Lufthansa im Umbruch

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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.782
6.323
LEJ
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ein Nachsatz noch:
Irgendwie und irgendwann schaffen es EK&Co durch einen Paragraphen-Dreh, Nonstopflüge von FRA, MUC (oder restliche EU) nach SIN,BKK oder anderswohin anzubieten. Dann haben LH und AB die goldene Arschkarte. Ich bin kein Prophet, aber es wird kommen.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Das Problem mit der Berufung von Spohr ist halt, dass die Belegschaft dachte "endlich einer von uns, der versteht uns, der ist auf unserer Seite". Deswegen die ganzen Tanz, weil man halt nicht verstehen kann "dass einer von uns das nicht versteht".
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
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16
Farewell City
Das Problem mit der Berufung von Spohr ist halt, dass die Belegschaft dachte "endlich einer von uns, der versteht uns, der ist auf unserer Seite". Deswegen die ganzen Tanz, weil man halt nicht verstehen kann "dass einer von uns das nicht versteht".

Das Problem liegt m.E. viel tiefer - in der Vita von Carsten Spohr:

Carsten Spohr hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert (Karlsruhe)
anschließend an der Verkehrsfleigerschule der LH in Bremen seinen ATPL gemacht,
dann ein Traineeprogramm bei der Deutschen Aerospace absolviert

1994 trat er dann in den Dienst der Lufthansa
als "Leitung des zentralen Personalmarketings"
1 Jahr später wurde er "Referent des Vorstandsvorsitzenden"
verantwortlich für "regionalen Partnerschaften derLufthansa in Europa"
dann "Leitung des Allianz Managements"
dann "Passage Strategie und die Passage Beteiligungen"

dann 2004 Berufung in den Bereichsvorstand,
verantwortlich für "Hub-Managements, das Kabinenpersonal und das Personalmanagement der Lufthansa Passage Airlines"

dann 2007 Vorsitzender des Vorstands der "Lufthansa Cargo AG"

ab 2011 Mitglied des Vorstandes der DeutschenLufthansa AG und Vorsitzender des Lufthansa Passagevorstandes

und schließlich ab 2014 "Vorstandsvorsitz der Deutschen Lufthansa AG."


Carstern Spohrs "Ziehvater" und "Protege" war Jürgen Weber - die "unumstrittene" graue Emminenz des Konzerns, ohne dessen Zustimmung in den letzten 2 Jahrzehnten bei der Lufthansa "nix passiert" ist.

Spohr hat das zielsicher früh erkannt - und sich offenbar nie gescheut offen seine Sympathie und "Lagerzugehörigkeit" zu Weber zu zeigen. Hier schön nachzulesen: Lufthansa: Webers Wahlverwandter - manager magazin

Der ganze Klamauk um die Abgänge des alten Vorstands und der stümperhaften Suche nach einem "Ersatzmann" war nach meiner Beobachtung nichts anderes als der interne Machtkampf zwischen Weber und den anderen Fraktionen im Haus.

So, und jetzt kommt "Sunnyboy" Spohr - ein Symphat, ein Lufthansa Urgestein mit Stallgeruch und bestandenem DLR / FQ Test - strotzend vor Selbstbewusstsein.

Das Problem: Spohr fehlt der unternehmerische Weitblick, die Erfahrung und die "Neutralität" gegenüber dem Konzern - er ist geprägt von der jahrelangen indoktrinierten sprichwörtlichen "Unbesiegbarkeit" der "Maschine Lufthansa". Nicht zuletzt durch seinen Ziehhvater Weber.

Das "böse" Erwachen folgt mit dem Besteigen des Throns: Die so sicher geglaubte Burg erweist sich bei näherem Hinsehen als "Kartenhaus". Er kann nur noch reagieren - alle seine Handlungen sind unter Zwang, der Konzern steht mit dem Rücken an der Wand.

Es rächt sich in meinen Augen dass die Lufthansa ein Eigengewächs berufen hat, die Situation erfordert einen Allrounder mit viel Erfahrung und wenig Voreingenommenheit, jemanden der neutral ist, der einen Plan verfolgt und der vorallem seine "mentale" Unabhängigkeit von seinem Arbeitgeber bewahren kann.

Easyjet hat es vorgemacht...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.891
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irdisch
Der Spohr badet die Versäumnisse seiner Vorgänger aus.
Man hat zu lange Lowcost unterschätzt und man hat die ME3 unterschätzt und sich den Konkurrenten Turkish sogar noch zu Star geholt. LH ist heute ein riesiger Gemischtwarenladen mit zuvielen Drehkreuzen, einer inhomogenen Flotte und zu hohen Kosten. Deshalb hat man zu sehr am Produkt gespart. Eine klassische Netzwerkairline ist bei den vielen Direktflügen heute kein garantiertes Erfolgsmodell mehr.

Edit: Typo
 
Zuletzt bearbeitet:

nevek

Erfahrenes Mitglied
02.01.2013
2.782
6
SHA/MUC
Der Spohr badet die Versäumnisse seiner Vorgänger aus.
Man hat zu lange Lowcost unterschätzt und man hat die ME3 unterschätzt und sich den Konkurrenten Turkish sogar noch zu Star geholt. LH ist heute ein riesiger Gemistschwarenladen mit zuvielen Drehkreuzen, einer inhomogenen Flotte und zu hohen Kosten. Deshalb hat man zu sehr am Produkt gespart. Eine klassische Netzwerkairline ist bei den vielen Direktflügen heute kein garantiertes Erfolgsmodell mehr.

Hier wurde schon öfters erwähnt dass die Flotte hohe Kosten verursacht, könnte jemand das kurz erläutern?
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
Also ich blicke nicht mehr durch. Jump, Eurowings, Germanwings, Sunexpress, Cityline ... Kann mir bitte jemand helfen?

Ach komm, bitte. Es ist zwar ein Chaos und total duennsinnig, aber soooo schwer zu verstehen auch nicht:

Lufthansa-Konzern
------------------

1) "Premium Brands"
a) Lufthansa (Kurzstrecken von/nach FRA und MUC, Langstrecken)
-- Lufthansa Classic (F, C, E, Y auf Langstrecke, manche Flieger ohne F, NEK C/Y auf Kurzstrecke)
-- Jump (alternatives Langstrecken-Produkt mit kleinerer C, E, mehr Y, Lufthansa Brand, op by Cityline)
b) Swiss (F, C, Y)
c) Austrian (C, Y)

2) Eurowings
a) Langstrecke, stationiert in CGN
- teilweise ob by SunExpress
b) Kurzstrecken abseits der LH-Hubs FRA und MUC (Aktuell noch Germanwings, wird Schritt fuer Schritt umfirmiert)

Beteiligungen an Sunexpress, Brussels, Luxair.
LH Technik
LSG SkyChefs
LH Cargo
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Anonym-36803

Guest
-- Lufthansa Classic (F, C, E, Y auf Langstrecke, NEK C/Y auf Kurzstrecke)
-- Jump (alternatives Langstrecken-Produkt nur mit C, E, Y, Lufthansa Brand, op by Cityline)

Ein kleiner Kommentar dazu: Auch bei LH Classic wird es Langstrecke nur mit C, E, Y (also ohne F) geben (z.B. die 744). Verglichen dazu operiert die Jump-Langstrecke mit kleineren Premiumkabinen.

Schwer zu verstehen finde ich das Konstrukt auch nicht.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
...Es rächt sich in meinen Augen dass die Lufthansa ein Eigengewächs berufen hat, die Situation erfordert einen Allrounder mit viel Erfahrung und wenig Voreingenommenheit, jemanden der neutral ist, der einen Plan verfolgt und der vorallem seine "mentale" Unabhängigkeit von seinem Arbeitgeber bewahren kann...

Da hast Du recht. LH ist weniger ein Unternehmen als vielmehr vergleichbar mit einem Staat. Es gibt graue Eminenzen ("elder Statesmen"), es gibt politische Gruppierungen und wechselnde Koalitionen, es gibt Querscheixxer und Populisten. Es gibt "Bundesländer" (hier halt Berufsgruppen oder Teilkonzerne), denen es schwer fällt das große Ganze zu sehen. Es fehlt die "harte Hand" des Eigentümers / der Investoren, das ganze hat sich verselbständigt.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
CS könnte bei mir von heute auf morgen eine Menge Sympathie gewinnen!

Wenn er sich öffentlich dazu bekennt, dass der NEK Sitz zwar, was die Leistungsdaten angeht den Erwartungen entsprechen mag, aber der gebotene Sitzkomfort ein Fehler der LH und recaro-as war. Man diesen Fehler am Kunden so nicht wieder machen werde.

Butter bei die Fische!

Hier ist man nämlich eindeutig über das Ziel hinausgeschossen.

Wer einen so offensichtlichen Fehler aber nicht öffentlich zugeben kann, oder zugeben will, der begräbt im eigenen Keller noch ganz andere Leichen.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
11.152
Es gibt aus Kundensicht zwei Produkte: Lufthansa und Eurowings. Der Rest kann mir als Kunde eigentlich egal sein.

Das sehe ich als "Sammler" von Fluggesellschaften dezent anders ;)


Ach komm, bitte. Es ist zwar ein Chaos und total duennsinnig, aber soooo schwer zu verstehen auch nicht

Nuja, ganz so leicht ist es aber auch nicht; ich habe zum Beispiel Eurowings Oesterreich noch nicht verstanden.

Und ganz vollstaendig ist Deine Auflistung auch nicht:

Lufthansa-Konzern
------------------

1) "Premium Brands"
a) Lufthansa (Kurzstrecken von/nach FRA und MUC, Langstrecken)
-- Lufthansa Classic (F, C, E, Y auf Langstrecke, manche Flieger ohne F, NEK C/Y auf Kurzstrecke)
-- Jump (alternatives Langstrecken-Produkt mit kleinerer C, E, mehr Y, Lufthansa Brand, op by Cityline)

Ein Flugzeug wird im Premium-Langstrecken-Bereich von der PrivatAir GmbH betrieben.

Plus Regiostrecken: Lufthansa CityLine (100 % Tochter, "Premium Brand") und Air Dolomiti (100 % Tochter aber unter eigenem Markenauftritt und auch sonst teilweise und zunehmend aus der LH-Regional-Welt ausgekoppelt).

Plus Lufthansa Private Jet: Seit der Schliessung von Swiss Private Aviation nur noch eine Marke; Fluege werden von NetJets ausgefuehrt.

b) Swiss (F, C, Y)

Plus die Toechter: Swiss Global, das CityLine- und somit auch Jump-Analogon. Und Edelweiss, die seit dem Condor-Verkauf keine Entsprechung bei LH mehr hat.

Plus Helvetic Airways, an der Swiss/LH nicht beteiligt sind, die aber den Grossteil ihrer Flotte (11/13) fuer Swiss einsetzt.

2) Eurowings
a) Langstrecke, stationiert in CGN
- teilweise ob by SunExpress

Nein, Sunexpress Deutschland. Die 100-%-Tochter von Güneş Ekspres Havacılık A.Ş. ist, die unter der Marke SunExpress auftritt und wiederum zu je 50 % LH und TK gehoert.

Teilweise werden Eurowings-Langstreckenfluege auch von Thomsonfly, einer TUI-Tochter, ausgefuehrt werden (sofern das noch aktuell ist).

Sunexpress, Brussels, Luxair.

Plus jetBlue und die Austrian-Beteiligung Ukraine International Airlines. Die LG-Anteile stehen (standen?) zum Verkauf.
Brussels Airlines laesst je ein Flugzeug von BMI Regional und Flybe betreiben.

Summa summarum doch schlanke 22 Airlines (23 inkl. der zukuenftigen EW Oesterreich).
 
Zuletzt bearbeitet:

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
Nuja, ganz so leicht ist es aber auch nicht; ich habe zum Beispiel Eurowings Oesterreich noch nicht verstanden.

Und ganz vollstaendig ist Deine Auflistung auch nicht:

[...]

Teilweise werden Eurowings-Langstreckenfluege auch von Thomsonfly, einer TUI-Tochter, ausgefuehrt werden (sofern das noch aktuell ist).

Plus jetBlue

[...]

Summa summarum doch schlanke 22 Airlines (23 inkl. der zukuenftigen EW Oesterreich).

Fair enough.

Jetblue ist aber auch Geschichte. Zuerst in einem Exchangeable platziert, diesen dann fruehzeitig konvertiert:
Lufthansa to Exit JetBlue Stake in Convertible Debt Buyback - Bloomberg Business

21 Airlines.

Wir haben aber gemeinsam vergessen, dass manche 4U Fluege op by AB sind.

Also doch wieder 22. ;-)
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.924
11.152
Ach schau, jetBlue war mir entgangen. Da ist ja das offenbar das grosse Konsolidieren im Gange - Lufthansa Italia, Jade Cargo, Swiss Private, Korongo, jetBlue, demnaechst Luxair. Schon sechs weniger ;)
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
2
FRA
Ach schau, jetBlue war mir entgangen. Da ist ja das offenbar das grosse Konsolidieren im Gange - Lufthansa Italia, Jade Cargo, Swiss Private, Korongo, jetBlue, demnaechst Luxair. Schon sechs weniger ;)

Ob man das "Konsolidierung" nennen kann, weiß ich nicht. Aber Spohr hat als Vorstandsvorsitzender bisland nur eine Airline gegründet: EW Europe mit Sitz in Wien. Ansonsten hat er nur den "Aufgabenbereich" bereits existierender Airlines erweitert.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
Ob man das "Konsolidierung" nennen kann, weiß ich nicht. Aber Spohr hat als Vorstandsvorsitzender bisland nur eine Airline gegründet: EW Europe mit Sitz in Wien. Ansonsten hat er nur den "Aufgabenbereich" bereits existierender Airlines erweitert.

Ich wuerde es eher "Auskehren" nennen.

Macht aber im Falle solcher Minderheitenbeteiligungen durchaus Sinn. Wobei ich eine Luxair eigentlich schon ganz gerne im LH-Verbund sehen wuerde - aber das eine schliesst das andere ja nicht aus.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
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300x250
... Summa summarum doch schlanke 22 Airlines (23 inkl. der zukuenftigen EW Oesterreich).

Naja aber hier muss man aber schon sehen, dass der normale Endkunde gewisse Unterschiede nicht sieht. Ob er jetzt mit Eurowings, Germanwings, Eurowings Europe oder deren noch zu gründenden Tochter Eurowings Europe Germany mit dem Subunternehmer Eurowings Europe Germany Office Vienna based in Schwechat fliegt, sieht er nicht. Das ist eher was für Sammler und Artefaktejäger.

Was ich allerdings für kompletten Topfen halte ist, dass man dann einen Flug bucht ala "Lufthansa operated by Eurowings Europe codeshared with Eurwings". Sprich man sitzt dann in einer Eurowingsmaschine. Auch das Wetleasen von AB-Maschinen für Germanwings, etc. sind alles Blödheiten. Und Swiss ist außer auf der Premium Langstrecke sowieso ein Fleckerteppich.

Da merkt man halt, dass PPTs schneller geschrieben als umgesetzt sind. Und dann hat man eine Airline gegründet aber noch kein Flugzeug bestellt und dann muss man schnell was machen und transferiert ein Flugzeug das man aber dann erst 19 Monate später umlackieren lässt und ein anderes least man und zwei Routen vergibt man an Konzernschwestern ... Topfen!
 
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