsächlich kauft KEIN Italiener, Spanier oder Portugiese Olivenöl für 20€, nicht mal für 10€
Kein Italiener hat nur ein Olivenöl in der Küche. Und selbstverständlich nutzt er für einen Salat ein sehr hochwertiges, entsprechend teures Öl.

Hier in Griechenland kostet dieses Jahr selbst das einfache Olivenöl etwa 120 Euro für 15 Liter, fast das Doppelte von den 70 Euro letztes Jahr. Für ein gutes Öl zahle ich 15 Euro für 0.5 Liter.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.088
7.145
Kein Italiener hat nur ein Olivenöl in der Küche. Und selbstverständlich nutzt er für einen Salat ein sehr hochwertiges, entsprechend teures Öl.

Hier in Griechenland kostet dieses Jahr selbst das einfache Olivenöl etwa 120 Euro für 15 Liter, fast das Doppelte von den 70 Euro letztes Jahr. Für ein gutes Öl zahle ich 15 Euro für 0.5 Liter.
Ach das meiste sind pure Glaubenssachen. Die allermeisten Menschen schmecken gute Lebensmittel nicht, man muss das meistens erklären, und dann ist plötzlich jeder Fachmann. Beim Salat ist der Essig auch viel wichtiger, und griechischer ist besser als italienischer :cool:
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
21.668
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www.red-travels.com
Das ist mMn Bullshit. Ich komme aus einem württembergischen Weindorf. Der hiesiger Winzer (Familienbetrieb seit Generationen, die letzte Generation alle mit Bachelor- oder Mssterabschlüssen im Weinbau) verkauft mittlerweile sehr erfolgreich deutschlandweit seine Weine. Diese werden mit Auszeichnungen überhäuft. Die normalen Weine kosten um die 6-7€, der teuerste kommt vermutlich nicht mal an die 20€ ran. Deiner Meinung nach sind das also ALLES schlechte Weine. Das sehe ich und die sehr zahlreiche Kunden (fahren teilweise 50km um dort einzukaufen) bestimmt anders.

Geschmack liegt wohl im Gaumen des Betrachters, wahrscheinlich schmeckt uns sein 50€ Wein auch nicht. ;)
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.585
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MUC/INN
Deiner Meinung nach sind das also ALLES schlechte Weine.
Nö, offenbar willst Du nicht lesen was ich schreibe. Und letztlich ist es so wie es @red_travels sagt. Wenn man auf liebliche, junge und frische Weine steht, wird man mit unter 50€ sicher auch Glück haben. Das trifft aber nicht auf denjenigen zu, der kräftige, reife Weine, die lange zurückgehalten werden, bevorzugt; ein toller mineralischer Chardonnay oder ein Blanc de noirs, also nichtmal zwingend ein Roter, muss zwangsläufig mehr als 5€ kosten. Und das ist dann für mich ein guter Wein. Deswegen würde ich persönlich keinen Wein um 5€ und auch nicht um 10€ kaufen. Genau wie die oben zitierte Dame.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ach das meiste sind pure Glaubenssachen. Die allermeisten Menschen schmecken gute Lebensmittel nicht, man muss das meistens erklären, und dann ist plötzlich jeder Fachmann.
Was dachte sich der, dem man zuerst erzählt hat, Kaffee schmeckt am besten, wenn die Katze die Bohne erstmal rausgeschissen hat?
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.671
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TXL
Das ist mMn Bullshit. Ich komme aus einem württembergischen Weindorf. Der hiesiger Winzer (Familienbetrieb seit Generationen, die letzte Generation alle mit Bachelor- oder Mssterabschlüssen im Weinbau) verkauft mittlerweile sehr erfolgreich deutschlandweit seine Weine. Diese werden mit Auszeichnungen überhäuft. Die normalen Weine kosten um die 6-7€, der teuerste kommt vermutlich nicht mal an die 20€ ran. Deiner Meinung nach sind das also ALLES schlechte Weine. Das sehe ich und die sehr zahlreiche Kunden (fahren teilweise 50km um dort einzukaufen) bestimmt anders.
Der @DerSenator hat nicht gesagt, dass Weine unter 50 Euro „schlechte Weine“ sind, sondern vielmehr, dass eine Flasche „guten Weins“ im „Regefall“ mindestens 50 Euro kostet. Und zwischen „gut“ und „schlecht“ liegen ja noch ein paar Möglichkeiten…
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.282
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IAH & HAM
Ach das meiste sind pure Glaubenssachen. Die allermeisten Menschen schmecken gute Lebensmittel nicht, man muss das meistens erklären, und dann ist plötzlich jeder Fachmann. Beim Salat ist der Essig auch viel wichtiger, und griechischer ist besser als italienischer :cool:
Im Salat benutzt der Grieche zumindest auf “meiner Insel” keinen Essig 😎😎😎. Nur Oel und die Sauere kommt von den Tomaten…. 😊 Aber natürlich nutzen viele der Tavernen einfaches Oel.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Warum sollte eine erfolgreiche Winzerin einen Wein für unter fünf Euro die Flasche kaufen? Wer beruflich mit hochwertigen Produkten zu tun hat, kauft für sich selbst natürlich entsprechend ein. Mal ganz abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich gar keine Flasche Wein kaufen muss.

Nicht-Winzer sollten differenziert kaufen. Es kommt darauf an, zu welcher Gelegenheit und zu welchem Essen man den Wein trinken will und auch, wo man wohnt. In einer ausgewiesenen Weingegend kauft man z.B. direkt bei Winzern nach persönlicher Verkostung.

Ansonsten ist es in der letzten Jahren zunehmend schwieriger geworden, einen günstigen Wein zu bekommen, der es locker mit deutlich teureren aufnehmen kann. Möglich ist das immer noch. Da muss man entweder Glück haben oder jemanden kennen, der sich damit auskennt. EUR 50,- finde ich allerdings als zu hoch gegriffen. Außerdem hat man nichts davon, wenn einem der Wein nicht schmeckt, aber Experten schwören, dass dieser hervorragend ist.
 

SEN Tom STR

Reguläres Mitglied
07.08.2022
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STR + ZAG
Hallo, bitte zu bedenken: Frau Bettina Bürklin-von Guradze leitet das VDP Weingut Dr. Bürklin-Wolf in der Pfalz. Natürlich muss sie diese Meinung vertreten. Als WSET Absolvent kann ich bestätigen, dass ein Wein unter 5,00 € wirklich nicht kaufbar ist. Dies deckt gerade so die Kosten des Winzers, vom Weinberg bis in die Flasche. Es muss allerding auch kein Wein für mindestens 50,00 € sein. Es gibt sehr gute Weine zwischen 10,00 € und 20,00 €. Rot ist oft etwas teurer, da man ihn meistens länger lagern kann. Aber immer ganz wichtig: Jeder trinkt was ihm schmeckt!! :yes:
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Es gibt Wein und es gibt Wein.

Der eine Wein reift in Alutanks (5000ltr), wird anschließend das Wasser entzogen, versendet und vor Ort das Wasser mit Geschmacksstoffen und Farbe zugeführt. Auf der Schraubflasche steht dann "abgefüllt in Deutschland". Mit Wein hat das nicht mehr viel zu tun.

Der andere Wein wird regional angebaut, gelesen, gekeltert und reift in Eichenholzfässern. Er wird vom Winzer in Flaschen abgefüllt, verkorkt und dann vom Weinhändler verkauft.

Dazwischen liegt die Genossenschaftsabfüllung in entsprechenden "Mischungen".

Wer guten Wein haben will, geht zum Winzer. Der zeigt sogar seinen Keller. Wenn der Winzer dich mag, geht er mit dir noch eine Etage tiefer in den Keller und lässt dich von "seinem Hauswein" probieren und verkauft dir diesen. Mehr als 10€ muß eine solche 1Liter-Flasche nicht kosten, eher weniger bis zur Hälfte, zumindest nicht im Frankenland.

Ein Saale-Unstrut beim und vom Winzer kostet in etwas das gleiche.

Übrigens macht Weinkauf beim Winzer Spaß und "richtiger Wein" muss nicht teuer sein, jedenfalls keine 20€ und mehr. Natürlich kann man eine Show beim Wein abziehen, das muss aber nicht sein und Billigwein beim Discounter ist kein Wein.
 
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Reaktionen: AtomicLUX und LH88

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.088
7.145
Was dachte sich der, dem man zuerst erzählt hat, Kaffee schmeckt am besten, wenn die Katze die Bohne erstmal rausgeschissen hat?
Das war Lobbyismus vom feinsten. Genau so blöde wie Salz und Zitrone zu Tequilla - aber so wertet man Schnaps auf.
 

madger

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26.04.2014
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1.379
Bonn
Hallo, bitte zu bedenken: Frau Bettina Bürklin-von Guradze leitet das VDP Weingut Dr. Bürklin-Wolf in der Pfalz. Natürlich muss sie diese Meinung vertreten. Als WSET Absolvent kann ich bestätigen, dass ein Wein unter 5,00 € wirklich nicht kaufbar ist. Dies deckt gerade so die Kosten des Winzers, vom Weinberg bis in die Flasche. Es muss allerding auch kein Wein für mindestens 50,00 € sein. Es gibt sehr gute Weine zwischen 10,00 € und 20,00 €. Rot ist oft etwas teurer, da man ihn meistens länger lagern kann. Aber immer ganz wichtig: Jeder trinkt was ihm schmeckt!! :yes:
Habe gestern Abend mit +1 einen Riesling von Bürklin-Wolf auf der Couch getrunken. Die Flasche hat etwas um die 15€ gekostet und der Wein ist ein guter Weißwein für den Alltag. Sehe es auch so, dass gute Wein für 10-20€ zu bekommen sind und das ist es mir auch wert.

Wenn man sich die Anbaumethoden von Bürklin-Wolf (bio-dynamisch) anschaut, dann wird es auch nicht günstiger gehen. Die Qualität passt auf jeden Fall für mich und kann ihre Sicht verstehen.

Wir sanieren gerade Teile unseres Haus und mich würde es wundern, wenn der Stuckateur/Installateur/Elektriker sagen würde, dass er selber nicht mehr als 20€ die Stunde zahlen würde.

@DerSenator Ab 50€ ist es noch einmal eine Klasse besser und da sind für mich die sehr gute Weine für den Heimgebrauch. Ich verstehe aber deinen Punkt. Jeder hat da eine andere Range.
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Was dachte sich der, dem man zuerst erzählt hat, Kaffee schmeckt am besten, wenn die Katze die Bohne erstmal rausgeschissen hat?
😂 Schlecht ist der Kaffe nicht 😜
 
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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.712
6.203
LEJ
Habe gestern Abend mit +1 einen Riesling von Bürklin-Wolf auf der Couch getrunken. Die Flasche hat etwas um die 15€ gekostet und der Wein ist ein guter Weißwein für den Alltag. Sehe es auch so, dass gute Wein für 10-20€ zu bekommen sind und das ist es mir auch wert.

Wenn man sich die Anbaumethoden von Bürklin-Wolf (bio-dynamisch) anschaut, dann wird es auch nicht günstiger gehen. Die Qualität passt auf jeden Fall für mich und kann ihre Sicht verstehen.

Wir sanieren gerade Teile unseres Haus und mich würde es wundern, wenn der Stuckateur/Installateur/Elektriker sagen würde, dass er selber nicht mehr als 20€ die Stunde zahlen würde.

@DerSenator Ab 50€ ist es noch einmal eine Klasse besser und da sind für mich die sehr gute Weine für den Heimgebrauch. Ich verstehe aber deinen Punkt. Jeder hat da eine andere Range.
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😂 Schlecht ist der Kaffe nicht 😜
Aber besser schmeckt er auch nicht als die anderen Kaffees.