First Class macht Aggressiv

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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
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Der Autor des Artikels spricht in Bildern. Für ihn stehen Schlips und Anzug als Synonym für Entscheider, und obwohl er nicht von bösen Großverdienern spricht, könnte man dies sicherlich zwischen den Zeilen lesen.

Ein Großverdiener ist erstmal weder gut noch böse. Er verdient nur mehr Geld. Dennoch scheint sich dieses Bild vom "bösen Großverdiener" mehr und mehr in den Köpfen der Leute fest zu setzen. Das finde ich gefährlich. Denn unser Land ist auf Steuereinnahmen von Besserverdienenden angewiesen umd unsere Infrastrukturaufrecht zu halten. Darüber hinaus wächst jedes Jahr der Teil der durch Stiftungen und Sponsoring getragen wird. Ich würde es nur ungern sehen, wenn dieser Topf in Zukunft kleiner wird, weil sich Großverdiener/Unternehmer in diesem Land weniger wohl fühlen und abwandern.

Er kann mit seinem Geld auch viel Gutes bewirken. Und in der Regel wird er deutlich mehr Steuern zahlen als ein Durchschnittsverdiener und somit deutlich stärker das Gemeinwohl födern, als jemand der nur wenig Steuern zahlt.

Natürlich gibt es auch diese "bösen Großverdiener", aber diese tarnen und kostümieren sich ganz bewusst. Sie sind nicht an Schlips und Anzug zu erkennen, sondern an T-Shirt und Studentenbudelook!

Hier drei Beispiele:

- Ein Starbuckscafe sieht aus wie eine Studentenbude, ein bißchen "schmuddelig". Die Barristas sind in T-Shirt und Kittelschürze gekleidet. Trotzdem ist "Starbucks" einer dieser bösen Großverdiener, die in unserem Land kaum Steuern zahlen, obwohl sie ordentlich Gewinne schäffeln.

- In einem Applestore wird man ebenfalls Schlips und Anzug nicht finden. Die Verkäufer laufen in Jeans und T-Shirt rum. Und wenn man einen Apple Store betritt, hat man eher das Gefühl unter Freunden zu sein. Hier ebenfalls das Gleiche Phänomen, Millionengewinne und trickreiche Steuervermeidung.

- Ebenfalls bei Ikea ist dieses Phänomen anzutreffen. Regale die man selbst transportiert und zusammenbaut. Verkäufer in T-Shirts. Aber auch hier, Millionengewinne und trickreiche Steuervermeidung.

Beim besten Willen, das Bild vom "bösen Großverdiener" in Schlips und Anzug hinkt von vorne bis hinten. Man sollte hier eher an T-Shirt, Turnschuh und Jeans denken, das trifft dann ziemlich genau das Bild des "bösen Großverdieners"....

Vielleicht tue ich dem Autor unrecht, aber wenn ich mir den Autor des Artikels vorstelle, dann stelle ich mir eben einen solchen Menschen in Jeans und T-Shirt vor, der seinen Artikel in einem Starbucks Café auf seinem Apple Notebook schreibt und zu Hause ein Billy Regal hat.

Sprich ich stelle mir einen Autor vor, der einerseits in seinen Artikel dazu aufruft, gegen die "bösen Großverdiener" vorzugehen, in dem er zu zivilen Ungehorsam anstiftet, aber gleichzeitig durch sein Konsumverhalten genau diese "bösen Großverdiener" fördert.

Vielleicht tue ich im unrecht, aber vielleicht liege ich auch gar nicht so falsch, und es könnte genau so sein.
die Meisten in Internetforen sind noch zu jung, um persönlich erlebt zu haben, wie die *hüstel* 'Eliten' und Schlipsträger über Jahre und Jahrzehnte das Volk unten zum vollkommenen Eigennutz verarscht und ausgenutzt haben. Zudem haben sie das gesellschaftliche Klima mit ihrem Turboegoismus und ihrer rücksichtslosen Ellebogenmentalität komplett vergiftet.

als ich noch in Lehre war, und das ist schon Lichtjahre her, war ein "Guten Morgen Herr Direktor" Direktor tatsächlich noch eine Authoritätsperson, vor der man Respekt hatte.
Seitdem haben sich die Manager, Direktoren, Geschäftsführer und Eliten dieser Welt durch systematisches Privatisieren der Chancen und Gewinne und Sozialisieren der Risiken und unschönen Begleitumstäden höchst eigenverschuldet und vollkommen zu recht jeglichen Respekt der Gesellschaft verspielt.
Entschuldigung, vor Managern, Direktoren und Schlipsträgern kann man einfach keinen Respekt mehr haben!

VW ist nun der letzte Nagel in den Sarg dieses Elitenversagens, wenn trotz Verlusten in Bereichen von 25 Mrd. Euro oder mehr, einmal mehr die Verantwortlichen in den obersten Etagen erneut völlig ungeschoren davonkommen sollten.

Früher wurden Entscheidungsträger in Gold aufgewogen, wenn sie Gutes fürs Volk taten ... das werden sie heute auch noch, und mehr als das.
aber früher wurden sie auch geköpft, wenn sowas rauskam wie bei der Lehman-Krise oder bei VW ... nur das ist seit Jahren und Jahrzehnten vorbei, ganz im Gegenteil, oft werden sich auch für solchen krassen Bockmist noch in Gold aufgewogen.

... dass die Leute das nicht mehr mitmachen und nicht mehr mitmachen wollen, kann man ihnen auf keinen Fall verübeln!
daher ist der Spruch, dass "vorne, direkt hinter der Crew, die größten Flachzangen fliegen" auch nicht völlig umsonst und auch nicht völlig unbegründet aus der Luft gegriffen, im wahrsten Sinne des Wortes.
 
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FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
wer seine Termine nicht so legen kann, dass er am Zielort erstmal in ein Hotel eincheckt und am nächsten Morgen ausgeschlafen zum Termin erscheint, ist nicht wirklich wichtig und da kann es nicht wirklich um viel Geld gehen ...

Das ist ziemlich grober Unfug. In meinem Beruf bekomme ich hautnah mit, wie CEOs und CFOs von MDAX, DAX, CAC40, aber auch Top Private Equity-Haeusern, etc. arbeiten - und da wird in der Regel jede Minute optimiert.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Das ist ziemlich grober Unfug. In meinem Beruf bekomme ich hautnah mit, wie CEOs und CFOs von MDAX, DAX, CAC40, aber auch Top Private Equity-Haeusern, etc. arbeiten - und da wird in der Regel jede Minute optimiert.
dann können sie nicht wirklich wichtig sein, wenn sie an der Optimierungspfeife irgendeines Controllers im eigenen Hause hängen.
mein Mitleid mit solchen Hamsterradgeplagten und Marionetten und Jüngern einer seltsamen Dauerstressreligion hält sich in Grenzen ...

Sorry, dieser Turbokapitalismusschwachsinn hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen, und dass dem Ende des Kapitalismus im Volke immer weniger eine Träne nachweinen, ist mehr als verständlich.
die Eliten haben es über Jahrzehnte einfach überzogen und verbockt ... vielleicht auch, weil es das Korrektiv im Osten hinter dem Vorhang nicht mehr gab.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
wer seine Termine nicht so legen kann, dass er am Zielort erstmal in ein Hotel eincheckt und am nächsten Morgen ausgeschlafen zum Termin erscheint, ist nicht wirklich wichtig und da kann es nicht wirklich um viel Geld gehen ...

Auch wenn ich keinen wichtigen Termin habe: Worin liegt der Vorteil, nach der schlaflosen Nacht in Eco (oder einer Eco-ähnlichen Einheitsklasse) übermüdet und kaputt am Zielort anzukommen und mich erstmal von der Reise erholen zu müssen? Wenn ich alternativ für etwas mehr Geld auch erholt ankommen kann und es mir persönlich das wert ist? Das hat für mich weder was mit "Wichtigtuerei" noch mit "Turbo-Kapitalismus" zu tun. Sondern einfach mit persönlicher Präferenz.

Womit wir wieder bei dem Punkt sind, dass ich es gut finde, frei zwischen verschiedenen Produkten wählen zu können.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
Was nicht stimmt. In der 1. Klasse habe ich genügend Platz um mit dem Laptop zu arbeiten. In der 2. Klasse ist es dafür zu eng.

Letztendlich so ähnlich wie innereuropäische Biz im Flugzeug. Durch den freien Mittelplatz habe ich den Platz und die Privatsphäre, die mir persönlich wichtig (und einen gewissen Mehrpreis wert) sind. Auch wenn es die meisten hier im Forum nicht nachvollziehen können…
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Auch wenn ich keinen wichtigen Termin habe: Worin liegt der Vorteil, nach der schlaflosen Nacht in Eco (oder einer Eco-ähnlichen Einheitsklasse) übermüdet und kaputt am Zielort anzukommen und mich erstmal von der Reise erholen zu müssen? Wenn ich alternativ für etwas mehr Geld auch erholt ankommen kann und es mir persönlich das wert ist? Das hat für mich weder was mit "Wichtigtuerei" noch mit "Turbo-Kapitalismus" zu tun. Sondern einfach mit persönlicher Präferenz.

Womit wir wieder bei dem Punkt sind, dass ich es gut finde, frei zwischen verschiedenen Produkten wählen zu können.
dann mach es doch so.

es geht doch lediglich um die Jammerer, die allerorten so tun, als ob sie wichtig wären, dabei können sie das Wichtigste und Mächtigste in ihrem Leben gar nicht kontrollieren ... ihre Zeit.
... dann können sie auch nicht so wichtig sein.

und alle Anderen können es so machen wie sie möchten, aber verschont die Welt mit eurer Jammerei, ihr wärt gar so wichtig, fremdgesteuert und gehetzt, dass ihr schon gar keine Zeit mehr hättet ... denn dann seit ihr nämlich auch nicht wirklich wichtig.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.136
3.477
ZRH / MUC
Letztendlich so ähnlich wie innereuropäische Biz im Flugzeug. Durch den freien Mittelplatz habe ich den Platz und die Privatsphäre, die mir persönlich wichtig (und einen gewissen Mehrpreis wert) sind. Auch wenn es die meisten hier im Forum nicht nachvollziehen können…

Ich kann es mehr als nachvollziehen! Es ist nicht nur der freie Mittelplatz - mittlerweile im A320 (180 Sitze) und A321 sind es 4" mehr Sitzabstand, und die spüre ich auch...
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.902
4.249
Dafür, dass zu Beginn dieses Threads das Niveau der auslösenden Gazette beanstandet wurde, hat sich aber ein beeindruckender Strang um dieses lächerliche Thema entwickelt.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
dann können sie nicht wirklich wichtig sein, wenn sie an der Optimierungspfeife irgendeines Controllers im eigenen Hause hängen.
mein Mitleid mit solchen Hamsterradgeplagten und Marionetten und Jüngern einer seltsamen Dauerstressreligion hält sich in Grenzen ...

Sorry, dieser Turbokapitalismusschwachsinn hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen, und dass dem Ende des Kapitalismus im Volke immer weniger eine Träne nachweinen, ist mehr als verständlich.
die Eliten haben es über Jahrzehnte einfach überzogen und verbockt ... vielleicht auch, weil es das Korrektiv im Osten hinter dem Vorhang nicht mehr gab.

Den allermeisten die ich kenne geht es nicht darum, Ausgaben zu minimieren, sondern die Zeit mit der Familie zu maximieren. Mir uebrigens auch.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.774
12.919
FRA/QKL
wer seine Termine nicht so legen kann, dass er am Zielort erstmal in ein Hotel eincheckt und am nächsten Morgen ausgeschlafen zum Termin erscheint, ist nicht wirklich wichtig und da kann es nicht wirklich um viel Geld gehen ...

Okay, ich habe nie behauptet wichtig zu sein, und viel Geld ist immer eine Frage der Perspektive. ;)

Aber wieso sollte ich z.B. nach Ankunft 12:30 in San Francisco nicht nachmittags schon Termine vereinbaren? Und wieso sollte ich nach einer morgendlichen Ankunft aus USA in Deutschland für Termine auf den nächsten Morgen warten? Ziemlich ineffektive Nutzung des Faktors Zeit. Und by the way, über Grönland lässt es sich hervorragend schlafen. Richtige Reiseklasse vorausgesetzt. :cool:
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.774
12.919
FRA/QKL
und alle Anderen können es so machen wie sie möchten,
Das ist assoziales Vorgehen, denn zu einem Termin gehören immer mindestens zwei Personen und Kompromisse bei der Terminfindung gehören zum Tagesgeschäft.

Da ich meine eigene Firma leite könnte ich deiner Aussage zu folgen einfach machen was ich will. Dem ist aber natürlich nicht so, da Kunden, Lieferanten, Partnerunternehmen und Mitarbeiter und deren Verfügbarkeiten ebenfalls immer zu berücksichtigen sind. Dazu bei mir noch die unterschiedlichen Feiertage und Urlaubszeiten zwischen USA und Deutschland. Last but not least versuche ich meine Termine so zu legen, dass ich Abwesenheiten minimieren kann um mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und Bekannten zu verbringen.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Auch wenn ich keinen wichtigen Termin habe: Worin liegt der Vorteil, nach der schlaflosen Nacht in Eco (oder einer Eco-ähnlichen Einheitsklasse) übermüdet und kaputt am Zielort anzukommen und mich erstmal von der Reise erholen zu müssen? Wenn ich alternativ für etwas mehr Geld auch erholt ankommen kann und es mir persönlich das wert ist?
Ich habe mal geschaut. LYS-JFK LH im Februar. 600Euro fuer a/r in Eco, 2600Euro in C. Soviel zum Thema, es kostet ein wenig mehr :) Der Vorteil ist dann, das ich das Geld in ein Hotel etc investieren kann.
SNCF verlangt ca. 7Euro mehr fuer ein Zugticket in der ersten Klasse. Das lohnt sich schon.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Den allermeisten die ich kenne geht es nicht darum, Ausgaben zu minimieren, sondern die Zeit mit der Familie zu maximieren. Mir uebrigens auch.
wenn man natürlich durch sein Leben hetzt wie eine Marionette des Systems, bleibt vieles auf der Strecke.

wie schon gesagt, mir wäre das egal, wenn nicht Etliche genau dieses Leben dann bejammern würden ...
ääh, wurden sie denn dazu mit der Pistole vor der Brust gezwungen?
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Okay, ich habe nie behauptet wichtig zu sein, und viel Geld ist immer eine Frage der Perspektive. ;)

Aber wieso sollte ich z.B. nach Ankunft 12:30 in San Francisco nicht nachmittags schon Termine vereinbaren? Und wieso sollte ich nach einer morgendlichen Ankunft aus USA in Deutschland für Termine auf den nächsten Morgen warten? Ziemlich ineffektive Nutzung des Faktors Zeit. Und by the way, über Grönland lässt es sich hervorragend schlafen. Richtige Reiseklasse vorausgesetzt. :cool:
ich hatte die angeblichen Quadrataugen nicht bejammert und auch in den anderen Klassen ist der Schlaf bei weitem nicht der, wie einer im Hotel ...
wer also jammert und angeblich so wichtig ist, dass es um Leben und Tod geht, der kann auch bequem am Abend vorher anreisen.
und wenn er das nicht kann, ist er auch nicht wichtig ...

und außerdem, wem nachmittags um 13 Uhr in San Francisco nichts einfällt, der ist dann auch nur bedingt zu bedauern ...
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
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BRU
wer also jammert und angeblich so wichtig ist, dass es um Leben und Tod geht, der kann auch bequem am Abend vorher anreisen..
Bequem setzt für mich einen gewissen Komfort voraus, den mir Eco nicht bietet – egal, ob am Vorabend oder direkt vor dem Termin.

Und in diesem Thread ging es ursprünglich nicht um Umgang mit der eigenen Zeit, Fremd- versus Eigenbestimmtheit usw., sondern um die Berechtigung verschiedener Reiseklassen.

Ich habe mal geschaut. LYS-JFK LH im Februar. 600Euro fuer a/r in Eco, 2600Euro in C. Soviel zum Thema, es kostet ein wenig mehr :) Der Vorteil ist dann, das ich das Geld in ein Hotel etc investieren kann.
Womit wir wieder beim Thema der persönlichen Präferenzen sind. Ich brauche kein teures Hotel.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
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LON
wenn man natürlich durch sein Leben hetzt wie eine Marionette des Systems, bleibt vieles auf der Strecke.

wie schon gesagt, mir wäre das egal, wenn nicht Etliche genau dieses Leben dann bejammern würden ...
ääh, wurden sie denn dazu mit der Pistole vor der Brust gezwungen?

Das letzte Mal, dass ich deine Ausfuehrungen mit meiner Aufmersamkeit glorifiziere:

Interessanterweise sehe ich das aehnlich. Niemand wird gezwungen, seinen Job auszufuehren. Wer jammert, soll ruhig sein oder gehen. Genauso habe ich auch keinerlei Muße fuer diese Generation-Y-Kiddies, die 100k im Jahr bei einer 35-Stunden-Woche und den interessantesten Aufgaben verlangen.

Genau deshalb bleibe ich dabei, und User SOG hat eigentlich viel mehr Bragging Rights als ich darueber zu sprechen: Effiziente Nutzung der Arbeitszeit um die Familienzeit zu maximieren ist bei 60+ Stunden die Woche und vielen Reisen absolut wichtig.

Und genau deshalb ist es gut dass wir einen (leider nur relativ) freien Markt haben in dem jeder ein Produkt nach Wahl anbieten kann und jeder Konsument ein Produkt nach Wahl kaufen kann. Deine Argumentation liest sich sehr a la: "Warum brauchen wir Handys, wir haben doch alle 1a Waehlscheiben-Telefone, jeder der telefonieren moechte kann die nutzen"
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Bequem setzt für mich einen gewissen Komfort voraus, den mir Eco nicht bietet – egal, ob am Vorabend oder direkt vor dem Termin.
und wer hindert dich am Abend vorher in C oder in F anzureisen?
vorausgesetzt, du kannst kostenmäßig auch am Termintag in C oder F anreisen, dann musst du doch kostenmäßig dazu auch schon einen vorabend davor imstande sein, oder?!

wer also über zu knappe Zeiten jammert ist einfach nur selbstverantwortlich sein Leben zu entschleunigen.
kann er/sie das nicht, ist er/sie auch nicht wirklich wichtig ...

daher sind die Argumente "Mr. Wichtig" und es geht um "richtig viel Geld, da kann man nicht mit Quadrataugen aufmarschieren" auch nur Krückenargumente.
wenn Mr. Wichtig wirklich wichtig ist, reist er einfach entspannt einen Abend vorher an ...
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
46
55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Kann es sein, dass wir das eigentliche Thema aus den Augen verlieren...?

Gegen ein Produkt, das eine einheitliche Kabine auf F- oder C-Niveau vorsieht, spricht in diesem Kontext ja nichts. Wenn der Markt das hergibt...
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
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Das letzte Mal, dass ich deine Ausfuehrungen mit meiner Aufmersamkeit glorifiziere:

Interessanterweise sehe ich das aehnlich. Niemand wird gezwungen, seinen Job auszufuehren. Wer jammert, soll ruhig sein oder gehen. Genauso habe ich auch keinerlei Muße fuer diese Generation-Y-Kiddies, die 100k im Jahr bei einer 35-Stunden-Woche und den interessantesten Aufgaben verlangen.

Genau deshalb bleibe ich dabei, und User SOG hat eigentlich viel mehr Bragging Rights als ich darueber zu sprechen: Effiziente Nutzung der Arbeitszeit um die Familienzeit zu maximieren ist bei 60+ Stunden die Woche und vielen Reisen absolut wichtig.

Und genau deshalb ist es gut dass wir einen (leider nur relativ) freien Markt haben in dem jeder ein Produkt nach Wahl anbieten kann und jeder Konsument ein Produkt nach Wahl kaufen kann. Deine Argumentation liest sich sehr a la: "Warum brauchen wir Handys, wir haben doch alle 1a Waehlscheiben-Telefone, jeder der telefonieren moechte kann die nutzen"
um den Kreis zum Strangthema zu schließen:
warum die Leute, die Gesellschaft und "das Volk" aber F (vielleicht auch C) Passagieren, also allgemein den Schlipsträgern, zunehmend ihren Status nicht mehr gönnen, liegt an ganz anderen Dingen, die ich bereits zu erklären versucht hatte.

die Jammerei der Schlipsträger um ihren Termindruck war dabei nur eine Randerscheinung, der man zurufen möchte:
"dann entschleunigt euch doch endlich einfach, ihr armen Opfer ..."
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
ich hatte die angeblichen Quadrataugen nicht bejammert und auch in den anderen Klassen ist der Schlaf bei weitem nicht der, wie einer im Hotel ...
wer also jammert und angeblich so wichtig ist, dass es um Leben und Tod geht, der kann auch bequem am Abend vorher anreisen.
und wenn er das nicht kann, ist er auch nicht wichtig ...

und außerdem, wem nachmittags um 13 Uhr in San Francisco nichts einfällt, der ist dann auch nur bedingt zu bedauern ...
Hast du Familie? Hast du Freunde und Bekannte? Bist du sozial engagiert? In Sportvereinen tätig? Regional in Ausschüssen mit verantwortlich?

Mein Beruf verlangt es von mir häufig in USA anwesend zu sein. Aber für meinen Beruf opfere ich keinen der vorher genannten Punkte. Und deshalb takte ich meine Abwesenheiten so kurz wie möglich.

Und San Francisco schaue ich mir jedes Jahr wieder sehr gerne an, üblicherweise 1x im Jahr wenn meine Frau mich begleitet und wir ein paar freie Tage einplanen. ;)

Ich bin keiner der die Reisen bejammert oder Quadrataugen hat Aber ich gönne mir eben auch die 1. Klasse im Flieger um ausgeschlafen eine enge Taktung vor Ort hinzubekommen, weil ich meine Abwesenheiten minimieren möchte. Dafür braucht es aber die 1. Klasse oder zumindest die C Klasse. Dafür bin ich bereit zu bezahlen. Hier ging es ja um die Abschaffung dieser Klassen zu Gunsten einer klassenlosen Gesellschaft. Von mir aus gerne, wenn dann eine C/F ähnliche Einheitsklasse rauskommt. Aber da dann Fliegen für 95% unbezahlbar wird kommt ja wohl eher ein Einheitsbrei aller Reiherär heraus. Und das ist für mich keine Option.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
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Kann es sein, dass wir das eigentliche Thema aus den Augen verlieren...?

Gegen ein Produkt, das eine einheitliche Kabine auf F- oder C-Niveau vorsieht, spricht in diesem Kontext ja nichts. Wenn der Markt das hergibt...
so wie ich den Strang verstehe, ging es hier noch nie um das eigentliche Produkt oder gar einen Produktvergleich, sondern eine Form von Sozialdiskussion ...
so verstehe ich nämlich auch den Eingangspost ...
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
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Hast du Familie? Hast du Freunde und Bekannte? Bist du sozial engagiert? In Sportvereinen tätig? Regional in Ausschüssen mit verantwortlich?

Mein Beruf verlangt es von mir häufig in USA anwesend zu sein. Aber für meinen Beruf opfere ich keinen der vorher genannten Punkte. Und deshalb takte ich meine Abwesenheiten so kurz wie möglich.

Und San Francisco schaue ich mir jedes Jahr wieder sehr gerne an, üblicherweise 1x im Jahr wenn meine Frau mich begleitet und wir ein paar freie Tage einplanen. ;)

Ich bin keiner der die Reisen bejammert oder Quadrataugen hat Aber ich gönne mir eben auch die 1. Klasse im Flieger um ausgeschlafen eine enge Taktung vor Ort hinzubekommen, weil ich meine Abwesenheiten minimieren möchte. Dafür braucht es aber die 1. Klasse oder zumindest die C Klasse. Dafür bin ich bereit zu bezahlen. Hier ging es ja um die Abschaffung dieser Klassen zu Gunsten einer klassenlosen Gesellschaft. Von mir aus gerne, wenn dann eine C/F ähnliche Einheitsklasse rauskommt. Aber da dann Fliegen für 95% unbezahlbar wird kommt ja wohl eher ein Einheitsbrei aller Reiherär heraus. Und das ist für mich keine Option.
zu allen Fragen kann ich im Prinzip "ja" sagen.
Familie, Beruf, Vereinsleben, Freunde, Sozialleben ... alles "ja"

vielleicht ist es auch tatsächlich in naher Zukunft nicht mehr gut, im Flugzeug 3 Klassen zu haben, und vielleicht werden das zukünftige Generation einmal alles ganz anders sehen, wer weiß.
meiner Meinung nach sind wir bereits auf dem Weg dahin, aber Zukunft ist wie immer hypothetisch und Prognosen haben so ihre Tücken.
ansonsten hätte ich ja jede Woche einen Lottogewinn, wenn Zukunft prognostizieren so einfach wäre ...

vielleicht gibt es einmal nur Flugzeuge mit einer ECO Klasse an Bord und einen extra Flug mit einer Extramaschine ans selbe Ziel mit nur C und F Klasse an Bord.
wer weiß das schon.
nur um des lieben Gesellschafts- und Bordfriedens willen.

das Ende des Kapitalismus, das Läuten seines Sterbeglöckchens und der Kampf gegen das Elitentum haben doch gerade erst begonnen.
wer weiß schon, wie das einst ausgehen wird, wir werden sehen ...
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
....Angesprochen wird z.B. die Frage der Wirtschaftlichkeit. Hier wird ja immer unterstellt, die teuren Klassen subventionieren die Holzklasse. Aber ist das wirklich so?

Ja genauso ist es!

Nach den Angaben des Autors ist bei der Bahn die Auslastung in der 2. Klasse bei 55,7 % und in der 1. Klasse bei 38,6%. Wenn es aber in einem ICE nur 16% 1. Klasse Sitze gibt, ist die Auslastung in der 1. Klasse im Verhältnis zur Sitzplatzanzahl deutlich besser!

Unterstellt man nun, dass die Tickets in der 1. Klasse teurer verkauft werden als in der 2. Klasse, so kann man davon ausgehen, dass die die teuren 1. Klasse Tickets die günstigeren 2. Klasse Tickets subventionieren.

Oder anders gesagt, ohne 1. Klasse Tickets würde die Mehrheit der Menschen, die heute von günstigen 2. Klasse Tickets profitiert, in Zukunft mehr Geld für das Ticket ausgeben.
 

Andreas91

Erfahrenes Mitglied
30.03.2015
1.187
3
Ja genauso ist es!

Nach den Angaben des Autors ist bei der Bahn die Auslastung in der 2. Klasse bei 55,7 % und in der 1. Klasse bei 38,6%. Wenn es aber in einem ICE nur 16% 1. Klasse Sitze gibt, ist die Auslastung in der 1. Klasse im Verhältnis zur Sitzplatzanzahl deutlich besser!

Unterstellt man nun, dass die Tickets in der 1. Klasse teurer verkauft werden als in der 2. Klasse, so kann man davon ausgehen, dass die die teuren 1. Klasse Tickets die günstigeren 2. Klasse Tickets subventionieren.

Oder anders gesagt, ohne 1. Klasse Tickets würde die Mehrheit der Menschen, die heute von günstigen 2. Klasse Tickets profitiert, in Zukunft mehr Geld für das Ticket ausgeben.

Sicher? Ich verstehe das eigentlich so, dass in der 2. Klasse im Durchschnitt 55,7% der Sitze der 2. Klasse verkauft werden und in der 1. Klasse durchschnittlich 38,6% der Sitze in der 1. Klasse verkauft werden. Die Auslastung wäre dann ja in der 2. Klasse höher als in der 1.

Denn wenn sich die Prozentangaben auf den gesamten Zug beziehen würden, wäre das ja eine Gesamt-Auslastung des Zuges von 55,7% + 38,6% = 94,3%. Das ist sie erfahrungsgemäß (gerade an Tagesrandzeiten) allerdings definitiv nicht. So kann es also nicht gemeint sein...
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.548
9.851
BRU
Tatsache ist aber auch, dass in den letzten Jahren die „Klassentrennung“ im Flugzeug, also wo vorne die Anzugträger und hinten die Touristen saßen, immer mehr verschwunden ist.

Nicht im Sinne einer Einheitsklasse, sondern dadurch, dass einerseits immer mehr Unternehmen an den Reisekosten sparen und nicht mehr C oder F zahlen, andererseits die Airlines – u.a. als Reaktion darauf – mit günstigen C-/F-Angeboten, Upsell-Möglichkeiten die C oder sogar die F auch für Privatreisende attraktiv machen.

Und selbst bei den Billigfliegern mit Einheitsklasse kannst Du gegen Geld alle möglichen Extras erwerben, wie Sitz mit mehr Beinfreiheit, Sitz in den vorderen Reihen, besseres Essen, Fastlane usw. Also auch nicht wirklich "Ende des Kapitalismus".

Sondern eher mehr Auswahlmöglichkeiten (was ich auch gut finde). Und die im Artikel angesprochene Aggressivität geht dabei meiner Ansicht nach weniger auf das Vorhandensein einer höheren/besseren/teureren Reiseklasse zurück, als man sich selber leisten kann oder will, sondern eher auf eine allgemeine Unzufriedenheit mit der eigenen Situation (egal, ob beruflich oder privat). Und würde durch eine Einheitsklasse wohl kaum reduziert werden.