17.6.2016 EW-Pilot lässt einen Teil der Passagiere stehen

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Senfgnu

Erfahrenes Mitglied
16.09.2015
358
409
NUE
Wer sagt das? Die links-grün versifften Gutmenschen?

Sie haben gerufen? Ich als radikalliberaler Gutmensch fände das durchaus erstrebenswert. Natürlich mit entsprechender Kompensation für die Arbeitnehmer. Und tatsächlich hat meine Heimatbasis ja auch 24h-Betrieb.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.938
16.077
Hinterher ist man immer schlauer, klar. Aber das geben die tatsaechlichen Flugzeiten im nachhinein nicht her.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Hinterher ist man immer schlauer, klar. Aber das geben die tatsaechlichen Flugzeiten im nachhinein nicht her.

Der Kapitän hatte zumindest, anders als wir beiden, den Überblick über (fast) alle entscheidenden Parameter:

Keiner hier im Forum weiß im Gegensatz zum Kapitän:
- wie die Slot-Situation für Starts zwischen 21:22 und 21:49 am DUS-Airport war;
- wie lange die Crew an dem Tag schon gearbeitet hatte;
- welche Information die Crew über den Status des letzten Busses bekommen hatte (incl. der Gerüchte über "Aufruhr" in diesem Bus);
- wie die genaue Kalkulation für eine Rückkehr vor 24h nach DUS aussah;
- ob überhaupt ggf. ein Ausweichen nach CGN auf dem Rückflug möglich gewesen wäre, bzw. welche (größeren) Folgeprobleme das am nächsten Tag gebracht hätte.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
11
above and below the clouds
Der Kapitän hatte zumindest, anders als wir beiden, den Überblick über (fast) alle entscheidenden Parameter:

Genau: In der Regel werden solche Entscheidungen im Dialog zwischen Cockpit und Ops getroffen, so wie bei Umleitungen auch, denn aus dem Dialog zwischen diesen beiden Stellen ergibt sich das Gesamtbild. Der Kapitän hat zwar bei allen Entscheidungen an Bord das letzte Wort, diese Regel wird aber besonders in Notfällen relevant, z.B. wenn nicht genug Zeit für Rücksprache mit dem Boden bleibt.
 

derpelikan

Erfahrenes Mitglied
08.02.2010
2.311
148
Der Kapitän hatte zumindest, anders als wir beiden, den Überblick über (fast) alle entscheidenden Parameter:

Keiner hier im Forum weiß im Gegensatz zum Kapitän:
- wie die Slot-Situation für Starts zwischen 21:22 und 21:49 am DUS-Airport war;
- wie lange die Crew an dem Tag schon gearbeitet hatte;
- welche Information die Crew über den Status des letzten Busses bekommen hatte (incl. der Gerüchte über "Aufruhr" in diesem Bus);
- wie die genaue Kalkulation für eine Rückkehr vor 24h nach DUS aussah;
- ob überhaupt ggf. ein Ausweichen nach CGN auf dem Rückflug möglich gewesen wäre, bzw. welche (größeren) Folgeprobleme das am nächsten Tag gebracht hätte.

sehe ich genauso.
der wird schon solange gewartet haben wie es ging, und nicht einfach kopf ueber hals losgeflogen sein!
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.346
11.214
irdisch
Es klingt ja im Rückblick immer mehr wie "Absicht" und nicht wie ein Versehen bei der Abfertigung. Den Leuten hat man immerhin den Lufttransport verkauft, nicht nur eine Vorfeldrundfahrt. Von daher finde ich eine ausführliche Erklärung und Entschuldigung überfällig. Leider ist 4U/EW bei der Abfertigung nach meiner aktuellen Erfahrung öfter mal unzuverlässig.

Insbesondere Abends schleppen die immer längere Verspätungen der diversen Tagesumläufe mit. Wenn es nun mal erkennbar knapp wird, darf man bei der Bodenabfertigung nicht schlampen, sondern muss ultrapünktlich mit den Bussen oder mit den Boardinggruppen zu Fuß bereit stehen. Eine Ryanair schafft das doch auch?
 
Zuletzt bearbeitet:

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
sehe ich genauso.
der wird schon solange gewartet haben wie es ging, und nicht einfach kopf ueber hals losgeflogen sein!

Bei EW Piloten wäre ich mir da nicht so sicher. Der Laden ist eine Chaostruppe und man kämpft ständig mit Verspätungen etc. Das da mal einer keinen Bock hatte, halte ich für eher wahrscheinlich. Da EW die Geschichte als PR Deasaster so schnell wie möglich ablegen will, wird es bestimmt nicht öffentlich eine Version der Wahrheit geben, die vielleicht sonst bei Flugunfalluntersuchungen zu erwarten ist...
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Nein, man (also der Kapitän) hat sich zwar 60 Probleme aufgehalst, dafür sich aber (ca.) 200 anderer "Probleme" entledigt. (Die geflogenen Pax DUS-DRS und die auf dem Rückweg).

Piloten sind halt, wie wir spätestens seit den Gehaltsstreiks wissen, Manager. Der hier hat jetzt endlich mal was entschieden, und dann meckern auch alle rum :)

Wenn es tatsächlich so war, dass nur so der Rückflug durchgeführt werden konnte (und man damit xxx Paxe nicht in Dresden stranden lässt), war die Entscheidung vielleicht gar nicht so schlecht.

Allerdings frage ich mich natürlich, warum sowas spontan entschieden werden muss, während der Bus auf dem Rollfeld steht. Das sollte man auch fünf Minuten vorher wissen und dann vielleicht eleganter lösen können. Spekulation, aber vielleicht hätte man statt auf die Paxe auf die hochwertigen SMART-Snacks verzichten können, um Zeit zu sparen? Das Gate-Personal vielleicht informieren über das, was man vorhat? Dann hätte man in einer ganz heilen Welt z.B. das Prio-Boarding auch wirklich durchsetzen können (damit wenigstens eine sinnvolle Selektion, wer mit darf und wer nicht, stattfindet). Und der zweite Teil hätte am Gate schon erfahren können, was Sache ist. Wäre für die betroffenen Paxe auch nicht besser, aber zumindest hätte man sich das Chaos bzw. den Hohn "Pilot vergisst Passagiere" in der Außendarstellung gespart.


Wenn es aber so ist, dass der Rückflug auf jeden Fall hätte durchgeführt werden können, nur eben mit etwas Pech nach Köln umgeleitet, dann reden wir von einer rein wirtschaftlichen Entscheidung (denn Umleiten nach CGN hätte Bustransfer, Positionierungsflug und auf jeden Fall, während man es so vielleicht noch knapp in time geschafft hat, EU261 für alle Paxe bedeutet). Und dafür hat man 60 Paxe geopfert.

Das mag finanziell sogar auch sinnvoll gewesen sein - vermag ich nicht zu beurteilen. Das ist aber rein gar nichts, was man loben braucht oder irgendwie kundenorientiert ist.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Piloten sind halt, wie wir spätestens seit den Gehaltsstreiks wissen, Manager. Der hier hat jetzt endlich mal was entschieden, und dann meckern auch alle rum :)

Wenn es tatsächlich so war, dass nur so der Rückflug durchgeführt werden konnte (und man damit xxx Paxe nicht in Dresden stranden lässt), war die Entscheidung vielleicht gar nicht so schlecht.

Allerdings frage ich mich natürlich, warum sowas spontan entschieden werden muss, während der Bus auf dem Rollfeld steht. Das sollte man auch fünf Minuten vorher wissen und dann vielleicht eleganter lösen können. Spekulation, aber vielleicht hätte man statt auf die Paxe auf die hochwertigen SMART-Snacks verzichten können, um Zeit zu sparen? Das Gate-Personal vielleicht informieren über das, was man vorhat? Dann hätte man in einer ganz heilen Welt z.B. das Prio-Boarding auch wirklich durchsetzen können (damit wenigstens eine sinnvolle Selektion, wer mit darf und wer nicht, stattfindet). Und der zweite Teil hätte am Gate schon erfahren können, was Sache ist. Wäre für die betroffenen Paxe auch nicht besser, aber zumindest hätte man sich das Chaos bzw. den Hohn "Pilot vergisst Passagiere" in der Außendarstellung gespart.


Wenn es aber so ist, dass der Rückflug auf jeden Fall hätte durchgeführt werden können, nur eben mit etwas Pech nach Köln umgeleitet, dann reden wir von einer rein wirtschaftlichen Entscheidung (denn Umleiten nach CGN hätte Bustransfer, Positionierungsflug und auf jeden Fall, während man es so vielleicht noch knapp in time geschafft hat, EU261 für alle Paxe bedeutet). Und dafür hat man 60 Paxe geopfert.

Das mag finanziell sogar auch sinnvoll gewesen sein - vermag ich nicht zu beurteilen. Das ist aber rein gar nichts, was man loben braucht oder irgendwie kundenorientiert ist.

Woher weißt du, das zwischen 21:22 und 21:49 überhaupt noch ein Start-Slot frei war nach all den Verspätungen wegen Wetter an diesem Tag? Dann hätte er gleich Feierabend machen können, wenn er seinen einzig noch möglichen Start-Slot um 21:22 nicht erwischt hätte.
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.037
216
FRA
Die Entscheidung von Kapitän und Ops ist das eine, betriebswirtschaftlich sicherlich irgendwie nachvollziehbar wenn die Parameter so waren wie hier dargelegt. Für mich aber viel gravierender ist das was danach passiert ist. Oder eben gerade nicht passiert ist. Auch wenn man bei EW/4U schon einiges gewöhnt ist, die Passagiere nach der Nummer im Regen und ohne Info stehen zu lassen nach dem Motto "Hilf dir selbst" hat sicher nachhaltig für Schaden gesorgt.

Warum man es nicht mal an der Heimatbasis hinbekommt (trotz vielfacher Übung) vernünftige Prozesse zu etablieren ist und bleibt ein Rätsel. Es verlangt ja keiner dass der Garnadt persönlich aufschlägt (so wie damals in CGB bei der 'Kuba-Krise'), aber ein Minimum an Lösungsbereitschaft sollte man seinen Kunden schon zeigen. Zumal bspw. Hotelbuchungen durch EW sicherlich kostengünstiger für die Airline sind und weniger administrativen Aufwand erfordern als eine nachträgliche Erstattung. Und wenn man den Passagier zum Self-Service verpflichten möchte, dann kann man das auch charmanter tun, wie wäre es z.B. mit Handzetteln am Gate mit den wichtigsten Infos zum Thema Umbuchung, Hotelbuchung, Erstattung etc. Oder dem Versand automatisierter Emails an die Passagiere. Irgendwas sollte in der heutigen Zeit doch technisch machbar sein, vielleicht kommt der LH Innovation Hub in Berlin ja auch mal auf solche Ideen :idea:
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Warum man es nicht mal an der Heimatbasis hinbekommt (trotz vielfacher Übung) vernünftige Prozesse zu etablieren ist und bleibt ein Rätsel.
Zunächst mal ein grundsätzliches "Danke", aber andererseits wurden ja laut Pressemeldungen die 60 gestrandeten Passagiere (auf Wunsch) noch mit einem Bus über Nacht nach Dresden gefahren und nur Einzelne sind ins Hotel gegangen.

Da muss ja dann doch ein Notplan funktioniert haben.
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.037
216
FRA
Der Bus scheint aber entweder nicht für alle gereicht zu haben oder man hat ihn erst relativ spät aus dem Hut gezaubert. Zumindest haben laut Medienberichten einige andere Optionen erhalten:

SZ-Online: Pilot lässt Dresden-Passagiere stehen

Mathias Schirmer bekommt von der Airline Gutscheine, mit denen er sich ein Taxi nach Dresden nehmen kann.

https://mopo24.de/nachrichten/flugh...ings-dresden-passagiere-im-bus-gelassen-70088

"Uns wurde gesagt, man könne nichts machen, wir sollen uns ein Hotel und den nächsten Flug am Sonnabend, oder ein Mietauto nehmen. Das habe ich dann gemacht und war 4 Uhr morgens in Dresden", berichtet Leonhardt.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Woher weißt du, das zwischen 21:22 und 21:49 überhaupt noch ein Start-Slot frei war nach all den Verspätungen wegen Wetter an diesem Tag? Dann hätte er gleich Feierabend machen können, wenn er seinen einzig noch möglichen Start-Slot um 21:22 nicht erwischt hätte.

ich weiß darüber gar nichts, deswegen steht da nicht umsonst mehrfach "wenn" in meinem Beitrag. Ich habe auch nie behauptet, dass die Entscheidung schlecht/falsch war.

Vielleicht war die Entscheidung aus operativen Gründen richtig, vielleicht (ist genauso Spekulation wie alles andere auch) war es sogar wirklich die Entscheidung, die den meisten Passagieren zugute kam. Aber dann sind die Fehler am Boden gemacht worden: Anstatt den Leuten zu sagen, was Sache ist ("wenn der Pilot um 21:22 Uhr nicht gestartet wäre, wäre heute gar nichts mehr geflogen"), was vermutlich einige sogar verstanden hätten, wusste offenbar niemand Bescheid. Wer dann am nächsten Tag in der Presse liest "der Pilot hatte keine Lust, abends in Köln zu stranden", für den muss das wie glatter Hohn vorkommen.

Und spätestens, als am nächsten Tag die Presse darüber berichtet hat, hätte mal bei 4U/EW jemand merken können, dass ein Pressesprecher für mehr da ist als "Tiefpreis-Wochen bei Eurowings"-Mails zu verschicken. Auch hier hätte man das einfach klarstellen können (wenn es so alternativlos war, wie von Dir unterstellt) und den Piloten, durch dessen beherzte Entscheidung immerhin 200 Paxe transportiert werden konnten, noch feiern können. Ist aber nicht passiert.

So bleibe ich dabei, dass das insgesamt Mist war. Wer den gebaut hat, kann ich nicht beurteilen. Aber es bleibt Mist.
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
5.047
3.291
FRA
Und wenn man den Passagier zum Self-Service verpflichten möchte, dann kann man das auch charmanter tun, wie wäre es z.B. mit Handzetteln am Gate mit den wichtigsten Infos zum Thema Umbuchung, Hotelbuchung, Erstattung etc. Oder dem Versand automatisierter Emails an die Passagiere.

Seit wann werden den Passagiere bei EW, und nicht nur da, proaktiv ueber ihre Rechte aufgeklärt. Wo kommen wir denn hin wenn das Schule macht
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Ich würde vorschlagen, dass Eurowings nur noch ohne Passagiere fliegt. Nur dann ist der Flugplan einhaltbar! ;)

Um das nochmal einzuordnen:

Laut fligthstats wurden in EUROPA in den letzten 7 Tagen 3686 Flüge storniert; in den letzten 30 Tagen waren es 9107.

Wie man es auch dreht: Ca. 300 - 500 cancellations in Europa pro Tag. Und ja, auch LH und EW sind in großem Stil dabei:

FlightStats Global Cancellation and Delays

Weltweit sind es regelmäßig > 1000 cancellations / Tag.
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.037
216
FRA
Seit wann werden den Passagiere bei EW, und nicht nur da, proaktiv ueber ihre Rechte aufgeklärt. Wo kommen wir denn hin wenn das Schule macht

Ins Passagier-Schlaraffenland? Oder in die guten alten Zeiten, in der Kunden nicht nur potentielle Kostenfaktoren, mit denen man möglichst wenig Kontakt zu haben hat, waren?
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Im Ernst:

Wer hier noch für EW Partei ergreift oder versucht zu beschönigen oder zu beschwichtigen ist doch mit Sicherheit kein realer Kunde bei dem Landen, sondern höchstens ein virtueller Freund.