Sind Eltern Kinderlosen moralisch überlegen?

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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
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@ flysurfer


Auch, wenn Deinen Ausführungen generell viel Wahrheit abzugewinnen sein mag - die Aussage, daß die stärksten, wohlhabendsten und gebildesten Vertreter des homo sapiens deutlich weniger Nachwuchs bekommen, als das Prekariat, kann nicht unwidersprochen bleiben.

Denn wirklich Vermögende und Familien mit hohem, monatlichen Nettozahlungen bekommen, ganz im Gegenteil, mehr, als die 1,3 Kinder im deutschen Durchschnitt, sogar 3-4 Kinder sind keine Seltenheit! In diesen Kreisen ist es längst wieder schick und eben ein Statussymbol wie der Porsche Cayenne vor der Haustür, viel Nachwuchs sein Eigen nennen zu dürfen, erst recht, wenn man die 4 Blagen damit selbstverständlich zum Skiurlaub in die Schweiz und nach Sylt karren darf, ins Ferienhaus nach Marbella oder an die Cote d´Azur düst.


Man sollte, zweitens, jedoch auch nicht im Irrglauben verfangen, daß der Steigerung der Fertilitätsrate mit bloßen Geldgeschenken des Staates oder einer grundsätzlich sorgenarmen, finanziellen Situation beizukommen wäre. Denn auch vor 100 Jahren bekamen Frauen in Deutschland nur noch 2,5 Kinder, nicht mehr 4,5 wie noch um 1850. Mit großer Sicherheit haben dazu vor allen Dingen die Einführung der staatlichen Rentenversicherung durch Bismarck beigetragen, die Industrialisierung, in deren Folge immer mehr Menschen in die Städte zogen und der sich daraus ergebende, relative Wohlstand breiter Schichten der Bevölkerung.

Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Kinderreichtum in Deutschland


Im Gegensatz dazu gebären Frauen in den ärmsten Regionen Afrikas immer noch 5-8 Kinder; sie sind schlicht ihre gefühlte Rentenvorsorge. Betrachtet man aufstrebende Länder dieses Kontinents, teilt sich das Bild deutlich: in nördlichen und südlichen Staaten liegt die Geburtenrate bei "nur noch" 2-4 Kindern. Ergo sieht man selbst in Afrika bestätigt: wer Hunger und Krankheiten nicht mehr seine größten, täglichen Probleme nennt, bekommt sehr schnell sehr viel weniger Nachwuchs, siehe Asien, siehe Südamerika, die Reproduktiosrate sinkt drastisch.


Nichtdestotrotz ist auch Verhütung so alt, wie die Menschheit selbst.
Über den coitus interruptus ist schon in der Bibel die Rede, in der Antike existierten Vorläufer von Diaphragmen und Kondomen, und die alten Griechen wußten bereits über den Regelzyklus der Frau recht gut Bescheid. Nachwuchs zu verhüten ist also, trotz Pillenknick keine Erfindung der Neuzeit. Dafür, daß sie Deiner Einschätzung nach destruktiv wirkt, hat sich die Zahl der Erdbewohner aber recht gewaltig (1800: 1 Mrd - 2000: 7 Mrd) potenziert.;)

Bleibt also die Frage nach Dialektik und Evolution.
Folgt man Darwin, tragen wir in unseren Genen die gesamte Geschichte der Menschheit in uns. Kreuzt man diese Gedächtnisfunktion mit der sicheren wissenschaftlichen Erkenntnis, daß das menschliche Gehirn erst zu 15%(!) erforscht ist, denke ich, uns wird schon noch was einfallen, daß wir nicht aussterben! :)
 
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F

fly_dude

Guest
Da ich selbst nicht auf die Idee käme, von anderen Leute Rechtfertigungen persönlich weitreichender Entscheidungen zu erfragen, und ich selbst es auch nicht als ein moralisches Thema sehe, hat es mich einfach mal interessiert, wie Nicht-BaWü-Kleinstädter das wohl sehen.

Liebe Schneeflocke,

ob ein Mensch gut oder schlecht ist liegt am angelegten Maßstab. Und dieser liegt in den gesellschatlichen Normen und Werten begründet. In weiten Landstrichen des westeuropäischen Raumes (über den reden wir hier wohl), gilt es als Norm, Teil eines heterosexusellen Paares zu sein und Kinder zu bekommen. Bei Dir offensichtlich Baden Württemberg - stelle mir gerade die Schwäbische Alb vor. Da passt das wohl gut rein.

Weichst Du von der Norm ab, hängt es an Deinem Gegenüber, wie er dies beurteilt. Also welchen Stellenwert er dieser Norm (Kinder) beimisst. Und zudem welche (emotionale) Intelligenz dieser Gegenüber besitzt.

Meiner Erfahrung nach, ist Kinderlosigkeit in der Gesellschaft an sich vollkommen akzeptiert und eigentlich kein Thema. Wenn Du jedoch mit dem Einelnen sprichst, kann diese Meinung schon extrem vom Gesellschaftsbild abweichen. Auch diese Aussage ist eine Aussage für das Phrasenschwein, aber sie trifft einfach zu.

Fazit: Die Masse findet es nicht der Rede wert ob jemand Kinder hat oder nicht, aber ich vermute 90% haben schon mal einen (wie auch immer gemeinten) Witz über den fehlenden Rentenbeitrag von kinderlosen Mitmenschen gerissen bzw. mitgelacht. Und somit sind wir im Thema Doppelmoral - und die wird es in 100 Jahren noch geben.

Cheers,
flydude
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.350
Meine Sicht:
Für alle, die folgendem zustimmen:
Ich mag Familien und finde, dass wir als Gesellschaft Familien so gut wie möglich unterstützen sollten
gilt automatisch auch die folgende Aussage (unabhängig, ob sie selbst Kinder haben):
der "moralische" Wert eines Menschen [ist nicht] anhand von Elternschaft/Kinderlosigkeit [...] beurteilbar

Die moralische Überlegenheit beruht also nicht auf der Elterneigenschaft, sondern auf der grundsätzlichen Einstellung gegenüber Kindern und damit auch Familien. Gegenüber Kindern und Familien negativ eingestellt zu sein, ist m. E. ein deutlicher moralischer Malus. Das kann durchaus auch Eltern betreffen. Denn bei dieser Einstellung geht es um Grundsätzliches und nicht nur darum, selbst Unterstützung haben wollen.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
uns wird schon noch was einfallen, daß wir nicht aussterben! :)

Und wird eher was einfallen, dass wir uns dezimieren.

Dass die absoluten Topverdiener gerne Kinder kriegen (oder adoptieren), ist ja nun wirklich nichts Neues. Ändert aber halt nichts daran, dass die Masse derer, die es "geschafft" haben, deutlich weniger Kinder bekommt als jene, die in Armut leben und geringe Bildung haben.

Und so richtig toll scheint das mit der freiwilligen Verhütung in den letzten Jahrtausenden nicht geklappt zu haben, wenn man sich die Bevölkerungsentwicklung anschaut. Neenee, die Leute wollten ihre Gene offensichtlich weitergeben, gerne auch aus doppeltem Egoismus, also auch zwecks Altersvorsorge.

Das ist ja genau der Punkt: Je größer der Fortschritt, je besser die gesellschaftliche Absicherung, je größer der Reichtum, je ausgeprägter die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung – desto geringer der Anreiz, Kinder zu bekommen, da deren Erziehung eben dieser Selbstverwirklichung im Wege steht und man Kinder dank anderer Absicherungsstrukturen nicht mehr wirklich braucht. Sie sind ein teurer Luxus im Leben vieler, die "mit beiden Beinen im Leben stehen" und an ihrer Karriere und Selbstverwirklichung arbeiten, und Sex kann man ja trotzdem haben.

Früher waren die Rollen in der Familie klar verteilt. Das ist inzwischen anders, es wird erwartet und gefordert, dass Mann und Frau gleichermaßen erfolgreich im Job sind und dabei mit den Kinderlosen mithalten können. Ich sage da ja immer: Be careful what you wish for, aber gegen Ideologie ist ohnehin kein Kraut gewachsen. Immerhin: Am Ende rotten sich diese modernen Ideologien selber aus, innerhalb einiger Generationen dominieren dann wieder Familien mit einem alten (oft mittelalterlichen) Rollenbild die Gesellschaft. Dazu braucht es nichtmal Zuwanderung, das geht auch von innen heraus. Dabei geht es natürlich nicht nur um Gene, sondern auch um Kultur, Erziehung und Prägung. Am Ende bestimmen die Mehrheiten derer, die noch übrig sind, wo's langgeht.
 

Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
0
Ich bin kinderlos und moralisch völlig degeneriert, 10 bis 15 Beziehungen oder Affairen oder wie man dieses verruchte morallose Geschäft so nennt im Jahr über viele Jahre sind moralisch der totale Absturz, jedenfalls laut der Kirchen, bei der Katholischen hätte ich ja noch beichten können, aber bei den Evangelen bin ich echt unten durch, total, die würden mich sicher mit 150 Tonnen Mühlsteinen behängen und damit zu Kreuze kriechen lassen. Daher Asche auf mein Haupt.

Wobei ich ja sagen muss, dass ich immer sehr aktiv meine moral-mordende Tätigkeit ausgeführt hatte und mein Kinderlosigkeit eher an der Erfindung von Latex und Anti Babypille lag als an meiner mangelnder Aktivität und Versuchen meine Moral durch eine Vielzahl von Kindern mit einer Vielzahl von Müttern zu festigen. Was natürlich auch wieder moralisch hoch anzurechnen wäre, da ich keine der armen Mütter mit einer möglichen vielfachen Schwangerschaft und dem Austragen von vielleicht 150 Kindern überbelastet hätte.

Ach, worum ging es noch mal?

Ach ja, Moral und Elternschaft oder Kinderlosigkeit.

Also Babys und Kleinkinder in die Tropen zu schleppen um sie dort mit Malaria, Dengue und allen möglichen anderen Dingen zu verwöhnen halte ich für moralisch schwer bedenklich. Das sind moralisch degenerierte Eltern die sich über alles hinweg setzen. Auch wurde ich letztens erst fast von einer Autofahrerin mit zwei Kleinkindern angefahren weil ich nach ihrer Meinung falsch durch eine Einbahnstraße fahre, dort sind Schilder, die genau dies erlauben. Diese Frau war mir moralisch natürlich extrem überlegen da sie hier Moral und Gesetz durchsetzt und die über das Leben von anderen Menschen stellt. Also in etwa wie die moralisch einwandfreien Schafrichter in der Todeszelle oder der moralische Cowboy, der alles nieder schießt.

Ok, genug jetzt,

Es ist jedenfalls moralisch verwerflich, wenn man Kinderlosen ihre Kinderlosigkeit vorwirft und sie z. B. zu Rentnern Zweiter Klasse macht. Aber das wird sicher kommen.

Frank.
 
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Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
0
Du denkst dabei sicherlich an Künstliche Befruchtung und Adoption. Beides nicht zwangsweise etwas was alle gut heißen denen die Natur einen Strich durch die Familienplanung gemacht hat. :idea:

Wird ja Klasse, wenn Kinderlose in Zukunft ihren "Willen zum Kind" vor Gericht nachweisen müssen um nicht den moralisch verwerflichen Kinderlosen hinzu gerechnet zu werden.

Ich bezeuge hier vor allen, dass Sabine (51) mir mindestens ein Mal mitgeteilt hatte, dass sie wirklich alles versucht hatte um ein Kind zu bekommen, aber es nie klappte. Daher ist Sabine zumindest in die Gruppe der "Nicht-Freiwilligen-Kinderlosen" der NFK zuzurechnen und nicht die Gruppe der "Moralisch-Verwerflichen-Kinderlosen-Schmarotzer", der MVKS die als erste liquidiert werden.

Frank.

ps. Wie ist das vorgesehen, wird man mit 70 oder erst mit 75 liquidiert? Richtet sich das nach der Anzahl der Kinder? Wie wird das gemacht? Erschießung oder Strick oder Einstellung der ärztlichen Versorgung.

pps. Meint ihr dass ich mit über 50 den entgehen kann, wenn ich noch schnell ein paar Kinder ansetzte? Wenn ja, wie viele?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Kein Paar muss unfreiwillig Kinderlos bleiben:idea:
.

Die erste Antwort hat Dir SOG schon gegeben, die zweite ist, daß nicht jeder ein Paar ist. Gerade unter Frauen kennen wahrscheinlich Viele Beispiele, bei denen es eher an diesem Aspekt scheitert.

Dein Beitrag läßt vermuten, daß es Dir da etwas an Lebenserfahrung mangelt.
 
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Lilienthal

Neues Mitglied
03.04.2014
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Das ist sicher nicht per se der Fall. Der gesellschaftliche Wert eines Menschen kann nicht allein daran gemessen werden, ob er eine Familie gegründet hat oder nicht. Ich würde es als Familienvater jedenfalls nicht unterschreiben, dass ich allein wegen meiner Elternschaft moralisch überlegen wäre, da gehört mehr dazu.

LG Heiner
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Die erste Antwort hat Dir SOG schon gegeben, die zweite ist, daß nicht jeder ein Paar ist. Gerade unter Frauen kennen wahrscheinlich Viele Beispiele, bei denen es eher an diesem Aspekt scheitert.

Dein Beitrag läßt vermuten, daß es Dir da etwas an Lebenserfahrung mangelt.

Auch alleinstehende Frauen können Mütter werden - null Problem - da kenne ich einige.

Ansonsten kann ich nur sagen das jeder der Adoption "nicht gutheisst" einen schweren Dachschaden hat.

Wenn der Kinderwunsch sich lediglich darauf bezieht seine eigenen Gene zu erhalten - dann ist dies in erster Linie eine vollkommen egoistische Angelegenheit, und ist sicher moralisch verwerflicher als kinderlos bleiben zu wollen.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
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5
Landkreis ED
Kein Paar muss unfreiwillig Kinderlos bleiben:idea:

Das ist wieder mal so ein typischer Satz von jemandem, der nicht bis zu Ende gedacht hat.

Ich erzähle hier einfach mal im Kurzem unsere eigene Geschichte:

Meine Frau und ich wollten Kinder, aber erst dann, wenn wir denen auch ein gutes Zuhause und eine gute Erziehung bieten konnten, wozu unserer Meinung eben gehört, dass zumindest einer von uns max. Teilzeit arbeitet.
Als meine Frau 35 war, hatten wir uns dann soweit eingerichtet, dass es hiess: Her mit den Kindern.
Hat aber nicht geklappt. Nun dauert es aber eine ganze Zeit, bis man dahinter kommt, warum nicht. Kein normaler Mensch rennt ja schon nach 3 Monaten zum Arzt, wenn die Frau nicht sofort schwanger wird.
Also vergeht die Zeit. Dann geht die Frau zum Arzt. Dann geht der Mann zum Arzt. Schließlich gehen beide zum Arzt. Hilft aber imme noch nicht nix. (Die medinzinschen Details, weshalb nicht, lasse ich jetzt mal aus)
Zum Schluß geht´s dann zum künstlichen Befruchtung (Ein blühender Industriezweig in München, wenn man sieht, was da los ist). 4 Versuche insgesamt ohne Erfolg. Meine Frau leidet heute noch, 10 Jahre danach, an den Folgen der massiven Hormongaben. Trotzdem kein Erfolg. Das einzige Embryo, was kurzzeitig angewachsen war, wurde nach nicht mal 14 Tagen abgestoßen.

Inzwischen sind wir dann 40/48 geworden. Letzte Alternative also => Adoption.

Tja... für die Adoption eines Säuglings/Kleinkinds sind wir von "Amtes wegen" zu alt inzwischen. Ganz abgesehen davon, dass alleine die Bewerbung für eine Adoption eine eidesstattesliche Versicherung erscheinen lässt, wie ein Fragebogen zur Kontoeröffnung.
Außerdem sind die Wartelisten für Säuglingsadoptionen in Deutschland so lang, dass mit Wartezeiten bis zu 10 Jahren zu rechnen ist, für Bewerber, die überhaupt angenommen wurden.

Letzte Möglichkeit wäre dann gewesen ein schon älteres Kind aus gestörten Verhältnissen zu adoptieren oder den ganzen Sums nochmal zu machen für eine Auslandsadoption.

Da sind wir dann gemeinschaftlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich sein Leben ja nicht unbedingt selber noch komplizierter machen muss, als es ohnehin schon ist und wir sind egoistischerweise kinderlos geblieben.


Ansonsten kann ich Flysurfer in seinen Ausführungen nur zustimmen.

Zu meinen Jungendzeiten gab es dafür einen nicht ganz jungendfreien Spruch, der da hieß: "Dumm f+++t gut". Häßlich, aber oft zutreffend.
Die paar wirklich reiche Paare mit 3,4 oder 5 Kindern fallen da absolut nicht ins Gewicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Ansonsten kann ich nur sagen das jeder der Adoption "nicht gutheisst" einen schweren Dachschaden hat.
Und du hast dann wohl einen schweren Dachschaden, wenn du so über andere urteilst. :eek:

Ich persönlich erlaube mir darüber kein Urteil und kann alle diejenigen gut verstehen, die ein Kind adoptieren und kann genauso gut die verstehen, die aus welchen Gründen auch immer kein Kind adoptieren wollen.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Duisburg
Die Erfindung der Verhütung hat die natürliche Evolution der Art Homo sapiens also endgültig außer Kraft gesetzt. Ein interessantes Experiment, da man sich fragen muss, wie sich unsere Art ohne Evolution weiterentwickeln kann. Sie evolutionären Gesetze der Auslese gelten nicht mehr, längst sehen wir, dass die stärksten, wolhlhabendsten, gebildetsten Vertreter unserer Art deutlich weniger Nachkommen haben als die Armen und Ungebildeten. Sie haben nicht weniger Sex, sie haben nur weniger Kinder.

Wenn, dann muss man sich also fragen, ob Verhütung nicht eine recht destruktive Sache ist, da ihre mittel- und langfristigen Folgen auf die weitere evolutionäre Entwicklung des Menschen überhaupt nicht abzusehen ist. Wenn überhaupt, dann sehen die Prognosen eher düster aus, da sich die Gene der Erfolgreichen/Gebildeten gegen jene der Gescheiterten/Ungebildeten offenbar immer weniger durchsetzen. Wer weiß, am Ende ist Homo sapiens in ein paar hundert Jahren nur noch ein ziemlich primitiver und gewalttätiger Haufen. Quasi Steinzeitmenschen mit moderner (Waffen-)Technik – dass das nicht gut ausgehen wird, ist abzusehen.

Der Mensch als selbsternannte "Krone der Schöpfung" überhöht sich doch sowieso nur selbst. Für die Natur wäre es sicher besser, der Mensch würde sich selber ausrotten. Die Änderung der Evolution durch Manipulation der Auslese ist doch nur das kleinste Übel und wäre auf den Menschen beschränkt. Als viel schlimmer empfinde ich die Eingriffe des Menschen in ein natürliches System, das sich über Jahrmillionen meist perfekt an die äußeren Bedingungen angepasst hat (Genmais, Atomkraft, chemische Kampfstoffe etc.) ohne die Risiken auf das Fortbestehen des Systems hinreichend zu berücksichtigen. Um mal eine Analogie polarisierend zu nutzen: Menschheit schafft sich ab.
 
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LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
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Und du hast dann wohl einen schweren Dachschaden, wenn du so über andere urteilst. :eek:

Ich persönlich erlaube mir darüber kein Urteil und kann alle diejenigen gut verstehen, die ein Kind adoptieren und kann genauso gut die verstehen, die aus welchen Gründen auch immer kein Kind adoptieren wollen.

Sorry es ist ein riesiger Unterschied zu sagen: "Ich möchte kein Kind adoptieren", oder zu sagen, "ich kann es nicht gutheissen wenn ein Kind adoptiert wird".

Wenn jemand seinen Kinderwunsch nicht auf dem Wege der Adoption erfüllen will - kein Problem, wenn er diesen Weg aber "nicht gutheisst" - hat er aus meiner Sicht ein Riesenproblem.

@Detlev

Das ein Fragebogen zur Adoption etwas "umfangreicher" ist, ist sicher nur gut.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
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FRA/QKL
Wenn jemand seinen Kinderwunsch nicht auf dem Wege der Adoption erfüllen will - kein Problem, wenn er diesen Weg aber "nicht gutheisst" - hat er aus meiner Sicht ein Riesenproblem.

Aber genau darum ging es in meinem Post:

Du denkst dabei sicherlich an Künstliche Befruchtung und Adoption. Beides nicht zwangsweise etwas was alle für sich gut heißen denen die Natur einen Strich durch die Familienplanung gemacht hat. :idea:

Ich habe jetzt zwecks besserem Textverständnis für dich noch zwei Worte in rot zusätzlich eingefügt. ;)
 

Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
0
Der Mensch als selbsternannte "Krone der Schöpfung" überhöht sich doch sowieso nur selbst. Für die Natur wäre es sicher besser, der Mensch würde sich selber ausrotten. Die Änderung der Evolution durch Manipulation der Auslese ist doch nur das kleinste Übel und wäre auf den Menschen beschränkt. Als viel schlimmer empfinde ich die Eingriffe des Menschen in ein natürliches System, das sich über Jahrmillionen meist perfekt an die äußeren Bedingungen angepasst hat (Genmais, Atomkraft, chemische Kampfstoffe etc.) ohne die Risiken auf das Fortbestehen des Systems hinreichend zu berücksichtigen. Um mal eine Analogie polarisierend zu nutzen: Menschheit schafft sich ab.

Hey, dann fange doch mal mit dir an, schaffe dich ab, rotte dich selber aus!

Ich empfehle hohe Brücken mit einem Fluss darunter, alles andere macht nur Dreck und ist für andere Menschen unangenehm. Und das am Besten Nachts ohne dass es jemand bemerkt, dann ist das sicher und man belästigt keinen Rettungsdienst.

Frank
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
5
Landkreis ED
Das ein Fragebogen zur Adoption etwas "umfangreicher" ist, ist sicher nur gut.

Zweifelos richtig.

Wenn ich mir allerdings die Anforderungen ansehe, die dort gestellt werden, dann dürften ca. 80-90% der "normal geboren" Kinder keine Umgebung vorfinden, die die dort vorgegebenen Bedingungen vorfinden, wenn sie unfreiwillig, weil biologisch erzeugt, zu ihren Eltern kommen.
 

Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
0
Es gibt auch Menschen die einfach Pech haben, da klappte das nie wirklich mit dem Partner, dann ist man wieder Single und kann deswegen kein Kind adoptieren und so geht die Zeit dahin und dann ist man irgendwann zu alt für eine Adoption, es gibt ja Grenzen.

So hat eben einfach nicht sollen sein. Hier geht es aber um "Moralische Überlegenheit". Und da ist es Schwachsinn das an Kinderlosigkeit fest zu machen.

Frank.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
5
Landkreis ED
Menschheit schafft sich ab.

Wir sind auf dem besten Weg dazu. Nachdem Kriege nicht mehr ausreichen, die Plage im Griff zu halten, wird es die Natur selber richten.

Passend dazu der "Witz"
Treffen sich Erde und Mars mal wieder
Mars: Wie geht´s Dir?
Erde: Nicht so gut. Habe Homo Sapiens!
Mars: Das vergeht bald wieder.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
5
Landkreis ED
Es gibt auch Menschen die einfach Pech haben, da klappte das nie wirklich mit dem Partner, dann ist man wieder Single und kann deswegen kein Kind adoptieren und so geht die Zeit dahin und dann ist man irgendwann zu alt für eine Adoption, es gibt ja Grenzen.

So hat eben einfach nicht sollen sein. Hier geht es aber um "Moralische Überlegenheit". Und da ist es Schwachsinn das an Kinderlosigkeit fest zu machen.

Frank.

Na ja.. Kinderlosigkeit irgendwie mit Moralität in eine sinnvolle Abhängigkeit zu bringen, entbehrt m.E. wowieso jedes Sinnes. Von daher bin ich auf diesen Zusammenhang erst gar nicht eingegangen.
 

Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
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Zweifelos richtig.

Wenn ich mir allerdings die Anforderungen ansehe, die dort gestellt werden, dann dürften ca. 80-90% der "normal geboren" Kinder keine Umgebung vorfinden, die die dort vorgegebenen Bedingungen vorfinden, wenn sie unfreiwillig, weil biologisch erzeugt, zu ihren Eltern kommen.

Ja, so ist es wohl. Zur Adoption wird man staatlich geprüft.

Ich denke gerade an meine Jugend und die Schule, da beschränkte man sich auf den Akt der Zeugung und die Verhinderung der Zeugung, es gab keinerlei Anleitung wie man es schafft eine gute Beziehung hin zu bekommen. Es gibt praktisch keine Prüfung. Und arrangierte Ehen, wo die Eltern gründlich prüfen und aufpassen sind ja in Deutschland auch verpöhnt. Das geht gar nicht.

Zum Kinder machen reicht die einfache Zeugungsfähigkeit aus. Dazu noch eine gute Portion von Unachtsamkeit und Risikofreudigkeit und das Kind ist angesetzt, geht sogar zugekifft im Klo einer Disko mit einem Alkoholiker, den man seit ganzen 5 Minuten kennt. Oder man lässt sich im höheren Alter von einem guten alten Freund für die Risikogeburt besamen und zerstört mal eben dessen Ehe. Echt ein super Fundament für die Erziehung eines Kindes, und davon gibt es auch nicht ganz wenige.

Frank.

ps. mich wollte letztens eine moralisch nicht ganz einwandfreie Mutter mit ihrem Auto töten, weil ich ihrer Meinung nach mit dem Rad falsch fuhr. Wie geht das solchen hochgradig bedenklichen gewalttätigen und potenziell kriminellen Menschen die Kinder weg zu nehmen?
 

Frank W.

Erfahrenes Mitglied
16.03.2010
251
0
Wir sind auf dem besten Weg dazu. Nachdem Kriege nicht mehr ausreichen, die Plage im Griff zu halten, wird es die Natur selber richten.
.

Ja, auch die Umweltschutzorganisationen töten ja kräftig mit. Z. B. indem sie DDT verbieten und Millionen Malaria-Tote verursachen, die mit DDT wahrscheinlich überlebt hätten. DDT ist das einzige wirklich wirksame Insektizid dass die Mücke ausrotten kann.

Frank.