24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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GmK

Erfahrenes Mitglied
26.03.2012
991
0
HAM
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Herr Spohr hat ja gerade auf der PK gesagt, dass das Procedere, ein Mitglied der Kabinencrew im Cockpit zu installieren, während ein Mitglied der Cockpitcrew ebendieses verlässt, in Europa absolut unüblich sei.

Wenn ich nun aber lese, dass das sowohl bei FR als auch bei BA usus ist, erweist sich - bei deren Marktanteilen - diese Aussage als definitiv falsch!

Kleine Korrektur, wobei ich mich gerne auch selber korrigieren lasse:

Es sei bei den großen Carriern unüblich und die, die zur LH Gruppe gehören. Ob er jetzt vergessen hat, dass BA auch groß ist, ist eine andere Frage, aber seine Antwort erschien mir sehr in Richtung "Bei uns wird das nicht gemacht" zu gehen, anstatt pauschal auf "ganz Europa"
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.499
923
MUC/EDMM
Danke. Erlaubt mir bitte noch eine Frage: Haben FB eine entsprechende Ausbildung, um im Notfall irgendwie das Flugzeug zu bedienen? Nach der Aussage von Spohr auf der PK scheint das nicht der Fall zu sein, zumindest nicht in Deutschland.
Bei der hier genannte 2 Mann Regel in den USA sind Crew-Mitglieder beteiligt, sind die dann anders ausgebildet?

Den Funk bedienen... ?
 
M

MRHN

Guest
Ist denn eigentlich sicher, dass der Pilot das Cockpit zur Toilette verlassen hat?

Hier kam eben der Gedanke, dass ihm unwohl geworden ist, und er deshalb gegangen sei und der Copilot dann ja ggf auch irgendwas hätte einatmen können. Vielleicht ist er dann ja beim bewusstlos werden nur noch an den Knopf gekommen um den Sinkflug einzuleiten. Wenn man bewusstlos wird, atmet man ja doch genau so weiter, wie normal?!
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.934
10.337
Dahoam
Bei so einer Aussage bestätigt das nur meine Aversion gegen LH und Konsorten

Es ist generell ein Problem mit LH-Piloten über die Sicherheit im Cockpit zu diskutieren sobald es in ihre Entscheidungsbefugnis geht (Videokamera für den CVR oder auch eine zweite Person im Cockpit wenn sie kein Pilot ist).


Das Problem ist, das auch aus meiner Sicht, niemand alleine im Cockpit sein sollte, Stichwort Hemmschwelle, Zeitgewinn etc...

Ein Selbstmordpilot der das gezielt machen will kann sowas auch mit einem zweiten Mann im Anflug machen. Stick nach unten und der Zweite hat keine Chance mehr. Durch eine zweite Person kann man psychisch labile Täter eher abfangen. Es ist eine Sache abgeschottet im Cockpit den Flieger gegen den Berg zu fliegen, aber ist eine andere Sache jemand davor mit bloßen Händen umzubringen oder denjenigen bei der Tag in die Augen schauen zu müssen. Und die zweite Person wehrt sich in jedem Fall.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
5
BER
Aber ein Fall wie dieser erscheint mir irgendwie nicht schlüssig. So viel Vorplanung wäre vonnöten. So viele Unwägbarkeiten. Nein, mich überzeugt das nicht.


Warum Vorplanung? Der Co-Pilot ist wahrscheinlich nicht morgens mit dem Gedanken aufgestanden: "Heute bring ich mich um indem ich mein Flugzeug abstürzen lasse."
Wenn jemand suizidal ist, ist er das ja nicht durchgehend. Die Stimmung schwankt - in einem Moment geht es ihm verhältnismäßig gut und Selbstmord ist kein Thema, dann kommt ein Schub und er ist "bereit" für einen Selbstmord. Aber in der Situation gibt es vielleicht keine Möglichkeit, die Stimmung bessert sich und die suizidale Handlung unterbleibt.

Auf dem Rückflug von BCN gab es dann aber einen Moment, wo die Bereitschaft Suizid zu begehen da war - und auch die passende Gelegenheit, weil der Pilot das Cockpit verlassen hatte. Vorplanung ist nicht nötig - es fallen zufällig Stimmungslage und Gelegenheit zusammen. Deshalb gibt es auch keinen Abschiedsbrief.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Fand ich ich eigentlich gut - keine überschnellen Kurzschluss-Entscheidungen. Erst muss man alle Risiken abwägen.

Ich sähe das nicht als Kurzschluß-Reaktion.

Es bestand eine berechtigte Gefahr, daß sich Unbefugte in terroristischer Absicht Zugang zum Cockpit verschafften- diese Option wurde so gut es geht unterbunden.

Nun besteht ganz offensichtlich ein Gefahrenpotential darin, daß ein Mensch (oder auch mehrere im schlimmsten Fall) sich allein im Cockpit aufhält, sei es, weil er bewußtlos wird oder eben aus schlimmen Beweggründen.

Da sollte doch alles dafür getan werden, daß man auch dieses Gefahrenpotential minimiert- und wenn nur die Anwesenheit eines FBs schon helfen könnte, dann sollte man diese Möglichkeit wahrnehmen.

Natürlich kann man leider nicht alle Eventualitäten ausschließen, es geht aber um mögliche Risiko-Minimierung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.499
923
MUC/EDMM
(...)Hier gab es Planung, Vorsatz zum Töten anderer Menschen. Wie das Wort schon ausdrückt, beim Selbstmord ermordet man sich selber als gesetztes Ziel. Wenn es dieses gewesen wäre, hätte es andere Möglichkeiten gegeben, wie er SICH ALLEINE hätte umbringen können.

Warum dann das A/C nicht medienwirksam auf eine Stadt fallen lassen, anstatt es in eine einsame Bergregion zu steuern?
 
A

Anonym38428

Guest
Aha. Und alle anderen Airlines sind wegen dieses Vorfalles jetzt sicher ? Was spricht dagegen wenn sich (Co) Pilot und FA absprechen ?
Was wenn beide Piloten lebensmüde sind ? Was wenn die Kabinenbesatzung kollektiven Selbstmord betreiben möchte ?
Ein solcher Vorfall kann sich bei jeder anderen Airline ereigne.

Eben. Wie das Kind nun heißt ist doch völlig egal.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.934
10.337
Dahoam
Offenbar gibt es also durchaus Airlines mit weniger Beratungsresistenz als die Lufthansa-Gruppe.

Dort gibt es vermutlich keinerlei Gewerkschaft oder starke Pilotenvertretung die dies verhindert. Ähnlich bei FR. Selbst wenn LH wollte geht das nur wenn die Piloten mitspielen.
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
6
FRA
Kleine Korrektur, wobei ich mich gerne auch selber korrigieren lasse:

Es sei bei den großen Carriern unüblich und die, die zur LH Gruppe gehören. Ob er jetzt vergessen hat, dass BA auch groß ist, ist eine andere Frage, aber seine Antwort erschien mir sehr in Richtung "Bei uns wird das nicht gemacht" zu gehen, anstatt pauschal auf "ganz Europa"

Ryanair ist mit einer Flottenstärke von 302 Jets (+275 Bestellungen) auch nicht gerade eine Klitsche.

Sie finden hier bei uns nur weniger Wahrnehmung, vor allem, weil sie keine Business und Fööörst anbieten.
 
A

Anonym38428

Guest
Kann man nicht vergleichen, Norwegian befindet sich nicht solch einer Situation wie der Lufthansa Vorstand, der sofort auf die Frage antworten musste.

Das hat nichts mit Beratungsresistenz zu tun.

Es zwingt keiner den Lufthansa Vorstand jetzt, sofort und in dieser Stunde hierzu irgendwelche Erklärungen abzugeben, ohne dies Überdenken zu können. Dennoch wurde dies getan. Anstelle einer kategorischen Ablehnung erwarte ich, dass man die Möglichkeit zumindest in Erwägung zieht und abwägt.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.001
42
www.vielfliegertreff.de
Kann man nicht vergleichen, Norwegian befindet sich nicht solch einer Situation wie der Lufthansa Vorstand, der sofort auf die Frage antworten musste.

Das hat nichts mit Beratungsresistenz zu tun.

Eben. Die nicht betroffene Airline reagiert und zieht Konsequenzen, die betroffene Airline hält dieselben Konsequenzen für unnötig. Wenn du meinst, dass dieses Verhalten für Lufthansa (und vielleicht sogar gegen Norwegian) spricht, darfst du das gerne tun. Ich sehe es halt andersrum.
 
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Huey

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06.04.2009
4.484
-1
Wenn einem Piloten unwohl wird dann kommuniziert er das mit dem Kollegen damit er weiß was los ist. Das gehört zu einer guten Crew-Coordination.

Und da bist du ganz sicher?

Es wird spannend, ob Frau Dr. Merkel gleich verurteilt oder die Klippe diplomatisch umschifft!
 

flysurfer

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06.03.2009
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Es zwingt keiner den Lufthansa Vorstand jetzt, sofort und in dieser Stunde hierzu irgendwelche Erklärungen abzugeben, ohne dies Überdenken zu können. Dennoch wurde dies getan. Anstelle einer kategorischen Ablehnung erwarte ich, dass man die Möglichkeit zumindest in Erwägung zieht und abwägt.

So ist es. Er hätte ja einfach nur sagen können, dass man die Konsequenzen zu diesem Zeitpunkt noch nicht formulieren könne, aber dass selbstverständlich alle denkbaren Optionen geprüft würden.

Hat er aber nicht gesagt, sondern sich festgelegt, dass die LH keine allgemeinen Konsequenzen ziehen müsse, das es sich um einen "Einzelfall" handele.
 
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ABEKLH

Erfahrenes Mitglied
07.04.2010
507
0
DUS/FRA
Herr Spohr hatte in der Presse-Konferenz deren Sicherheitskonzept verteidigt, da es sich ja bisher immer bewährt hat.

26.03.2015 14:44 Uhr Lufthansa-Chef Spohr verteidigt die Sicherheitsmaßnahmen zu Sicherung des Cockpits. Egal wie hoch das Thema Sicherheit hänge - und die Lufthansa habe wirklich hohe Standards - könne man solche Einzelereignisse nicht ausschließen, so Spohr.
Q: https://www.tagesschau.de/newsticker/germanwings-243.html

Da muss man ihm wohl leider beipflichten.