26.07.2015 Passagier-Aufstand auf Air-Europa-Flug UX6028 von Ibiza nach Madrid

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Kurzentschlossener

Guest
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Manche Piloten sind zu ehrlich und informieren alle Passagiere sehr ausführlich.

Passagier-Aufstand auf Air-Europa-Flug

45 Passagiere weigerten sich auf einem Air-Europa-Flug mitzufliegen. Der Pilot hatte etwas zu genau erklärt, warum man einen Umweg nehmen muss.

Was für ein Ende des Urlaubs: Zunächst hatte sich Sonntagabend (26. Juli) der Abflug von Air-Europa-Flug UX6028 von Ibiza nach Madrid bereits verspätet, weil die Fluglotsen streikten. Dann machte der Pilot eine Durchsage, die es in sich hatte: Die Boeing 737 werde nicht wie geplant nach Madrid fliegen, sondern nach Mallorca, wo die Passagiere den Flieger wechseln müssten.

Der Grund, weshalb man das Flugzeug wechseln musste, machte einigen Passagieren Angst: Es gebe «Probleme mit den Bremsen». Doch das würde eigentlich kein Problem sein, daher fliege man auch nach Mallorca. Der Pilot verglich es mit dem Ausfall des Antiblockiersystems eines Autos. Bremsen könne man eigentlich immer noch. Das hat nicht alle überzeugt. Nach der Durchsage weigerten sich 45 Passagiere, mitzufliegen.

Passagier-Aufstand auf Air-Europa-Flug - aeroTELEGRAPH

Ob dieser Pilot von seinem Arbeitgeber bestraft wird? Ich hoffe nicht.

Aber Fakt ist: Sein spontaner Vergleich mit dem Ausfall des Antiblockiersystems eines Autos hat die Fluggesellschaft 45 Passagiere gekostet.

Frage an unsere Spezialisten hier:
Wäre es besser, wenn Piloten in solchen Fällen nicht zu viel erzählen und begründen würden?
Vielleicht nicht ganz die Klappe halten, aber eben auch nicht zu viel sagen?
 
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Reaktionen: Hoteltraum

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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2.421
Finde das ebenfalls etwas merkwürdig.

45 Passagiere in einer 738 auf IBZ-MAD im Hochsommer bei UX?
 
A

Anonym-36803

Guest
Kann mir jemand verständlich erklären, warum der Flieger in PMI, nicht aber in MAD landen konnte?
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
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HAM
Wobei die ganze Geschichte sowieso nicht stimmen kann, zumindest ist laut fr24 der Flug UX6028, wenn auch mit 4 - 5h Verspätung, ordnungsgemäss IBZ-MAD ohne Zwischenstopp in PMI geflogen:
Flightradar24.com - Live flight tracker!

"
2015-07-26
UX6028 Ibiza (IBZ) Madrid (MAD) 21:40 CEST 02:16 22:45 CEST
Landed 03:00 "


Edit: Nachdem man dann also die 45 überbuchten Passagiere erfolgreich vergrault hatte, hat sich dann der Kapitän wohl doch umentschieden und ist nach direkt nach MAD geflogen :D
 
Zuletzt bearbeitet:

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Die einkommende Maschine UX6027 ist (laut fr24) um 21:44 in IBZ gelandet.
D.h., man hätte dann von 21:44 bis 02:16 Zeit gehabt, die Bremsen in IBZ zu reparieren. Vielleicht hat man ja einen Techniker von PMI rüber geflogen?
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Oder einfach mit kaputten Bremsen nach Madrid geflogen.
Der Pilot hat ja den Passagieren erklärt "bremsen könnte man noch"
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
11
EDLE 07
Oder einfach mit kaputten Bremsen nach Madrid geflogen.
Der Pilot hat ja den Passagieren erklärt "bremsen könnte man noch"

Ich denke, dass hier keineswegs die "Bremsen kaputt" waren.
Damit hätte man nämlich nicht mehr fliegen dürfen.

Vermutlich hat eher das Antiskid System einen Fehler gemeldet.
 

global2011

Erfahrenes Mitglied
04.06.2011
1.538
1.124
Vielleicht nicht ganz die Klappe halten, aber eben auch nicht zu viel sagen?
Eine Kunst, die Wenige beherrschen!
Ich kann no_way_codeshares hier absolut zustimmen.

Ich habe auch schon zwei derartige Fälle erleben dürfen:

Einen, bei es einen (friedfertigen) Passagier-Aufstand gab, weil die Besatzung meinte, es sei eine gute Idee, einfach mal komplett zu negieren, dass es überhaupt irgendwelche technischen Probleme gäbe (dabei war damals selbst für Laien offensichtlich, dass etwas nicht stimmte).

Und einen, bei dem die Stimmung aufgrund der äußeren Umstände (draußen waren es 50 Grad und drinnen war die Klimaanlage aus) und des - nunja, "versserungswürdigen" - Krisen- und Kommunikationsmanagements der Airline kurz vorm Kippen war (es liefen bereits Techniker mehrmals durch die komplette Maschine und der Pilot sprach immer noch von einem "kleinen technischen Problem", ohne konkreter zu werden).

Insofern kann ich der Paxe auf dem UX-Flug durchaus verstehen. Gerade Selten-Flieger dürften da etwas sensibler reagieren, wenn sie hören, dass es ein technisches Problem gibt und das durch die Crew nicht anständig kommuniziert wird.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.876
Direktheit und Offenheit gelten im Cockpit nicht nur als Tugenden, sondern sind Teil der job description. Um den heißen Brei herumreden, das kann im Notfall lebensgefährlich sein.

Viele Piloten schaffen in der Kommunikation mit den Passagieren die Umstellung nicht. Finde ich nicht so schlimm.

Was m. E. helfen kann, ist das Präsenzzeigen des Piloten. Habe das ein paar Mal erlebt. Kurze persönliche Ansprache durch einen älteren, graumelierten, seriösen Herren in Uniform bewirken bei der Risikogruppe wahre Wunder. Das Unpersönliche bei Durchsagen scheint dagegen Ängste eher zu verstärken.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Kurze persönliche Ansprache durch einen älteren, graumelierten, seriösen Herren in Uniform bewirken bei der Risikogruppe wahre Wunder.

Jungs, macht euch keine Sorgen, der Mechaniker schraubt uns den Vogel wieder zusammen und dann heben wir gemütlich ab...


Wo hingegen solch eine Aussage nicht das Vertrauen fördert.
Das Angsterfüllte Gesicht eines Jungspundes mit verschwitztem Hemd am Mikrofon, das da die Worte stammelt "Ich hoffe der Wartungsingenieur findet jetzt endlich den Fehler, wenn er ihn jetzt nicht findet dann haben wir nachher das Problem wenn wir oben sind. Dann funktioniert der Computer nicht richtig und wir müssen per Handsteuerung versuchen zu landen, das konnte holprig werden. Ich habe das natürlich im Simulator geübt..."