LUFTHANSA - eine Marke schafft sich ab?

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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.133
9.354
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Also, ich fliege ja häufig "fremd", aber übertreiben sollte man es auch nicht.

Ja, die LH C ist für Alleineflieger nur Mittelmaß (wer das für schlecht hält, sollte mal per Etihad Air Seychelles fliegen). Für Pärchenflieger gehört die LH C zu den Besseren. Auch längere Personen finden in der LH C ihre Vorteile.

Am Boden zählt die LH zu den besten Airlines. Gleiches gilt für die Behandlung von Status-Paxen. Da sind die ansonsten gerne gelobten Wüsten-Airlines unterstes Leistungsviertel.

Noch extremer sieht es beim irrop handling aus. Lufthansa ist da Branchenprimus, viele andere wissen nicht mal, was das ist. Und das ist leider keine polemische Aussage.

Hinzu kommen die Vorteile von Direktverbindungen. Fliegt man ab Deutschland bietet LH die logischerweise mit Abstand die meisten davon an.

Markenidentitäten ergeben sich auch aus Emotionen. Da spielen die Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Auch hier sehe ich die LH eher vorne. Die Quote von richtig guten ist relativ hoch, wobei ich mit gut nicht devot meine. Das können andere tatsächlich besser.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Hinzu kommen die Vorteile von Direktverbindungen. Fliegt man ab Deutschland bietet LH die logischerweise mit Abstand die meisten davon an..

Das ist ja nun keine Leistung des LH-Managements, und gilt auch nur für Paxe aus FRA und MUC. Wer von allen anderen Flughäfen in D. startet, dem kann es relativ gleich sein, ob er in FRA oder in LON/AMS/Younameit umsteigt.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Klingt wie ein Excelsheet-Controller. :rolleyes:
Klar ist jemand nicht kostendeckend, wenn er für 99 EUR innerdeutsch in der Launsch sitzt. Aber er sitzt da ja nicht, weil er ein 99-EUR-Ticket gekauft hat, sondern weil er in der Vergangenheit (und wohl auch in der Zukunft) ein guter Kunde ist.
Und wenn er sich bei seinem 99-EUR-Launsch-Besuch nicht willkommen fühlt, dann gibt er bei seinem nächsten Langstrecken-Flug, bei dem er mit Familie vielleicht einen fünfstelligen Betrag ausgibt, eben mal jemand anderem eine Chance. Aber das taucht natürlich in keinem Excel-Sheet auf. Ach doch: Als Pax-Rückgang, den man sich nicht erklären kann. Da muß man dann ein Meinungsforschungsinstitut beauftragen, die Gründe zu finden. :sick:

Gut auf den Punkt gebracht!!!
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.095
7.150
Das ist ja nun keine Leistung des LH-Managements, und gilt auch nur für Paxe aus FRA und MUC. Wer von allen anderen Flughäfen in D. startet, dem kann es relativ gleich sein, ob er in FRA oder in LON/AMS/Younameit umsteigt.

Nicht wirklich - denn hier kommen Flugzeiten und das eingesetzte Fluggerät in die Waagschale und natürlich die Gesamtflugzeit (z.B. ein Grund der TK für mich wenig attraktiv macht) - LH hat da schon auch die Nase vorn - vor allem wenn es über MUC geht.
 

MrGroover

Master of the 737
30.04.2012
2.714
7
offtopic:
Kann mir jemand sagen, wofür das wh in whY steht? Ich weiß, dass es sich bei whY um eine (häufig auf FT genutzte) Abkürzung für Economy handelt, würde aber gerne wissen, was es ausgeschrieben heißt. Danke!

Einfach übersetzen und ein Fragezeichen dran denken. Warum sollte man das tun?

Das ist ja nun keine Leistung des LH-Managements, und gilt auch nur für Paxe aus FRA und MUC. Wer von allen anderen Flughäfen in D. startet, dem kann es relativ gleich sein, ob er in FRA oder in LON/AMS/Younameit umsteigt.

Bsp. DRS: Keine Verbindung nach LHR, CDG, Skandinavien. AMS startet in einer Woche. Weiß grad nicht genau, schätze 7 Flüge die Woche, wenn überhaupt. MUC und FRA haben mehrere Verbindungen täglich, DUS ebenso. ZRH hat zwei, aber nicht so prickelnd für Europaumläufe. Maschine übernachtet hier halt nicht, weshalb es früh recht spät los geht und abends recht zeitig nach DRS geht. Sicherlich ist DRS ein ungewöhnliches Beispiel, selbst in LEJ geht teilweise mehr, z.B. TK. Kommt man aus der Ecke, ist man mit großer Wahrscheinlichkeit eh auf *A festgelegt, bestenfalls noch OW mit Umsteigen in DUS. Man erwischt halt früh die ersten Langstrecken, oder abends die letzten ohne lange Umsteigezeiten. Andersherum, kommt man früh von Langstrecke, hat man die Möglichkeit, zeitnah nach Hause zu kommen. Bietet hier nur die LH.

Was der LH aktuell wohl noch hilft, und auch dem Namen zudienlich ist, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Für Hubs außerhalb D oder der EU kann man auch auf andere Carrier umsteigen. Nachteil an der Sache ist: geht es nach Westen, ist z.B. DL, UA, AC, AA denkbar. Geht es nach Osten, z.B. CX, CA, MH, TG, ... Das führt dazu, dass man jedes Mal etwas anderes hat. Oder man fliegt gleich LH, sofern es geht, da weiß man, was man hat, kennt die Abläufe, Gewohnheit eben. Noch dazu fehlt das Heimatgefühl bei den anderen. Mir persönlich ist das Schnuppe. Ich fühle mich an Bord von UA wohler als bei LH (vor allem bezogen auf Cont-Flüge), liegt ganz einfach daran, dass man das Gleiche geboten bekommt, allerdings bei UA ohne die Hochnäsigkeit von wegen 5* Airlineanspruch. Um es nochmal deutlich zu machen: das ist meine persönliche Meinung.
 
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A

Anonym-36803

Guest
offtopic:

Einfach übersetzen und ein Fragezeichen dran denken. Warum sollte man das tun?
Also eine prinzipielle (herabwertende) Frage, warum man überhaupt Economy fliegen sollte?

Ich hatte grade noch den Verdacht, dass es eine lautmalerische Fassung von Y sein könnte.
 
Moderiert:

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.267
433
Würde ich nicht meinen. DAX-Vorstände haben sich nämlich nicht vor der gesamten Öffentlichkeit zu erklären (auch wenn einige das gerne meinen). Solange die Zahlen stimmen und Aktionäre sowie Investoren glücklich sind, braucht der DAX-Vorstand keine Angst zu haben im F zu fliegen.

Naja, DAX-Vorstände haben vor allen Dingen eines zu tun, nämlich die Aktionäre glücklich zu machen. Nur heißt das heute eben was anderes als früher. Heute interessiert den Aktionär doch die Firma nicht. Da zählt nur die Dividende. Ob die Lufthansa jetzt Flüge verkauft oder - sagen wir - Kreditkartenprodukte ist da völlig egal. Dass darunter das Kernprodukt leidet ist dem Aktionär leidlich egal, solange das finanzielle Resultat stimmt.
 

BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
Es gab Zeiten da war die Lufthansa ein deutsches Aushängeschild. Zuverlässigkeit, Qualität und Sicherheit. Was ist davon geblieben? Meiner Meinung nach nicht viel...
Ich bin in den letzten Jahren privat viel mit unterschiedlichen Fluggesellschaften nach Asien geflogen, darunter auch mehrere Golf-Airlines. Dieses Jahr war ich seit Anfang des Jahres mehrmals auf LH TATL unterwegs. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin.
Die Flugzeuge sind zum Teil trotz des jungen Alters meist etwas runtergekommen und meistens nicht wirklich sauber, die Verpackung vom Knabberzeug unter dem Vordersitz, überall Kaffeeflecken und fettige Fenster. Auf einem Flug (A340-600) war sowohl nach dem Start keine Seife in den Toiletten, als auch nach 5-6 Stunden Flug noch nicht.
Da frage ich mich ob sowas bei LH überhaupt gecheckt wird?! Bei arabischen Airlines sieht man die Stewardessen regelmäßig die Toiletten checken, bei LH merkt man nicht ein mal das auf min 4 Toiletten keine Seife geladen wurde, erst nach einem Hinweis wurde gehandelt.
Meiner Meinung nach kann man sich bei LH auf Sicherheit und Pünktlichkeit verlassen, es sei denn man wird wieder bestreikt... Ich finde LH ist eine solide Airline, aber keineswegs Premium. Bei meinen Buchungen würde ich LH nicht direkt bevorzugen, vor allem gibt es nach Asien, Afrika und Australien deutlich bessere und günstigere Alternativen.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Ich fliege sicherlich kein F, und aus Prinzip Y. Da frage ich mich schon, wofuer zahlt man denn den Preis, wenn die Leistung am Ende nicht stimmt?
Ich zahle fuer den Extrakoffer, halte mich an die Spielregeln, aber die werte Mitreisenden tauchen gleich mal mit 2 grossen Handgepaeckstuecken in Y auf. Was lernt man daraus? Einfach nicht das Gepaeckstueck zahlen und es gleich in den Fliege mitnehmen. Wer sich an die Regeln haelt, ist bei der LH der dumme.
Dann doch lieber Easyjet und Co. Keine Leistung, aber der Preis ist eben auch gleich billiger.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Nicht wirklich - denn hier kommen Flugzeiten und das eingesetzte Fluggerät in die Waagschale und natürlich die Gesamtflugzeit (z.B. ein Grund der TK für mich wenig attraktiv macht) - LH hat da schon auch die Nase vorn - vor allem wenn es über MUC geht.

Es ging nur um den Aspekt des Umsteigens. Und wenn da wirklich MUC die Nase vorne haben sollte, liegt das an MUC und nicht an LH.
 
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nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.032
1.298
TXL
Dann doch lieber Easyjet und Co. Keine Leistung, aber der Preis ist eben auch gleich billiger.

Das kann man so nicht sagen. Ich habe schon sehr oft den Fall gehabt, dass LH viel günstiger war, als U2 oder FR. Es kommt immer auf die Strecke an. Außerdem gibt es Strecken bei denen LH das Monopol hat.
 

amazing

LEGO HON
13.10.2011
4.983
4
BLACK BOX
offtopic:



Kann mir jemand sagen, wofür das wh in whY steht? Ich weiß, dass es sich bei whY um eine (häufig auf FT genutzte) Abkürzung für Economy handelt, würde aber gerne wissen, was es ausgeschrieben heißt. Danke!

Ist so ein amerikanischer typischer Abkürzungsmüll -

Und steht für - warum Y Class - ( whY - why Y Class ) so nach dem Motto kannst Du Dir keine Business leisten
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.133
9.354
Das ist ja nun keine Leistung des LH-Managements, und gilt auch nur für Paxe aus FRA und MUC. Wer von allen anderen Flughäfen in D. startet, dem kann es relativ gleich sein, ob er in FRA oder in LON/AMS/Younameit umsteigt.

Für die Marke Lufthansa ist es unerheblich, ob etwas eine Leistung des Managements ist.

Davon abgesehen ist das eine Leistung des Managements. Gerade die Lufthansa bedient auch Ziele, die nicht zur Gewinnmaximierung angeflogen werden. Das ist nicht ganz so wie bei der Deutschen Bahn, geht aber in die gleiche Richtung.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.095
7.150
Es ging nur um den Aspekt des Umsteigens. Und wenn da wirklich MUC die Nase vorne haben sollte, liegt das an MUC und nicht an LH.

Wenn bei dir der Aspekt umsteigen nur der jeweilige Airport ist dann betrachten wir das aus unterschiedlichen Positionen. Bei mir ist die Entscheidung "non-stop" vs. "umsteigen" immer auch an Punkte wie

Dauer des Zubringers
Dauer des Stopovers
Gesamt Flugzeit
Fluggerät auf dem Zubringer

gekoppelt - der Umsteigeairport kommt dann noch dazu
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Das kann man so nicht sagen. Ich habe schon sehr oft den Fall gehabt, dass LH viel günstiger war, als U2 oder FR. Es kommt immer auf die Strecke an. Außerdem gibt es Strecken bei denen LH das Monopol hat.
Ich kann das fuer mich aber bitte so schreiben. Ich habe leider diesen Fall noch nie gehabt.
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
774
187
Klingt wie ein Excelsheet-Controller.

...das mag so sein.


Und ehrlich gesagt, ich mag meine Controller auch nicht, wenn ich mir mal eine unbequeme Wahrheit anhören muss... aber am Ende des Tages zählen nur die nackten Zahlen - und das gilt für jedes Unternehmen, so auch für LH.


Das Grundprinzip einer jeden unternehmerischen Tätigkeit ist die Gewinnerzielung auf Basis von Effizienz- und Effektivitätssteigerung - sprich Wachstum, stetiger Verbesserung, Optimierung und Maximierung ...


... aber Optimierung und Maximierung sind ja glaube ich auch die Hauptziele der meisten Teilnehmer hier in diesem Forum ...
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
774
187
Das mag zwar alleinstehend Sinn ergeben, wenn man es aus der rein wirtschaftlichen Sicht betrachtet, user Dipoli hat aber in seinem Eröffnungsposting nciht gefragt "spart sich die Lufthansa gesund?", sondern ob die Marke Lufthansa beschädigt wird bzw. sich abschafft. .

... stimmt das ist die Frage, wird aber in der Diskussion hier gerne übersehen.


Das Problem ist aber, das die Marken- und Produktentwicklung bei LH leider nicht gleich betrieben werden können.


Im Rahmen der Produktentwicklung versucht LH m. E. richtigerweise, das Produkt und den Vertrieb für alle Marken des Unternehmens zu synchronisieren und sich den Bedürfnissen des Marktes anzupassen. Heißt z. b. Pricing, Serviceklassen mit differenzierten Servicelevels zu vereinheitlichen, Netzwerke der Einzelgesellschaften besser vernetzen. Mit der Synchronisierung der Produktwelt der verschiedenen Töchtern gewinnt LH deutlich an Flexibilität und kann die Effizienz und Effektivität der gesamten Gruppe steigern...


Die Markenpolitik der Gruppe ist dagegen ziemlich schwierig und ist i. W. politisch getrieben.


Ich glaube, dass die Marke LH die hier im Thread diskutierten Produktveränderungen locker verträgt ohne dass die wichtigsten Markenattribute von LH wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität darunter Schaden nehmen würden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob für eine erfolgreiche Marke unbedingt 5* und eine Dusche notwendig sind. Der internationale Markenvorteil einer "deutschen" Marke ist nicht Luxus sondern nach wie vor Qualität - und die darf in Teilen durchaus auch mal preußisch, puristisch geprägt sein, was aber bitte nicht mit Mittelmaß zu verwechseln ist.


Was eine evtl. Errosion der Marke betrifft, ist das aus meiner Sicht aber nicht eine Frage der aktuellen Produktentwicklung sondern vielmehr eine politische Frage.


Im Idealfall verbindet man die unterschiedlichen Konzernmarken eng mit der Marke LH. Die nationalen Marken, wie SN, LX, OS etc. wie auch die EW als Budgetmarke würden sehr stark von der Marke LH profitieren und die Marke LH wird im Gegenzug sogar noch mehr gestärkt... win-win eben. Das wird allerdings durch die politischen Rahmenbedingungen erheblich erschwert. Denn solange gilt, dass überall wo LH draufsteht auch LH Kostenstrukturen dahinter stehen müssen (z. B. Deutsche Konzerntarifbedingungen) funktioniert das ganze natürlich nicht.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
...Und ehrlich gesagt, ich mag meine Controller auch nicht, wenn ich mir mal eine unbequeme Wahrheit anhören muss... aber am Ende des Tages zählen nur die nackten Zahlen - und das gilt für jedes Unternehmen, so auch für LH. ...

Ich habe versucht, Dir nahezubringen, daß man die Zahlen durchaus auch rein betriebswirtschaftlich auf unterschiedliche Weise betrachten kann. Es scheint mir nicht gelungen zu sein.
 
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BKKSteffen

Erfahrenes Mitglied
28.04.2016
1.825
62
TXL/BKK/FNC
Ich möchte mal aus einer anderen Richtung in diesen Thread hineinstechen.
Ich bin bestimmt kein Vielflieger, aber ein Gerneflieger.
Ich fliege mindestens 3 mal im Jahr Mittel- und Langstrecke in den Urlaub.
Und da ich, wie gesagt, Gerneflieger bin habe ich mich die letzten Jahre dazu entschlossen in der C zu reisen auch wenn es „nur“ der Flug in den Urlaub ist. Mir gefallen die kleinen Extras sehr gut. Lounges, Prio-Boarding, Fastlane etc. Auf der Langstrecke ist die C auch ein deutlicher Vorteil gegenüber E/Y, was den Komfort betrifft. Bis jetzt habe ich auch dem Geld nicht allzusehr nachgeweint, obwohl es für mich eine nicht unerhebliche Investition ist.


Vielleicht könnte man ja mal als Alternative zu den Vielfliegerprogrammen mit dem ganzen Meilen-Sammel-Gedöns ein „Gernefliegerprogramm“ anregen.
z.B.: Eine Langstrecke pro Jahr zu günstigeren Konditionen ohne den Meilenquatsch dafür aber mit Zugang zu ALLEN Lounges im Airport oder so (und das auch wenn man Economy fliegt). Einfach gestrickten Menschen so wie ich, könnte man mit solchen Schmankerln schon das Benutzen der LH versüßen.
Unter dem Motto: „Sie fliegen zwar nicht oft, aber die paar mal fliegen Sie bitte mit der LH!“
(das schiefe Grinsen und den Spruch „Kriegst auch´n Keks!“ sehe/höre ich ja nicht)


Ansonsten antworte ich immernoch auf die Frage,
„Häh! Du fliegst Lufthansa? Die sind doch viel zu teuer!“
mit:

„Ja, aber die sind gut!“
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Und wieder scheint es nur die zwei Extreme zu geben: LH ist nur noch schlecht, vertreibt die besten Kunden, macht sowieso alles falsch und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die pleite sind versus LH macht alles richtig und jede Kritik an Sparmaßnahmen, Abwertung des Status usw. doch nur ein verträumtes Festhalten an irgendwelchen verklärten alten Zeiten…

Die Wahrheit liegt in der Mitte. LH bietet ein oftmals nur mittelmässiges Produkt zu Premiumpreisen. Und das passt nicht zusammen.

Ansonsten antworte ich immernoch auf die Frage,
„Häh! Du fliegst Lufthansa? Die sind doch viel zu teuer!“
mit:

„Ja, aber die sind gut!“

Aber nicht gut genug. Der Satz "wir müssen soviel besser sein, wie wir teurer sind" stammt ja nicht von irgendwem. Das hat aber noch nicht jeder im Konzern verstanden, und deswegen ist das auch bisher nicht erreicht.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.824
1.089
KUL (bye bye HAM)
Vorweg, ich vertrete die Meinung eines Menschen der beruflich longhaul C fliegen darf und der privat sich C longhaul in den Urlaub leistet (teilweise bestimmt unser tägliches Leben auch unsere Sichtweise).

Viele Insassen meckern über die Qualität der C-Class bei LH. Woanders gibt es bessere Sitze, besseren Sprit und außerdem sind die FAs am Golf eh viel hübscher. Stimmt, ihr habt recht. Aber die Frage ist, beschädigt das und die Abschaffung die globale (!) Marke Lufthansa = definitives JA!

Dabei ist stellt sich Lufthansa nicht so dämlich an, sie vermarkten sich aber falsch. Die Stärken liegen heutzutage leider nicht mehr in der Luft, sondern am Boden. Das sind Qualitäten die man außerhalb eines Incidents nicht sieht und erst wertschätzt wenn man ein Problem hat. Und selbst dann nur wenn an beim Wettbewerb im Regen stehengelassen wurde.

Das Herausheben dieser Sicherheit ist äußerst schwer (siehe, bei einem Audi, BMW, MB erzählt man mir auch nur wie sportlich ich im Stau stehe und nicht wie hoch meine Chance auf Überleben ist wenn der bulgarische LKW in das Stauende knallt) und vom Konsumenten als Basisanforderung angesehen (liebe Beraterfraktion, das Kano-Modell).
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.136
8.392
BRU
Ich möchte mal aus einer anderen Richtung in diesen Thread hineinstechen.
Ich bin bestimmt kein Vielflieger, aber ein Gerneflieger.
Ich fliege mindestens 3 mal im Jahr Mittel- und Langstrecke in den Urlaub.
Und da ich, wie gesagt, Gerneflieger bin habe ich mich die letzten Jahre dazu entschlossen in der C zu reisen auch wenn es „nur“ der Flug in den Urlaub ist. Mir gefallen die kleinen Extras sehr gut. Lounges, Prio-Boarding, Fastlane etc. Auf der Langstrecke ist die C auch ein deutlicher Vorteil gegenüber E/Y, was den Komfort betrifft. Bis jetzt habe ich auch dem Geld nicht allzusehr nachgeweint, obwohl es für mich eine nicht unerhebliche Investition ist.

Wobei LH aber in den letzten Jahren gerade für Privatreisende, die gerne etwas mehr Komfort wollen, zunehmend günstige Biz-Angebote hat. Sowohl innereuropäisch, als auch Langstrecke. Oder diverse Upsell-Optionen bietet. Für mich definitiv eine der positiven Entwicklungen – trotz der Meilenreduzierung in P (die ich bei wirklich günstigen Preisen verstehen kann). Bzw. wie Du schreibst: Den Gelegenheits-/Gerneflieger interessieren die Meilen nicht so stark.

Genauso kannst Du doch zunehmend Leistungen wie Lounge, Sitzplatzreservierung usw. gegen Bezahlung dazubuchen. Wobei ich auch das vom Ansatz her grundsätzlich nicht schlecht finde. Warum nicht dem Urlauber, der sich mal den „Luxus“ der Lounge gönnen möchte, diese Möglichkeit bieten. Zumal da der oft zu Zeiten unterwegs ist, wo die Lounge ansonsten recht leer ist.

Fraglicher wird es für mich aber dort, wo immer mehr Leistungen (egal, ob dank Status oder Serviceklasse) weggespart werden. Wie die Sitzplatzreservierung für Statuskunden im Light-Tarif oder das Sparen an der Fastlane selbst für Biz-Kunden. Oder die Streichung sämtlicher Statusvorteile auf EW/4U außerhalb der Best-Stationen. Da frage ich mich teilweise schon, ob nicht LH mit etwas mehr Kundenbindung mehr gewinnen würde, als sie durch die Streichung von Statusvorteilen/Leistungen an Kosten spart.
 

Grandmaster Cash

Erfahrenes Mitglied
11.04.2016
851
20
East Hampton
Dazu eine (als LH Vollzahler) wertneutrale Anmerkung aus "meiner" Welt.

Börsennotierte Aktiengesellschaften sind leider immer extrem renditeorientiert. Es ist Ihnen nicht möglich, wie zB. mittelständischen Familienunternehmen, auch mal das Kundeninteresse über die Zielerreichung zu stellen. Die Folge wäre eine Abstrafung am Kapitalmarkt und dadurch eine Reduzierung des Unternehmenswertes. Es würde dann nicht lange dauern bis ein Scheich mit einer feindlichen Übernahme ums Eck kommt und die Lufthansa als Marke platt macht oder zumindest extrem unter die Eigene abstuft.

Ist also in Summe eine schwierige Gemengelage aber wenn man in D eine "eigene" Linienairline habe möchte muss man den ein oder anderen Drops leider lutschen!
 
M

Massi_inst

Guest
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... stimmt das ist die Frage, wird aber in der Diskussion hier gerne übersehen.


Das Problem ist aber, das die Marken- und Produktentwicklung bei LH leider nicht gleich betrieben werden können.


Im Rahmen der Produktentwicklung versucht LH m. E. richtigerweise, das Produkt und den Vertrieb für alle Marken des Unternehmens zu synchronisieren und sich den Bedürfnissen des Marktes anzupassen. Heißt z. b. Pricing, Serviceklassen mit differenzierten Servicelevels zu vereinheitlichen, Netzwerke der Einzelgesellschaften besser vernetzen. Mit der Synchronisierung der Produktwelt der verschiedenen Töchtern gewinnt LH deutlich an Flexibilität und kann die Effizienz und Effektivität der gesamten Gruppe steigern...


Die Markenpolitik der Gruppe ist dagegen ziemlich schwierig und ist i. W. politisch getrieben.


Ich glaube, dass die Marke LH die hier im Thread diskutierten Produktveränderungen locker verträgt ohne dass die wichtigsten Markenattribute von LH wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Qualität darunter Schaden nehmen würden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob für eine erfolgreiche Marke unbedingt 5* und eine Dusche notwendig sind. Der internationale Markenvorteil einer "deutschen" Marke ist nicht Luxus sondern nach wie vor Qualität - und die darf in Teilen durchaus auch mal preußisch, puristisch geprägt sein, was aber bitte nicht mit Mittelmaß zu verwechseln ist.


Was eine evtl. Errosion der Marke betrifft, ist das aus meiner Sicht aber nicht eine Frage der aktuellen Produktentwicklung sondern vielmehr eine politische Frage.


Im Idealfall verbindet man die unterschiedlichen Konzernmarken eng mit der Marke LH. Die nationalen Marken, wie SN, LX, OS etc. wie auch die EW als Budgetmarke würden sehr stark von der Marke LH profitieren und die Marke LH wird im Gegenzug sogar noch mehr gestärkt... win-win eben. Das wird allerdings durch die politischen Rahmenbedingungen erheblich erschwert. Denn solange gilt, dass überall wo LH draufsteht auch LH Kostenstrukturen dahinter stehen müssen (z. B. Deutsche Konzerntarifbedingungen) funktioniert das ganze natürlich nicht.

Da stimme ich dir zu, allerdings hat LH auch eine Produktentwicklung lange verschlafen bzw. tut dies IMHO immer noch, vielleicht ändert es sich 2020 mit der neuen C. Statt die Mehrmarkenstrategie im Bereich Produktion und Vertrieb zu nutzen, bleibt viel Klein-Klein - nichts zu merken von LH-Group oder *A. Das beginnt beim Check-In oder dass LH-MA immer noch geringschätzig "Sabena" sagen.
Selbst mit 4U oder EW hatte man durchaus Chancen markentechnisch eine moderne "Boutique"-Airline für den europäischen Punkt-zu-Punkt-Verkehr insbesondere für und nach BER, HAM, CGN/ DUS, STR aufzubauen, vielleicht mal etwas wagen mit einer Lufthansa-Group/ *Gold Lounge in CGN in dem Design der neuen EW oder etwas in der Art. Doch stattdessen versenkt man das Ding und überlässt die Passagiere in den ehemaligen Aussenstationen einem Drittklassigen-Budgetflieger oder der Konkurrenz.

Sicher ist der Kundenservice besser, das Produkt am Boden in Ordnung und auch in der Luft schafft es das Kabinenpersonal manchmal den Flug zu etwas besonderem zu machen. Allerdings sind das doch keine Skills, die man marketingtechnisch nutzen kann, um das Image zu verbessern "Bei uns wird zwar oft gestreikt, aber der Kundenservice ist der beste der Branche!" Durch die Eröffnung von A+ und T2 wurde das Erlebnis seinerzeit verbessert, aber auch das ist nichts für die Ewigkeit, wenn in München um 22h schon die meisten Stores zu haben, während anderswo durchgehend geflogen und geshoppt werden kann. Viele kleine Dinge, aber Details sind oftmals der Schlüssel.
Ich halte dinge wie eine Dusche in der F auch nicht für zwingend notwendig, dennoch zeigt man eben "dass man es kann", die LH präsentiert stattdessen das fliegende Pissoir! Fliegen nur Männer F bei LH, ach ja stimmt Jennifer und Nicole fliegen ja bei EK und EY. Natürlich ist das nur Marketing, aber dadurch stärkt man eben eine Marke "sorry, there is the shower, this is no Emirates plane!" ist doch super, weil es nicht nur F-Passagiere, sondern auch die C- und selbst die Y-Bucher feiern, weil ein Top-Luxus-Produkt auch eine Strahlkraft auf die übrigen Klassen hat.