Ich finde es sehr interessant wie einige hier argumentieren und ich frage mich ob auch nur einer von euch bereit wäre, den von Lufthansa angebotenen Einkommensverlust! hin zu nehmen.
Ich höre?
Alles schon mitgemacht... z.B. 3 Jahre lang jedes Jahr 78 Stunden Mehrarbeit ohne Bezahlung. Oder 4,5% des Jahresgehaltes als freiwilligen Kredit an den Arbeitgeber, Rückzahlung ungewiss. Nicht-Zahlung von Leistungsprämien war in der Vergangenheit fast schon üblich, genau wie Kürzung von Weihnachts- und Urlaubsgeld. Und Tariferhöhungen? Wenn es gut läuft etwa alle 3 Jahre mal 2-3%, auf die letzten 10 Jahre gesehen waren es zusammen nicht mal 10%. Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen deswegen zu streiken und das hat auch niemand anderes gemacht.
Ohne diese ganzen Aktionen würde es uns heute vermutlich nicht mehr geben (Familienunternehmen mit >250 jähriger Firmengeschichte). Lieber habe ich doch einen sicheren Arbeitsplatz, Spaß an der Arbeit und identifiziere mich mit meinem Arbeitgeber als ständig auf Konfrontation zu gehen. Es zwingt mich doch niemand für den Arbeitgeber zu arbeiten. Wenn ich dort nicht mehr zufrieden bin, gehe ich einfach. Ich wüsste nicht was mir das Recht geben sollte meine Arbeit zu verweigern während ich noch einen gültigen Vertrag habe. Wenn dann höchstens ein vorzeitiges Kündigungsrecht, mehr nicht. Aber ich würde doch nicht absichtlich unseren Kunden schaden, nur um damit meinen Arbeitgeber zu erpressen das er *mir* mehr zahlt.
Wenn Verdi wollte, könnten die den Schaden für den Kunden (und Kollegen an Hotlines oder sonstwo die den Ärger der Kunden hautnah abbekommen) auch kleiner halten, z.B. indem sie die Streiks mindestens eine Woche im Voraus ankündigen würden. Dann hätten alle Kunden genug Zeit auf andere Flüge umzubuchen, die Kosten für die LH wären jedoch fast die selben. Und falls das nicht reicht, sollen die halt gleich zwei Tage streiken... lieber Dienstag und Freitag streiken und eine Woche vorher ankündigen, als Mittwoch streiken und das erst Dienstag Abend bekannt geben.