Autokauf in Zeiten von Abgasskandeln, WLTP, was beachten?

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mutzo86

Erfahrenes Mitglied
25.12.2012
543
0
FRA
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Hallo Community,

heute mal ein Thema, was nicht mit der Fliegerei zu tun hat. Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einem schönen fahrbaren Untersatz. Ich schiele da immer mal wieder auf eine eher solides, funktionales Auto, alá Seat Leon ST (EU-Import, Gebrauchter, oder auch vom Händler ggf).

Allerdings bin ich doch recht stark verunsichert, wo die Reise hingeht. Bei dem in Augenschein genommenen Seat Leon handelt es sich nicht um ein Luxus Objekt, sondern eher ein praktisches Gefährt mit entsprechendem Wert, der keine 20k EUR übersteigt. Dennoch stehe ich Mitten in einem Irrgarten von Abzweigungen. Das präferierte Gefährt (1.4 TSI, 125 PS, zb. eine mögliche Variante) hat noch keine WLTP-Zertifizierung, so wie viele viele andere Modellvarianten aus dem VW Konzern. Das unter anderem, weil wohl ein Ottopartikelfilter (OPF) fehlt (und auch nicht nachrüstbar ist.) So wie es scheint, stehen die Lager bei den großen Autobauern voll, Produktion ist gedroseelt und 'alle Welt' wartet auf die Zertifizierungen. Bei dem verlinkten Beispiel hat man einfach die Zulassung noch vor September 2018 vollzogen, um ihn noch entsprechend zulassen zu können (vor Euro 6c).

Nächstes Jahr steigen die Zulassungsbedingungen mit Euro 6d-temp noch einmal an. Sollte aber für vorher zugelassene Fahrzeuge kein weiteres Problem darstellen. Oder doch? Und was mit den fehlenden Partikelfiltern für den Ottomotor? Das betrifft ja quasi >95% der herumfahrenden TSIs.

Wonach ich hier suche ist ein wenig Orientierung in Bezug auf den Kauf eines Benziners. Macht es Sinn jetzt noch einen gebrauchten (oder EU-Import) ohne WLTP Zertifizierung sich zuzulegen? Wie wichtig wird der OPF?
Heute berichtete die Bild am Sonntag über die Ausweitung des bisherigen Abgasskandals auch auf Benzinmotoren.

Was denkt ihr?:confused:

Beste Grüße aus Frankfurt. :cool:

 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.698
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irdisch
Das Thema Benziner scheint erst noch richtig loszugehen. Einerseits wäre es möglich, dass es auch dort Abweichungen bei den tatsächlichen Werten gibt, andererseits scheinen speziell Direkteinspritzer Partikel auszustoßen, die man eigentlich nicht haben möchte. Vermutlich ist derzeit ein günstiger Gebrauchtwagen besser, bis sich der Feinstaub gelegt hat? Die Debatte dürfte noch eine Weile laufen. Auch Autos der neuesten Normen scheinen mir immer noch nicht sicher vor Normenverstößen zu sein.

Hier ist eine ADAC-Liste mit tendenziell saubereren Autos:
https://www.adac.de/infotestrat/umwelt-und-innovation/abgas/modelle_mit_euro_6d_temp/default.aspx
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.121
3.020
Z´Sdugärd
GRUNDSÄTZLICH darf nichts verboten werden was früher mal "gut" war. Sprich Zulassungstechnisch hast du mit einem Fahrzeug das schomal zugelassen war GRUNDSÄTZLICH kein Problem. Aus diesem Grund haben die Autohäuser ja ihr gesamtes "Lager" vor dem 1.9. zugelassen.

Deine Probleme KÖNNTEN (weil Spekulation...genau wird dir das NIEMAND sagen können) nur so aussehen das du ggf steuerlich hochgestuft wirst und mehr KFZ Steuer zahlst, das eine blaue Umweltplakette kommen kann die auch Benzier betrifft und das der Widererkaufswert drastisch einbricht.

Meine Meinung: Gerade aufgrund des Preisverfalls der kommen WIRD ist es sehr interesant Gebrauchte (und sei es nur ein Vorführwagen) zu kaufen. Wen du in einem Teil von D Land lebst das keine Umweltzonen hat, nirgendswo hinfährst wo es welche gibt kann dir das ja alles ziemlich egal sein.

Was die Zukunft allerdings bringt ist eben so ne Sache...das kann dir keiner sagen.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Ich würde vor einem Autokauf, gerade wenn man eher etwas funktionales sucht, den kompletten Automarkt anschauen und vor allem auch auf Marken schauen die man nicht gleich im Blick hat.
Empfehle gerade einen Blick nach Japan, dort hat man sehr solide und teils deutlich funktionalare Fahrzeuge im Angebot. Man kann zwar meistens nicht zwischen ellenlangen Ausstattungslisten (oder eher Aufpreislisten) wählen, sondern nimmt eine der wenigen Ausstattungslinien. Dafür sind die Preise sehr fair und die Technik häufig sehr solide. Wer zukunftssicherer planen will sollte auch ein Auge auf die verschiedenen Hybridmodelle werfen. Gerade Toyota bietet ja schon viele Jahre solide Hybridtechnik. Auch sind da Gebrauchte recht interessant und zu guten Preisen erhältlich sobald neue Modelle auf dem Markt kommen.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.802
3.325
Für mich stellt sich die Frage ähnlich, aber andersrum:
Welche gebrauchten Fahrzeuge werden zukünftig quasi unverkäuflich?
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
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2.447
FRA
Momentan existieren für mich beim Thema Auto viel zu viele Unsicherheiten: Welche Hersteller sind noch betroffen? Wurde auch bei Benzinern geschummelt? Wie sehen die Belastungen nach dem neuen WLTP-Verfahren aus? Was unternimmt die Politik hinsichtlich Besteuerung, Fahrverboten, Pflicht zur Nachrüstung irgendwelcher Filter,...?

Daher die Frage, ob nicht auch ein Leasing bzw. eine sog. 3-Wege-Finanzierung (wo Du das Auto nach vereinbarter Laufzeit auch zurückgeben kannst) in Frage kommt?

Die Vorteile sind, dass Du (im Vergleich zum Gebrauchtwagen) erst einmal ein neues Auto hast, bei dem auftretende Mängel auf Garantie behoben werden und Du die kommenden zwei Jahre (bei normaler Fahrleistung) nicht zu irgendwelchen Inspektionen musst. Aber vor allem kann es Dir völlig egal sein, was die Politik entscheidet. Wenn künftig nur noch Fahrzeuge mit blauer, pinker oder gestreifter Plakette in die Innenstädte dürfen und Fahrzeuge unverkäuflich werden, trägst Du dafür nicht das Risiko.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.121
3.020
Z´Sdugärd
Für mich stellt sich die Frage ähnlich, aber andersrum:
Welche gebrauchten Fahrzeuge werden zukünftig quasi unverkäuflich?

Das ist die sehr gute Frage. Ich rate jetzt mal und sag mal das ein icht aktueller Diesel es durchaus schwer haben wird. Allerdings auch nur auf dem Deutschen Markt. Die Autoexport Fuzzis (und damit mein ich nicht Mustafa der nach "Läsdä Breis für Lybien" fragt sondern durchaus sehr seriöse Buden die hochwertige Diesel ins nahe EU Ost Ausland verschachern. DIE verdienen sich nämlich duchaus ne goldene Nase.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Momentan existieren für mich beim Thema Auto viel zu viele Unsicherheiten: Welche Hersteller sind noch betroffen? Wurde auch bei Benzinern geschummelt? Wie sehen die Belastungen nach dem neuen WLTP-Verfahren aus? Was unternimmt die Politik hinsichtlich Besteuerung, Fahrverboten, Pflicht zur Nachrüstung irgendwelcher Filter,...?

Daher die Frage, ob nicht auch ein Leasing bzw. eine sog. 3-Wege-Finanzierung (wo Du das Auto nach vereinbarter Laufzeit auch zurückgeben kannst) in Frage kommt?

Die Vorteile sind, dass Du (im Vergleich zum Gebrauchtwagen) erst einmal ein neues Auto hast, bei dem auftretende Mängel auf Garantie behoben werden und Du die kommenden zwei Jahre (bei normaler Fahrleistung) nicht zu irgendwelchen Inspektionen musst. Aber vor allem kann es Dir völlig egal sein, was die Politik entscheidet. Wenn künftig nur noch Fahrzeuge mit blauer, pinker oder gestreifter Plakette in die Innenstädte dürfen und Fahrzeuge unverkäuflich werden, trägst Du dafür nicht das Risiko.

Das ist die sehr gute Frage. Ich rate jetzt mal und sag mal das ein icht aktueller Diesel es durchaus schwer haben wird. Allerdings auch nur auf dem Deutschen Markt. Die Autoexport Fuzzis (und damit mein ich nicht Mustafa der nach "Läsdä Breis für Lybien" fragt sondern durchaus sehr seriöse Buden die hochwertige Diesel ins nahe EU Ost Ausland verschachern. DIE verdienen sich nämlich duchaus ne goldene Nase.

Es ist ein kleines bisschen Gambling. Du wirst durch die Zulassungswelle die zum 31.8. erfolgt ist sicher sehr gute Angebote für die Tageszulassungen bekommen. Auch stehen zum 30.9. die Quartalszahlen an- da gibt es immer spezielle Sonderangebote.

Beim Tageszugalssenen Euro6 (ohne temp) Benziner hätte ich weniger Bedenken- erst mal war 'schummeln' beim Benziner nicht so einfach, bzw. machte auch keinen Sinn, weil es beim Benziner nicht sowas wie ein Urea System gibt das man 'beliebig' (vereinfacht gesagt) mehr oder weniger hoch dosieren kann.

Dann solltest du deine Augen wie oben schon erwähnt mal von den Produkten des VW Konzerns (ist ja unter dem Blech gleiche Motorentechnik) weglenken und auch mal mal was anderes erwägen - Andere Eltern haben auch schöne Kinder. Da gibt es vielleicht sogar ein Euro 6'getemptes' Auto zum VW Tageszulassungspreis. Also mal Augen auf!

Wie oben auch erwähnt: wegen der Diesel Unsicherheit würde ich erstmal die Finger vom Diesel ohne Euro 6temp lassen bis sich die Sache aufklärt. In jedem Fall müsste ein Diesel (Euro 6 ohne temp) Urea System haben, denn die Softwareupdates sind da wirklich erfolgreich. Taktisch zurückgehaltene Urea Flüssigkeit gibt es da nicht mehr und das KBA guckt genau hin dabei. Auto Schnäppchen gäbe es aber.


Flyglobal
 

technikelse

Erfahrenes Mitglied
18.05.2016
2.092
7
Wiesbaden
Daher die Frage, ob nicht auch ein Leasing bzw. eine sog. 3-Wege-Finanzierung (wo Du das Auto nach vereinbarter Laufzeit auch zurückgeben kannst) in Frage kommt?

Die Vorteile sind, dass Du (im Vergleich zum Gebrauchtwagen) erst einmal ein neues Auto hast, bei dem auftretende Mängel auf Garantie behoben werden und Du die kommenden zwei Jahre (bei normaler Fahrleistung) nicht zu irgendwelchen Inspektionen musst. Aber vor allem kann es Dir völlig egal sein, was die Politik entscheidet. Wenn künftig nur noch Fahrzeuge mit blauer, pinker oder gestreifter Plakette in die Innenstädte dürfen und Fahrzeuge unverkäuflich werden, trägst Du dafür nicht das Risiko.

Eben. Leasing ist zwar nicht die billigste Variante aber unter der momentan herrschenden Unsicherheit die für mich beste. Ich habe jetzt meinen vierten Leasingwagen und war mit dem Model und den Konditionen stets zufrieden. Es gibt kein Restwertrisiko durch Wertverfall basierend auf politischem Eiertanz, weil der Restwert als Teil des Leasingvertrages kalkuliert wird.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
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Unter TABUM und in BNJ
Wie oben auch erwähnt: wegen der Diesel Unsicherheit würde ich erstmal die Finger vom Diesel ohne Euro 6temp lassen bis sich die Sache aufklärt. In jedem Fall müsste ein Diesel (Euro 6 ohne temp) Urea System haben, denn die Softwareupdates sind da wirklich erfolgreich. Taktisch zurückgehaltene Urea Flüssigkeit gibt es da nicht mehr und das KBA guckt genau hin dabei. Auto Schnäppchen gäbe es aber.

Flyglobal

Interessant wird es zB bei „meinem“ (Firmenfahrzeug) A6 3.0tdi, Baujahr 2018 aber noch altes A6 Modell. Der ist Euro 6 ohne „temp“ und hat AdBlue Technik. ABER: Ein Update auf 6temp oder ein sonstiges Softwareupdate ist weder seitens Audi noch seitens KBA vorgesehen...
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Interessant wird es zB bei „meinem“ (Firmenfahrzeug) A6 3.0tdi, Baujahr 2018 aber noch altes A6 Modell. Der ist Euro 6 ohne „temp“ und hat AdBlue Technik. ABER: Ein Update auf 6temp oder ein sonstiges Softwareupdate ist weder seitens Audi noch seitens KBA vorgesehen...

Sollte Entwarnung sein: Da kein Update vorgesehen ist, gehe ich davon aus das dein A6 3.0tdi BJ 2018 bereits serienmäßig eine KBA geprüfte deutlich verbesserte Abstimmung hat die neben der Beseitigung der Schummelsoftware und anderen Maßnahmen auch einen deutlich erweiterten Wirkbereich des Urea Systems hat. Da muss also nix mehr gemacht werden, weil schon vebessert vom Band gelaufen.

Für Euro6temp im alten Modell war es ja unnötig da noch komplett umzustellen. Der Wirkbereich des Urea Systems sollte bei deinem bis an die technische Grenze gehen (nehme ich mal an). D.h. bis ca. -7/8 Grad sollte es wirken. Bei etwa bei -11 Grad friert das Zeugs, eine Urea Heizung wie die neuen 6dtemps mag er nicht haben)


Flyglobal
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Wie oben auch erwähnt: wegen der Diesel Unsicherheit würde ich erstmal die Finger vom Diesel ohne Euro 6temp lassen bis sich die Sache aufklärt. In jedem Fall müsste ein Diesel (Euro 6 ohne temp) Urea System haben, denn die Softwareupdates sind da wirklich erfolgreich. Taktisch zurückgehaltene Urea Flüssigkeit gibt es da nicht mehr und das KBA guckt genau hin dabei. Auto Schnäppchen gäbe es aber.


Flyglobal

In der von mutzo86 angedachten Kompaktklasse mit 125 PS haben die meisten Diesel doch auch mit 6d-TEMP kein SCR, oder täusche ich mich da? Warum sollte also ein Euro 6d ohne Temp und ohne SCR da problematisch sein?

mutzo86 könnte vielleicht etwas zu seiner jährlichen Fahrleistung schreiben. Ebenso ob er vor hat das Auto in den nächsten Jahren wieder zu verkaufen oder er es lieber zuende fahren möchte. Das sind wichtige Faktoren bei der Auwahl des Motors und ob etwaige marken-/modellspezifische Wertverluste berücksichtigt werden sollten.
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Für mich stellt sich die Frage ähnlich, aber andersrum:
Welche gebrauchten Fahrzeuge werden zukünftig quasi unverkäuflich?

Mein Eindruck: Diesel unter Euro 6 gehen hauptsächlich in den Export. Einen solchen würde ich mir in Deutschland nur noch zulegen wenn ich auf dem Land wohnen würde, knapp bei Kasse bin und ihn fahren würde bis er kaputt geht. Ansonsten sind junge gebrauchte Diesel mit Euro 6 oftmals sehr günstig zu bekommen. Bei entsprechend hohen Fahrleistungen sind sie sicherlich eine Überlegung wert. Auch sollte beim momentanen Preisniveau der zukünftige Wertverlust mittlerweile nicht mehr so dramatisch ausfallen, im europäischen Ausland sind sie weiterhin gefragt:

https://www.automobilwoche.de/artic...brauchte-diesel-pkw-werden-zum-exportschlager

Da momentan viel in den Export geht, würde ich das größte Risiko bei großen Dieselmotoren mit verhältnismäßig hohem Verbrauch sehen. Theorie dahinter: Im Unterhalt einfach zu teuer für die Zielgruppe in den Exportmärkten.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Für mich stellt sich die Frage ähnlich, aber andersrum:
Welche gebrauchten Fahrzeuge werden zukünftig quasi unverkäuflich?

Bedingt durch ein technisches KO an unserem Elefanten stand ich auch kurzfristig und unerwartet vor dieser Entscheidung, die nun doch um 1-2 Jahre verschoben ist aber in meinem Fokus bleibt.
Eine Interimslösung für einen jungen Diesel scheiterte genau an Überlegungen zum Wiederverkaufswert in 2-3 Jahren.
Die hohe Sitzposition im SUV hat mir ein Mal das Leben gerettet und ich möchte sie trotz aller Anerkenntnis ökologischer und ökonomischer Nachteile nicht missen.
Da ich mein Fahrzeug, wo zulässig, auch ausfahre, verbieten sich Benziner (zuvor mit 4.6L V8 immer 23L Super Plus/100km unabhängig von der Fahrweise (Touareg V8 schwankte zumindest zwischen 18 und 26L), der Diesel-Elefant kommt im Schnitt auf 11,5L.
Rein Elektrisch scheitert an der Lade-Infrastruktur in Firma (behebbar), Mehrparteientiefgarage (kurzfristig nicht behebbar) und Reichweite (Köln-Karlsruhe/Pforzheim und zeitnah zurück).
Momentan hiesse die Lösung Hybrid, aber ich möchte mich nicht mehr mit einem hysterischen, überzüchteten und überforderten 4-Zylinder bei +/- 2Tonnen zu stressen.
Wahrscheinlich liefe es also wieder auf einen grossen Diesel im Leasing hinaus mit entsprechenden Garantien zum Rückgabewert und zur Innenstadtnutzung, aber dies liefe meinem Hang zuwider, so eine Droschke bis weit nach der Abschreibung auszulutschen, statt mich an kurzfristigen Entsorgungszyklen zu beteiligen.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
In der von mutzo86 angedachten Kompaktklasse mit 125 PS haben die meisten Diesel doch auch mit 6d-TEMP kein SCR, oder täusche ich mich da? Warum sollte also ein Euro 6d ohne Temp und ohne SCR da problematisch sein?

mutzo86 könnte vielleicht etwas zu seiner jährlichen Fahrleistung schreiben. Ebenso ob er vor hat das Auto in den nächsten Jahren wieder zu verkaufen oder er es lieber zuende fahren möchte. Das sind wichtige Faktoren bei der Auwahl des Motors und ob etwaige marken-/modellspezifische Wertverluste berücksichtigt werden sollten.

Also technisch ist ein Euro 6 Temp ohne SCR Kat machbar, so bis etwa zur Golf Klasse. Ausnahmen wie z.B. Mazda (bis Mazda 6, also 'Passat' Klasse) bestätigen die Regel. Allerdings haben nach dem Abgasskandal einige Hersteller beschlossen trotz Machbarkeit auch in der Golf Klasse auf SCR Systeme zu setzen. Grund ist dass mit dem steigendem Fokus auf die NOX real drive emisisons auch außerhalb des Zyklusses hier einfach mehr Freiheiten zur Motor Abstimmung bestehen.

Euro 6d ohne temp wird ja erst in 2 Jahren die Regel sein, dann gibt es 6d mit verringertem RDE Abgasabweichungen: Statt 110% plus sind dann im RDE Betrieb nur noch 50% mehr Abgase erlaubt als im WLTP Testzyklus. er dann noch nicht auf SCR umgestellt hat, der muss es spätestens dann, bringt vielleicht aber auh eine andere Motorgeneration.

Du meintest aber wahrscheinlich die bis 'eben- 31.8.18' gültige Euro 6. Bei der sind Golfs und auch Passats (meist die kleineren) ohne SCR ausgestattet. Hier tun sich die Hersteller mit Softwareupdates schwerer den Bereich außerhalb des Testzyklusses(ganz ohne Schummelsoftware) mit geringeren NOX Werten darztustellen, weil das ursprünglich in der Auslegung nicht notwendig war - es gab kein RDE und war nie vorgesehen. Es fehlt der Parameter SCR / UREA Dosierung bei solchen Software updates und das Update muss mit Eingriff in die Speicherkat Abstimmung (die meisten Euro 6 ohne SCR Kat haben einen), Abgasrückführung oder Einspritztiming dargestellt werden. Dies ist eine schwierige Balance und man läuft Risiko an Fahrbarkeit und Dauerhaltbarkeit einzubüßen. Daher muss man da vorsichtig ran und es muss vernünftig getestet werden. Das dauert.

Aus all diesen Gründen empfehle ich, dass man wenn man einen (neu) gebrauchten Euro6 Diesel in Erwägung zieht einen mit Urea System zu bevorzugen, einfach weil wie beschrieben die Software updates einfacher und bedeutend risikoloser sind. Die meisten Euro6 Tageszuassungen aus 2018 sind sowieso schon länger mit 'updates' vom Band gelaufen und sollten auch so recht sauber sein. (siehe mein Kommentar zum 18er Audi V6 oben- gilt Analog auch für kleinere)


Flyglobal
 
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derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
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SHE
Du meintest aber wahrscheinlich die bis 'eben- 31.8.18' gültige Euro 6. Bei der sind Golfs und auch Passats (meist die kleineren) ohne SCR ausgestattet. Hier tun sich die Hersteller mit Softwareupdates schwerer den Bereich außerhalb des Testzyklusses(ganz ohne Schummelsoftware) mit geringeren NOX Werten darztustellen, weil das ursprünglich in der Auslegung nicht notwendig war - es gab kein RDE und war nie vorgesehen. Es fehlt der Parameter SCR / UREA Dosierung bei solchen Software updates und das Update muss mit Eingriff in die Speicherkat Abstimmung (die meisten Euro 6 ohne SCR Kat haben einen), Abgasrückführung oder Einspritztiming dargestellt werden. Dies ist eine schwierige Balance und man läuft Risiko an Fahrbarkeit und Dauerhaltbarkeit einzubüßen. Daher muss man da vorsichtig ran und es muss vernünftig getestet werden. Das dauert.

Aus all diesen Gründen empfehle ich, dass man wenn man einen (neu) gebrauchten Euro6 Diesel in Erwägung zieht einen mit Urea System zu bevorzugen, einfach weil wie beschrieben die Software updates einfacher und bedeutend risikoloser sind. Die meisten Euro6 Tageszuassungen aus 2018 sind sowieso schon länger mit 'updates' vom Band gelaufen und sollten auch so recht sauber sein. (siehe mein Kommentar zum 18er Audi V6 oben- gilt Analog auch für kleinere)


Flyglobal

Korrekt, ich meinte Euro 6 ohne d. Wenn man also bereits einen Euro 6 Diesel ohne TEMP besitzt, dann kann es unter Umständen sein, dass der Hersteller hier Softwareupdates zur Abgasoptimierung vornimmt, was dann zu Leistungseinbußen und Langzeithaltbarkeit der Komponenten führen kann? Auch wenn dort keine "Schummelsoftware" eingesetzt wurde? Ich dachte immer da müsste man nicht rein, wenn nicht geschummelt wurde.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Korrekt, ich meinte Euro 6 ohne d. Wenn man also bereits einen Euro 6 Diesel ohne TEMP besitzt, dann kann es unter Umständen sein, dass der Hersteller hier Softwareupdates zur Abgasoptimierung vornimmt, was dann zu Leistungseinbußen und Langzeithaltbarkeit der Komponenten führen kann? Auch wenn dort keine "Schummelsoftware" eingesetzt wurde? Ich dachte immer da müsste man nicht rein, wenn nicht geschummelt wurde.

Es ist zu unterscheiden ob das Auto schon so vom Band gelaufen ist oder nicht: Wie gesagt haben viele (nicht VW Konzern) Hersteller bei laufenden Modellen angefangen bereits kurz nach dem Abgasskandal ihre Autos ohne Schummelsoftware mit mehr Fokus auf NOX in Bereichen außerhalb des Testzykus abzustimmen und das Zug um Zug in die Serie einfließen lassen, das alles sogar oft noch vor dem Dieselgipfel. Das ist dann ganz regulär wieder getypprüft worden und wurde z.B. als typische Modelljahressoftware mit Neuwagen ab Stichtag x ausgeliefert. Diese Abstimmung ist ausgiebig getestet und unterliegt den Testkriterien wie sonst auch, z.B. 160.000 km garantierte Emissionen innerhalb enger Verschleterungsfaktoren.

Die gleiche Sofware steht dann oft auch als Software Update für bereits ausgelieferte Modelle zur Verfügung, wenn sich die Hardware nicht geändert hat. Bei ausgelieferten Modellen muss bei freiwilligen Updates aber der Kunde gefragt werden. Bie VW gibts wegen der Schummelkomponente keine Wahl, da das ein angeordneter Rückruf wegen Betrug ist.

Ist das Modell so nicht mehr in Produktion ist es etwas schwieriger mit den Sofware Updates, da sind nur begrenzt Fahrzeuge und Material für ausgiebiges Testen in vorhanden. Man hat einfach keine Flotten von 'alten' Autos zur Verfügung. Hier wird der Hersteller aber in der Regel die NOX Verbesserung so gestalten, dass kein Nachteil in der Haltbarkeit vorhanden ist. Das gebietet schon die Sorgaftspflicht, NOx hin oder her - dem Kunden kann keine verschlechterte Dauerhaltbarkeit zugemutet werden. Trotzdem kann kann man mit Refokusierung auf NOX auch einige Erfolge erzielen- die 'low hanging fruits' werden da einfach mitgenommen.

Sollten sich die Bedingungen weiter verschärfen und z.B. nachträgliche RDE Messungen für Euro 6 zur Wirksamkeitsprüfung von Software update eingeführt werden (dass man dann z.B. in die Stadt fahren kann), dann fährt man mit dem Kauf eines SCR/ Urea ausgestatteten Diesels besser als mit einem ohne, weil es eben mehr Reduzierungsmöglichkeiten bietet.

Flyglobal
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.077
8.169
Dahoam
@Flyglobal: Einfach ein Dankeschön für deine vielen Beiträge mit fachlich fundiertem Hintergrund!!! (y)
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Sollten sich die Bedingungen weiter verschärfen und z.B. nachträgliche RDE Messungen für Euro 6 zur Wirksamkeitsprüfung von Software update eingeführt werden (dass man dann z.B. in die Stadt fahren kann), dann fährt man mit dem Kauf eines SCR/ Urea ausgestatteten Diesels besser als mit einem ohne, weil es eben mehr Reduzierungsmöglichkeiten bietet.

Flyglobal

Ich glaube das ist der Knackpunkt und sicher zum jetzigen Zeitpunkt Kaffeesatzleserei, ob es solche nachträglichen Anforderungen geben wird.

@flyglobal: Auch von meiner Seite ein dickes Dankeschön für deine ausführlichen Antworten!
 

DavidHB

Erfahrenes Mitglied
14.04.2017
755
4
Bremen
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kauf dir ein Huyandai Ionic. Das ist ein E-Auto mit einer tatsächlichen Reichweite von ca 250 km. An Schnellladestationen ist der innerhalb von ca 20 bis 30 Minuten bei 95%. Es gibt mittlerweile auch Schnellladestationen bei denen das Auto innerhalb von 10 bis 15 Minuten voll ist. In der teuersten Ausstattung mit allem was man gebrauchen kann oder nicht, kostet er ca 33.000 Euro. Wir haben auf Arbeit selbst dieses Auto und es macht einfach Spaß das zu fahren [emoji16]
 

FlyerM

Reguläres Mitglied
03.05.2018
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MUC
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kauf dir ein Huyandai Ionic. Das ist ein E-Auto mit einer tatsächlichen Reichweite von ca 250 km. An Schnellladestationen ist der innerhalb von ca 20 bis 30 Minuten bei 95%. Es gibt mittlerweile auch Schnellladestationen bei denen das Auto innerhalb von 10 bis 15 Minuten voll ist. In der teuersten Ausstattung mit allem was man gebrauchen kann oder nicht, kostet er ca 33.000 Euro. Wir haben auf Arbeit selbst dieses Auto und es macht einfach Spaß das zu fahren [emoji16]

Übrlegen dank der ganzen Prämien nun auch wegen Elektro. Hätte außerdem eine Gratis Lademöglichkeit auf der Arbeit (steuerfrei). Sind die 250km bezogen auf durchschnittliche Fahrweise (also stadt, land etc.) oder auf reine Autobahn? :)
 

DavidHB

Erfahrenes Mitglied
14.04.2017
755
4
Bremen
Übrlegen dank der ganzen Prämien nun auch wegen Elektro. Hätte außerdem eine Gratis Lademöglichkeit auf der Arbeit (steuerfrei). Sind die 250km bezogen auf durchschnittliche Fahrweise (also stadt, land etc.) oder auf reine Autobahn? :)
Die 250 km beziehen sich auf durschnittliche Fahrweise. Klar ist natürlich, wenn du auf der Autobahn Vollgas fährst, dass dann die Reichweite sinkt[emoji6]
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Noch ne Frage: Kann mir jemand erklären, warum sich unser Bundesverkehrsandi so vehement gegen die blaue Plakette wehrt?

Es ist doch inzwischen kein "unwahrscheinliches Szenario" mehr, daß viele Städte begrenzte bzw. später auch komplette Dieselfahrverbote für niedrige Umweltklassen einführen sondern es ist bereits Realität.

Wie zum Henker sollen denn die Städte die Einhaltung kontrollieren, wenn selbst der neueste und sauberste Diesel mit der gleichen Plakette rumfährt wie ein älterer, per Anweisung gesperrter Diesel...?
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Noch ne Frage: Kann mir jemand erklären, warum sich unser Bundesverkehrsandi so vehement gegen die blaue Plakette wehrt?

Es ist doch inzwischen kein "unwahrscheinliches Szenario" mehr, daß viele Städte begrenzte bzw. später auch komplette Dieselfahrverbote für niedrige Umweltklassen einführen sondern es ist bereits Realität.

Wie zum Henker sollen denn die Städte die Einhaltung kontrollieren, wenn selbst der neueste und sauberste Diesel mit der gleichen Plakette rumfährt wie ein älterer, per Anweisung gesperrter Diesel...?

Kann nur vermuten:
Wenn es mit der blauen Plakette keine Einzelerkennung gibt, dann kann man sehr schnell ganze Gebiete: 'Umweltzonen' als gesperrt ausweisen obwohl dort überhaupt kein Stickoxyd Problem vorliegt. In Frankfurt ist das ja schon ein Thema. Mit der Verhinderung der Einzelerkennung müssen sich Staat, Kläger und beklagte mehr Mühe geben beim Thema Fahrverbote.
Also momentan gilt also: Keine Blaue Plakette, keine ganz schnelle Einführung flächendeckender Fahrverbote, bzw. je nach Sichtweise - Enteignung der Fahrzeughalter.

Das Ganze könnte sich drehen, wenn es auf Dauer es wirklich 'überall' flächenweise Fahrverbote geben sollte. Dann macht eine Erkennung dann irgendwann Sinn.

Flyglobal
 
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