Sorry, aber das ist Quatsch mit Sosse.
Aktueller Fall bei mir:
Vor gut 10 Tagen eine höherwertige Uhr beim Konzi bestellt, immerhin höhere vierstellige Anzahlung (=20% des Kaufpreises).
Konzi ruft mich gestern an, kann nicht fristgerecht liefern, bietet von sich aus Rückzahlung und Rücktritt vom Kauf an.
Kohle heute auf meinem Konto. Ich bin nicht glücklich, da ich die Uhr nicht bekommen habe, aber zufrieden mit dem korrekten Verhalten des Händlers.
Ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt "in der Hand des Lieferanten".
Donnerknispel.

Hier sind einige Leute Unternehmer/Geschäftsführer und ich würde das vom OP beschriebene Gebaren keineswegs als gottgegeben betrachten.
Und schon gar nicht muss der OP "nach den Regeln des Händlers" spielen.
Es sei denn der Händler ist unseriös.
Du darfst selbstverständlich deine komplett eigene Ansicht dazu haben.
Der OP hatte mich gefragt es zu begründen, und das habe ich getan.
Damit kann jeder anfangen, was wer will.
Zu meinen aktiven Zeiten habe ich dann ein "nettes" Schreiben zurückverfasst, ob derjenige seinen bestellten Artikel noch haben möchte oder nicht, das möge er uns doch bitte wissen lassen, ansonsten hätten da noch 10 andere Interesse dran?
30% hat er mit Auftrag schon anbezahlt und er solle doch bei Lieferung die restlichen 70% sofort bereithalten, ansonsten nähmen meine Monteure den Artikel ganz einfach wieder mit.
ich war jetzt zugegenbenermaßen nicht in der Möbelindustrie, was aber egal ist, da es prinzipiell überall so abläuft.
Der Kunde kann ja gerne die Rechtsmittel einlegen, haben aber ehrlich gesagt die allerwenigsten getan.
Ja, auf dieser Position läuft vieles auf der Ebene drohen und gegendrohen, reines Gepoker.
Und wer erstmal das Geld hat, dem der Andere hinterherklagen darf, sitzt ganz stark am langen Hebel.
Was letztlich wirklich zählt ist sich selbst in die Position des Starken zu manövrieren.
Wenn man eine Anzahlung leistet ist diese Position als Kunde aber bereits erheblich geschwächt, denn wenn es um ein 20.000 Euro Stück zum Beispiel geht, risikert man ja bereits eine Summe von 6.300 Euro. Für viele Privatleute ist das kein Pappenstil.
Die überlegen sich dann schon, in welchem Ton sie mit dem Lieferanten sprechen und vor allem, ob sie 4 Wochen Lieferzeitverzug nicht einfach stillschweigend hinnehmen. Ist schließlich das viel kleinere Übel, als 6.300 Euro hinterherzuklagen.