Erinnert sich noch jemand, wie deutsche Steuerfahnder früher in Luxemburg die deutschen Autokennzeichen auf den Parkplätzen der Banken aufgeschrieben haben?
Man mußte immer ewig weit weg parken und dann mit dem schweren Koffer ein Taxi nehmen. Aber den einen oder anderen Handwerksmeister in Rente und seine Frau haben sie auf diese Weise auf dem Rückweg hops genommen, nachdem die die 20.000 Mark, die sie im Laufe ihres Berufslebens "nebenbei" verdient haben, vor Waigel in Sicherheit bringen wollten.
Dieses Sammeln von Daten (Kennzeichen) waren lupenreine Amtshandlungen, wobei gerade deutsche Amtshandlungen im benachbarten Ausland dort schon seit Jahrzehnten total in Verruf geraten waren.
Oder anders herum: Wie lange war Deutschland eine Steueroase par excellence! Jahrzehntelang haben unsere ital. Freunde ihre Schlusenwährung in DM getauscht und bei bayrischen Banken geparkt. (Seit ich zum ersten mal mit meinem eigenen Auto in Italien war, haben sich mich angekobert, doch ihr Geld über die beiden Grenzen zu bringen
)
Und jetzt glotzt Herr Borjans mit großen Augen in die Kameras und spielt das unschuldige Verbrechensopfer.
Es ist natürlich aber Quatsch, nun so zu relativieren und "tu quoque" zu jammern. Aber die Verfolgung fremder geheimdienstlicher Tätigkeit auf deutschem Staatsgebiet ist das eine, und diese durchsichtige Medienshow (man will damit Steuerhinterzieher aufscheuchen) ist das andere - und peinlich.
Dieselben Politiker, die jetzt auf die Schweiz einteufeln, geben ohne zu Zögern einem Hinterzieher-Paten wie Junker die Hand. Anstatt ruhig und sachlich ihre Arbeit zu machen. Gegen die ja keiner, der anständig seine Steuern zahlt, etwas einzuwenden hätte.