Überraschend niedriger Treibstoffverbrauch von Flugzeugen

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hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.509
4.022
Paralleluniversum
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Sehe gerade eine Meldung auf Facebook vom Flughafen München:
MUC.JPG

Verlinkt wird hier her: Moderne Flughäfen

Warum ist der Treibstoffverbrauch überraschend niedrig? Ist das mal wieder Marketingblablasprache?
Überraschend wäre für mich, wenn der Hersteller x angibt, in der Realität aber x-y (Einheit von y kann zB % sein) verbraucht wird.
:confused:

Oder bin ich gerade zu empfindlich?
 

Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
1
FRA
Der "gemeine Bürger" denkt im Regelfall - dank Lobbyarbeit von Ökoterroristen, Grünen, usw. -, daß Fliegen ja grundsätzlich die ökologisch schlechteste Variante der Fortbewegung ist. Viele Leute sind daher immer noch auf dem Trip, daß ein Flug 20 oder 30 Liter pro Pax pro 100 km kostet.

Wenn man dann darauf hinweist, daß bsp.weise der Durchschnittsverbrauch der dt. Flotte bei ~ 4 Litern pro Pax pro 100 km liegt, ist das eben überraschend, da man erkennt, daß bsp.weise jedes Auto mehr verbraucht.
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Wenn man dann darauf hinweist, daß bsp.weise der Durchschnittsverbrauch der dt. Flotte bei ~ 4 Litern pro Pax pro 100 km liegt, ist das eben überraschend, da man erkennt, daß bsp.weise jedes Auto mehr verbraucht.
Grundsätzlich bin ich exakt Deiner Meinung und finde die Ökolobbyarbeit in dem Bereich ziemlich nervig und wenig sachlich.
Du bedienst Dich im letzten Absatz aber derselben kruden Argumentation.

Mit den zugelassenen 5 Paxen verbraucht mein PKW, ansonsten eher kein Sparmobil, auch gerade mal 2-2,5L pro Pax pro 100km.
Man müsste also bei einer solchen Betrachtung bei allen Transportmitteln den durchschnittlichen Load factor einbeziehen.
 

Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
1
FRA
Grundsätzlich bin ich exakt Deiner Meinung und finde die Ökolobbyarbeit in dem Bereich ziemlich nervig und wenig sachlich.
Du bedienst Dich im letzten Absatz aber derselben kruden Argumentation.

Mit den zugelassenen 5 Paxen verbraucht mein PKW, ansonsten eher kein Sparmobil, auch gerade mal 2-2,5L pro Pax pro 100km.
Man müsste also bei einer solchen Betrachtung bei allen Transportmitteln den durchschnittlichen Load factor einbeziehen.

Die vier Liter bzgl. Fliegern beziehen bereits den average load mit ein, daher sehe ich nicht, was an meinem letzten Absatz krude sein soll. ;) Würdest Du von der maximal zugelassenen Besetzung ausgehen (also mal die knappen 800 Leute in der A380), kämest Du im Zweifel sogar auf um / unter 2 Liter / 100 km / Pax.

Überraschend, nicht? :p
 

esquilax

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
809
0
CGN
Mit den zugelassenen 5 Paxen verbraucht mein PKW, ansonsten eher kein Sparmobil, auch gerade mal 2-2,5L pro Pax pro 100km.
Man müsste also bei einer solchen Betrachtung bei allen Transportmitteln den durchschnittlichen Load factor einbeziehen.

Nur entspricht die maximale Besetzung bei PKW eben auch nicht der Realität. Es sind durchschnittlich (bei Privatnutzung) 1,5 Personen. Quelle: Pkw-Besetzungsgrad bei der privaten Autonutzung
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Die vier Liter bzgl. Fliegern beziehen bereits den average load mit ein, daher sehe ich nicht, was an meinem letzten Absatz krude sein soll. ;) Würdest Du von der maximal zugelassenen Besetzung ausgehen (also mal die knappen 800 Leute in der A380), kämest Du im Zweifel sogar auf um / unter 2 Liter / 100 km / Pax.
D'accord.
Wie ist denn in dem Vergleich der angenommene Load factor beim PKW?

Überraschend, nicht? :p
Nö.
Für mich nicht.
 

Perisai

Meilenausquetscher
31.08.2012
2.141
121
LON
Mal eine Frage zu dem Thema, aus Interesse;

Wie verhält sich dass Thema Verbrauch den auf den Ultrakurzstrecken a la MUC-STR oder MUC-NUE und den Kurzstrecken a la DUS-TXL u.Ä..

Es ist ja kein Geheimnis das Flugzeuge auf Flughöhe erst richtig effizient werden und beim Starten/Landen deutlich mehr Kerosin verbrauchen.

Gibt es (zugängliche) Werte was die heutigen Maschinen auf solchen Strecken für einen Durchschnittsverbrauch haben?
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.859
11.014
Valide Vergleiche sind in meinen Augen:

Tatsaechlicher Verbrauch pro pkm, also bei tatsaechlichen Auslastungen oder
Verbrauch bei gleicher Auslastung.

Fuellen wir es mit Leben, Quellen sind der LH-Nachhaltigkeitsbericht 2012, Verkehr in Zahlen 2011/2012 (Sekundaerquelle) und Mobilitaet in Deutschland 2008:

Ein Pkw verbraucht 7,5 l/100 km, also bei tatsaechlicher Auslastung von 1,5 Personen/33 % (ich nehme 4,5 Sitze an) 5 l/100 pkm.

Ein Lufthansa-Flugzeug verbraucht bei tatsaechlicher Auslastung von 77,6 % 4,18 l/100 pkm.


Ein Pkw verbraucht somit bei voller Auslastung von 4,5 Personen 1,67 l/100 pkm.

Ein Lufthansa-Flugzeug verbraucht bei voller Auslastung (alle von LH tatsaechlich verbauten Sitze besetzt) 3,24 l/100 pkm.

Ein Lufthansa-Flugzeug verbraucht bei voller maximal zugelassener Auslastung (voll besetztes Flugzeug in Maximalbestuhlung, ich nehme an, dass LH durchschnittlich mit 75 % der maximal zugelassenen Sitze bestuhlt) 2,43 l/100 pkm.


Der BDL-Funktionaer nimmt die Verbraeuche unter Ist-Auslastung und sagt, das sei ein Apfel-Apfel-Vergleich fuer den zwischen Aepfeln und Aepfeln; der Kampfgruene vergleicht bei gleicher Auslastung.

Am Ende des Tages kommt es also wieder "nur" darauf an, wer seine Position besser verkauft - vulgo Lobbyismus.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
19.859
11.014
Mal eine Frage zu dem Thema, aus Interesse;

Wie verhält sich dass Thema Verbrauch den auf den Ultrakurzstrecken a la MUC-STR oder MUC-NUE und den Kurzstrecken a la DUS-TXL u.Ä..

Es ist ja kein Geheimnis das Flugzeuge auf Flughöhe erst richtig effizient werden und beim Starten/Landen deutlich mehr Kerosin verbrauchen.

Gibt es (zugängliche) Werte was die heutigen Maschinen auf solchen Strecken für einen Durchschnittsverbrauch haben?

In Grenzen und in groben, nicht genauer definierten Baendern ja, vgl. S. 64 des LH-Nachhaltigkeitsberichtes:

Auf der Langstrecke ist der Verbrauch zwischen 3,02 (OS) und 3,8 (LH) l/100 pkm, auf der Mittelstrecke zwischen 4,21 (LX) und 4,78 (OS), auf der Kurzstrecke zwischen 7,2 (LH) und 7,69 (OS) l/100 pkm.

Solange man die spezifische Auslastung der drei Segmente nicht kennt, ist das aber natuerlich nur eine Indikation, wiewohl offenbar eine recht valide.
 

Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
1
FRA
Wie verhält sich dass Thema Verbrauch den auf den Ultrakurzstrecken a la MUC-STR oder MUC-NUE und den Kurzstrecken a la DUS-TXL u.Ä..

Es ist ja kein Geheimnis das Flugzeuge auf Flughöhe erst richtig effizient werden und beim Starten/Landen deutlich mehr Kerosin verbrauchen.

Gibt es (zugängliche) Werte was die heutigen Maschinen auf solchen Strecken für einen Durchschnittsverbrauch haben?

FRA-STR mit einer A320: Block Fuel ~ 1.700 Liter. Dürften um die ~ 180 km sein.
MUC-DUS mit einer A320: Block Fuel ~ 3.100 Liter (abhängig von Tageszeit, Zuladung, Verkehr, Wetter, bla, bla, also so +/- 300 Liter sind 'drin). Dürften ~ 520 km sein.
VIE-LHR mit 321: Block ~ 8.500 Liter. Dürften ~ 1.300 km sein mit nicht unwesentlichem Hold über LHR.
ORD-FRA mit 333: Block ~ 68.000 Liter. Dürften ~ 7.000 km sein.

Fairerweise sei gesagt, daß Block Fuel <> realer Verbrauch ist, Block ist aber mal ein leicht ermittelbarer Proxy. Je kürzer die Strecke wird, desto mieser wird der Proxy aber (FRA-STR ist alternate fuel de facto gleich trip fuel :rolleyes:).
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.206
1.025
Der "gemeine Bürger" denkt im Regelfall - dank Lobbyarbeit von Ökoterroristen, Grünen, usw. -, daß Fliegen ja grundsätzlich die ökologisch schlechteste Variante der Fortbewegung ist. Viele Leute sind daher immer noch auf dem Trip, daß ein Flug 20 oder 30 Liter pro Pax pro 100 km kostet.

Wenn man dann darauf hinweist, daß bsp.weise der Durchschnittsverbrauch der dt. Flotte bei ~ 4 Litern pro Pax pro 100 km liegt, ist das eben überraschend, da man erkennt, daß bsp.weise jedes Auto mehr verbraucht.

Was so auch wphl nur für längere Flugstrecken und volle Großraumflieger gilt.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ein Flugzeug kann man aber auch nicht mit einem Auto vergleichen, es sei denn es handelt sich um einen Privatjet der genau dahin fährt wo man hin will und selbst dann braucht man ein weiteres Verkehrsmittel zum Zielort. Das Auto fährt direkt zum Ziel, mit dem Flugzeug muss man erstmal zum Airport und später weiter zum Ziel. Viel eher kann man ein Flugzeug mit einem Reisebus vergleichen und die verbrauchen deutlich weniger.
 

Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
1
FRA
Zum einen dürfte der Verbrauchsimpact des Autos vom Hotel NYC -> EWR und von SIN -> Hotel SIN bedeutungslos sein gegen EWR->SIN im Flieger (und das gilt auch für kürzere Strecken) und zum anderen hege ich starke Zweifel, daß ein Linienreisebus (denn von Charter reden wir nicht) der Kategorie "MeinBus.de" signifikant weniger verbraucht als drei oder vier Liter / 100 km.

Für Busse gibt man im Gesamschnitt wohl so um die 2 Liter / 100 km an. Das erhöht sich aber deutlich, wenn man den Charterverkehr entfernt.

Ansonsten noch: Würde ein Flugzeugtriebwerk pro Leistungseinheit so viel Dreck 'rausblasen wie ein Bus-Dieselmotor, hätte man Fliegerei vermutlich auch schon in Ruanda und Zaire aus Umweltschutzgründen verboten.
 

Holzklasse

Erfahrenes Mitglied
20.01.2011
470
4
MIL und BER
Spannend wird es doch erst, wenn man den Gesamtenergieverbrauch auf die zurücklegte Gesamtstrecke umrechnet.
Da kaum einer am Flughafen wohnt, Orte wie Flughäfen oder Bahnhöfe große Energieverbraucher sind und der Flughafen oder der Bahnhof selten auf der direkten Strecke liegt, kommen nochmal andere zahlen bei raus.
Achja: Energiedichte, CO2-equivalent u.v.a.m.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
8.904
FRA/QKL
Nicht zu vergessen, dass Kerosin einen höheren CO2-Ausstoß (ca. +40%) gegenüber Benzin/Diesel bei gleichem Verbrauch aufweist. Umgerechnet auf Fracht kommt das Flugzeug gegenüber LKW/Bahn/Schiff signifikant schlechter weg.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Ich weiß ja nicht, ob das ein relevanter Faktor ist, aber ein Flugzeug verbraucht ja sicherlich viel mehr Schmierstoffe etc. Die Wartung eines Flugzeugs ist ja wahrscheinlich auch wesentlich Ressourcenintensiver als bei Autos/Bussen.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
100
BSL
Der "gemeine Bürger" denkt im Regelfall - dank Lobbyarbeit von Ökoterroristen, Grünen, usw. -, daß Fliegen ja grundsätzlich die ökologisch schlechteste Variante der Fortbewegung ist.
Fliegen ist sicherlich in der "Streckeneffizienz" (zB. CO2 pro Person pro km) nicht zwingend schlechter als das Auto, wie man an den diversen Aussagen hier erkennt.
Wenn man allerdings den Faktor Zeit mit einbezieht, wird Fliegen ganz schnell ganz umweltschädlich.

Beispiel: Ein Münchner möchte einen Wochenendtrip machen.
Durch den limitierten Zeitraum (Fr-So), möchte er natürlich nur eine bestimmte Zeit (sagen wir mal 4 Stunden) für den einfachen Transfer aufbringen. In dieser Zeit kommt man mit dem Auto an den Gardasee, mit dem Flugzeug bis nach Moskau.
Also muss man hier die Strecke München-Gardasee mit München-Moskau vergleichen, da beide etwa in der gleichen Zeitdauer erreichbar sind. Welche Möglichkeit hier "schlechter für die Umwelt" ist, kann man sich denken.
Ich finde es auch immer witzig, wenn manche Deutsche soooo viel Wert auf Umweltschutz legen, aber gleichzeitig zwei mal im Jahr eine Fernreise mit dem Flieger machen. Das versaut jede persönliche Umweltbilanz.

Selbst bei gleicher Effizienz wird bei Flugreisen insgesamt mehr CO2 freigesetzt, da sie längere Strecken im gleichen Zeitraum erlauben. Daher ist das Argument, dass Fliegen eine ökologisch schlechte Variante der Fortbewegung ist, gar nicht mal falsch.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Beispiel: Ein Münchner möchte einen Wochenendtrip machen.
Durch den limitierten Zeitraum (Fr-So), möchte er natürlich nur eine bestimmte Zeit (sagen wir mal 4 Stunden) für den einfachen Transfer aufbringen. In dieser Zeit kommt man mit dem Auto an den Gardasee, mit dem Flugzeug bis nach Moskau.

Ich finde es auch immer witzig, wenn manche Deutsche soooo viel Wert auf Umweltschutz legen, aber gleichzeitig zwei mal im Jahr eine Fernreise mit dem Flieger machen. Das versaut jede persönliche Umweltbilanz.

Du kannst auch zu Hause bleiben ;)
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.085
8.181
Dahoam
Nicht zu vergessen, dass Kerosin einen höheren CO2-Ausstoß (ca. +40%) gegenüber Benzin/Diesel bei gleichem Verbrauch aufweist. Umgerechnet auf Fracht kommt das Flugzeug gegenüber LKW/Bahn/Schiff signifikant schlechter weg.

Das ist alles Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die gleichen Leute brüsten sich wenn sie mit ihrem Auto nur 5 L/100km (Diesel) verbrauchen gegenüber Kleinwagen die 5L/100km (Benzin) benötigen. Genauso ein Vergleich wie bei Äpfel und Birnen da man das Volumen von Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Energieinhalt vergleicht. Bei Kerosin kommt dann noch die geringere Dichte hinzu mit der man auch noch weiter alles verzerren kann. Sinnvoller wäre es vielleicht die Menge an Schadstoffemissionen zu vergleichen die erzeugt wird (CO2, NOx, SOx) da diese Grundbausteine ja bei allen identisch sind und gleichzeitig ein einheitliches Maß für Luftverschmutzung darstellen.

Bei den ganzen Vergleichen geht auch noch verloren dass man die Geschwindigkeit auch berücksichtigen sollte. Ein Auto ist nun mal deutlich langsamer und der Verbrauch steigt mit der Geschwindigkeit im Quadrat an.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Beim Flugzeug kommt dann ganz aktuell auch noch jede Menge Enteisungsmittel dazu. X Millionen Liter pro Tag an einem einzigen Airport hab ich hier irgendwo gelesen. Das ist mit Sicherheit kein super umweltfreundliches Gemisch was dort versprüht wird.
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Ein ganz klein wenig schäme ich mich ja dafür...aber mir ist das alles völlig egal. Ich fliege - reise - halt gerne...:eek: