Aber Audi, BMW, Daimler und Porsche bauen Autos.
Die sind ein Statussymbols, sprich, Leute sind bereit dafuer mehr Geld auszugeben.
Flugreisen sind eine Dienstleistung und kein Statussymbol. Ich bin recht sicher, der Anteil an Passagieren, die einen Aufpreis fuer eine Airline zahlen, weil sie 'cool' oder besser ist, ist viel zu klein, um die tatsaechliche hoehren deutschen Lohn- und Produktionskosten zu decken.
Am Ende zaehlt die Verbindung und der Preis im Fluggeschaeft.
Im deutschen (zentraleuropaeischen) Markt kann die LH mit Direktverbindungen punkten und auch hoehere Preise erzielen (was sie ja auch tut).
Um interkontinentale Transitreisende aus anderen Laendern via FRA/ MUC zu leiten (was LH unbedingt benoetigt, um die aktuelle Flotte auszulasten) geht es aber nur via Preis.
Und damit hat LH zur Zeit Schwierigkeiten.
Das die Konkurrenz zusaetzlich im deutschen Markt angreift, macht es nicht einfacher.
d'accord, kaum jemand fliegt LH um sagen zu können 'ich fliege LH' aber seltsam ist schon, dass ich viele kenne, die Emirates fliegen und das ausdrücklich erwähnen, gilt fast als 'in'. Und früher war es schon so, dass man zumindest innerdeutsch erwähnte, das man LH fliegt und nicht Billig-Airline. OK. Viele C-Reisende entscheiden nicht selber, sondern fliegen, was die Reisestelle bestellt. Trotzdem, warum soll ich nicht Billig-Airline fliegen, wenn der Unterschied eben nur im Preis liegt? Gleich enge Bestuhlung, gleicher magere Bordservice (und ich spreche nicht vom Personal, das ist bei allen Gesellschaften meist nett und freundlich, oder halt gestresst und kurz angebunden, immer auch abhängig vom Betriebsklima).
wenn ich versuche mit einem Billigprodukt ausschließlich über den Preis mitzuhalten, ist das der einfachste Weg, führt aber meist dazu, dass nicht auf Profit verzichtet wird, sondern Kosten auf spoh... Äh Teufel komm raus reduziert werden. Wenn dann die Zitrone mehr als ausgequetscht ist, gleicht der schäbige Rest eben dem Billigprodukt, nur das das eben zur Not sogar mit Verlusten lebt und trotzdem billiger ist. Fazit: diesen Kampf kann ich nur verlieren.
Wenn LH auf Kunden aus dem Ausland anwiesen ist, die Fra / Muc als Drehkreuz nutzen, muss dies eben nicht über der Preis gehen. Zum einen ist die Politik gefordert, diese müsste stärker gegen Subventionspolitik der Araber einschreiten.
sicherlich, diea hoffnung ist nicht groß, aber thematisiert werden muss es.
LH selber muss eben Geld in die Hand nehmen, dazu bedarf es langfristig denkender Investoren und eines langfristig denkenden Managements. Der Service an Bord (angefangen bei Sitzkomfort, über Essen bis hin zum Entertainment) muss wieder Spitze werden. Warum nicht Premium Eco als Standardsitze?
Der Umsteigevorgang an den Hubs muss Spitze werden, Wege verkürzen, Lounge-Charakter der Wartebereiche, Erfrischungen, etc.
Statt mit immer mehr 'Optionen' Preisstrukturen zu verkomplizieren, mehr inclusive! Nicht weniger, mehr Gepäck, Umbuchungen flexibler gestatten. Warum nicht z.B. Meilengutschrift davon abhängig machen, ob geflogen wie gebucht oder umgebucht, d.h. Im Ergebnis Umbuchungen mit (aktuellen) Meilen bezahlen.
warum nicht kostenlos Preise und Flüge für Zeitraum x abhängig vom Zeitraum bis Abflug einbuchen, statt dies als 'Extra-Feature' zu verkaufen?
früher ging das problemlos. Mich würde interessieren:
wieviel hat die LH die optionsmöglichkeit wirklich gekostet?
wieviel Umsatz wird mit dem neuen 'Feature' erzielt?
und vor allen Dingen: wieviele Kunden buchen letztlich gar nicht bei LH, weil sie zwar einen interessanten Flug gefunden haben sich aber nicht ganz sicher sind und dann vielleicht der Wunschtermin weg ist (weil sie eben nicht für eine Option bezahlen wollten)
M.E. Ist langfristig eine Service-Offensive besser geeignet den Arabern etwas entgegen zu stellen, als ein Preiskampf. Die US-Autoindustrie hat auch über immer billiger versucht den Japanern zu trotzen, die Qualität ließ immer mehr nach und das Ergebnis kennen wir.