Eine Reise zum 38.Breitengrad - Zu Herrn Kim

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Flojo

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10.09.2014
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HAM
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Prolog

Hier folgt zur Abwechslung mal ein etwas anderer Reisebericht, die letzten beiden Wochen waren wir am 38.Breitengrad unterwegs, besser gesagt in Nordkorea bei Herrn Kim zu Besuch. Insgesamt waren wir 7 Tage im Land und die Anreise erfolgte aus Peking mit Air Koryo und zurück mit der Bahn nach Peking. Vor- und Nachher gab es dann noch Sightseeing Programm an der chinesischen Mauer und in Peking.

Die Frage ist natürlich nur, warum reist man in ein Land, dass quasi kurz vor der militärischen Eskalation steht?
Einerseits haben wir zu 7. Die Reise vor fast einem Jahr gebucht im Mai 2016, so dass die Situation damals eine ganz andere war und andererseits wollten wir uns mal ein eigenes Bild vor Ort machen, was definitiv eindrucksvoll gelungen ist.

Gebucht wurde die Reise ab/bis Peking über ein Reisebüro in Hamburg, was auch alles einwandfrei funktioniert hat und der Kontakt stets sehr freundlich war. Im Endeffekt ist es aber egal, über welchen Anbieter man die Reise bucht, vor Ort wird eh alles von KITC, der staatlichen Tourismus-Agentur organisiert.

Aufgrund der Tatsache, dass vor Ort mit dem Smartphone nicht mehr anzufangen ist, als Bilder zu machen, gibt es diesmal auch keinen Live Report, sondern ein Review, für den ich aber bestimmt auch mehrere Tage benötigen werde.
 

Flojo

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10.09.2014
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Tag 1 – Anreise nach Peking mit Finnair

Die Anreise nach Peking erfolgte von Hamburg über Helsinki nach Peking, auch um den viel beworbenen A350 mal kennenzulernen. Zunächst ging es aber mit ner ollen, engen Embrear nach Helsinki:


Vor Ort dann schon zu wenig realpreisigen (wer versteht den Witz?) ein einheimisches Bier getrunken und einen Blick auf OH-LWG den 2.jüngsten A350 in der Finnair Flotte geworfen, der uns nach PEK bringen sollte:





An Bord gab es dann noch den schönen Geruch nach einem neuen Flieger (6 Monate war der gute Vogel mittlerweile alt), allerdings auch schon ein schöner Vorgeschmack auf China. Der Flug war zu 99% belegt und das Boarding endete im totalen Chaos und mit einer wahnsinnigen Lautstärke an Board, welcome to China! Das Essen war in der Eco eigentlich keine Erwähnung wert, ein Foto gibt es trotzdem:



Die Nacht war aufgrund der kurzen Strecke von Helsinki schnell vorbei und wir erreichten überpünktlich den aktuell 2.größten Flughafen der Welt, wo die Einreise und die Fahrt zum Hotel in der Nähe der Verbotenen Stadt mit dem Airport Express + Metro schnell erledigt wurde.
Fazit zum A350, die Kabine wirkt durch die Beleuchtung angenehm und wir bildeten uns ein, dass der Flieger etwas leiser ist als z.B. der A330.

 

Flojo

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10.09.2014
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HAM
Tag 2 - Temple of Heaven und Olympiapark

Wir kamen gegen 10 Uhr im Novotel an, konnten sogar gleich die Zimmer beziehen, endlich duschen und gingen dann gegen Jetlag eine Runde im Temple of Heaven spazieren:







Anschließend ging es mit der Metro Richtung Olympia Park zum Vogelnest, wo wir Ewigkeiten spazieren gingen und uns die Müdigkeit aus den Knochen liefen.



Abends wurde dann bei Peking Ente über den kommenden Flug nach Nordkorea philosophiert und was uns wohl erwarten würde.



Während der Rückfahrt in der Metro zum Hotel einen der wenigen Sitzplätze ergattert und direkt eingeschlafen. Gott sei dank haben nicht alle einen Sitzplatz gefunden, so dass wir noch rechtzeitig am Hotel aussteigen konnten und gegen 22 Uhr hundemüde ins Bett fielen.
 

Flojo

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10.09.2014
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Tag 3- Letzter Tag in „Freiheit“

Einen Tag vor der Abreise nach Nordkorea gab es einen erneuten, misslungenen Abschuss einer Rakete im Land, so dass die Nachfragen aus Deutschland sich nochmal verschärften, ob man wirklich so bescheuert sein kann und fliegen möchte?
Beim Frühstück war die Stimmung dann etwas gedämpft, ich glaube jeder hat sich wirklich nochmal gefragt, was alles passieren könne, jedoch wollten wir erst mal die Verbotene Stadt und den Tiananmen Platz unsicher machen:



Hier wurde nochmal deutlich, dass man in China ja auch nur in „Freiheit“ ist. Diversen Leuten wurde der Zugang zum Platz verwehrt und so bald im Fernsehen berichte über China liefen, ging auf einmal der Fernseher aus. Also schon mal eine gute Eingewöhnung für die kommende Woche ;).
Vom nördlichen Ausgang der verbotenen Stadt ging es dann in den Beihai Park, wo wir das schöne Wetter genießen konnten, Peking konnte heute definitiv überzeugen.


Morgen geht es dann weiter mit der Anreise mit Air Koryo nach Pyongyang, stay tuned!
 

Goran

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25.01.2015
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Vielen Dank für dein Reisebericht, bin gespannt auf die Vorsetzung
 

mainz2013

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18.09.2013
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Ich kann mich nur zustimmend anschließen. Bin auch schon sehr gespannt. [emoji106]
 

Flojo

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10.09.2014
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Tag 4- Die Reise in ein unbekanntes Land

Dann war es endlich soweit, die Reise nach Nordkorea, konnte gestartet werden. Nach über einem Jahr Planung bestiegen wir erst den Peking Airport Express, um am Check In von Air Koryo überrascht zu werden, dass nur Touristen an den Schalter standen, vielleicht 5-10 Nordkoreaner, aber schon mal ein erster Eindruck:



P-633, eine von 2 flugfähigen Tupolev 204 stand schon am Gate und das Boarding startete pünktlich.





Seitdem Air China die Flüge nach Pyongyang im April eingestellt hat, ist Air Koryo die einzige Möglichkeit nach Nordkorea zu fliegen, aktuell von Shenyang, Shanghai, Peking und Vladivostok.
Trotz der Tatsache, war der Flug lange nicht ausgebucht, vielleicht zu 60% belegt, wie gesagt fast komplett mit Touristen.



Im Internet kursieren ja diverse Klatschblätter mit den Storys, dass Air Koryo die schlechteste Airline der Welt sein soll. Warum, wissen Bild und Co natürlich nicht, es gab den berühmten Air Koryo Burger und natürlich die zuckersüße Air Koryo Cola an Board bei annehmbarem Sitzabstand.



Nach fast 2-stündigen Flug erreichten wir Pyongyang bei bestem Wetter. Nach der Landung dann der erste kuriose Moment, wir erreichten das Gate, die Anschnallzeichen erloschen und es passierte: nix...
Normalerweise wuseln jetzt alle durch die Gänge und drängeln sich nach vorne, bei Air Koryo blieben alle versteinert auf ihren Sitzen, man hätte eine Nadel fallen hören können. Es war allen Touristen eine gehörige Portion Respekt und Aufregung anzumerken, die Situation wurde aber schnell aufgelöst, als die paar Einheimischen durch die Gänge liefen.

P-633 am Gate in Pyongang



Die Einreise zog sich etwas, man musste angeben, wie viel Devisen und vor allem was für Publikationen ins Land eingeführt werden. Vor allem Bücher und Reiseführer wurden sehr genau begutachtet und mein Peking Lonely Planet durfte es nach langen Diskussionen wieder mit mir weiterreisen.
Anschließend wurden wir von unseren beiden „Guides“, Frau Che und Herrn Kim in Empfang genommen, die uns auf deutsch bei bester Laune begrüßten und uns erst mal alle Pässe abnahmen, wir sehen uns in einer Woche hoffenlich wieder Reisepass...



Die Fahrt zum Hotel Yanggakdo wurde dann mit unserem Bus für die nächste Woche angetreten, unser Busfahrer Herr Sung brachte uns nach 30 Minuten auf die Yanggakdo Insel, wo wir nach dem Abendessen erstmal den Reiseverlauf mit den beiden Guides zu besprechen hatten.





Im Endeffekt wurde der gesamte Plan, der seit einem Jahr feststand, nochmal ordentlich geändert, z.B. durfte man aktuell alle Statuen, sowie das Mausoleum in Pyongyang nicht besichtigen, natürlich ohne Begründung.
Beim Feierabendbier lernten wir unsere Guides kennen, die erste Anspannung wich der ersten Erleichterung und nach einem Abendessen im Hotel, ging es recht früh ins Bett, um 7 Uhr stand die Abfahrt nach Kaesong an die Grenze in der DMZ an.

 

Flojo

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10.09.2014
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HAM
Tag 5- Direkt zur Grenze

Nachdem unser Programm vollständig durch KITC (der nordkoreanischen Reiseagentur) auf den Kopf gestellt wurde, ging es bereits am 2.Tag im Land nach Kaesong an die Grenze in der demilitarisierten Zone Richtung Südkorea.
Es sollte dann auch einen ersten richtigen Eindruck von Nordkorea geben, wir fuhren an den modernsten Wohnhäusern im Land vorbei (Aussage Mr.Kim):



Offiziell sollen die Wohnungen 100 – 150qm haben mit einer modernsten Ausstattung, im Internet kurieren ja Gerüchte, dass die Wohnungen nicht mal über Kaltwasser verfügen. Fakt ist, dass diese Wohnhäuser in 9 Monaten durch das Militär errichtet wurden und man einfach nichts wirklich glauben mochte.

Weiter ging es auf die 170km nach Kaesong, für die wir 3 Stunden benötigten aufgrund der katastrophalen Straßenverhältnisse. Aufgrund der Witterungsverhältnisse und das der Straßenbau ausschließlich mit Zement erfolgt, konnten wir nie schneller als 60km/h fahren und machten auf der Hälfte der Strecke eine Harmoniepause, so wurden Pinkelpausen von Herrn Kim angekündigt:







Nach einem Löffel Nescafe ging es direkt in die DMZ, wo wir nach einem Besuch in einem Souvenir Shop, wo man nette Plakate gingen die USA kaufen konnte, den Vorträgen der Guides lauschten.
Zusammengefasst ist nur Nordkorea an einer friedlichen Lösung interessiert, die USA lassen sich auf keine Gespräche ein. (Sinngemäß wiedergegeben).





Nach dem Besuch von diversen Verhandlungsräumen aus der Zeit Kim Il Sungs erreichten wir dann die blauen Baracken und konnten direkt die Grenze nach Südkorea sehen:





Es waren auch vereinzelt US-Soldaten auf der anderen Seite zu sehen, die wir aber offiziell nicht fotografieren durften. Außerdem hörte man die gesamte Zeit eine Beschallung aus Südkorea mit der auf die Misstände im Norden hingewiesen werden sollen, kommentiert wurden diese von unseren Guides nicht.

Das Gefühl in der DMZ ist schwer zu beschreiben, wenn man durchgehend zu Hören bekommt, dass der Süden mit den USA die Fehler macht und in Nordkorea ja alles in Ordnung ist, nachdem auf einer 3stündigen Busfahrt nie gesehene Armut in einem völlig kaputten Land gesehen hat.

Es folgte ein Mittagessen in Kaesong und die Rückfahrt nach Pyongyang mit Harmoniepause am Einlass in die Stadt nach dem 2.Militärposten:





Wir erreichten gegen 18 Uhr Pyongyang, nachdem wir das erste Mal die Militärkontrollen an der Hauptstadt durchleben mussten. Das ländliche Volk wird soweit von der Hauptstadt ferngehalten, dass die Skyline nicht am Horizont auftaucht und alle Wagen auf dem Weg werden durchsucht, bis auf Touristenfahrzeuge von KITC.
Im Hotel war die Stimmung dann zunächst im Keller, zu heftig waren die Eindrücke im Land, wo man kleine Kinder mit Hammer und Sichel den Zement auf der Straße kaputtschlagen sieht.
Außerdem begleiteten uns unsere beiden Guides auch noch den Abend in der Bar, so dass keine kritischen Gespräche aufkommen konnten, was natürlich vor der Reise auch so erwartet wurde.

Am nächsten Tag ging es dann ins „berühmte“ Geschenkemusuem.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Das Gefühl in der DMZ auf der anderen Seite ist ebenfalls schwer zu beschreiben.
Deutlich wurde für mich, dass weder der Süden noch der Norden die Wahrheit erzählt. Wo genau dazwischen diese liegt, kann ich jedoch nicht sagen.
 

Flojo

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10.09.2014
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HAM
Das Gefühl in der DMZ auf der anderen Seite ist ebenfalls schwer zu beschreiben.
Deutlich wurde für mich, dass weder der Süden noch der Norden die Wahrheit erzählt. Wo genau dazwischen diese liegt, kann ich jedoch nicht sagen.

Seh ich genauso, in Südkorea war ich vor 5 Jahren in der DMZ und habe damals entschlossen mir die andere Seite auch mal anzugucken. Das der gesamte Konflikt irgendwann mal friedlich gelöst wird, ist leider nur schwer vorstellbar.
 

Flojo

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10.09.2014
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Tag 6 – Geschenke über Geschenke

Auch der Tag begann wieder mit der Abfahrt um 7 Uhr am Hotel in Pyongyang, so dass wir nach kurzer Zeit auf der Rumpelpiste Richtung Nordwesten waren, um diverse Baustellen zu begutachten.






Die Stimmung war diesmal erneut etwas betrübt, da wir im Hotel überraschenderweise Al Jazeera TV empfangen konnten und diese von dem neuesten Raketentest in Nordkorea berichteten.
Noch überraschender war die Situation, dass eine Reiseführerin uns darauf ansprach, ob wir mitbekommen hatten, dass der erneute Test nicht erfolgreich war. Richtig beantworten mochte keiner die Frage.
Nach erneut 3stündiger Fahrt ohne Harmoniepause kamen wir am Geschenkemuseum in der Nähe von Kaechon an, hier werden über 118.000 Geschenke an die Kim Familie in einem wahnsinnigem Protz dargestellt, darunter viele Geschenke von Familie Hoenecker aus der DDR.


Fotos machen durfte man leider keine, man musste sogar seine Kameras am Eingang abgeben, dafür mussten wir uns das erste Mal vor der Kim Familie aus Wachs verbeugen.
Das ganze Szenario wurde mit diversen Schulklassen untermalt, die immer aus den großen Geschenkeräumen kamen, wenn wir gerade hineinwollten. Wenn diese Szenen nicht gespielt waren, dann glaub ich nix mehr...
Hier wurde auch erstmal der Massentourismus deutlich, der durch KITC betrieben wird, auf dem Parkplatz kamen immer wieder Ladungen mit Touristen aus aller Herren Länder an, im Endeffekt hatte man das Gefühl, man hätte auch auf Kreta im Pauschalurlaub sein können...



Anschließend wurde noch eine Tempelanlage der Koryo Dynastie besichtigt, ehe der Tag mit dem Besuch einer Fußballschule in Pyongyang beendet wurde.





Abends gingen wir dann in ein Soba Nudelrestaurant, wo für uns wieder im totalen Protz gedeckt wurde, nachdem wir auf dem Rückweg an der „Autobahn“ erneut viele abgemagerte Menschen gesehen hatten.



Das ganze geht einem ziemlich an die Nieren und man muss aufpassen, dass man einen klaren Kopf behält bei dem ganzen Glanz, den die Kims hier erzählen und darstellen.

Das waren die ersten Eindrücke, morgen geht’s weiter!
 

AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
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Das der gesamte Konflikt irgendwann mal friedlich gelöst wird, ist leider nur schwer vorstellbar.
Warum sollte er? Der Status quo ist von allen Parteien gewünscht: Kim und friends würden alles verlieren, Südkorea kann sich eine Wiedervereinigung nicht leisten, China braucht einen Puffer zu Südkorea (plus hat Angst vor einer großen Flüchtlingswelle, insb im Kriegsfall) und die USA haben mit dem anhaltenden Konflikt eine Rechtfertigung für ihre Militärpräsenz in der Region.
Der große Verlierer ist im Endeffekt nur die nordkoreanische Bevölkerung; deren Wohlbefinden interessiert jedoch in Pjöngjang, Seoul, Peking und Washington sprichwörtlich kein Schwein...
 
A

Anonym-36803

Guest
Vielen Dank für den beeindruckenden Bericht.

Inwieweit seid Ihr frei, was das Fotografieren angeht? Du schriebst oben, dass es im Geschenkemuseum verboten war, aber wie schaut das sonst aus? Dürft Ihr nur fotografieren, was explizit erlaubt ist? Werden die Bilder irgendwie kontrolliert?
 
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Flojo

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10.09.2014
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Vielen Dank für den beeindruckenden Bericht.

Inwieweit seid Ihr frei, was das Fotografieren angeht? Du schriebst oben, dass es im Geschenkemuseum verboten war, aber wie schaut das sonst aus? Dürft Ihr nur fotografieren, was explizit erlaubt ist? Werden die Bilder irgendwie kontrolliert?

Wir fanden das relativ entspannt, uns wurde nur verboten militärische Anlagen und das Militär selber zu fotografieren und an ein paar Stellen war es explizit untersagt, z.B. Museum oder die Statuen in Pyongyang.

Ich habe ingesamt 800 Bilder gemacht, kontrolliert wurde das Iphone bei der Ausreise bis ein Foto gefunden wurde, was gelöscht werden sollte und ich direkt wiederherstellen konnte.

Also deutlich entspannter als gedacht!
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Kann man (als Gruppe) auch mal in ein Kaufhaus oder Geschäft oder mal einen Spaziergang machen oder ist wirklich alles unter ständiger Kontrolle der Reiseleitung?
 
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Flojo

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10.09.2014
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Kann man (als Gruppe) auch mal in ein Kaufhaus oder Geschäft oder mal einen Spaziergang machen oder ist wirklich alles unter ständiger Kontrolle der Reiseleitung?

Wir konnten in Pyongyang nicht einmal das Hotel ohne unsere Guides verlassen. Lediglich im Freizeitpark (Bericht folgt) hatten wir 30 Minuten, die wir uns "frei" bewegen konnten.
 

Kaveo

Erfahrenes Mitglied
14.02.2015
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STR & BER
Und ich gehe davon aus, dass alles über die Agentur laufen muss?
Ich finde Nordkorea als Ziel sehr interessant. Mich würden vor allem die Kosten pro Person im Schnitt interessieren.
 

Flojo

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10.09.2014
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Und ich gehe davon aus, dass alles über die Agentur laufen muss?
Ich finde Nordkorea als Ziel sehr interessant. Mich würden vor allem die Kosten pro Person im Schnitt interessieren.

Die Reise hat ab/bis Peking knapp 2.000€ für 6 Nächte inkl. Vollpension in Nordkorea, den Hinflug und die Rückfahrt mit der Bahn gekostet. Vor Ort benötigt man dann nochmal ca. 50€ pro Tag für Eintritte, Trinkgelder und Bier. ;)

Buchbar über diverse Agenturen, aber wie gesagt, im Endeffekt läuft eh immer alles über KITC.
 

Aridhol

Erfahrenes Mitglied
24.11.2013
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Für alle Nordkorea-Interessierten gibt es einen YouTube Channel von Jaka Parker, welcher als Ausländer in Nordkorea lebt und sein tägliches Leben mit einer GoPro filmt (er darf sich dort nahezu frei bewegen):

https://www.youtube.com/channel/UCzvCf_q10UZkUJE0lOav0ag

(@Flojo: Solltest du etwas gegen die Verlinkung hier auf den YouTube Channel haben, melde den Beitrag einfach, damit er gelöscht wird)
 
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Flojo

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10.09.2014
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Tag 7 - Pyongyang

Der nächste Tag stand an und wir konnten mal ausschlafen, wir wurden erst gegen 9 Uhr von unseren Guides einbestellt und es sollte mal keine lange Busfahrt anstehen, sondern nur das Sightseeing Programm in Pyongyang, startend mit dem Kohlekraftwerk:



Einer U-Bahnfahrt von 5 Stationen, von denen offiziell nur die prunkvollen fotografiert werden durften. Allerdings sahen auch die „normalen“ Stationen besser aus als jede U Bahn Station in Hamburg.





Wir stiegen direkt am Triumphbogen aus und wurden von dort mit dem Bus zum Kim Il Sung Platz gefahren, dem wohl berühmtesten Anblick in Pyongyang.





Markierungen für die berühmten Paraden am Kim Il Sung Platz:





Nach einem Pflichtbesuch im Briefmarkenmuseum und einem Buchladen ging es weiter zum Picknick in einem großen Park unweit der Statuen, wo wir ganz spontan zum Tanzen aufgefordert wurden...



Die Statuen in Pyongyang dürfen übrigens seit 2 Wochen nicht mehr von Touristen besucht werden, wir haben auch keine Menschen in der Nähe der Statuen gesehen. Warum, wurde uns natürlich nicht erzählt.
Zum Abend folgte unser Highlight, ein Besuch im Stadion des 1.Mai zum Finale der Fußball April Meisterschaft, dem aktuellen größten Stadion der Welt, mit einem Fassungsvermögen von 150.000 Plätzen, von denen heute ganze 300-400 belegt wurden.





Allerdings trafen wir noch den norwegischen Nationaltrainer Jörn Andersen, der uns mit LTE Internet mit den neuesten Ergebnissen der Bundesliga versorgte und auch sonst sehr sympathisch rüberkam.
Abgerundet wurde der Tag im Nationalzirkus in Pyongyang, bei 3.000 Zuschauern, 99% Militär, wusste die Veranstaltung durchaus zu gefallen.



Fazit zu Pyongyang

Pyongyang kann sich durchaus als Hauptstadt sehen lassen, auf den ersten Blick könnte es auch die Hauptstadt von einem „normalen“ Land sein, kein Wunder, dass die Landbevölkerung hier nicht reingelassen wird.
Der Ausklang des Tages erfolgte in einem Ente-Restaurant unweit des Hotels, ehe am nächsten Tag der Osten des Landes erkundet werden sollte.